Gesetz I zur Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden
Gesetz I zur Aufgabenteilung zwis chen Kanton und Gemeinden (GAT I) Vom 2. Juli 2002 (Stand 1. Januar 2003) Der Grosse Rat des Kantons Aargau, gestützt auf die §§ 5 Abs. 2, 106 sowi e 116 Abs. 2 und 3 der Kantonsverfassung, beschliesst:
1. Zielsetzung und Grundsätze
§ 1 Ziele
1 Für die Neuordnung der Aufgabenteil ung zwischen dem Kanton Aargau und seinen Gemeinden sind die fo lgenden Ziele massgebend: a) Die neue Zuordnung von Aufgaben soll die Handlungsspielräume der Beteiligten vergrössern, Doppelspurigkeiten beseitigen sowie die Effektivität und Effizienz der Aufgabenerfüllung steigern. b) Die historisch gewachsene Aufgab enteilung zwischen Kanton und Gemeinden ist daher, soweit möglich und sinnvoll, zu entflechten. c) Für Aufgaben, bei denen ein Zu sammenwirken von Ka nton und Gemeinden unerlässlich bleibt, sind einander er gänzende Zuständigkeiten der beiden Partner festzulegen.
§ 2 Umsetzungsgrundsätze
1 Für die rechtliche und organisatorische Umsetzung dieser Ziele gelten folgende Grundsätze: a) Die Aufgaben sind der staatlichen Ebene zuzuordnen, die sie insgesamt am b) Die Verantwortung für Entscheidung, Vollzug und Finanzierung soll dabei in eine Hand gelegt werden.
c) Für die Verbundaufgaben sind Te ilaufgaben, Entscheidungskompetenzen, Vollzug und Finanzierung zuzuordnen. d) Die Finanzierung der Verbundaufgaben soll proportional zu den Entscheidungs- und Vollzugskompetenzen geregelt werden. e) Bei Aufgabenverschiebungen zwischen Kanton und Gemeinden sind die Organisationsstruktur sowie Ausmass und Qualität der Aufgabenerfüllung zu optimieren. f) Die Aufgabenteilung ist unter Berücksichtigung der Kostenentwicklung auf Kostenneutralität auszurichten. Dementsprechend sollen weder die Gemeinden noch der Kanton benachteiligt werden. g) Eine Revision des Finanz- und Lasten ausgleichs soll dafür sorgen, dass auch zwischen den einzelnen Gemeinden a nnähernd Kostenneutralität erreicht wird. h) Die Aufgabenverschiebungen erfolgen paketweise. Die einzelnen Pakete sind grundsätzlich kostenneut ral auszugestalten.
2. Änderung bestehenden Rechts
§ 3 Gesetzesänderungen
1 Die nachfolgenden Gesetze werden wie folgt geändert:
2 Gesetz über die Organisation des Regi erungsrates und der kantonalen Verwaltung (Organisationsgesetz) vom 26. März 1985 1 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
3 Gesetz über die Einwohnergemeinden (Gemeindegesetz) vom 19. Dezember
1978 2 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
4 Gesetz über die Leistungen des St aates für das Volksschulwesen vom
10. November 1919
3 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
5 Einführungsgesetz zum Schw eizerischen Zivilgesetzbuc h (EG ZGB) vom 27. März
1911 4 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
1) AGS Bd. 11 S. 565; 1997 S. 346; 1999 S. 115 (SAR 153.100 )
2) AGS Bd. 10 S. 169, 214; Bd. 11 S. 216; Bd. 12 S. 685; Bd. 14 S. 189, 508; 1997 S. 349;
2000 S. 245 (SAR 171.100 )
3) AGS Bd. 2 S. 200; Bd. 7 S. 254; Bd. 9 S. 569; 1995 S. 142 (SAR 175.100 )
4) AGS Bd. 1 S. 603; Bd. 7 S. 219; Bd. 8 S. 196; Bd. 9 S. 511; Bd. 10 S. 201, 305, 496, 497,
596; Bd. 11 S. 27, 79, 479; Bd. 12 S. 390, 499; 1995 S. 138; 1999 S. 116, 367 (SAR 210.100 )
6 Einführungsgesetz zum Schweizerischen Obligationenrecht vom 27. Dezember
1911 1 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
7 Ausführungsgesetz zum Bundesgeset z über Schuldbetreibung und Konkurs (AGSchKG) vom 13. Oktober 1964
2 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
8 Gesetz über die Strafrechtspflege (Str afprozessordnung, StPO) vom 11. November
1958 3 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
9 Gesundheitsgesetz (GesG) vom 10. November 1987
4 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
10 Gesetz über das Halten und Besteu ern der Hunde vom 30. November 1871 5 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
11 Schulgesetz vom 17. März 1981 6 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
12 Gesetz über die unentgeltliche Geburtshilfe und die gesundheitliche Vorsorge für vorschulpflichtige Kinder (Säuglingsfü rsorgegesetz) vom 12. November 1946 7 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
13 Gesetz über den Ladenschluss vom 14. Februar 1940 8 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
14 Gesetz über den Markt- und Hausierverkehr vom 12. März 1879
9 ) Aufgehoben.
15 Gesetz über Besteuerung und Verbot von Reklamen vom 4. Dezember 1908 10 ) Aufgehoben.
16 Gesetz über die öffentliche Sozialhilf e und die soziale Prävention (Sozialhilfe- und Präventionsgesetz, SPG) vom 6. März 2001 11 ) Text im betreffenden Erlass eingefügt.
1) AGS Bd. 1 S. 662; Bd. 6 S. 276, 353; Bd. 10 S. 107; Bd. 12 S. 393 (SAR 210.200 )
2) AGS Bd. 6 S. 269; Bd. 8 S. 779; Bd. 12 S. 394; 1997 S. 363 (SAR 231.100 )
3) AGS Bd. 4 S. 642; Bd. 9 S. 489; Bd. 10 S. 722; Bd. 12 S. 290, 398; 1996 S. 98; 1997 S. 361 (SAR 251.100 )
4) AGS Bd. 12 S. 553; 1995 S. 146; 1996 S. 44; 1999 S. 372; 393 (SAR 301.100 )
5) AGS Bd. 1 S. 265; Bd. 9 S. 567; 1995 S. 136 (SAR 393.300 )
6) AGS Bd. 10 S. 529; Bd. 11 S. 335; Bd. 12 S. 524; Bd. 14 S. 189; 1995 S. 142; 1997 S. 283;
1998 S. 175, 191; 1999 S. 119; 2000 S. 89, 111, 155, 242 (SAR 401.100 )
7) Aufgehoben durch § 61 Abs. 1 lit. b des Gese tzes über die öffentliche Sozialhilfe und die soziale Prävention (Sozialhilfe- und Präventi onsgesetz, SPG) vom 6. März 2001, in Kraft seit 1. Januar 2003 (AGS 2002 S. 273).
8) AGS Bd. 3 S. 32; Bd. 6 S. 376 (SAR 950.200 )
9) AGS Bd. 1 S. 271; 1999 S. 43
10) AGS Bd. 1 S. 589
11) AGS 2002 S. 254 (SAR 851.200 )
3. Schlussbestimmung
§ 4 Publikation, Inkrafttreten
1 Dieses Gesetz ist nach der Annahme durch das Volk in der Gesetzessammlung zu publizieren. Der Regierungsrat bestimmt das Inkrafttreten. Aarau, 2. Juli 2002 Präsident des Grossen Rates M ÜLLER Staatsschreiber P FIRTER Angenommen in der Volksabs timmung vom 24. November 2002. Inkrafttreten: 1. Januar 2003
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