Verordnung zum Gesetz über den Tourismus
Verordnung zum Gesetz über den Tourismus vom 10.12.2014 (Stand 01.01.2015) Der Staatsrat des Kantons Wallis eingesehen den Artikel 57 Absatz 2 der Kantonsverfassung; eingesehen die Bestimmungen des Gesetzes über den Tourismus vom 9. Februar 1996; auf Antrag des Departements für Volkswirtschaft, Energie und Raument - wicklung, verordnet:
1 Allgemeine Bestimmungen
Art. 1 Begriffe
1 Im Bereich des Gesetzes über den Tourismus, versteht man unter: a) Gast: jede natürliche Person, die in einer Gemeinde übernachtet, ohne dort ihren Wohnsitz zu haben; b) gelegentliche Vermietung: die Vermietung einer durch den Eigentü - mer genutzten Wohnung, wenn dieser sie nicht bewohnt; c) Dauermieter: der Mieter dessen Mietvertrag gleich lang oder länger dauert als die Anzahl Tage, die durch die Gemeinde zur Berechnung der Jahrespauschale der Kurtaxe für die betreffende Beherbergungs - form festgelegt wurde; d) Erhebungsorgan: die Gemeinde oder die durch sie für das Inkasso der Tourismustaxen bezeichnete Stelle; e) Beherberger: jede natürliche oder juristische Person, die gegen Ent - gelt einen Gast im Sinne des Gesetzes beherbergt. * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses
Art. 2 Zuständige Behörde
1 Die zuständige kantonale Behörde ist das mit dem Tourismus beauftragte Departement (Departement).
2 Das Departement kann seine Zuständigkeiten an seine Dienststellen dele - gieren und andere Dienststellen des Staates zur Mitarbeit beiziehen.
Art. 3 Kontrollinstanz
1 Die staatliche Kontrollinstanz im Sinne des Artikels 47 des Gesetzes über den Tourismus ist das kantonale Finanzinspektorat.
Art. 4 Leitlinien
1 Damit die Reglemente über die Tourismustaxen vom Staatsrat homolo - giert werden können, müssen diesen die Leitlinien der örtlichen Tourismus - politik beigelegt sein.
2 Die Leitlinien müssen mindestens die Vision, den Zusammenhang, die strategischen Ausrichtungen und die Tourismusorganisation beinhalten.
3 Die Gemeinden müssen in den Leitlinien aufzeigen, dass die lokalen Tou - rismusbeteiligten bei deren Ausarbeitung miteinbezogen wurden.
Art. 5 Kantonale Tourismuspolitik
1 Die kantonale Tourismuspolitik wird in einem fortentwickelnden Dokument mit dem Titel "Walliser Tourismuspolitik" festgelegt. Sie ist verbindlich für die Tourismuskreise und die öffentlichen Körperschaften im Sinne von Artikel 2 des Gesetzes über den Tourismus.
2 Touristische Organisationen
Art. 6 Dachverband
1 Der Dachverband des Tourismus im Sinne des Artikels 4 des Gesetzes ist die Walliser Tourismuskammer.
Art. 7 Verkehrsverein
1 Um als Organisation von allgemeinem Interesse anerkannt zu werden, muss der Verkehrsverein seine Statuten dem Gemeinderat zur Genehmi - gung und dem Departement zur Homologierung vorlegen, die: a) die Ausführung der ihm durch das Gesetz und die Gemeinde übertra - genen Aufgaben ermöglichen; b) den Personen, Vereinigungen, Gemeinwesen und Gruppierungen von Gemeinwesen, die Verbindungen zum örtlichen Tourismus haben, die Möglichkeit zur Mitgliedschaft ermöglichen.
Art. 8 Tourismusunternehmen - Leistungsvereinbarung und Übertra -
gungsbeschluss
1 Die Leistungsvereinbarung, welche die Modalitäten der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den kommunalen oder interkommunalen Tourismusunternehmen regelt, legt mindestens die Leistungen sowie deren Finanzierung, Überwachung und Kontrolle fest.
2 Der Übertragungsbeschluss im Sinne der Artikel 6a und 16b des Geset - zes liegt in der Zuständigkeit des Gemeinderates.
Art. 9 Übertragung des Inkassos der Kurtaxe und/oder Beherber -
gungstaxe
1 Im Fall der Übertragung des Inkassos der Kurtaxe und/oder Beherber - gungstaxe durch die Gemeinde aufgrund der Artikel 21 Absatz 3 ter und
25 Absatz 3 des Gesetzes, muss das Gemeindereglement über die Kurta - xe und/oder die Beherbergungstaxe auch die Modalitäten des Inkassos und der Aufsicht näher bestimmen.
Art. 10 Örtliches Büro für Tourismus
1 Die Gemeinden, die anstelle eines Verkehrsvereins ein örtliches Büro für Tourismus zu errichten beabsichtigen, stellen dem Departement ein ent - sprechendes Gesuch.
2 Das örtliche Büro für Tourismus führt die touristischen Aufgaben aus, die ihm von der Gemeinde übertragen sind.
3 Finanzen
Art. 11 Reglement über die Kurtaxe und/oder die Beherbergungstaxe
1 Das Reglement über die Kurtaxe und/oder die Beherbergungstaxe muss, bevor es der Urversammlung zur Genehmigung unterbreitet wird, den loka - len Tourismusbeteiligten zur Vernehmlassung unterbreitet werden.
