Öffentliche Wasserversorgung, Rohwasseruntersuchungen und Untersuchungen an Vorfeldmessstellen
Öffentliche Wasserversorgung, Rohwasseruntersuchungen und Untersuchungen an Vorfeldmessstellen
RdErl. d. MU v. 20.3.2019 - 23-62003/051 -
Vom 20. März 2019 (Nds. MBl. S. 599)
Geändert durch RdErl. vom 1. Oktober 2024 (Nds. MBl. 2024 Nr. 424)
- VORIS 28200 -
Gemäß § 89 Abs. 1 NWG sind die Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung verpflichtet, die Beschaffenheit des zur Trinkwasserversorgung gewonnenen Wassers (Rohwasser) auf ihre Kosten durch eine Stelle untersuchen zu lassen, die die Anforderungen nach § 15 Abs. 4 TrinkwV erfüllt. Art und Umfang der Untersuchungen können von der zuständigen Wasserbehörde unter Beteiligung des Gewässerkundlichen Landesdienstes (GLD) näher bestimmt werden.
Gemäß § 89 Abs. 2 NWG sind die Unternehmen der öffentlichen Trinkwasserversorgung verpflichtet, zur frühzeitigen Erkennung nachteiliger Veränderungen der Grundwasserbeschaffenheit Vorfeldmessstellen im Einzugsgebiet ihrer Grundwasserentnahmen zu errichten und zu betreiben, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass es zu nachteiligen Veränderungen der Grundwasserbeschaffenheit kommen kann. Anzahl und Lage der erforderlichen Vorfeldmessstellen sowie Art und Umfang der Messungen kann die zuständige Wasserbehörde unter Beteiligung des GLD näher bestimmen.
Bei Bau und Betrieb der Messstellen, bei der Festlegung der Probenahmestellen sowie
hinsichtlich Art und Umfang der Untersuchungen sind nachfolgende Bestimmungen zu beachten:
Redaktionelle Inhaltsübersicht | Abschnitt |
---|---|
Rohwassermessstellen | 1 |
Vorfeldmessstellen | 2 |
Untersuchungen | 3 |
Datenaustausch | 4 |
Schlussbestimmungen | 5 |
Untersuchungsumfang an Rohwassermessstellen | Anlage 1 |
Stammdaten (inklusive Schicht- und Ausbaudaten) von Grundwassermessstellen in Niedersachsen | Anlage 2 |
Red. Hinweis zur Geltungsdauer
Außer Kraft am 1. Januar 2027 durch Nummer 5 des RdErl. i.d.F. vom 1. Oktober 2024 (Nds. MBl. 2024 Nr. 424)
Abschnitt 1 RURdErl - Rohwassermessstellen
Hydrochemische Veränderungen im Grundwasser können durch langfristige, kontinuierliche Beobachtungen an einzelnen Messstellen frühzeitig erkannt werden. Daher ist das Rohwasser jedes Einzelbrunnens einer Brunnengruppe vor einer Vermischung grundsätzlich getrennt zu untersuchen. Eine Bündelung von Rohwassermessstellen zu einer Mischrohwassermessstelle ist nur zulässig bei Messstellen in nahezu identischen hydrogeologischen Positionen und wenn eine wesentliche hydrochemische Differenzierung nicht erkennbar ist. Die Probenahmestellen für die Rohwasseruntersuchung sind unter Berücksichtigung des von der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) herausgegebenen Hinweisblattes W 254 "Grundsätze für Rohwasseruntersuchungen" (Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH, Josef-Wirmer-Straße 3, 53123 Bonn) festzulegen.
