Landwirtschaftsverordnung
Landwirtschaftsverordnung vom 17. September 2002 (Stand 1. Januar 2022) Die Regierung des Kantons St.Gallen erlässt in Ausführung des Landwirtschaftsgesetzes vom 7. Mai 2002 1 als Verordnung: 2 I. Allgemeines (1.)
1. Zuständigkeit (1.1.)
Art. 1 Aufsicht
1 Das Volkswirtschaftsdepartement übt die Aufsicht über den Vollzug der Land - wirtschaftsgesetzgebung 3 aus.
Art. 2 Vollzug
a) Landwirtschaftsamt
1 Das Landwirtschaftsamt: a) * vollzieht die Landwirtschaftsgesetzgebung 4 , soweit die kantonale Gesetzge - bung 5 nichts anderes bestimmt; b) * sorgt für eine rationelle Abwicklung der gesetzlich vorgeschriebenen Kontrol - len und koordiniert die Zusammenarbeit mit anderen Stellen.
1 sGS 610.1 .
2 Abgekürzt LaV. nGS 37–92. Im Amtsblatt veröffentlicht am 30. September 2002, ABl 2002,
2027; in Vollzug ab 1. Oktober 2002.
3 BG über das bäuerliche Bodenrecht vom 4. Oktober 1991, SR 211.412.11 ; BG über die land - wirtschaftliche Pacht vom 4. Oktober 1985, SR 221.213.2 ; SR 91 und sGS 610.1 .
4 BG über das bäuerliche Bodenrecht vom 4. Oktober 1991, SR 211.412.11 ; BG über die land - wirtschaftliche Pacht vom 4. Oktober 1985, SR 221.213.2 ; SR 91 und sGS 610.1 .
5 Art. 24 LaG, sGS 610.1 ; VV zum MelG, sGS 633.11 ; VTG, sGS 643.12 .
Art. 3 * b) Landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft des Kantons St.Gallen 6
1 Die Landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft des Kantons St.Gallen vollzieht die Vorschriften über: a) Beiträge an:
1. landwirtschaftliche Gebäude; 7
2. die Unterstützung von Projekten zur regionalen Entwicklung sowie zur Förderung von einheimischen und regionalen Produkten; 8
3. Bauten gewerblicher Kleinbetriebe im Berggebiet; 9 b) Kredite für Strukturverbesserungen; 10 c) Betriebshilfe. 11
Art. 4 * c) Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen
1 Das Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen vollzieht die Vorschriften über: a) den Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geographischen Angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete landwirtschaftliche Erzeug - nisse 12 , ausgenommen die Mitwirkung im Eintragungsverfahren; b) * die Kennzeichnung biologisch produzierter Erzeugnisse und Lebensmittel; 13 c) * das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln 14 , ausgenommen die An - wendung der Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft; d) das Inverkehrbringen von Düngern; 15
6 Art. 24 Abs. 2 LaG, sGS 610.1 .
7 Art. 93 Abs. 1 Bst. b des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 ; eidgV vom 7. Dezember 1998 über die Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft (Strukturver - besserungsverordnung), SR 913.1 .
8 Art. 93 Abs. 1 Bst. c des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 ; eidgV vom 7. Dezember 1998 über die Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft (Strukturver - besserungsverordnung), SR 913.1 .
9 Art. 93 Abs. 1 Bst. d des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 ; eidgV vom 7. Dezember 1998 über die Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft (Strukturver - besserungsverordnung), SR 913.1 .
10 Art. 87 ff. des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 ; eidgV vom 7. De - zember 1998 über die Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft (Strukturverbesserungs - verordnung), SR 913.1 .
11 Art. 78 ff. des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 ; eidgV vom 26. No - vember 2003 über die Betriebshilfe als soziale Begleitmassnahme in der Landwirtschaft (Betriebshilfeverordnung), SR 914.11 .
12 eidgV über den Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geographischen Angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse (GUB/ GGA-Verordnung) vom 28. Mai 1997, SR 910.12 .
13 eidgV über die biologische Landwirtschaft und die Kennzeichnung biologisch produzierter Erzeugnisse und Lebensmittel (Bio-Verordnung) vom 22. September 1997, SR 910.18 .
14 eidgV über die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (Pflanzenschutzmittel-Verordnung) vom 12. Mai 2010, SR 916.161 .
15 eidgV über das Inverkehrbringen von Düngern (Dünger-Verordnung) vom 10. Januar 2001, SR 916.171 .
e) * die Deklaration für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus in der Schweiz verbo - tener Produktion. 16
Art. 4a * d) Amt für Umwelt *
1 Das Amt für Umwelt vollzieht die Vorschriften über die Düngung der Weideflä - chen in Sömmerungsgebieten nach der eidgenössischen Verordnung über die Di - rektzahlungen an die Landwirtschaft vom 23. Oktober 2013 17 . *
1bis. Direktzahlungen * (1.1 bis .)
Art. 4b * Beitragssätze 18
a) Vernetzungsbeitrag
1 Der Vernetzungsbeitrag je Jahr beträgt 19 : a) je Hektare extensive Weide und Waldweide Fr. 500.00; b) je Hektare der Flächen nach Ziff. 3.1.1 Ziff. 1 bis 3, Ziff. 5 bis 11 und Ziff. 15 von Anhang 7 zur eidgenössischen Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft vom 23. Oktober 2013 20 Fr. 1000.00; c) je Baum nach Ziff. 3.1.1 Ziff. 13 und 14 von Anhang 7 zur eidgenössischen Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft vom 23. Okto - ber 2013 21 Fr. 5.00.
Art. 4c * b) Landschaftsqualitätsbeitrag
1 Der Landschaftsqualitätsbeitrag zu Gunsten einzelner Betriebe beträgt je Jahr höchstens 22 : a) je Hektare landwirtschaftliche Nutzfläche von Betrieben mit vertraglichen Vereinbarungen Fr. 360.00; b) je Normalstoss des Normalbesatzes auf Sömmerungs- oder Gemeinschafts - weidebetrieben mit vertraglichen Vereinbarungen Fr. 240.00.
2 Die Summe aller Landschaftsqualitätsbeiträge zu Gunsten eines Landschaftsqua - litätsprojekts beträgt je Jahr höchstens 23 : a) je Hektare landwirtschaftliche Nutzfläche im Projektperimeter Fr. 133.33;
16 eidgV über die Deklaration für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus in der Schweiz verbote - ner Produktion (Landwirtschaftliche Deklarationsverordnung) vom 26. November 2003, SR
916.51 .
17 SR 910.13 ; insbesondere Art. 30 .
18 Art. 31 Bst. a bis des Landwirtschaftsgesetzes vom 21. Juni 2001, sGS 610.1 .
19 Vgl. Ziff. 3.2 von Anhang 7 zur eidgV über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft vom
23. Oktober 2013, SR 910.13 .
20 SR 910.13 .
21 SR 910.13 .
22 Vgl. Ziff. 4.1 von Anhang 7 der eidgV über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft vom
23. Oktober 2013, SR 910.13 .
b) je Normalstoss des Normalbesatzes auf Sömmerungs- und Gemeinschaftswei - den im Projektperimeter Fr. 88.89.
3 Das Umsetzungskonzept 24 im Anhang C zu diesem Erlass regelt Einzelheiten.
Art. 4d * Elektronische Einreichung
a) Gesuche um Ausrichtung von Direktzahlungen 25
1. Fristen
1 Das Landwirtschaftsamt legt die Fristen zur Einreichung von Gesuchen um Aus - richtung von Direktzahlungen fest. 26
Art. 4e * 2. zu unterzeichnende Gesuchsformulare
1 Folgende Gesuchsformulare zur Ausrichtung von Direktzahlungen sind unter - zeichnet oder mit einer anerkannten elektronischen Signatur versehen einzurei - chen: a) das Betriebsdatenblatt und das Mutationsprotokoll bei der politischen Gemeinde; b) das Formular für Sömmerungsbeiträge beim Landwirtschaftsamt.
