Ausführungsbestimmungen über den Bevölkerungsschutz (540.111)
CH - OW

Ausführungsbestimmungen über den Bevölkerungsschutz

Ausführungsbestimmungen über den Bevölkerungsschutz (AB kBSG) vom 7. Dezember 2004 (Stand 1. Mai 2017) Der Regierungsrat des Kantons Obwalden, gestützt auf Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b bis d des Bevölkerungs schutzgesetzes (BSG) vom 22. Oktober 2004 1 ) , beschliesst: 1. Aufgaben und Organisation

Art. 1

Kanton a. Sicherheits- und Sozialdepartement 2 ) 1 Neben den in Art. 4 BSG genannten Pflichten erfüllt das Sicherheits- und Sozialdepartement folgende Aufgaben. Es: a. ordnet vorsorgliche Massnahmen nach Art. 4 Abs. 2 dieser Ausfüh rungsbestimmungen an; b. sorgt für ergänzende Informationen gemäss Art. 4 Abs. 5 dieser Ausführungsbestimmungen; c. erlässt das Einsatzkonzept des kantonalen Führungsstabes; d. kann ergänzende Weisungen erlassen.

Art. 2

b. Kantonspolizei * 1 Die Kantonspolizei als ausführendes Organ des Departementes hat im Bereich Bevölkerungsschutz insbesondere folgende Aufgaben. Sie: * a. bereitet die Umsetzung der sicherheitspolitischen Vorgaben des Bundes vor; 1) GDB 540.1 2) Die Departementsbezeichnung wurde in Anwendung von Art. 11c Abs. 3 des Publi kationsgesetzes (GDB 131.1 ) auf den 1. Juli 2008 und den 1. Juli 2022 (OGS 2022, 20) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Erlass vorgenommen. OGS 2004, 84
b. sorgt für die Verbreitung und Durchsetzung von Bundesanordnun gen bei Gefahren und bereitet vorsorgliche kantonale Massnahmen vor; c. koordiniert die Vorbereitung und den Einsatz der Partnerorganisatio nen für Notlagen- und Katastrophenbewältigung; aufeinander abzu stimmen sind insbesondere Lagebeurteilung, Ereignisauswertung, Ausbildung, Einsatzplanung und Einsatzdoktrin sowie die Zusam menarbeit mit Dritten; d. erstellt ein Konzept zur Bewältigung von grossen Schadenereignis sen, Katastrophen und Notlagen in Koordination mit dem Stabschef oder der Stabschefin des kantonalen Führungsstabes; e. arbeitet mit der Territorialregion 2 zusammen; f. arbeitet mit dem Stabschef oder der Stabschefin des kantonalen Führungsstabes zusammen; g. * arbeitet mit der Fachstelle für Kulturgüterschutz zusammen; h. * beantragt die Verpflichtung Dritter gemäss Art. 7 dieser Ausfüh rungsbestimmungen; i. * unterstützt die Einwohnergemeinderäte in sicherheitspolitischen Be reichen und sorgt mit deren Einverständnis für die Ausbildung des Gemeindeführungsorgans; k. * vertritt die Belange des kantonalen Bevölkerungsschutzes in inter kantonalen und eidgenössischen Gremien; l. * erlässt Verwarnungen nach Art. 68 Abs. 5 des Bundesgesetzes über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz; m. * beurteilt als kantonale Zwischenstelle Gesuche für die Dispensation und Beurlaubung vom Assistenz- und Aktivdienst gemäss der Ver ordnung über die Militärdienstpflicht 3 ) .