Red. Hinweis zur Geltungsdauer
Außer Kraft am 1. Januar 2027 durch Nummer 5 des RdErl. i.d.F. vom 1. Oktober 2024 (Nds. MBl. 2024 Nr. 424)
Abschnitt 2 RURdErl - Vorfeldmessstellen
Vorfeldmessstellen sind zu errichten und zu betreiben, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass es zu nachteiligen Veränderungen der Grundwasserbeschaffenheit kommen kann. Das bedeutet, dass zusätzliche Vorfeldmessstellen nicht aufgrund bloßer Befürchtungen, die sich nicht auf verifizierbare Tatsachen stützen, oder aus reinem Absicherungsinteresse eingerichtet werden müssen. Andererseits verlangt die gesetzliche Regelung keine konkrete Gefahr; es muss keine hinreichende Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden, dass in absehbarer Zeit ein Schaden - d. h. eine nachteilige Veränderung des Grundwassers in Brunnennähe - eintritt.
Die Voraussetzung gemäß § 89 Abs. 2 Satz 1 NWG ist bereits erfüllt, wenn sich auf Basis von Tatsachen plausible Verdachtsmomente für den konkreten Fall begründen lassen. Die durch Tatsachen begründbare Annahme muss sich nicht auf aktuelle oder zeitnahe Grundwasserveränderungen beziehen.
Da es sich um eine eher langfristig angelegte Maßnahme handelt, entspricht es dem Gesetzeszweck, wenn die Tatsachen und Annahmen, die eine Vorfeldmessstelle rechtfertigen, in zeitlichen Abständen von ca. 15 Jahren erneut überprüft werden.
In die Risikoanalyse sind sowohl die im Einzugsbereich der Wassergewinnungsanlage anzutreffenden Nutzungen als auch die hydrogeologische Struktur und die hydraulischen und hydrochemischen Verhältnisse einzubeziehen.
Vorfeldmessstellen erfassen Grundwasser, das erst später, nach einer Passage im Grundwasserleiter, als Rohwasser gefördert wird. Sie sind nach Lage und Art so zu positionieren, dass nachteilige Veränderungen des Grundwassers frühzeitig erkannt werden und Gegenmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können. Die Vorwarnzeit, die sich aus der Fließzeit des Grundwassers und dem Probenahmeintervall ergibt, sollte mindestens ein Jahr betragen.
Vorfeldmessstellen sind in Anlehnung an die Grundsätze des DVGW-Arbeitsblattes W 108 "Messnetze zur Überwachung der Grundwasserbeschaffenheit in Wassergewinnungsgebieten" zu planen und zu betreiben. Sie können den Vorwarnmessstellen als Teil eines betrieblichen Überwachungsmessnetzes nach DVGW-Arbeitsblatt W 108 entsprechen oder aus vorhandenen Vorwarnmessstellen ausgewählt werden. Sollen zu anderen Zwecken vorhandene Messstellen zukünftig als Vorfeldmessstellen genutzt werden, so sind sie vorher auf ihre Eignung hin zu überprüfen.
Der Bau der Messstellen richtet sich nach dem DVGW-Arbeitsblatt W 121 "Bau und Ausbau von Grundwasserbeschaffenheitsmessstellen".
Vorfeldmessstellen sind immer einzeln zu untersuchen.
Untersuchungen zur Gefährdungsabschätzung sind nicht Gegenstand dieser Regelung.
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Abschnitt 3 RURdErl - Untersuchungen
Der Untersuchungsumfang an Rohwassermessstellen ergibt sich im Regelfall aus Anlage 1 . Der vollständige Untersuchungsumfang ist anzuwenden bei Messstellen, die erstmals nach diesem Programm untersucht werden (Erstuntersuchung). Danach folgen im jährlichen Turnus Untersuchungen nach den Teilprogrammen 1 und 2.1 und im fünfjährigen Turnus Untersuchungen nach dem Teilprogramm 2.2 der Anlage 1 . Pflanzenschutzmittel sind alle drei Jahre zu untersuchen. Abweichend sind mindestens jährliche Untersuchungen nach dem Teilprogramm 2.2 für die betroffenen Kenngrößen bei begründetem Verdacht auf Belastungen, signifikant steigendem Trend oder bei auffälligem Befund im Vorjahr durchzuführen. Dabei gelten Messwerte als auffällig, wenn sie 75 % der Qualitätsnorm oder des Schwellenwertes überschreiten. Bei der Festlegung des Untersuchungsumfangs auf Pflanzenschutzmittel ist von der zuständigen Wasserbehörde zusätzlich das örtliche Pflanzenschutzamt zu beteiligen. Über die Untersuchung der Parameter des Teilprogramms 2.2.3 ist im Einzelfall in Abhängigkeit vom Ergebnis der Erstuntersuchung gemäß § 14a TrinkwV zu entscheiden.