Art. 4f * b) Geodaten 27
1. Bezeichnung des geografischen Informationssystems und Erlass von Weisungen
1 Das Landwirtschaftsamt bezeichnet das geografische Informationssystem, in dem die Geodaten zu erfassen sind.
2 Es erlässt Weisungen zur Erfassung der Geodaten im geografischen Informati - onssystem.
23 Vgl. Art. 115 Abs. 10 der eidgV über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft vom 23. Ok - tober 2013, SR 910.13 .
24 Art. 1c des Landwirtschaftsgesetzes vom 21. Juni 2001, sGS 610.1 .
25 Art. 26a Bst. a und Art. 31 Bst. a ter des Landwirtschaftsgesetzes vom 21. Juni 2001, sGS 610.1 .
26 Vgl. Art. 99 der eidgV über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft vom 23. Oktober
2013, SR 910.13 .
27 Art. 26a Bst. b und Art. 31 Bst. a quater des Landwirtschaftsgesetzes vom 21. Juni 2001, sGS
610.1 .
Art. 4g * 2. zu erfassende Geodaten
1 Im geografischen Informationssystem sind auf Grundlage der eidgenössischen Verordnung über Geoinformation vom 21. Mai 2008 28 und der Geodatenmodelle des Bundesamtes für Landwirtschaft folgende Geodaten zu erfassen: a) Nutzungsarten der Flächen (Geobasisdatensatz 153.1) durch die Bewirtschaf - terin oder den Bewirtschafter eines Landwirtschaftsbetriebes mit mindestens einer Hektare landwirtschaftlicher Nutzfläche oder 30 Aren Spezialkulturen; b) Vernetzungsobjekte (Geobasisdatensatz 153.4) durch die Trägerschaft eines Vernetzungsprojektes; c) Landschaftsqualitätsobjekte (Geobasisdatensatz 153.8) durch die Trägerschaft von Landschaftsqualitätsprojekten.
2 Das Landwirtschaftsamt erlässt Weisungen zur Überprüfung der Geodaten. Die politische Gemeinde überprüft nach diesen Weisungen die Geodaten 29 , insbeson - dere die Übereinstimmung mit der amtlichen Vermessung und den Bewirtschaf - tungseinheiten (Geobasisdatensatz 153.6).
2. Kantonsbeiträge * (1.2.)
Art. 5 Verfügbare Mittel
1 Beiträge werden fortlaufend im Rahmen der mit dem Voranschlag gewährten Kredite ausgerichtet.
Art. 6 Anrechenbare Kosten
1 Anrechenbar sind die Kosten, die zur Verwirklichung des beitragsbegünstigten Vorhabens notwendig sind.
2 Beiträge Dritter an das Vorhaben werden berücksichtigt.
Art. 7 Gesuch
1 Wer Kantonsbeiträge nachsucht, reicht der zuständigen Stelle ein schriftliches Gesuch mit den erforderlichen Unterlagen ein. *
Art. 8 Schlussbericht und Abrechnung
1 Beitragsempfängerin und Beitragsempfänger legen der zuständigen Stelle innert sechs Monaten nach Abschluss einer unterstützten Massnahme einen Schlussbe - richt und eine Abrechnung vor.
28 Vgl. Anhang 1 der eidgV über Geoinformation vom 21. Mai 2008, SR 510.620 .
29 Art. 23 Abs. 1 Bst. a des Landwirtschaftsgesetzes vom 21. Juni 2001, sGS 610.1 .
2 Die zuständige Stelle kann: a) bei einfachen Vorhaben auf einen Schlussbericht verzichten; b) bei komplexen Vorhaben einen Zwischenbericht verlangen.
Art. 9 * Rechtshilfe
1 Amtliche Stellen geben dem Landwirtschaftsamt und der Landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft des Kantons St.Gallen über die ihnen bekannten Tatsachen, die für die Festsetzung, Änderung oder Rückerstattung von Beiträgen und Kredi - ten bedeutsam sind, auf Verlangen Auskunft.
3. Landwirtschaftliche Betriebsdaten (1.3.)
Art. 10 Weitergabe
1 Das Landwirtschaftsamt gewährt amtlichen Stellen Zugang zu den Betriebsdaten, soweit dies für den Vollzug der Gesetzgebung über die Landwirtschaft 30 , den Tier - schutz 31 , die Raumplanung 32 , den Umweltschutz 33 , den Gewässerschutz 34 , die Tier - seuchen 35 sowie den Natur- und Heimatschutz 36 notwendig ist.
4. Kantonale Betriebe und Produktionsstätten 37 * (1.4.)
Art. 11 Vertretung
1 Das Landwirtschaftsamt vertritt die kantonalen Betriebe und Produktionsstätten, soweit sie nach der Landwirtschaftsgesetzgebung zusammen als ein Betrieb gel - ten. 38 *
30 SR 91 ; BG über das bäuerliche Bodenrecht vom 4. Oktober 1991, SR 211.412.11 ; BG über die landwirtschaftliche Pacht vom 4. Oktober 1985, SR 221.213.2 .
31 SR 455 .
32 SR 700 .
33 SR 814.01 .
34 SR 814.20 .
35 SR 916.4 .
36 SR 451 .
37 Art. 6 der eidgV über landwirtschaftliche Begriffe und die Anerkennung von Betriebsformen (Landwirtschaftliche Begriffsverordnung) vom 7. Dezember 1998, SR 910.91 .
38 Gegenüber der Administrationsstelle für die Milchkontingentierung nach Art. 2 der eidgV über die Kontingentierung der Milchproduktion (Milchkontingentierungsverordnung) vom
7. Dezember 1998, SR 916.350.1 .
II. Produktion und Absatz (2.)
1. Allgemeine Beitragsvoraussetzungen (2.1.)
Art. 12 Grundsatz
1 Ein Förderbeitrag wird ausgerichtet, wenn die Gesuchstellerin oder der Gesuch - steller: a) den Wohnsitz oder Sitz im Kanton St.Gallen hat; b) eine im Rahmen der persönlichen und finanziellen Verhältnisse angemessene Eigenleistung erbringt.
2 Für angelaufene und abgeschlossene Massnahmen wird in der Regel kein Beitrag ausgerichtet. Massgebend ist der Zeitpunkt der Einreichung des Beitragsgesuchs.
Art. 13 Beitragshöhe
1 Der Förderbeitrag beträgt höchstens 50 Prozent der anrechenbaren Kosten.
2. Innovative Produkte und Dienstleistungen (2.2.)
Art. 14 Beiträge an Versuche und Entwicklungskosten
a) Voraussetzungen 39
1 Beiträge an Versuche und Entwicklungskosten werden ausgerichtet, wenn das Projekt: a) verglichen mit dem allgemeinen Wissensstand neu und nicht nahe liegend ist; b) nach der Startphase voraussichtlich selbsttragend sein wird; c) wenigstens zwei Drittel der erwarteten Wertschöpfung im Kanton St.Gallen realisiert; d) wenigstens zur Hälfte mit landwirtschaftlichen Rohstoffen aus dem Kanton St.Gallen umgesetzt wird.
2 Beiträge Dritter werden angerechnet.
Art. 15 b) Anrechenbare Kosten
1 Anrechenbar sind höchstens die innerhalb der ersten drei Jahre anfallenden Kosten für Versuche und einzelne Entwicklungsschritte.
