Vollzugsverordnung zum Gesetz über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht (112.12)
    CH - SO

    Vollzugsverordnung zum Gesetz über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht

    Vollzugsverordnung zum Gesetz über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht (Bürgerrechtsverordnung) Vom 4. Dezember 2006 (Stand 1. Juli 2024) Der Regierungsrat des Kantons Solothurn gestützt auf Artikel 79 Absatz 2 der Verfassung des Kantons Solothurn (KV) vom 8. Juni 1986 1 ) , § 31 Absatz 3 des Gesetzes über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht (Bürgerrechtsgesetz) vom 6. Juni 1993 2 ) das eidge - nössische Bürgerrechtsgesetz (BüG) vom 29. September 1952 3 ) und die eid - genössische Zivilstandsverordnung (ZStV) vom 28. April 2004 4 ) beschliesst:

    1. Zuständigkeiten und Verfahren

    § 1 Zuständigkeiten

    1 Der Regierungsrat ist zuständig a) zur Verleihung des Kantonsbürgerrechtes (Art. 82 Abs. 1 Bst. f KV); b) zur Zuweisung eines Findelkindes (§ 4 Bürgerrechtsgesetz) 5 ) ; c) * zur Nichtigerklärung einer Einbürgerung (Art. 36 Absatz 3 BüG) 6 ) ; d) * zur Erhebung von Beschwerden nach Artikel 47 Absatz 2 BüG.
    2 Das Departement ist zuständig a) zur Verleihung des Kantonsbürgerrechtes an Schweizer Bürger und Bürgerinnen (§ 13 Bürgerrechtsgesetz); b) * zur Antragstellung an die Fachkommission Bürgerrecht (§ 16 Bürger - rechtsgesetz); c) * für Meinungsäusserungen nach Artikel 25 Absatz 1 und Artikel 29 Abs. 1 BüG; d) für die Entlassung aus dem Kantonsbürgerrecht (§ 24 Bürgerrechts - gesetz); e) * für die Entlassung aus dem Schweizer Bürgerrecht nach Artikel 37 Absatz 2 BüG.
    3 Das kantonale Amt ist zuständig, wenn im Gesetz oder in einer Verord - nung nichts anderes bestimmt ist.
    1) BGS 111.1 .
    2) BGS 112.11 .
    3) SR 141.0 .
    4) SR 211.112.2 .
    5) BGS 112.11 .
    6) SR 141.0 . GS 101, 233
    1

    § 2 Gesuch und Entscheid

    a) Ausländische Staatsangehörige
    1 Ausländische Staatsangehörige reichen das Gesuch um Einbürgerung beim Gemeindepräsidenten oder bei der Gemeindepräsidentin der Bürger - gemeinde ein.
    2 Der Gemeindepräsident oder die Gemeindepräsidentin der Bürgerge - meinde sorgt für die notwendigen Erhebungen und reicht die Akten dem kantonalen Amt zur Vorprüfung ein.
    3 Nach Vorprüfung der Akten durch das kantonale Amt beschliesst das zu - ständige Organ der Bürgergemeinde über die Zusicherung des Gemeinde - bürgerrechts.
    4 Nach Rechtskraft der Bürgerrechtszusicherung übermittelt der Gemeinde - rat die Akten dem kantonalen Amt.
    5 Das kantonale Amt leitet die Akten mit Bericht und Antrag an die Fach - kommission Bürgerrecht weiter. Diese prüft, ob das kantonale Bürgerrecht zugesichert werden kann. *
    6 Das kantonale Amt holt die eidgenössische Einbürgerungsbewilligung ein. *

    § 3 b) Schweizer Bürger und Bürgerinnen

    1 Das Verfahren nach § 2 Absätze 1–4 gilt auch für Schweizer Bürger und Bürgerinnen, die um Aufnahme in das Kantonsbürgerrecht ersuchen.

    § 4 c) Kantonsbürger und Kantonsbürgerinnen

    1 Die Bürgergemeinde teilt dem kantonalen Amt mit Protokollauszug Ein - bürgerungen sowie Entlassungen aus dem Gemeindebürgerrecht zuhan - den des schweizerischen Zivilstandsregisters (INFOSTAR) mit.