Die Bestimmungsgrenzen der angewendeten Analysemethoden dürfen höchstens 30 % des jeweiligen Schwellenwertes betragen. Sofern in Einzelfällen dieser Wert nicht eingehalten werden kann, so ist gemäß Nummer 1.4 der Anlage 5 zur GrwV zu verfahren. Untersuchungsergebnisse, die unterhalb der Bestimmungsgrenze liegen, sind mit dem Zeichen "<" zu versehen.
Die zuständige Wasserbehörde kann unter Berücksichtigung der vorliegenden örtlichen Gegebenheiten Art und Umfang der Untersuchungen abweichend bestimmen. Sie kann im Einzelfall Ergebnisse der Reinwasseranalyse als Rohwasseranalyse anerkennen.
Für die erstmalige Untersuchung von Vorfeldmessstellen ist der vollständige Untersuchungsumfang der Anlage 1 ebenfalls anzuwenden. Die anschließend regelmäßig wiederkehrenden Untersuchungen erfolgen abgestimmt auf die örtliche Gefahrenlage anhand ausgewählter Parameter mindestens einmal jährlich. Häufigere Untersuchungen können z. B. in Karstgebieten erforderlich sein.
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Abschnitt 4 RURdErl - Datenaustausch
Die im Zuge der Eigenüberwachung des Rohwassers sowie aus der Beobachtung der Vorfeldmessstellen gewonnenen Daten dienen den Wasserversorgungsunternehmen (WVU) zur Qualitätssicherung. Die Daten sollen darüber hinaus zur Ergänzung der Datengrundlage des landesweiten Grundwassergütemessnetzes genutzt und deshalb zentral in der landesweiten Datenbank im Fachinformationssystem Wasser (FIS-W) des NLWKN zusammengeführt werden.
Dazu haben die WVU die Stammdaten (einschließlich Schicht- und Ausbaudaten), Stammdatenänderungen und die Untersuchungsergebnisse der Rohwasser- und Vorfeldmessstellen dem NLWKN laufend bzw. spätestens bis zum 1. April des Folgejahres zu übermitteln.
Der NLWKN pflegt die Daten in die Landesdatenbank (FIS-W) ein. Mittels der Landesdatenbank (LDB online) werden anschließend landesweit die Daten zur Verfügung gestellt.
Die Stammdaten der Messstellen und die Untersuchungsergebnisse der Rohwasser- und
Vorfeldmessstellen sind dem NLWKN in folgender Form zuzuleiten:
Die Stammdaten der Messstellen sind nach Struktur und Inhalt entsprechend dem als
Anlage 2 beigefügten Erfassungsbogen ggf. mit separaten Anlagen (z. B. Schicht- und Ausbaudaten) zu übermitteln. Anlage 2 wird auch als MS-Word-Formular zum Download auf der Internetseite des NLWKN *) bereitgestellt. Davon abweichende Stammdatenmitteilungen sind mit dem NLWKN abzustimmen. Die Untersuchungsergebnisse der Rohwasser- und Vorfeldmessstellen sind auf Datenträgern - oder nach Absprache per E-Mail - in dem vom NLWKN vorgegebenen oder in einem anderen, mit dem NLWKN abgestimmten Format zu übermitteln. Die Beschreibung des Datenformats und der Schnittstelle zur Übermittlung der Daten an den NLWKN werden auf der Internetseite des NLWKN *) veröffentlicht.
Die Weitergabe der Stamm- und Analysedaten von Wasseruntersuchungen aus Talsperren
an den NLWKN erfolgt entsprechend.