2 Nicht anrechenbar sind die Kosten der Vermarktung.
39 Art. 2 Abs. 2 Bst. a LaG, sGS 610.1 .
Art. 16 c) Beitragshöhe
1 Je Projekt kann jährlich höchstens ein Beitrag von 25 000 Franken gewährt wer - den.
3. Kennzeichnung und Absatzförderung (2.3.)
Art. 17 Beiträge zur Registrierung 40
1 Mit Beiträgen unterstützt wird die Registrierung von Ursprungsbezeichnungen und geographischen Angaben nach dem Bundesrecht. 41
2 Anrechenbar sind die Kosten für die Ausarbeitung von Unterlagen, die für die Registrierung notwendig sind. 42
Art. 18 Beiträge zur Qualitätssicherung 43
1 Beiträge zur Förderung von Massnahmen im Bereich der Qualitätssicherung werden im Einzelfall für regionale Produktprogramme ausgerichtet.
2 Anrechenbar sind die Kosten für: a) den Aufbau einer regionalen Qualitätszertifizierung; b) die Durchführung von Kontrollen bei bestehenden Zertifizierungen.
Art. 19 Beiträge zur Absatzförderung
a) Voraussetzungen 44
1 Regionale Absatzförderungsmassnahmen werden im Einzelfall unabhängig vom Bund unterstützt, wenn das Projekt: a) zwei Drittel der erwarteten Wertschöpfung im Kanton St.Gallen realisiert; b) zur Hälfte mit landwirtschaftlichen Rohstoffen aus dem Kanton St.Gallen um - gesetzt wird.
Art. 20 b) Anrechenbare Kosten
1 Anrechenbar sind höchstens die innerhalb der ersten vier Jahre notwendigen Kosten für Marketingmassnahmen, namentlich für: a) Marketingkonzepte;
40 Art. 3 Abs. 1 Bst. a und Art. 3 Abs. 2 LaG, sGS 610.1 .
41 eidgV über den Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geographischen Angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse vom
28. Mai 1997, SR 910.12 .
42 Art. 5 ff. der eidgV über den Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geographischen An - gaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse vom 28. Mai 1997, SR 910.12 .
43 Art. 3 Abs. 1 Bst. b und Art. 3 Abs. 2 LaG, sGS 610.1 .
44 Art. 3 Abs. 1 Bst. c und Art. 3 Abs. 2 LaG, sGS 610.1 .
b) Marktforschung; c) Produktegestaltung; d) Kommunikation; e) Aufbau einer Distribution; f) Projektkoordination.
Art. 21 c) Beitragshöhe
1 Je Projekt kann jährlich höchstens ein Beitrag von 25 000 Franken gewährt wer - den.
4. Viehschauen und regionale Viehmärkte (2.4.)
Art. 22 Viehschauen
a) Beitragsvoraussetzungen 45
1 Viehschauen werden mit Beiträgen unterstützt, wenn sie: a) einen Vergleich der züchterischen Qualität ermöglichen; b) von anerkannten Zuchtorganisationen 46 durchgeführt werden; c) eine fachlich anerkannte Beurteilung beinhalten.
Art. 23 b) Leistungsvereinbarung
1 Das Landwirtschaftsamt legt Durchführung und Bemessung der Beiträge in einer Leistungsvereinbarung fest.
Art. 24 c) Politische Gemeinde 47
1 Die politische Gemeinde des Schauortes sorgt für: a) einen geeigneten Viehschauplatz; b) ausreichende Vorrichtungen; c) Hilfspersonal.
2 Mehrere politische Gemeinden können einen gemeinsamen Schauort festlegen. Sie beteiligen sich anteilmässig an den Kosten.
Art. 25 Regionale Viehmärkte
a) Beitragsvoraussetzungen
1 Mit Beiträgen werden unterstützt: a) Kleinviehmärkte für Zucht- und Nutztiere; b) Rindviehauktionen;
45 Art. 5 Abs. 2 Ziff. 2 LaG, sGS 610.1 .
46 Art. 2 ff. der eidgV über die Tierzucht vom 7. Dezember 1998, SR 916.310 .
47 Art. 23 Abs. 1 Bst. b LaG, sGS 610.1 .
c) Infrastruktureinrichtungen von Viehmärkten.
2 Die Märkte nach Abs. 1 dieser Bestimmung sind öffentlich und von wenigstens regionaler Bedeutung.
Art. 26 b) Beitragshöhe und anrechenbare Kosten
1 Die Höhe der Beiträge für Kleinviehmärkte und Rindviehauktionen bemisst sich nach der Grösse und der wirtschaftlichen Bedeutung der Veranstaltung. Der Bei - trag beträgt höchstens 25 Prozent der zur Durchführung notwendigen Aufwen - dungen.
2 Der Beitrag an Infrastruktureinrichtungen beträgt höchstens 25 Prozent der an - fallenden Kosten.
5. Umweltschonende Pflanzenschutzmassnahmen (2.5.)
Art. 27 Beitragsvoraussetzungen 48
1 Beiträge an umweltschonende Pflanzenschutzmassnahmen werden ausgerichtet, wenn diese: a) überbetrieblich zur Anwendung gelangen; b) durch die landwirtschaftliche Beratungsstelle begleitet werden; c) gegenüber den herkömmlichen Massnahmen zu erheblichen Mehrkosten oder Mindererträgen führen.
2 Pflanzenschutzmassnahmen sind umweltschonend, wenn sie zu einer geringeren Beeinträchtigung der natürlichen Kreisläufe als die herkömmlichen Massnahmen führen.
Art. 28 Anrechenbare Kosten
1 Anrechenbar sind die gegenüber den herkömmlichen Pflanzenschutzmassnah - men anfallenden Mehrkosten und Mindererträge.
Art. 29 Beitragshöhe in besonderen Fällen
1 Beiträge in Höhe von mehr als 50 Prozent der anrechenbaren Kosten können ausgerichtet werden, wenn der Einsatz einer umweltschonenden Massnahme: a) ökologisch besonders wertvoll ist; b) einen besonderen Erfolg verspricht.
48 Art. 7 Abs. 1 LaG, sGS 610.1 .
III. Weinbau (3.)
1. Allgemeines (3.1.)
Art. 30 * Systematische Weinlesekontrolle 49
1 Das Landwirtschaftsamt: a) erlässt die zur Durchführung der systematischen Weinlesekontrolle notwen - digen Weisungen; b) ernennt Kontrolleurinnen und Kontrolleure; c) veröffentlicht die Daten der Weinlesekontrolle.
Art. 31 * Bewilligung und Meldung von Rebpflanzungen
a) Neuanpflanzung 50
1 Das Gesuch um Bewilligung einer Neuanpflanzung für die Weinerzeugung ent - hält: a) die Angaben nach Art. 2 Abs. 2 der eidgenössischen Weinverordnung vom
14. November 2007; 51 b) eine Planskizze samt Parzellen-Nummer und Rebfläche.
2 Vor Erteilung der Bewilligung wird das Amt für Natur, Jagd und Fischerei ange - hört. 52
3 Neuanpflanzungen, die nicht der Weinerzeugung dienen, sind meldepflichtig. 53
Art. 31a * b) Erneuerung von Rebflächen 54
1 Die Meldung einer Erneuerung erfolgt bis 30. Juni des Pflanzjahres.
2 Sie enthält folgende Angaben: a) die Weinbaugemeinde; b) die Parzellen-Nummer; c) die Rebfläche; d) die Rebsorte; e) das Pflanzjahr.
49 Art. 28 ff. der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
50 Art. 60 des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 , und Art. 2 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
51 SR 916.140 .
52 Art. 2 Abs. 5 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
53 Art. 2 Abs. 3 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
54 Art. 60 des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 , und Art. 3 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
3 Die Erneuerung nach Art. 3 Abs. 3 der eidgenössischen Weinverordnung vom
14. November 2007 55 ist nicht meldepflichtig.
Art. 31b * Rebbaukataster 56
1 Die Neuanpflanzung von Rebflächen nach Art. 2 Abs. 4 der eidgenössischen Weinverordnung vom 14. November 2007 57 wird im Rebbaukataster nicht erfasst.