    § 5 Gesuchsunterlagen

    1 Dem Einbürgerungsgesuch müssen folgende Ausweise beigelegt werden: a) Zivilstandsdokumente im Original (Familienausweis bzw. Ausweis über den registrierten Familienstand oder Personenstandsausweis), nicht älter als 6 Monate, sowie sofern vorhanden, das Familienbüch - lein und den Familienschein; b) * Bescheinigung über die Dauer der Niederlassung in der Einbürge - rungsgemeinde, Auszug aus dem Zentralstrafregister sowie aus dem Betreibungs- und Konkursregister, alle nicht älter als 2 Monate; c) * Bescheinigung über frühere Niederlassungen im Kanton; d) Ausweise über Einkommen und Vermögen.
    2 Ausländische Staatsangehörige müssen überdies vorlegen: a) * Bestätigung über den registrierten Personenstand für ausländische Staatsangehörige und Staatenlose (für Einzelpersonen), Familienaus - weis (für Ehegatten) oder Partnerschaftsausweis (für eingetragene Partnerschaften), jeweils nicht älter als 6 Monate sowie eine Kopie des Ausländerausweises; b) * einen Lebenslauf; c) Bestätigung über den Besuch eines staatsbürgerlichen Unterrichtes oder eines Neubürgerkurses; d) * sofern die Gesuchsteller anerkannte Flüchtlinge sind: den Asylent - scheid der zuständigen Bundesbehörde und den Reiseausweis;
    2
    e) * Nachweis über ausreichende Deutschkenntnisse; f) * Aktuelle Arbeits-, Ausbildungs- oder Weiterbildungsbestätigung oder Ausweis über Leistungen Dritter, auf die ein Rechtsanspruch besteht (z.B. Leistungen einer Sozialversicherung oder Unterhaltsan - sprüche).
    3 Die Bürgergemeinde und das kantonale Amt können weitere Unterlagen verlangen. Sie können bei der Kantonspolizei Informationen über die Ge - suchsteller einholen.
    4 Die jeweiligen Einwohnergemeinden werden über ordentliche Einbürge - rungsgesuche ausländischer Staatsangehöriger informiert. Sie können zum Einbürgerungsgesuch schriftlich Stellung nehmen. *

    § 5 bis * Aufnahme der Stimmberechtigten; Gelöbnis

    1 Das Gelöbnis wird vom Gemeindepräsidenten oder von der Gemeindeprä - sidentin oder von einem anderen Mitglied des Gemeinderates abgenom - men.
    2 Die Gelöbnisformel lautet: "Ich gelobe, Verfassung und Gesetze zu be - achten und alles zu tun, was das Wohl unseres Staatswesens fördert, und alles zu unterlassen, was ihm schadet".

    § 5 ter * Abgabe von Unterlagen an die Stimmberechtigten

    1 Die Einwohnergemeinden geben den Jungbürgerinnen und Jungbürgern sowie den Neubürgerinnen und Neubürgern je ein Exemplar der Bundes- und Kantonsverfassung sowie ein Erinnerungsblatt ab. Die Unterlagen werden von der Staatskanzlei unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
    2 Die Einwohnergemeinden sorgen für den persönlichen Eintrag auf dem Erinnerungsblatt.

    2. Heimatschein

    § 6 Heimatschein

    1 Volljährige Schweizer Bürger und Bürgerinnen haben Anspruch auf einen Heimatschein. *
    2 Minderjährige, die nicht bei ihren Eltern leben oder nicht das gleiche Bür - gerrecht wie die Eltern besitzen, und Personen unter umfassender Bei - standschaft können mit Zustimmung der gesetzlichen Vertretung einen Heimatschein beanspruchen. *

    § 7 Ausstellung, Formular

    1 Der Heimatschein wird beim zuständigen Zivilstandsamt beantragt.
    2 Der Zivilstandsbeamte oder die Zivilstandsbeamtin erstellt den Heimat - schein aufgrund des schweizerischen Zivilstandsregisters (INFOSTAR).

    § 8 Unterschriften

    1 Der Heimatschein wird vom Zivilstandsbeamten oder der Zivilstandsbeam - tin unterzeichnet.

    § 9 Aufsicht

    3
    1 Das kantonale Amt beaufsichtigt die Ausstellung der Heimatscheine im Rahmen der Zivilstandsaufsicht.

    § 10* ...

    § 11* ...

    3. Schlussbestimmungen

    3.1. Bisheriges Recht

    *

    § 12 Aufhebung bisherigen Rechts

    1 Die Vollzugsverordnung zum Gesetz über das Kantons- und Gemeinde - bürgerrecht (Bürgerrechtsverordnung) vom 28. September 1993 1 ) wird rückwirkend per 31. Dezember 2005 aufgehoben.

    3.2. Übergangsbestimmungen zur Teilrevision vom 10.