Die unteren Wasserbehörden teilen dem NLWKN die von ihnen neu getroffenen Regelungen oder Änderungen von Regelungen zur Eigenüberwachung der WVU unmittelbar nach Herausgabe des diesbezüglichen Bescheides mit. Diese Informationen dienen dem NLWKN dazu, die landesweite Datenbank den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Datenauswertungen, die Messstellen einzelner Wassergewinnungsanlagen betreffen, werden dem jeweiligen WVU und der zuständigen Wasserbehörde vom GLD auf Anforderung zur Verfügung gestellt.
*)
https://www.nlwkn.niedersachsen.de/wasserwirtschaft/grundwasser/wasserversorgung/wasserwerke/wasserqualitaet/rohwasserbeschaffenheit-38519.html .
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Fußnoten | |
---|---|
*) | https://www.nlwkn.niedersachsen.de/wasserwirtschaft/grundwasser/wasserversorgung/wasserwerke/wasserqualitaet/rohwasserbeschaffenheit-38519.html. |
Abschnitt 5 RURdErl - Schlussbestimmungen
Dieser RdErl. tritt am 1.4.2019 in Kraft und mit Ablauf des 31.12.2026 außer Kraft.
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An die Dienststellen der Wasserwirtschaftsverwaltung Region Hannover, Landkreise und Gemeinden öffentliche Wasserversorgungsunternehmen
Anlage 1 RURdErl - Untersuchungsumfang an Rohwassermessstellen
1. Beobachtungen und Messungen vor Ort (alle Messprogramme)
Kenngröße | Einheit | Anmerkungen |
---|---|---|
Wasserstand | m | m unter Messpunkt (Ruhewasserspiegel) |
Geruch (qualitativ) | SZ | |
Färbung (qualitativ) | SZ | |
Trübung (qualitativ) | SZ | |
Bodensatz | SZ | |
Wassertemperatur (Tw) | °C | |
pH-Wert | - | |
Sauerstoffgehalt | mg/l | |
Elektrische Leitfähigkeit (25 °C) | µS/cm | |
Säurekapazität bis pH 4,3 | mmol/l | |
Basekapazität bis pH 8,2 | mmol/l |
SZ = Schlüsselzahl
2. Laboruntersuchungen
2.1 Basismessprogramm
Probennahme- und Untersuchungsturnus: Mindestens einmal jährlich.
Kenngröße | Einheit | Anmerkungen |
---|---|---|
spektraler Absorptionskoeffizient bei 254 nm und 436 nm | 1/m | |
Gesamthärte | mmol/l | berechnet aus Calcium/Magnesium |
Calcium | mg/l | |
Magnesium | mg/l | |
Hydrogencarbonat | mg/l | berechnet aus Säurekapazität bis pH 4,3 |
Natrium | mg/l | |
Kalium | mg/l | |
Eisen | mg/l | |
Mangan | mg/l | |
Aluminium, gelöst | mg/l | |
Ammonium 1) | mg/l | |
Nitrit 2) | mg/l | |
Nitrat 3) | mg/l | |
Chlorid | mg/l | |
Sulfat | mg/l | |
o-Phosphat 4) | mg/l | |
DOC | mg/l | |
AOX | µg/l | |
Koloniezahl 22 °C und 36 °C | 1/ml | nicht an VM zu untersuchen |
Coliforme Bakterien | Anzahl/100 ml | nicht an VM zu untersuchen |
Escherichia coli | Anzahl/100 ml | nicht an VM zu untersuchen |
Chlostridium perfringens 5) (einschließlich Sporen) | Anzahl/100 ml | nicht an VM zu untersuchen |
VM = Vorfeldmessstelle
2.2 Ergänzungsprogramm
Probennahme- und Untersuchungsturnus: Mindestens alle fünf Jahre, Pflanzenschutzmittel alle drei Jahre; betroffene Kenngrößen bei Verdacht auf Belastungen oder auffälligem Befund im Vorjahr: Mindestens einmal jährlich.