Art. 32 * ...
Art. 33 * ...
2. Kontrollierte Ursprungsbezeichnung (3.2.)
Art. 34 * Grundsatz
1 Wein trägt die Bezeichnung «Kontrollierte Ursprungsbezeichnung St.Gallen» oder «AOC St.Gallen», wenn die Voraussetzungen für AOC-Wein erfüllt sind.
Art. 35 * Voraussetzungen für AOC-Wein
a) Abgrenzung des geografischen Gebiets 58
1 AOC-Wein besteht zu wenigstens 90 Prozent aus Trauben, die aus dem Kanton St.Gallen stammen. 59
Art. 36 * b) zugelassene Rebsorten 60
1 AOC-Wein besteht aus den vom Landwirtschaftsamt bezeichneten zugelassenen Rebsorten.
Art. 37 * c) zugelassene Anbaumethoden 61
1 AOC-Wein wird nach folgenden Anbaumethoden hergestellt: a) Stickelbau; b) Drahtbau im Direktzug; c) Drahtbau in Querterrassenanlagen.
55 SR 916.140 .
56 Art. 4 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
57 SR 916.140 .
58 Art. 21 Abs. 2 Bst. a der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
59 Art. 13 Abs. 2 und Abs. 3 Bst. a der Verordnung des EDI über alkoholische Getränke vom
23. November 2005, SR 817.022.110 .
60 Art. 21 Abs. 2 Bst. b der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
61 Art. 21 Abs. 2 Bst. c der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
Art. 38 * d) natürlicher Mindestzuckergehalt und Höchstertrag 62
1 AOC-Wein weist den natürlichen Mindestzuckergehalt je Rebsorte sowie den Höchstertrag je Flächeneinheit und Rebsorte nach Anhang A dieses Erlasses auf.
Art. 39 * e) zulässiges Verfahren der Weinherstellung 63
1 AOC-Wein wird in einem zulässigen önologischen Verfahren nach Anhang 2 der Verordnung des EDI über alkoholische Getränke vom 29. November 2013 64 und Anhang B bis zu diesem Erlass hergestellt. *
Art. 40 * f) analytische und organoleptische Prüfung des verkaufsfertigen Weins
1. Grundsatz 65
1 AOC-Wein unterliegt der analytischen und organoleptischen Prüfung.
2 Die analytische Prüfung umfasst insbesondere: a) Alkoholgehalt; b) gesamte schweflige Säure.
3 Die organoleptische Prüfung umfasst:
1. Aussehen;
2. Geruch;
3. Geschmack;
4. Gesamteindruck.
Art. 41 * 2. Weisungen
1 Der Kantonschemiker 66 erlässt die für die analytische und organoleptische Prü - fung des verkaufsfertigen Weins notwendigen Weisungen.
Art. 41a * Geografische Bezeichnung
1 AOC-Wein kann neben der Bezeichnung «Kontrollierte Ursprungsbezeichnung St.Gallen» oder «AOC St.Gallen» folgende geografischen Bezeichnungen tragen: a) des Produktionsgebiets, wenn der nach Art. 35 dieses Erlasses vorgeschrie - bene Traubenanteil zu 100 Prozent aus dem Produktionsgebiet stammt: b) der politischen Gemeinde, wenn der nach Art. 35 dieses Erlasses vorgeschrie - bene Traubenanteil zu wenigstens 60 Prozent aus der politischen Gemeinde und der Rest vollständig aus dem Produktionsgebiet stammt;
62 Art. 21 Abs. 2 Bst. d und e der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
63 Art. 21 Abs. 2 Bst. f der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
64 SR 817.022.110.
65 Art. 21 Abs. 2 Bst. g der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 .
66 Art. 47 Abs. 2 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 , und
Art. 4 Bst. a LaV, sGS 610.11 .
c) des mit einem eigenen Namen bezeichneten Ortsteils einer politischen Gemeinde, wenn der Ortsteil wenigstens zwei Drittel der Rebfläche der politi - schen Gemeinde umfasst und der nach Art. 35 dieses Erlasses vorgeschriebene Traubenanteil zu wenigstens 60 Prozent aus dem Ortsteil und der Rest voll - ständig aus dem Produktionsgebiet stammt; d) der Lage, wenn der nach Art. 35 dieses Erlasses vorgeschriebene Traubenan - teil zu 100 Prozent aus der Lage stammt.
2 Produktionsgebiete tragen die Bezeichnung:
1. «St.Galler Rheintal» mit den politischen Gemeinden Mörschwil, Goldach, Steinach, Berg, Tübach, Untereggen, Eggersriet, Rorschacherberg, Rorschach, Thal, Rheineck, St.Margrethen, Au, Berneck, Balgach, Diepoldsau, Widnau, Rebstein, Marbach, Altstätten, Eichberg, Oberriet, Rüthi, Sennwald, Gams, Grabs, Buchs und Sevelen;
2. «Sarganserland» mit den politischen Gemeinden Wartau, Sargans, Vilters- Wangs, Bad Ragaz, Pfäfers, Mels, Flums, Walenstadt, Quarten, Weesen und Amden. Anstelle von «Sarganserland» darf die Bezeichnung «Sarganserland- Walensee» oder «Walensee» für AOC-Wein aus einer an den Walensee an - grenzenden politischen Gemeinde verwendet werden;
3. «Zürichsee» mit den politischen Gemeinden Schänis, Benken, Kaltbrunn, Rie - den, Gommiswald, Ernetschwil, Uznach, Schmerikon, Rapperswil-Jona, Eschenbach, Goldingen und St.Gallenkappel. Die Bezeichnung darf nur in Verbindung mit der Bezeichnung der politischen Gemeinde verwendet wer - den;
4. «Fürstenland» mit den politischen Gemeinden Wil, Bronschhofen, Zuzwil, Oberbüren, Niederbüren, Niederhelfenschwil, Gossau, Andwil, Waldkirch, Gaiserwald, St.Gallen, Wittenbach, Häggenschwil und Muolen.
Art. 41b * Weinspezifische Begriffe
1 Die Verwendung weinspezifischer Begriffe richtet sich nach Art. 19 Abs. 1 und Anhang 1 der eidgenössischen Weinverordnung vom 14. November 2007 67 sowie Anhang B zu diesem Erlass.
Art. 42 * ...
Art. 42a * AOC-Degustationskommission
a) Bestand
1 Der AOC-Degustationskommission gehören an: a) die Leiterin oder der Leiter der Fachstelle für Weinbau als Vorsitzende oder Vorsitzender;
67 SR 916.140 .
b) vier weitere Mitglieder, die vom Kantonschemiker 68 auf eine Amtsdauer von vier Jahren ernannt werden.
Art. 42b * b) Aufgaben
1 Die AOC-Degustationskommission führt die Prüfung nach Art. 40 Abs. 3 dieses Erlasses durch.
2 Sie erstattet dem Kantonschemiker 69 Bericht über das Prüfungsergebnis.
Art. 42c * c) Beschlussfassung
1 Die AOC-Degustationskommission ist beschlussfähig, wenn wenigstens drei Mitglieder anwesend sind.
2 Sie beschliesst mit einfachem Mehr der Stimmenden. Die oder der Vorsitzende gibt den Stichentscheid bei Stimmgleichheit. IV. Strukturverbesserungen und soziale Begleitmassnahmen (4.)
1. Landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft des Kantons St.Gallen * (4.1.)
Art. 43 * Aufsicht 70
1 Die Landwirtschaftliche Kreditgenosssenschaft des Kantons St.Gallen unterliegt im Bereich der übertragenen hoheitlichen Aufgaben der Aufsicht des Kantons. *
2 Statuten der Landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft des Kantons St.Gallen und Wahl der Geschäftsführerin oder des Geschäftsführers bedürfen der Geneh - migung der Regierung.
