REGLEMENT zum Miet- und Pachtrecht im Obligationenrecht (9.4222)
CH - UR

REGLEMENT zum Miet- und Pachtrecht im Obligationenrecht

REGLEMENT zum Miet- und Pachtrecht im Obligationenrecht (vom 25. Juni 1990 1 ; Stand am 1. Januar 2011) Der Regierungsrat des Kantons Uri, gestützt auf Artikel 52 des Schlusstitels des Zivilgesetzbuches 2 , auf

Artikel 274 des Obligationenrechts (OR) 3

und auf die Verordnung des Bundesrates vom 9. Mai 1990 über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen (VMWG) 4 , beschliesst:
1. Abschnitt: Zweck

Artikel 1 Dieses Reglement vollzieht und ergänzt die Bestimmungen des Obligatio -

nenrechts 5 über die Miete und die Pacht.
2. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Artikel 2 Sicherheitsleistung des Mieters (257e OR)

1 Leistet der Mieter eine Sicherheit in Geld oder in Wertpapieren, so muss der Vermieter sie zu einem Zins hinterlegen, der mindestens dem jeweiligen Sparheftzins der Urner Kantonalbank entspricht.
2 Nach rechtskräftiger Erledigung des Verfahrens hat die Bank den Parteien gegen Vorweisung des Beschlusses über den Vergleich oder des Entscheides denjenigen Betrag zu erstatten, der ihnen von der Schlich - tungsbehörde oder vom Gericht zugesprochen wurde.
1 AB vom 29. Juni 1990
2 SR 210
3 SR 220
4 SR 221.213.11
5 SR 220 1

Artikel 3 6 Hinterlegung des Mietzinses (259g OR)

1 Die Urner Kantonalbank ist Hinterlegungsstelle gemäss Art. 259g Abs. 1 OR.
2 Nach rechtskräftiger Erledigung des Verfahrens hat die Bank den Parteien gegen Vorweisung des Beschlusses über den Vergleich oder des Entscheides denjenigen Betrag zu erstatten, der ihnen von der Schlich - tungsbehörde oder vom Gericht zugesprochen wurde.

Artikel 4 Formulare

1 Der Vermieter darf nur mit einem von der Schlichtungsbehörde 7 geneh - migten Formular:
a) kündigen (266 l und 298 OR);
b) den Mietzins erhöhen (269d OR). Bei indexierten und gestaffelten Miet - zinsen (269b und 269c OR) gilt die Kopie der Mietzinsvereinbarung als rechtsgenügendes Formular;
c) ... 8 .
2 Die Formulare können bei der Schlichtungsbehörde 9 bezogen oder im Internet heruntergeladen werden. 10
6 Fassung gemäss RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2007 (AB vom 24. November 2006).
7 Fassung gemäss RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
8 Aufgehoben durch RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Janu - ar 2007 (AB vom 24. November 2006).
9 Fassung gemäss RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
10 Fassung gemäss RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2007 (AB vom 24. November 2006).
2
3. Abschnitt: 11
Artikel 5-11 12

Artikel 12 Sicherheitsdirektion

13 Die Sicherheitsdirektion 14 ist zuständig,
a) dem Vermieter zu helfen, sein Retentionsrecht durchzusetzen (268b OR);
b) ... 15

Artikel 13 16 Schlichtungsbehörde

Die Schlichtungsbehörde erfüllt alle Aufgaben, die das Obligationenrecht 17 oder die Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäfts - räumen 18 dem Kanton überträgt und die keiner Behörde oder anderen Amts - stelle übertragen sind.

Artikel 14 19 Richterliche Behörden

1 Das zuständige Landgerichtspräsidium beurteilt als erste Instanz alle Streitigkeiten, die das Obligationenrecht oder die Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen 20 dem Richter zuweisen.
2 Übersteigt der Streitwert Fr. 30 000.–, entscheidet das zuständige Landge - richt als erste Instanz. 21
11 Aufgehoben durch RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
12 Aufgehoben durch RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
13 Fassung gemäss RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2007 (AB vom 24. November 2006).
14 Fassung gemäss RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2007 (AB vom 24. November 2006).
15 Aufgehoben durch LRB vom 23. März 1994, in Kraft gesetzt auf den 1. Juni 1995 (AB vom 15. April 1994).
16 Fassung gemäss RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
17 SR 220
18 SR 221.213.11
19 Fassung gemäss RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2007 (AB vom 24. November 2006).
20 SR 221.213.11
21 Fassung gemäss RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010). 3
4. Abschnitt: 22
Artikel 15-24 23
5. Abschnitt: Schluss- und Übergangsbestimmungen

Artikel 25 Berichterstattung (23 VMWG)

1 Die Schlichtungsbehörde 24 berichtet dem Eidgenössischen Volkswirt - schaftsdepartement halbjährlich über die Tätigkeit der Schlichtungsbehörde.
2 Die richterlichen Behörden sind verpflichtet, je ein Doppel der Urteile über angefochtene Mietzinse und andere Forderungen der Vermieter dem Eidge - nössischen Volkswirtschaftsdepartement und der Schlichtungsbehörde zuzustellen. 25

Artikel 26 Aufhebung bisherigen Rechts

Das Reglement vom 14. Dezember 1982 zum Bundesbeschluss über die Massnahmen gegen Missbräuche im Mietwesen 26 wird aufgehoben.
Artikel 27 27

Artikel 28 Inkrafttreten

1 Dieses Reglement bedarf zu seiner Gültigkeit der Genehmigung des Bundesrates 28 .
2 Es tritt am 1. Juli 1990 in Kraft. Im Namen des Regierungsrates
22 Aufgehoben durch RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
23 Aufgehoben durch RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
24 Fassung gemäss RRB vom 7. Dezember 2010, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2011 (AB vom 17. Dezember 2010).
25 Fassung gemäss RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Januar 2007 (AB vom 24. November 2006).
26 RB 9.4222
27 Aufgehoben durch RRB vom 14. November 2006, in Kraft gesetzt auf den 1. Janu - ar 2007 (AB vom 24. November 2006).
28 Vom Bundesrat genehmigt am 3. August 1990.
4
Der Landammann: Ambros Gisler Der Kanzleidirektor: Dr. Peter Huber 5
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