Art. 3

Einwohnergemeinden 1 Der Einwohnergemeinderat erfüllt die Aufgaben nach Art. 6 BSG. Er: a. beurteilt ausserdem die Gefahren; b. stellt Warnung und Alarmierung der Behörden und der Bevölkerung sicher; c. plant den Einsatz seiner Mittel; d. regelt die Nachbarhilfe; e. regelt Aufgebots- und Gesuchstellungskompetenzen; f. stellt die notwendigen Informationen an den kantonalen Führungs stab sicher; 3) SR 512.21 2
g. erlässt die nötigen Sicherheitsmassnahmen wie Evakuationsanord nungen und Betretungsverbote. 2 Er erlässt ein Reglement über das Gemeindeführungsorgan (Art. 6 Bst. b BSG). 2. Vorbereitung und Einsatz

Art. 4

Warnung, Alarmierung, Verhaltensanweisungen 1 Warnung der Behörden, Alarmierung der Bevölkerung und Durchgabe von Verhaltensanweisungen sind erforderlich bei Gefahren, die durch er höhte Radioaktivität, chemische Stoffe, Naturereignisse (Wetter, Lawinen usw.) und Stauanlagen (Überflutungsgefahr) verursacht werden. 2 Werden Massnahmen vom Bund (Radioaktivität, Überflutung) angeord net, so ist das Sicherheits- und Sozialdepartement primär für die Weiter gabe der Anordnungen verantwortlich. In den übrigen Bereichen (chemi sche Stoffe, Wetter, Lawinen) sorgt es, basierend auf einer Lagebeurtei lung, für vorsorgliche Massnahmen. 3 Die Kantonspolizei nimmt Warnungen an die Behörden, Alarmierungs anordnungen und Verhaltensanweisungen entgegen und verbreitet diese zeit- und lagegerecht. * 4 Der Zivilschutz stellt den Sirenenalarm sicher. Auf jeden Sirenenalarm hat eine Information über das Verhalten zu erfolgen. 5 Soweit notwendig sorgt das Sicherheits- und Sozialdepartement für er gänzende Informationen zu den im Telefonbuch ersichtlichen Verhaltens anordnungen bei Alarmierung.

Art. 5

Einsatzkonzept des kantonalen Führungsstabes 1 Das Einsatzkonzept des kantonalen Führungsstabes regelt das Füh rungssystem (Aufbau- und Ablauforganisation, Pflichtenhefte, insbeson dere Informationsverantwortung), den Mitteleinsatz (insbesondere Kom munikationsnetz) und die Schadenplatzorganisation. 2 Die Einsatzleiter bzw. Einsatzleiterinnen werden von der Feuerwehr oder der Kantonspolizei gestellt. Sie werden entsprechend ausgebildet. 3

Art. 6

* Mobile Sanitätshilfsstelle, Care-Team Obwalden 1 Die mobile Sanitätshilfsstelle untersteht in fachlicher Hinsicht dem Ge sundheitsamt. Sie wird in der Ausbildung und im Einsatz logistisch durch die Stützpunktfeuerwehr unterstützt. 2 Das Care-Team Obwalden untersteht in fachlicher Hinsicht dem Ge sundheitsamt und wird administrativ durch die Dienststelle Zivilschutz betreut.

Art. 7

Einsatz Dritter (Organisationen, Fachkräfte) 1 Soweit erforderlich werden Organisationen und externe Fachkräfte bei gezogen. 2 Entschädigungen für verpflichtete Organisationen und Fachkräfte wer den vom Regierungsrat gemäss Art. 12 des Behördengesetzes 4 ) festge setzt. 3. Requisition und Kostentragung

Art. 8

* Requisition 1 Das Requisitionsrecht haben das Sicherheits- und Sozialdepartement und der Einwohnergemeinderat. 2 Eigentümer und Eigentümerinnen sind verpflichtet, das Requisitionsgut zur Verfügung zu stellen. Sie haben Anspruch auf angemessene Entschä digung und Schadenersatz. *

Art. 9

Kostentragung für Hilfeleistung 1 Die Einsatzkosten der Partnerorganisationen werden gemäss deren Ge setzgebung getragen. 2 Beim Entscheid über die Kostentragung für die übrigen Kosten einer Hil feleistung sind folgende Kriterien massgebend: a. Rückgriff auf die verursachende Person; b. Versicherungsleistungen; c. Spenden; d. Kostentragung durch die öffentliche Hand. 4) GDB 130.4 4
3 Die Kosten der öffentlichen Hand werden gemäss Beschluss des Regie rungsrates aufgeteilt. Die Gemeinden sind dazu anzuhören. 4. Schlussbestimmungen

Art. 10

Aufhebung bisherigen Rechts 1 Die Ausführungsbestimmungen über die Dispensation vom aktiven Dienst in der Armee sowie die Befreiung und Dispensation im Zivilschutz vom 19. Juni 1984 5 ) werden aufgehoben.