Art. 44 * Haftung und Verantwortlichkeit 71
1 Die Haftung der Landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft des Kantons St.Gallen und die Verantwortlichkeit ihrer Organe und Angestellten richten sich im Bereich der übertragenen hoheitlichen Aufgaben nach dem Verantwortlich - keitsgesetz vom 7. Dezember 1959. 72
68 Art. 47 Abs. 2 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 , und
Art. 4 Bst. a LaV, sGS 610.11 .
69 Art. 47 Abs. 2 der eidg Weinverordnung vom 14. November 2007, SR 916.140 , und
Art. 4 Bst. a LaV, sGS 610.11 .
70 Art. 31 Bst. c LaG, sGS 610.1 .
71 Art. 31 Bst. c LaG, sGS 610.1 .
72 sGS 161.1 .
2. Ausserordentliche Strukturverbesserungsbeiträge (4.2.)
Art. 45 Überbrückungsmassnahmen 73
1 Besteht keine Nachfolgeregelung, können ausserordentliche Beiträge an Struk - turverbesserungen im Tier- und Gewässerschutz 74 gewährt werden, wenn: a) eine Massnahme zur Erfüllung des ökologischen Leistungsnachweises not - wendig ist; b) die Bewirtschafterin oder der Bewirtschafter wenigstens 45 und höchstens 60 Jahre alt ist; c) die Existenz nur durch die Weiterführung der landwirtschaftlichen Tätigkeit gesichert werden kann; d) die Voraussetzungen für ordentliche einzelbetriebliche Strukturverbesse - rungsmassnahmen nach dem Bundesrecht 75 mit Ausnahme der längerfristigen Existenzsicherung 76 erfüllt sind. V. Landwirtschaftliche Pacht (5.)
Art. 46 * ...
Art. 47 * ...
VI. Entschädigung für kantonale Dienstleistungen im privaten Interesse 77 * (6.)
Art. 48 Bemessung 78
1 Die Höhe der Entschädigung für Beratung und andere kantonale Dienstleistun - gen, die im privaten Interesse liegen, richtet sich nach dem Sach- und Zeitauf - wand. *
2 Der Ansatz für die Entschädigung des Zeitaufwandes entspricht dem durch - schnittlichen Besoldungsaufwand zuzüglich einem Gemeinkostenzuschlag von ei - nem Drittel.
73 Art. 13 LaG, sGS 610.1 .
74 SR 455 und SR 814.2 .
75 Art. 89 des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 ; eidg Strukturverbesse - rungsverordnung vom 7. Dezember 1998, SR 913.1 .
76 Art. 89 Abs. 1 Bst. a des BG über die Landwirtschaft vom 29. April 1998, SR 910.1 .
77 Art. 28 LaG, sGS 610.1.
78 Art. 31 Bst. d LaG, sGS 610.1 .
Art. 49 Ausnahmen von der Entschädigungspflicht 79
1 Auf eine Entschädigung kann ganz oder teilweise verzichtet werden, wenn be - sondere Umstände es rechtfertigen.
2 Besondere Umstände liegen namentlich vor: a) wenn sich die Leistungsempfängerin oder der Leistungsempfänger in einer Notlage befindet; b) wenn die Bezahlung der Entschädigung für die Leistungsempfängerin oder den Leistungsempfänger eine grosse Härte bedeuten würde. VII. Schlussbestimmungen (7.)
Art. 50 80
Art. 51 81
Art. 52 82
Art. 53 Aufhebung bisherigen Rechts
1 Aufgehoben werden: a) die Verordnung zur Bundesgesetzgebung über wirtschaftliche Massnahmen zugunsten der Landwirtschaft vom 19. April 1983; 83 b) die Vollzugsverordnung zu den Vorschriften über Investitionskredite und Betriebshilfe in der Landwirtschaft vom 15. Januar 1963; 84 c) die Verordnung zum Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über das bäuerli - che Bodenrecht vom 1. März 1994; 85 d) die Vollzugsverordnung zum Bundesgesetz über die landwirtschaftliche Pacht vom 1. Juli 1986; 86 e) die Weinbauverordnung vom 15. Dezember 1958; 87 f) der Beschluss über das Rebsortenverzeichnis vom 9. Juli 1992. 88
79 Art. 31 Bst. d LaG, sGS 610.1 .
80 Änderungen bisherigen Rechts werden nicht aufgeführt.
81 Änderungen bisherigen Rechts werden nicht aufgeführt.
82 Änderungen bisherigen Rechts werden nicht aufgeführt.
83 sGS 611.73.
84 sGS 611.78.
85 sGS 613.11.
86 sGS 613.21.
87 sGS 631.31.
88 sGS 631.311.
Art. 54 Vollzugsbeginn
1 Diese Verordnung wird ab 1. Oktober 2002 angewendet.
* Änderungstabelle - Nach Bestimmung Bestimmung Änderungstyp nGS-Fundstelle Erlassdatum Vollzugsbeginn Erlass Grunderlass 37–92 17.09.2002 01.10.2002
Art. 2, Abs. 1, a) geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 2, Abs. 1, b) geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 3 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 4 geändert 46–90 21.06.2011 keine Angabe
Art. 4, Abs. 1, b) geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4, Abs. 1, c) geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4, Abs. 1, e) geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4a eingefügt 44–84 16.06.2009 keine Angabe
Art. 4a Artikeltitel ge -
ändert
2017-043 16.05.2017 01.07.2017
Art. 4a, Abs. 1 geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4a, Abs. 1 geändert 2017-043 16.05.2017 01.07.2017
Gliederungstitel 1.1 bis . eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4b eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4c eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4d eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4e eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4f eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 4g eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Gliederungstitel 1.2. geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 7, Abs. 1 geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 9 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Gliederungstitel 1.4. geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 11, Abs. 1 geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 30 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 31 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 31a eingefügt 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 31b eingefügt 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 32 aufgehoben 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 33 aufgehoben 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 34 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 35 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 36 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 37 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 38 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 39 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 39, Abs. 1 geändert 2016-013 10.11.2015 01.01.2016
Art. 40 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 41 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Bestimmung Änderungstyp nGS-Fundstelle Erlassdatum Vollzugsbeginn
Art. 41a eingefügt 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 41b eingefügt 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 42 aufgehoben 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 42a eingefügt 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 42b eingefügt 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 42c eingefügt 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Gliederungstitel 4.1. geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 43 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 43, Abs. 1 geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 44 geändert 45–94 17.08.2010 keine Angabe
Art. 46 aufgehoben 2019-013 20.11.2018 01.01.2019
Art. 47 aufgehoben 2019-013 20.11.2018 01.01.2019
Art. 47, Abs. 1 geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 47, Abs. 1, a) aufgehoben 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 47, Abs. 1, b) aufgehoben 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 47, Abs. 1, c) aufgehoben 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Gliederungstitel 6. geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Art. 48, Abs. 1 geändert 2015-041 09.12.2014 01.01.2015
Anhang A Inhalt geändert 2020-056 23.06.2020 01.06.2020 Anhang B Inhalt geändert 2016-013 10.11.2015 01.01.2016 Anhang Bbis eingefügt 2016-013 10.11.2015 01.01.2016 Anhang C eingefügt 2015-041 09.12.2014 01.01.2015 Anhang C Inhalt geändert 2021-075 19.10.2021 01.01.2022 * Änderungstabelle - Nach Erlassdatum Erlassdatum Vollzugsbeginn Bestimmung Änderungstyp nGS-Fundstelle