Für Arzneimittel wird, sofern noch nicht erfolgt, zumindest die einmalige Untersuchung empfohlen, ein bestimmter Wiederholungsturnus ist nicht vorgegeben, darüber sollte nach Bedarf im Einzelfall entschieden werden.
2.2.1 Anorganisch-chemische Kenngrößen
Kenngröße | Einheit | Anmerkungen |
---|---|---|
Antimon | µg/l | Anlage 2 Teil II Nr. 1 TrinkwV |
Arsen | µg/l | Anlage 2 Teil II Nr. 2 TrinkwV |
Blei | µg/l | Anlage 2 Teil II Nr. 4 TrinkwV |
Prioritärer Stoff (2008) 6) | ||
Barium 7) | µg/l | DVGW, W 254 Tabelle 4 |
Bor | mg/l B | DVGW, W 254 Tabelle 2 |
Anlage 2 Teil I Nr. 3 TrinkwV | ||
Cadmium | µg/l | Anlage 2 Teil II Nr. 5 TrinkwV |
Prioritärer Stoff (2008) | ||
Chrom | µg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 5 TrinkwV |
Cyanid gesamt | mg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 6 TrinkwV |
Fluorid | mg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 8 TrinkwV |
Kupfer | µg/l | Anlage 2 Teil II Nr. 7 TrinkwV |
Nickel | µg/l | Anlage 2 Teil II Nr. 8 TrinkwV |
Prioritärer Stoff (2008) | ||
Quecksilber | µg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 12 TrinkwV |
Prioritärer Stoff (2008) | ||
Selen | µg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 13 TrinkwV |
Vanadium | µg/l | zumindest einmalige Untersuchung, sofern noch nicht erfolgt, zwecks Erwerb besserer Erkenntnisse zur Gefährdung |
Uran | µg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 15 TrinkwV zumindest einmalige Untersuchung, sofern noch nicht erfolgt; siehe Empfehlung der Trinkwasserkommission vom 3. 11. 2008 (http://www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/trinkwasser/empfehlungen.htm) |
Zink 7) | µg/l | DVGW, W 254 Tabelle 4 |
2.2.2 Organisch-chemische Kenngrößen
Kenngröße | Einheit | Anmerkungen | |
---|---|---|---|
Benzol, Toluole und Xylole 8) | µg/l | DVGW, W 254 Tabelle 3 | |
LHKW: | µg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 7 und 14; Teil II Nr. 11 TrinkwV | |
- | Dichlormethan | Prioritärer Stoff (2008) | |
- | Trichlormethan | Prioritärer Stoff (2008) | |
- | Tetrachlormethan | ||
- | 1,2-Dichlorethan | Prioritärer Stoff (2008) | |
- | 1,1,1-Trichlorethan | ||
- | Trichlorethen | ||
- | Tetrachlorethen | ||
- | 1,2-Dichlorpropan | ||
- | cis-1,3-Dichlorpropen | ||
- | trans-1,3-Dichlorpropen | ||
- | Bromdichlormethan | ||
- | Dibromchlormethan | ||
- | Tribrommethan | ||
Mineralöle 8) | mg/l | DVGW, W 254 Tabelle 3 | |
Oberflächenaktive Stoffe 7) | mg/l | DVGW, W 254 Tabelle 4 | |
PAK 5): | µg/l | Anlage 2 Teil II Nr. 10 TrinkwV Prioritäre Stoffe (2008) | |
- | Benzo-(b)-fluoranthen | ||
- | Benzo-(k)-fluoranthen | ||
- | Benzo-(ghi)-perylen | ||
- | Indeno-(1,2,3-cd)-pyren | ||
PCB/PBB (PCT) 8) | µg/l | DVGW, W 254 Tabelle 3 | |
Bromierte Diphenylether 5) | Prioritäre Stoffe (2008) | ||