Art. 11

Inkrafttreten 1 Diese Ausführungsbestimmungen treten am 1. Januar 2005 in Kraft. Informationen zum Erlass Ursprüngliche Fundstelle: OGS 2004, 84 geändert durchNachtrag vom 26. August 2005, in Kraft seit 1. September 2005 (OGS 2005, 53),die Ausführungsbestimmungen über den Kulturgüterschutz vom 10. Mai 2010, in Kraft seit 1. Juni 2010 (OGS 2010, 28),Nachtrag vom 13. Dezember 2011, in Kraft seit 1. Januar 2012 (OGS 2011, 80),Nachtrag vom 8. November 2016, in Kraft seit 1. Mai 2017 (OGS 2016, 63) 5) OGS 1986, 15 5
Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung Fundstelle 07.12.2004 01.01.2005 Erlass Erstfassung OGS 2004, 84 26.08.2005 01.09.2005

Art. 8 Abs. 2

geändert OGS 2005, 53 10.05.2010 01.06.2010

Art. 2 Abs. 1, g.

eingefügt OGS 2010, 28 10.05.2010 01.06.2010

Art. 2 Abs. 1, h.

geändert OGS 2010, 28 10.05.2010 01.06.2010

Art. 2 Abs. 1, i.

geändert OGS 2010, 28 10.05.2010 01.06.2010

Art. 2 Abs. 1, k.

geändert OGS 2010, 28 10.05.2010 01.06.2010

Art. 2 Abs. 1, l.

geändert OGS 2010, 28 13.12.2010 01.01.2012

Art. 6

totalrevidiert OGS 2011, 80 13.12.2011 01.01.2012

Art. 2 Abs. 1, l.

geändert OGS 2011, 80 13.12.2011 01.01.2012

Art. 2 Abs. 1,

m. eingefügt OGS 2011, 80 13.12.2011 01.01.2012

Art. 8

totalrevidiert OGS 2011, 80 08.11.2016 01.05.2017

Art. 2

Titel geändert OGS 2016, 63 08.11.2016 01.05.2017

Art. 2 Abs. 1

geändert OGS 2016, 63 08.11.2016 01.05.2017

Art. 4 Abs. 3

geändert OGS 2016, 63 6
Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Änderung Fundstelle Erlass 07.12.2004 01.01.2005 Erstfassung OGS 2004, 84

Art. 2

08.11.2016 01.05.2017 Titel geändert OGS 2016, 63

Art. 2 Abs. 1

08.11.2016 01.05.2017 geändert OGS 2016, 63

Art. 2 Abs. 1, g.

10.05.2010 01.06.2010 eingefügt OGS 2010, 28

Art. 2 Abs. 1, h.

10.05.2010 01.06.2010 geändert OGS 2010, 28

Art. 2 Abs. 1, i.

10.05.2010 01.06.2010 geändert OGS 2010, 28

Art. 2 Abs. 1, k.

10.05.2010 01.06.2010 geändert OGS 2010, 28

Art. 2 Abs. 1, l.

10.05.2010 01.06.2010 geändert OGS 2010, 28

Art. 2 Abs. 1, l.

13.12.2011 01.01.2012 geändert OGS 2011, 80

Art. 2 Abs. 1,

m. 13.12.2011 01.01.2012 eingefügt OGS 2011, 80

Art. 4 Abs. 3

08.11.2016 01.05.2017 geändert OGS 2016, 63

Art. 6

13.12.2010 01.01.2012 totalrevidiert OGS 2011, 80

Art. 8

13.12.2011 01.01.2012 totalrevidiert OGS 2011, 80

Art. 8 Abs. 2

26.08.2005 01.09.2005 geändert OGS 2005, 53 7
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