17.09.2002 01.10.2002 Erlass Grunderlass 37–92
16.06.2009 keine Angabe Art. 4a eingefügt 44–84
17.08.2010 keine Angabe Art. 3 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 9 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 30 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 31 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 31a eingefügt 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 31b eingefügt 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 32 aufgehoben 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 33 aufgehoben 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 34 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 35 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 36 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 37 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 38 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 39 geändert 45–94
Erlassdatum Vollzugsbeginn Bestimmung Änderungstyp nGS-Fundstelle
17.08.2010 keine Angabe Art. 40 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 41 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 41a eingefügt 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 41b eingefügt 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 42 aufgehoben 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 42a eingefügt 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 42b eingefügt 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 42c eingefügt 45–94
17.08.2010 keine Angabe Gliederungstitel 4.1. geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 43 geändert 45–94
17.08.2010 keine Angabe Art. 44 geändert 45–94
21.06.2011 keine Angabe Art. 4 geändert 46–90
09.12.2014 01.01.2015 Art. 2, Abs. 1, a) geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 2, Abs. 1, b) geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4, Abs. 1, b) geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4, Abs. 1, c) geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4, Abs. 1, e) geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4a, Abs. 1 geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Gliederungstitel 1.1 bis . eingefügt 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4b eingefügt 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4c eingefügt 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4d eingefügt 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4e eingefügt 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4f eingefügt 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 4g eingefügt 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Gliederungstitel 1.2. geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 7, Abs. 1 geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Gliederungstitel 1.4. geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 11, Abs. 1 geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 43, Abs. 1 geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 47, Abs. 1 geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 47, Abs. 1, a) aufgehoben 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 47, Abs. 1, b) aufgehoben 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 47, Abs. 1, c) aufgehoben 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Gliederungstitel 6. geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Art. 48, Abs. 1 geändert 2015-041
09.12.2014 01.01.2015 Anhang C eingefügt 2015-041
10.11.2015 01.01.2016 Art. 39, Abs. 1 geändert 2016-013
10.11.2015 01.01.2016 Anhang B Inhalt geändert 2016-013
10.11.2015 01.01.2016 Anhang Bbis eingefügt 2016-013
16.05.2017 01.07.2017 Art. 4a Artikeltitel ge - ändert
2017-043
16.05.2017 01.07.2017 Art. 4a, Abs. 1 geändert 2017-043
20.11.2018 01.01.2019 Art. 46 aufgehoben 2019-013
Erlassdatum Vollzugsbeginn Bestimmung Änderungstyp nGS-Fundstelle
20.11.2018 01.01.2019 Art. 47 aufgehoben 2019-013
23.06.2020 01.06.2020 Anhang A Inhalt geändert 2020-056
19.10.2021 01.01.2022 Anhang C Inhalt geändert 2021-075
Anhang A 1, 2 Bestimmung des natürlichen Mindestzuckergehalts je Rebsorte und des Höchst ertrags je Flächeneinheit und Rebsorte für die Verarbeitung zu AOCWein Der natürliche Mindestzuckergehalt je Rebsorte beträgt: Weinbezeichnung Sorten Mindestzucker- gehalt in ° Oechsle Mindestzucker- gehalt in ° Brix Weisse Sorten Müller-Thurgau (Riesling-Silvaner) 67 ° Oe 16,4 ° Brix Räuschling und übrige weisse Sorten 65 ° Oe 15,9 ° Brix Rote Sorten Blauburgunder 72 ° Oe 17,5 ° Brix Übrige rote Sorten 72 ° Oe 17,5 ° Brix Die Umrechnung von Brixgraden und Oechslegraden richtet sich nach Anhang 2 der eidgenössi- schen Weinverordnung vom 14. November 2007
3
. Der Höchstertrag je Flächeneinheit und Rebsorte beträgt: Weinbezeichnung Sorten Kilogramm je m
2 Liter je m
2 Weisse Sorten Müller-Thurgau (Riesling-Silvaner) 1,2 kg / m
2
0,96 l / m
2 Seyval blanc 1,2 kg / m 2 0,96 l / m 2 Rudelin 1,2 kg / m
2
0,96 l / m
2 Übrige weisse Sorten 1,2 kg / m 2 0,96 l / m 2 Rote Sorten Blauburgunder 1,0 kg / m
2
0,80 l / m
2 Übrige rote Sorten 1,0 kg / m 2 0,80 l / m 2
1 Art. 38 dieser Verordnung.
2 Geändert durch VII. Nachtrag vom 23. Juni 2020, nGS 2020-056.
3 SR 916.140.
Anhang B 1 Festlegung der im Kanton St.Gallen ergänzend geltenden weinspezifischen Begriffe In Ergänzung zu Anhang 1 der eidgenössischen Weinverordnung vom 14. November
2007 2 gelten folgende weinspezifische Begriffe: Bezeichnungen Weinspezifische Begriffe Auslese / Sélection AOC-Wein, der nach definierten, nachvollziehbaren und rückverfolgbaren Kriterien (Produktions- und Weinbereitungskriterien) hergestellt wurde. Aus den Kriterien muss hervorgehen, welches das unterschei - dende Merkmal ist. Die Kriterien sind zu dokumen - tieren. Beerenauslese / Sélection de grains nobles AOC-Wein mit mindestens 26,0 ° Brix (110 ° Oe). Schloss / Château Repräsentatives Gebäude, das historisch als Schloss bezeichnet wird, mit eigenen oder gepachteten Reben im Produktionsgebiet. Spätlese / Vendange tardive AOC-Wein aus Trauben, die frühestens 7 Tage nach dem für die Bezeichnung und die Rebsorte üblichen Erntedatum gelesen wurden. Der natürliche Zucker - gehalt muss mindestens 0,7 ° Brix (3 ° Oe) über dem Jahresdurchschnitt liegen. Reserve / Réserve AOC-Wein, der nach einem Reifungsprozess von min- destens 18 Monaten ab dem 1. Oktober des Erntejahres für Rotweine bzw. von 12 Monaten ab dem 1. Oktober des Erntejahres für Weissweine auf den Markt gelangt.
1 Geändert durch V. Nachtrag vom 10. November 2015, nGS 2016-013.
2 SR 916.140.
Anhang B bis1 Zulässige önologische Verfahren und Behandlungen sowie ihre Grenzen und Bedingungen 2 In Ergänzung zur Verordnung des EDI über alkoholische Getränke vom 29. No- vember 2013
3 gelten folgende Regelungen für AOC-Wein:
1. Roséwein
4 Roséwein darf insgesamt bis höchstens 10 Prozent mit Weisswein verschnitten werden.
2. Gehalt an flüchtiger Säure 5 Der Gehalt an flüchtiger Säure darf folgende Werte nicht überschreiten: a) 30 Milliäquivalent je Liter bei Süsswein; b 35 Milliäquivalent je Liter bei Eiswein.
1 Milliäquivalent entspricht 0,06 g/l flüchtiger Säure.
3. Anreicherung 6 Wein darf höchstens um 2,5 Volumenprozent auf höchstens 15 Volumenprozent Gesamtalkoholgehalt angereichert werden.
1 Eingefügt durch V. Nachtrag vom 10. November 2015, nGS 2016-013.
2 Verordnung des EDI über alkoholische Getränke vom 29. November 2013, SR 817.022.110, und Art. 39 dieses Erlasses.
3 SR 817.022.110.
4 Vgl. Art. 8 Abs. 5 der Verordnung des EDI über alkoholische Getränke vom 29. November
2013, SR 817.022.110.