Phenol-Index 7)8) | µg/l | DVGW, W 254 Tabelle 3 | |
KW-Index 7) | mg/l | DVGW, W 254 Tabelle 4 | |
Hexachlorbenzol (SHKW) 5) | µg/l | Prioritärer Stoff (2008) | |
C10-C13-Chloralkane 5) | Prioritäre Stoffe (2008) | ||
Organozinnverbindungen 5) | µg/l | ||
- | Dibutylzinn | ||
- | Tributylzinn | Prioritärer Stoff (2008) | |
- | Tetrabutylzinn | ||
Arzneimittel (nach Möglichkeit Bestimmungsgrenze kleiner 10 ng/l) | Sofern noch nicht erfolgt, wird zumindest einmalige Untersuchung empfohlen; Tracer für anthropogenen Einfluss: Acesulfam 9) und Bor. | ||
Diclofenac | Analgetikum | ||
Naproxen | Analgetikum | ||
Phenazon (Antipyrin) | Analgetikum | ||
Propyphenazon | Analgetikum | ||
Erythromycin | Antibiotikum | ||
Sulfachloropyridazin | Antibiotikum | ||
Sulfadiazin | Antibiotikum | ||
Sulfadimethoxin | Antibiotikum | ||
Sulfadimidin | Antibiotikum | ||
Sulfamethoxazol | Antibiotikum | ||
Sulfamethoxypyridazin | Antibiotikum | ||
4-Hydroxy-Sulfadiazin | Antibiotikum (Metabolit) | ||
N-Acetyl-Sulfadiazin | Antibiotikum (Metabolit) | ||
N-Acetyl-Sulfamethoxazol | Antibiotikum (Metabolit) | ||
Carbamazepin | Antiepileptikum (ggf. Tracer) | ||
Gabapentin | Antiepileptikum | ||
Metoprolol | Betablocker | ||
Sotalol | Betablocker | ||
Clofibrinsäure | Lipidsenker | ||
Amidotrizoesäure | Röntgenkontrastmittel | ||
Iopamidol | Röntgenkontrastmittel | ||
Iopromid | Röntgenkontrastmittel | ||
Pflanzenschutzmittel (PSM) | µg/l | Anlage 2 Teil I Nr. 11 TrinkwV | |
einschließlich ihrer toxischen Hauptabbauprodukte (Metaboliten) und nicht relevanter Metabolite (nrM) | |||
Kenngrößen entsprechend der Niedersächsischen Landesliste (NiLaLi) 10) | Die NiLaLi wird jährlich vom NLGA, NLWKN, LWK und LBEG aktualisiert. Die Messergebnisse des GLD-Grundwassermonitorings fließen mit ein. | ||
- | Weitere Wirkstoffe11) | ||
Weitere nicht relevante PSM-Metaboliten (nrM) | Sofern noch nicht erfolgt, wird zumindest einmalige Untersuchung empfohlen. | ||
- | Chlorthalonil-Sulfonsäure R 417888 | ||
- | Dimethenamidsulfonsäure M27 | ||
- | Flufenacetsulfonsäure M2 | ||
- | Metalaxylsäure-1-Carbonsäure CGA 108906 | ||
- | Metalaxylsäure CGA 62826/NOA 409045 | ||
- | Metazachlorsäure-1-Carbonsäure BH 479-12 | ||
- | S-Metolachlor-Metabolit CGA 357704 | ||
- | S-Metolachlor-Metabolit CGA 368208 |
2.2.3 Radioaktivität
Kenngröße | Einheit | Anmerkungen |
---|---|---|
Radon-222 | Bq/l | Anlage 3a Teil I Nr. 1 TrinkwV |
Tritium | Bq/l | Anlage 3a Teil I Nr. 2 TrinkwV |
Richtdosis | mSv/a | Anlage 3a Teil I Nr. 3 TrinkwV |
1)
Umrechnung: NH 4 (mg/l) = 1,29 x NH 4 -N (mg/l).
2)
Umrechnung: NO2 (mg/l) = 3,28 x NO2-N (mg/l).
3)
Umrechnung: NO3 (mg/l) = 4,43 x NO3-N (mg/l).
4)
Umrechnung: PO4 (mg/l) = 3,07 x PO4-P (mg/l).
5)
Bei (Mit-)Verwendung von Uferfiltrat und/oder Oberflächenwasser.
