Gesetz über die Sammelunterkunft für Personen aus dem Asylbereich (142.3)
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Gesetz über die Sammelunterkunft für Personen aus dem Asylbereich

über die Sammelunterkunft für Personen aus dem Asylbereich vom 30.04.2015 (Stand 01.01.2016) Der Grosse Rat des Kantons Wallis eingesehen das Asylgesetz vom 26. Juni 1998; eingesehen Artikel 13 des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer vom 13. September 2012; eingesehen den Beschluss betreffend der Aufteilung im Kanton von Perso - nen, die dem Asylrecht unterstellt sind und vom Bund zugewiesen werden vom 10. Mai 2000; eingesehen die Initiative "Stopp dem Diktat des Kantons", hinterlegt am 17. September 2012; auf Antrag des Staatsrates, verordnet: 1 )

Art. 1 Zweck und Geltungsbereich

1 Das vorliegende Gesetz regelt die Modalitäten für die Bereitstellung von Strukturen zur Unterbringung von Personen aus dem Asylbereich in einer Walliser Gemeinde.
2 Es betrifft die Sammelunterkunft für Personen aus dem Asylbereich, die dem Kanton vom Bund für die Erst- und Zweitaufnahme zugewiesen wer - den, mit Ausnahme von individuellen Wohnungen, unter Vorbehalt der Arti - kel 3 und 6.
3 Als Sammelunterkunft gilt jede Struktur, die der Unterbringung dient und die über gemeinsame Räumlichkeiten wie Aufenthaltsraum, Küche, Sanitär - anlagen oder gemeinsame Dienste wie Unterhalt und Reinigung verfügt.
1) Im vorliegenden Gesetz gilt jede Bezeichnung der Person, des Statuts oder der Funktion in gleicher Weise für Mann oder Frau. * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses
4 Vorbehalten bleiben die bundesrechtlichen Bestimmungen zur Unterbrin - gung von Personen aus dem Asylbereich sowie kantonale und bundesrecht - liche Bau- und Raumplanungsbestimmungen.

Art. 2 Vollzugsbehörde

1 Das für die Unterbringung von Personen aus dem Asylbereich zuständige Departement (nachstehend: Departement) wird mit dem Vollzug des vorlie - genden Gesetzes beauftragt. Es kann Aufgaben an das Amt für Asylwesen delegieren.
2 Die Behörde kann mit öffentlichen Gemeinwesen, Gemeinden, Einzelper - sonen und privaten Organisationen Verträge für die Unterbringung und Betreuung von Personen aus dem Asylbereich abschliessen.

Art. 3 Geografische Aufteilung

1 Personen aus dem Asylbereich werden grundsätzlich zwischen den verfas - sungsmässigen Regionen nach deren Bevölkerungsanteil aufgeteilt.
2 Jede Gemeinde ist gehalten, auf ihrem Gebiet Personen aus dem Asylbe - reich aufzunehmen.
3 Nach Anhörung der Gemeinde bezeichnet das Departement die Standortgemeinde.
4 Das Departement verabschiedet eine Planung der Zentren für Asylbewer - ber.

Art. 4 Vorgängige Ankündigung

1 Das Departement informiert die Standortgemeinde über die bevorstehende Eröffnung einer Sammelunterkunft für Personen aus dem Asylbereich.
2 Das Departement informiert auch die andere(n) von der Eröffnung betroffe - ne(n) Gemeinde(n).
3 Die Ankündigung erfolgt nach Abschluss des Kauf- oder Mietvertrags, min - destens aber drei Monate vor der Eröffnung der Unterkunft. Vorbehalten bleiben Notfälle in unvorhersehbaren Situationen, die sofortige Massnahmen erforderlich machen.
4 Die vorgängige Ankündigung enthält insbesondere Informationen zu fol - genden Elementen: a) Art von Unterkunft;
b) ungefähre Zahl und Kategorie der betroffenen Personen; c) Betreuungskonzept und Organisation; d) Betreuungspersonal; e) Sicherheitsmassnahmen; f) medizinische Versorgung; g) gegebenenfalls schulische Betreuung; h) Möglichkeiten zur Einführung durch die Gemeinden von Beschäfti - gungsprogrammen für Personen aus dem Asylbereich.
5 Im Falle einer Eröffnung aufgrund einer unvorhersehbaren Situation sind alle Bestimmungen des vorliegenden Gesetzes anwendbar, mit Ausnahme der Frist für die Ankündigung bei der(den) betroffenen Gemeinde(n).

Art. 5 Zusammenarbeit mit der(den) betroffenen Gemeinde(n)

1 Die betroffene(n) Gemeinde(n) kann(können) beim Departement Bemer - kungen anbringen; diese werden soweit wie möglich berücksichtigt.
2 Die betroffene(n) Gemeinde(n) und das Departement setzen eine Arbeits - gruppe ein, die sich vor und nach der Eröffnung der Unterkunft regelmässig trifft, um offene Fragen und allfällige Schwierigkeiten zu behandeln.

Art. 6 Eingrenzungen

1 Die Dienststelle für Bevölkerung und Migration kann Personen aus dem Asylbereich einen Aufenthaltsort und eine Unterkunft zuweisen.
2 Sie kann für den Vollzug ihrer Entscheide auf polizeiliche Unterstützung zu - rückgreifen.
3 Eine allfällige Einsprache hat keine aufschiebende Wirkung.

Art. 7 Aufhebung und Inkrafttreten

1 Artikel 13 des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Auslände - rinnen und Ausländer vom 13. September 2012 und der Beschluss betref - fend der Aufteilung im Kanton von Personen, die dem Asylrecht unterstellt sind und die dem Kanton vom Bund zugewiesen werden, vom 10. Mai 2000 werden aufgehoben.
2 Der vorliegende Rechtserlass untersteht dem fakultativen Referendum.
3 Der Staatsrat legt das Inkrafttreten fest.
Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung Quelle Publikation
30.04.2015 01.01.2016 Erlass Erstfassung BO/Abl. 22/2015, 37/2015
Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Änderung Quelle Publikation Erlass 30.04.2015 01.01.2016 Erstfassung BO/Abl. 22/2015, 37/2015
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