5 Vgl. Anlage 10 von Anhang 2 zur Verordnung des EDI über alkoholische Getränke vom 29. No- vember 2013, SR 817.022.110.
6 Vgl. Anlage 14 von Anhang 2 zur Verordnung des EDI über alkoholische Getränke vom 29. No- vember 2013, SR 817.022.110.
Anhang C 1 Umsetzungskonzept für Landschaftsqualitätsbeiträge
1 Massgebende Grundlagen auf Bundesebene
1.1 Bundesrecht 2 einschliesslich der Richtlinien des Bundesamtes für Landwirt- schaft (BLW).
1.2 Projektgenehmigung durch das BLW.
1.3 Die Grundlagen nach Ziff. 1.1 und 1.2 betreffen insbesondere: a) die Anforderungen an den Aufbau und den Betrieb von Landschaftsquali- tätsprojekten; b) die Ausgestaltung des Beitragssystems (einschliesslich Beitragssätze); c) die Vorgaben für den Projektablauf (einschliesslich Projektkontrolle und -evaluation).
2 Massgebende Grundlagen auf kantonaler Ebene Gestützt auf Art. 1b Abs. 2 Bst. b und Art. 1c des Landwirtschaftsgesetzes (sGS 610.1; abgekürzt LaG) erlässt die Regierung für die Ausrichtung von Landschaftsquali- tätsbeiträgen (LQB) ein Umsetzungskonzept und legt gestützt auf Art. 31 Bst. a bis LaG die Beitragssätze für Landschaftsqualitätsbeiträge durch Verordnung im Rah- men der Höchstsätze des Bundes fest; die Ausgestaltung des Beitragssystems regelt die Regierung im Umsetzungskonzept (vgl. Art. 4c der Landwirtschaftsverordnung [sGS 610.11; abgekürzt LaV]).
3 Ziele und allgemeine Vorgaben für Landschaftsqualitätsprojekte
3.1 Wirkungsorientierung.
3.2 Möglichst tiefe Kosten für Erarbeitung und Betrieb der Projekte.
3.3 Effiziente administrative Prozesse (Zuhilfenahme von GIS und mobilen EDV- Anwendungen).
3.4 Einheitliche Vorgaben und einheitlicher Ablauf für alle Projekte.
1 Eingefügt durch IV. Nachtrag vom 9. Dezember 2014, nGS 2015-041.
2 Insbesondere Art. 74 des Bundesgesetzes über die Landwirtschaft (SR 910.1; abgekürzt LwG),
Art. 63 f. und Art. 115 Abs. 10 der eidgenössischen Direktzahlungsverordnung (SR 910.13;
abgekürzt DZV) sowie Ziff. 4.1 von Anhang 7 zur DZV.
3.5 Gleichbehandlung aller Projekte im Kanton: a) einheitlicher Massnahmenkatalog (siehe unten Ziff. 5.5) mit gleichen Bei- tragssätzen für alle Projekte; b) gleiche finanzielle Bedingungen für alle Projekte.
4 Anforderungen an den Aufbau von Landschaftsqualitätsprojekten
4.1 Grundsatz: Es gilt der Bottom-up-Ansatz; die Initiative muss z. B. von nicht- staatlichen Akteuren oder den politischen Gemeinden ausgehen.
4.2 Projektträgerschaft: a) In der Projektträgerschaft wirken die wesentlichen Akteure wie Landwir - tinnen und Landwirte, politische Gemeinden, grössere Bodeneigentüme- rinnen und Bodeneigentümer, Forstorgane, Nichtregierungsorganisationen wie St.Galler Bauernverband, Pro Natura, Worldwide Fund for Nature (WWF), BirdLife und andere zusammen; b) die Projektträgerschaft verfügt über eine geeignete Rechtsform. Es muss sich gemäss Bundesvorgabe
3 um eine juristische Person handeln; c) die Projektträgerschaft ist verantwortlich für (siehe auch unten Ziff. 7): − die Projekterarbeitung und -betreuung während der Laufdauer des Pro- jekts; − die Beschaffung weiterer Finanzmittel (z. B. für einmalige Massnahmen wie Instandstellung von Mauern, Anlage von Weihern, Pflanzung von Hecken); − das Berichtwesen mit Blick auf das Projektcontrolling.
4.3 Die Aufgabenteilung Projektträgerschaft – Kanton wird geregelt durch einen Vertrag der Projektträgerschaft mit dem Landwirtschaftsamt.
4.4 Jedes Projekt unterliegt der Genehmigung durch den Kanton (Landwirtschaft- samt) und durch das BLW.
4.5 Zwischen dem Kanton (Landwirtschaftsamt) und dem BLW wird für jedes Projekt ein Finanzhilfevertrag abgeschlossen.
4.6 Zwischen der einzelnen Landwirtin bzw. dem einzelnen Landwirt und dem Kanton (Landwirtschaftsamt) wird ein achtjähriger bzw. bis zum Ende der Laufzeit des Projekts laufender Vertrag abgeschlossen (Bundesvorgabe nach
Art. 64 Abs. 4 DZV).
3 Vgl. Ziff. 1 der Richtlinie Landschaftsqualitätsbeitrag des BLW vom 7. November 2013.
5 Ausgestaltung des Beitragssystems
5.1 allgemeine Voraussetzungen für kantonale Beiträge: a) Einhaltung der Budgetvorgaben; b) Einhaltung des Umsetzungskonzepts; c) positive Beurteilung der einzelnen Massnahmen durch das Volkswirtschafts - departement.
5.2 Kriterien für die Unterstützung einzelner Massnahmen: a) Definierbarkeit der Massnahme (örtlich zuteilbar, qualitativ bewertbar, zähl- und messbar); b) Zweckmässigkeit der Massnahme mit Blick auf projektspezifische Ziel- setzung; c) Wirksamkeit der Massnahme (bezüglich Erhaltung, Förderung und Weiter - entwicklung der Landschaft); d) öffentliches Interesse an einer Massnahme; e) Verhältnis zu anderen öffentlichen Mitteln und Dienstleistungen – z. B. Direktzahlungsarten wie Biodiversitätsbeiträge, Pflanzenschutzmassnah- men gegen Feuerbrand oder Kirschessigfliege sowie Strukturverbesserun- gen, Abgeltung von ökologischen Leistungen (Amt für Natur, Jagd und Fischerei [ANJF]), Mittel aus dem Forst (Kantonsforstamt [KFA]) usw.; f ) Aufwand im Verhältnis zum öffentlichen Interesse (Kosten- / Nutzenver - hältnis der Massnahme); g) Dauerhaftigkeit der Massnahme; h) Kontrollierbarkeit der Massnahme.
5.3 Begrenzung der Beitragssätze durch den Bund (Art. 115 Abs. 10 DZV, Ziff. 4.1 von Anhang 7 zur DZV): a) Je Betrieb mit vertraglichen Vereinbarungen übernimmt der Bund je Jahr höchstens 90 Prozent der folgenden Beiträge: − je Hektare (ha) landwirtschaftliche Nutzfläche (LN): Fr. 360.–; − je Normalstoss (NST = 1 Grossvieheinheit während 100 Tagen gesöm - mert): Fr. 240.–. b) Die Summe aller Landschaftsqualitätsbeiträge im Kanton St.Gallen aus Bun - desmitteln für die Jahre 2014 bis 2017 beträgt je Jahr höchstens: − je ha LN im gesamten Kantonsgebiet: Fr. 120.–; − je NST auf Sömmerungs- und Gemeinschaftsweiden im gesamten Kan - tonsgebiet: Fr. 80.–. Dies führt bei einer LN von 70 949 ha und 22 277 NST im Kanton zu einem Plafond von 10,296 Mio. Franken für Landschaftsqualitätsbeiträge aus Bundesmitteln (gemäss Mitteilung des BLW vom 28. Januar 2014).