2 Die Bestimmungen des Gemeindegesetzes sind anwendbar.
Art. 12 Kontrolle
1 Das Erhebungsorgan ist berechtigt, Kontrollen über die Ordnungsmässig - keit der Überweisung der Kurtaxe und der Beherbergungstaxe durchzufüh - ren.
2 Die Gemeinde muss dem kantonalen Kontrollorgan die gesetzeskonforme Verwendung der Taxen garantieren und nachweisen können, auch für den Fall der Übertragung des Inkassos der Taxen an den Verkehrsverein oder an das kommunale oder interkommunale Tourismusunternehmen.
Art. 13 Öffentliche Beihilfen
1 Um Kredite zu günstigen Bedingungen zu erhalten, müssen die Projekte für touristische Ausstattungen den Bestimmungen betreffend Darlehen für Infrastrukturvorhaben gemäss kantonalem Gesetz über die Regionalpolitik entsprechen.
2 Um staatliche Sicherheitsleistungen zu erhalten, müssen die Projekte für touristische Ausstattungen von bestehenden oder sich im Aufbau befinden - den Unternehmen getragen werden, welche ausreichende Nachweise über ihre Fähigkeit, der Gesamtheit ihrer Verpflichtungen nachzukommen, er - bringen.
3 Die Behandlung der Gesuche für Sicherheitsleistungen und die entspre - chenden Verpflichtungsentscheide werden an das Finanzkompetenzzen - trum übertragen, welches gemäss Gesetzgebung über die kantonale Wirtschaftspolitik mit der Gewährung der finanziellen Beiträge an die Unter - nehmen beauftragt ist.
4 Die Kompetenzübertragung der Behandlung der Gesuche für Sicherheits - leistungen, beziehungsweise der Verpflichtungsentscheide, sind Bestandteil der abgeschlossenen Leistungsvereinbarung mit dem Finanzkompetenz - zentrum.
5 Die Entscheide über die Gewährung von Sicherheitsleistungen müssen die anderen Verpflichtungen des Kantons berücksichtigen, die in Form von Darlehen oder über den kantonalen Tourismusfonds für dasselbe Projekt vorgesehen oder zugesprochen sind.
4 Verschiedene Bestimmungen
Art. 14 Übernachtungsstatistik
1 Die Anzahl erhobener Logiernächte wird veröffentlicht unter Angabe des Herkunftslands der Gäste samt Postleitzahl des Wohnsitzortes und indem folgende Beherbergungsformen unterschieden werden: a) Hotel- und Kurbetriebe; b) Chalets und Ferienwohnungen; c) Campingbetriebe; d) Gruppenunterkünfte.
2 Der Beherberger teilt dem Erhebungsorgan monatlich die Zahl der effekti - ven Logiernächte jeweils bis zum 10. des folgenden Monats mit. Im Einver - ständnis mit dem Verkehrsverein, dem örtlichen Büro für Tourismus oder dem kommunalen oder interkommunalen Tourismusunternehmen können Chalets- und Ferienwohnungsbeherberger die Anzahl Logiernächte für eine längere Zeitspanne mitteilen aber mindestens einmal pro Semester jeweils auf den 10. Mai und den 10. November.
3 Der Verkehrsverein, das Tourismusunternehmen oder das örtliche Büro für Tourismus übermitteln dem Walliser Tourismusobservatorium die berei - nigten Zahlen bis zum 20. des auf den Erhalt folgenden Monats.
4 Das Erhebungsorgan ist berechtigt, Kontrollen über die Ordnungsmässig - keit der kommunizierten Zahlen durchzuführen.
Art. 15 Branchenstatistik
1 Die vom Departement verlangten Angaben haben sich auf den touristi - schen, kulturellen und sportlichen Bereich sowie auf die diesbezügliche In - frastruktur und auf die Institutionen und Unternehmen des Tourismus zu beschränken. Nur öffentliche Daten dürfen eingeholt werden.
2 Die Auskünfte sind innert 30 Tagen nach Anfrage des Departements zu er - teilen.
Art. 16 Amtliche Einschätzung
1 Es wird eine amtliche Einschätzung vorgenommen, wenn der Unterworfe - ne nicht innert 30 Tagen nach Erhalt der durch den Gemeinderat ausge - sprochenen Mahnung Folge leistet.
2 Die amtliche Einschätzung hat möglichst genau die tatsächliche Situation des amtlich eingeschätzten Taxenschuldners wiederzugeben.
5 Übergangs- und Schlussbestimmungen
Art. 17 Übergangsbestimmungen
1 Für Gemeinden, welche noch kein Reglement über die Kurtaxe und/oder die Beherbergungstaxe ausgearbeitet haben, bleiben die bisherigen Be - stimmungen anwendbar.
Art. 18 Aufgehobene Bestimmung
1 Die vorliegende Verordnung hebt die Allgemeine Verordnung zum Gesetz über den Tourismus vom 26. Juni 1996 auf.
Art. 19 Inkrafttreten
1 Die vorliegende Verordnung tritt am 1. Januar 2015 in Kraft.
Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung Quelle Publikation
10.12.2014 01.01.2015 Erlass Erstfassung BO/Abl. 51/2014
Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Änderung Quelle Publikation Erlass 10.12.2014 01.01.2015 Erstfassung BO/Abl. 51/2014
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