    Januar 2023 *

    § 12 bis Noch hinterlegte Heimatscheine

    1 Nach bisherigem Recht noch bei der Niederlassungsgemeinde hinterlegte Heimatscheine sind den Inhabern oder den Inhaberinnen auf deren Verlan - gen, spätestens jedoch bei der Abmeldung aus der Niederlassungsgemein - de, zurückzugeben.
    2 Verlässt eine Person die Niederlassungsgemeinde ohne sich abzumelden, ist der Heimatschein von der betreffenden Niederlassungsgemeinde für sechs Monate aufzubewahren und anschliessend zu vernichten.
    3 Gegenstandslos gewordene Heimatscheine sind von der Einwohnerkon - trolle der betreffenden Niederlassungsgemeinde zu vernichten.

    3.3. Inkrafttreten

    *

    § 13 Inkrafttreten

    1 Diese Verordnung tritt rückwirkend auf den 1. Januar 2006 in Kraft.
    2 Vorbehalten bleibt das Einspruchsrecht des Kantonsrats. Die Einspruchsfrist ist am 23. Februar 2007 unbenutzt abgelaufen. Publiziert im Amtsblatt vom 2. März 2007.
    1) GS 92,924 (BGS 112.12).
    4
    * Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung GS Fundstelle

    03.09.2012 01.01.2013 § 6 Abs. 1 geändert GS 2012, 55

    03.09.2012 01.01.2013 § 6 Abs. 2 geändert GS 2012, 55

    23.10.2017 01.01.2018 § 1 Abs. 1, c) geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 1 Abs. 1, d) geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 1 Abs. 2, b) geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 1 Abs. 2, c) geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 1 Abs. 2, e) geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 2 Abs. 5 geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 2 Abs. 6 geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 5 Abs. 2, b) geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 5 Abs. 2, d) geändert GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 5 Abs. 2, e) eingefügt GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 5 Abs. 2, f) eingefügt GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 5 Abs. 4 eingefügt GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 5

    bis eingefügt GS 2017, 48

    23.10.2017 01.01.2018 § 5

    ter eingefügt GS 2017, 48

    10.01.2023 01.01.2024 § 5 Abs. 1, b) geändert GS 2023, 1

    10.01.2023 01.01.2024 § 5 Abs. 1, c) geändert GS 2023, 1

    10.01.2023 01.01.2024 § 10 aufgehoben GS 2023, 1

    10.01.2023 01.01.2024 § 11 aufgehoben GS 2023, 1

    10.01.2023 01.01.2024 Titel 3.1. eingefügt GS 2023, 1

    10.01.2023 01.01.2024 Titel 3.2. eingefügt GS 2023, 1

    10.01.2023 01.01.2024 § 12

    bis eingefügt GS 2023, 1

    10.01.2023 01.01.2024 Titel 3.3. eingefügt GS 2023, 1

    27.02.2024 01.07.2024 § 5 Abs. 2, a) geändert GS 2024, 2

    5
    * Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Änderung GS Fundstelle

    § 1 Abs. 1, c) 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 1 Abs. 1, d) 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 1 Abs. 2, b) 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 1 Abs. 2, c) 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 1 Abs. 2, e) 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 2 Abs. 5 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 2 Abs. 6 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 5 Abs. 1, b) 10.01.2023 01.01.2024 geändert GS 2023, 1

    § 5 Abs. 1, c) 10.01.2023 01.01.2024 geändert GS 2023, 1

    § 5 Abs. 2, a) 27.02.2024 01.07.2024 geändert GS 2024, 2

    § 5 Abs. 2, b) 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 5 Abs. 2, d) 23.10.2017 01.01.2018 geändert GS 2017, 48

    § 5 Abs. 2, e) 23.10.2017 01.01.2018 eingefügt GS 2017, 48

    § 5 Abs. 2, f) 23.10.2017 01.01.2018 eingefügt GS 2017, 48

    § 5 Abs. 4 23.10.2017 01.01.2018 eingefügt GS 2017, 48

    § 5

    bis

    23.10.2017 01.01.2018 eingefügt GS 2017, 48

    § 5

    ter

    23.10.2017 01.01.2018 eingefügt GS 2017, 48

    § 6 Abs. 1 03.09.2012 01.01.2013 geändert GS 2012, 55

    § 6 Abs. 2 03.09.2012 01.01.2013 geändert GS 2012, 55

    § 10 10.01.2023 01.01.2024 aufgehoben GS 2023, 1

    § 11 10.01.2023 01.01.2024 aufgehoben GS 2023, 1

    Titel 3.1. 10.01.2023 01.01.2024 eingefügt GS 2023, 1 Titel 3.2. 10.01.2023 01.01.2024 eingefügt GS 2023, 1

    § 12

    bis

    10.01.2023 01.01.2024 eingefügt GS 2023, 1

    Titel 3.3. 10.01.2023 01.01.2024 eingefügt GS 2023, 1
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