5.4 Beitragssätze von Bund und Kanton: a) Es werden ein jährlicher Grundbeitrag sowie einmalige und jährlich wie- derkehrende Beiträge für Massnahmen zur Verbesserung der Landschafts- qualität gewährt. b) Die Höchstsätze des Bundes auf Stufe Betrieb werden für den Kanton über - nommen (Fr. 360.– je ha LN / Fr. 240.– je NST, siehe oben Ziff. 5.3 Bst. a). c) Für jedes Landschaftsqualitätsprojekt gilt bezogen auf den Projektperi- meter eine Gesamtlimite von Fr. 133.33 je ha LN und Fr. 88.89 je NST (Bundeslimite von Fr. 120.– je ha LN und von Fr. 80.– NST zuzüglich 10 Pro - zen t Kantonsbeitrag von Fr. 13.33 je ha LN und Fr. 8.89 je NST). d) Zusammenzug der Bundes- und Kantonsbeiträge für Landschaftsquali- tätsprojekte:
4
5.5 Massnahmenkatalog: Das Volkswirtschaftsdepartement erstellt einen Massnahmenkatalog für Land- schaftsqualitätsbeiträge. Darin werden die einzelnen Massnahmen und deren Abgeltung festgelegt. Dieser Massnahmenkatalog muss bei jeder Projektbewil- ligung mit dem BLW abgeglichen werden.
5.6 Prioritätenordnung: Folgende Prioritätenordnung gilt für den Fall, dass innerhalb eines Land- schaftsqualitätsprojekts der Mittelbedarf Fr. 133.33 je ha LN und Fr. 88.89 je NST übersteigt: a) vertraglich vereinbarte wiederkehrende Massnahmen von Betrieben, die sich dem Projekt bereits angeschlossen haben; b) wiederkehrende Massnahmen von dem Projekt neu beitretenden Betrieben; c) zusätzliche wiederkehrende Massnahmen in Form von Vertragserweiterun - gen von bereits am Projekt teilnehmenden Betrieben; d) einmalige Massnahmen.
4 Landwirtschaftsamt. Beträge in Fr. Bund (BLW) (90 %) Kanton (LwA ) (10 %) Total LQB (100 %) Finanzierungs- begrenzung gemäss Art. 115 Abs. 10 DZV
120.– je ha LN
80.– je NST
13.33 je ha LN
8.89 je NST
133.33 je ha LN
88.89 je NST Finanzierungs- begrenzung gemäss Ziff. 4.1 von Anhang 7 zur DZV
324.– je ha LN
216.– je NST
36.– je ha LN
24.– je NST
360.– je ha LN
240.– je NST
5.7 Verwendung freier Landschaftsqualitätsbeiträge 5 Unterschreitet innerhalb eines Landschaftsqualitätsprojekts der Mittelbedarf Fr. 133.33 je ha LN und Fr. 88.89 je NST, können die freien Mittel im jeweiligen Beitragsjahr gemäss Massnahmenkatalog (siehe oben Ziff. 5.5) zuhanden an- derer Landschaftsqualitätsprojekte für zusätzliche Landschaftsqualitätsbeiträ- ge, die keine wiederkehrenden Beiträge auslösen, verwendet werden.
6 Vorgaben für den Projektablauf
6.1 Eingabefrist beim Landwirtschaftsamt ist für neue Projekte mit Beginn bzw. Beiträgen im folgenden Jahr jeweils der 31. August.
6.2 Im Rahmen des Projekts werden vorhandene Grundlagen (Landschaftsentwick - lungskonzepte, Landschaftsanalysen der Regionen etc.) genutzt.
6.3 Im Rahmen des Projekts wird eine Koordination mit Vernetzungsprojekten angestrebt.
6.4 Die kantonale Kommission für Vernetzungs- und Landschaftsqualitätsprojekte mit Vertreterinnen bzw. Vertretern der betroffenen Ämter (LwA, ANJF und KFA) sowie der politischen Gemeinden und Regionen berät das Landwirtschaftsamt bei der Projektbeurteilung. Das Landwirtschaftsamt führt den Vorsitz.
7 Aufgaben der Projektträgerschaft
7.1 Die Trägerschaft eines Landschaftsqualitätsprojekts: a) ist für die Projektleitung zuständig und in allen Projektbelangen Ansprech- partnerin für das Landwirtschaftsamt und die Akteure im Projekt; b) ist für die Finanzierung des Projekts besorgt. Gesuche um Coaching-Bei- träge 6 für die Projekterarbeitung müssen beim Landwirtschaftsamt einge- reicht werden. Die Restkosten der Projekterarbeitung sind von der Träger - schaft zu beschaffen; c) ist für die Ausarbeitung des Projektgesuchs zuständig, das dem Landwirt- schaftsamt eingereicht wird. Die Anforderungen an dieses Projektgesuch richten sich nach den Vorgaben des Bundes
7 ;
5 Eingefügt durch VIII. Nachtrag vom 19. Oktober 2021, nGS 2021-075.
6 Die auf Grundlage eines Mandats erbrachten und von der Trägerschaft bezahlten Leistungen können vom Bund mit 50 Prozent der fakturierten und von der Trägerschaft bezahlten Kosten oder höchstens Fr. 20 000.– unterstützt werden (vgl. Art. 136 Abs. 3 bis des Bundesgesetzes über die Landwirtschaft [SR 910.1; abgekürzt LwG]).
7 Siehe www.landwirtschaft.sg.ch > Direktzahlungen > Landschaftsqualitätsbeiträge.
d) reicht das Projektgesuch bis zum 31. August des Vorjahres beim Landwirt- schaftsamt ein. Sie erhält bis Ende März (des Beitragsjahres) eine Rückmel - dung; e) schliesst mit dem Landwirtschaftsamt einen Vertrag ab (siehe oben Ziff. 4), der die Rechte und Pflichten der Partner bestimmt; f ) handelt mit den Landwirtinnen und Landwirten die Massnahmen aus, die sie auf ihren Betrieben im Rahmen des Landschaftsqualitätsprojekts um- setzen wollen. Dies geschieht nach der Rückmeldung zum Projektbericht und bis spätestens Ende August des ersten Beitragsjahres. Diese Frist gilt jährlich auch für Betriebe, die im Verlauf der achtjährigen Projektperiode ins Projekt einsteigen. Die Trägerschaft erfasst sämtliche Massnahmen und reicht sie zusammen mit dem durch die Landwirtin bzw. den Landwirt unterzeichneten Vertrag (siehe oben Ziff. 4.6) beim Landwirtschaftsamt ein; g) stellt die Projektumsetzung sicher, stellt dem Landwirtschaftsamt die für die Beitragsauszahlung notwendigen Informationen zur Verfügung und ist für das Berichtwesen zuständig. Dazu gehört auch eine jährliche Finanz- planung unter Berücksichtigung der Prioritätenordnung nach Ziff. 5.6 dieses Anhangs; h) legt gemäss der Prioritätenordnung von Ziff. 5.6 dieses Anhangs die zu unterstützenden Massnahmen fest für den Fall, dass innerhalb ihres Pro- jekts der Mittelbedarf Fr. 133.33 je ha LN und Fr. 88.89 je NST übersteigt; i) ist für die Information der betroffenen Akteure im Projektgebiet verantwort - lich und organisiert regelmässige Treffen und den Erfahrungsaustausch; j) erarbeitet zum Ende der achtjährigen Projektlaufzeit eine Evaluation zu- handen des Landwirtschaftsamtes; k) reicht dem Landwirtschaftsamt zum Ende der achtjährigen Projektlaufzeit ein allfälliges Gesuch für die Projektweiterführung ein.
8 Rolle der politischen Gemeinden
8.1 Die politischen Gemeinden können Trägerschaften auf ihrem Gebiet bei der Projekterarbeitung unterstützen.
8.2 In der kantonalen Kommission für Vernetzungs- und Landschaftsqualitäts- projekte nimmt eine Vertreterin oder ein Vertreter der Vereinigung St.Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten (VSGP) Einsitz.
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