6)
Prioritäre Stoffe gemäß Anhang X der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23.10.2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (ABl. EU Nr. L 327 S. 1), zuletzt geändert durch die Richtlinie 2014/101/EU der Kommission vom 30.10.2014 (ABl. EU Nr. L 311 S. 32).
7)
Bei direkter Versickerung von nicht aufbereitetem Oberflächenwasser (DVGW, W 254 Tabelle 4).
8)
Bei gegebenem Gefährdungspotenzial oder Verdacht (DVGW, W 254 Tabelle 3).
9)
Insbesondere Schwankungen der Redoxbedingungen können sich auf die Stabilität von Acesulfam auswirken. Somit zeigt der Nachweis von Acesulfam anthropogenen Einfluss bzw. den Einfluss von Oberflächenwasser ins Uferfiltrat an, jedoch ist dieser bei Abwesenheit nicht ausschließbar. Entsprechend wird empfohlen, nicht allein Acesulfam, sondern verschiedene Substanzen zu verwenden.
10)
https://www.nlga.niedersachsen.de/startseite/umweltmedizin/wasser/nilali/niedersaechsische-landesliste---trinkwasseruntersuchungen-auf-pflanzenschutzmittel-und-biozidprodukte-158868.html .
11)
Wirkstoffe, von denen bekannt ist, dass sie lokal oder regional angewandt werden. Befunde von hier nicht genannten Wirkstoffen, die im Zuge eines Analysengangs anfallen, sollen im Untersuchungsergebnis mit aufgeführt werden.
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Außer Kraft am 1. Januar 2027 durch Nummer 5 des RdErl. i.d.F. vom 1. Oktober 2024 (Nds. MBl. 2024 Nr. 424)
Fußnoten | |
---|---|
¹) | Umrechnung: NH4 (mg/l) = 1,29 x NH4-N (mg/l). |
²) | Umrechnung: NO2 (mg/l) = 3,28 x NO2-N (mg/l). |
³) | Umrechnung: NO3 (mg/l) = 4,43 x NO3-N (mg/l). |
⁴) | Umrechnung: PO4 (mg/l) = 3,07 x PO4-P (mg/l). |
⁵) | Bei (Mit-)Verwendung von Uferfiltrat und/oder Oberflächenwasser. |
⁶) | Prioritäre Stoffe gemäß Anhang X der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23.10.2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (ABl. EU Nr. L 327 S. 1), zuletzt geändert durch die Richtlinie 2014/101/EU der Kommission vom 30.10.2014 (ABl. EU Nr. L 311 S. 32). |
⁷) | Bei direkter Versickerung von nicht aufbereitetem Oberflächenwasser (DVGW, W 254 Tabelle 4). |
⁸) | Bei gegebenem Gefährdungspotenzial oder Verdacht (DVGW, W 254 Tabelle 3). |
⁹) | Insbesondere Schwankungen der Redoxbedingungen können sich auf die Stabilität von Acesulfam auswirken. Somit zeigt der Nachweis von Acesulfam anthropogenen Einfluss bzw. den Einfluss von Oberflächenwasser ins Uferfiltrat an, jedoch ist dieser bei Abwesenheit nicht ausschließbar. Entsprechend wird empfohlen, nicht allein Acesulfam, sondern verschiedene Substanzen zu verwenden. |
1⁰) | https://www.nlga.niedersachsen.de/startseite/umweltmedizin/wasser/nilali/niedersaechsische-landesliste---trinkwasseruntersuchungen-auf-pflanzenschutzmittel-und-biozidprodukte-158868.html. |
1¹) | Wirkstoffe, von denen bekannt ist, dass sie lokal oder regional angewandt werden. Befunde von hier nicht genannten Wirkstoffen, die im Zuge eines Analysengangs anfallen, sollen im Untersuchungsergebnis mit aufgeführt werden. |
Anlage 2 RURdErl - Stammdaten (inklusive Schicht- und Ausbaudaten) von Grundwassermessstellen in Niedersachsen
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