Gesetz über die Niederlassung und den Aufenthalt der Schweizer (122.100)
CH - AG

Gesetz über die Niederlassung und den Aufenthalt der Schweizer

1 Gesetz über die Niederlassung und den Aufenthalt der Schweizer Vom 8. März 1983 Der Grosse Rat des Kantons Aargau, gestützt auf Art. 45 der Bundesve rfassung sowie §§ 16 und 60 Abs. 1 der Kantonsverfassung, beschliesst: A. Meldepflicht

§ 1

1 dies innert 8 Tagen zu melden.
2
3 rpflichtet, den Zu- und Wegzug von Mietern und Logisnehmern zu melden.

§ 2

Von der Meldepflicht ist befreit, wer a) sich vorübergehend und nicht länger als drei Monate in einer Gemeinde aufhält, b) sich zur Pflege vorübergehend in einem Spital oder Pflegeheim auf- hält, c) in einer Erziehungs-, Heil-, Pf lege- oder Strafanstalt untergebracht wird. Grundsatz Ausnahmen
B. Meldestelle

§ 3

In jeder Gemeinde besteht eine Einwohnerkontrolle. Sie nimmt die Mel- dungen entgegen und bewahrt die Schrifte n auf. Sie führt ein Register, das Bestand, Entwicklung, Veränderunge n sowie Struktur der Bevölkerung wiedergibt und mit den Registern de r anderen Gemei nden vergleichbar ist.

§ 4

Die Einwohnerkontrolle kann den Schw eizer Bürger bei der Anmeldung zur Person befragen, soweit die Anga ben zur Erfüllung gesetzlicher Auf- gaben notwendig sind.

§ 5

1 Jede Person kann in die sie betre ffenden Registerangaben Einsicht neh- men und nach den Vorschriften des Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen (IDAG) vom

24. Oktober 2006 1) deren Berichtigung, Ergänzung oder Löschung bean-

tragen. 2)
2 Die Einwohnerkontrolle kann Daten übe r Name, Vorname, Alter, Bürge- rort und Adresse einer Person oder Pe rsonengruppe nach den Vorschriften des Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen (IDAG) an Dritte weitergeben (§ 16 IDAG). 3)
3 ... 4)
4 Die systematisch geordnete We itergabe von Daten zu kommerziellen Zwecken ist unzulässig.
5 ... 5)
1) SAR 150.700
2) Fassung gemäss Ziff. II./1. des Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen (I DAG) vom 24. Oktober 2006, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AGS 2008 S. 65).
3) Fassung gemäss Ziff. II./1. des Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen (I DAG) vom 24. Oktober 2006, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AGS 2008 S. 65).
4) Aufgehoben durch Ziff. II./1. des Ge setzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datens chutz und das Archivwesen (IDAG) vom 24. Oktober
2006, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AGS 2008 S. 65).
5) Aufgehoben durch Ziff. II./1. des Ge setzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datens chutz und das Archivwesen (IDAG) vom 24. Oktober
2006, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AGS 2008 S. 65). r -
3 C. Schriften

§ 6

1 1) Anspruch auf einen Heimatschein.
2 sen.

§ 7

1 r Gemeinde, in der er niedergelas- sen ist, aufhalten will, hat Anspruch auf einen befristeten Heimatausweis.
2 e Gemeinde, dass der Heimatschein bei ihr hinterlegt ist.

§ 8

Wer sich mit der Absicht dauernden Verbleibens in einer Gemeinde nie- derlässt, hat den Heimatschein zu hinterlegen.

§ 9

Wer sich vorübergehend in einer Gemeinde aufhält oder die wöchentliche Freizeit regelmässig bei seinen Ange hörigen in einer anderen Gemeinde zubringt, hat den Heimatausweis zu hinterlegen.

§ 10

Die Gemeinde bestätigt die Hinterle gung des Heimatscheines im Nieder- lassungsausweis, jene des Heimatau sweises im Aufenthaltsausweis.

§ 11

Der Bezug von Gebühren wird durch Dekret 2) geregelt.

§ 12

Wer der Meldepflicht gemäss § 1 Ab s. 1 und 2 nicht nachkommt oder die Schriften trotz Aufforderung nicht hint erlegt, wird vom Gemeinderat mit einer Busse bis Fr. 200.– bestraft.
1) Bundesrätliche Verordnung über den He imatschein vom 22. Dezember 1980 (SR 143.12); Kantonale Verordnung über de n Heimatschein vom 1. Juni 1981 (SAR 123.131).
2) Dekret über Gebühren für Amtshandl ungen und über Entschädigungsansätze der Gemeinden vom 28. Oktober 1975 (SAR 661.710). Heimatschein Heimatausweis Hinterlegung des Heimat- scheines Hinterlegung des Heimat- ausweises Empfangs- bestätigung Gebührenbezug Strafen

§ 13

1 Wer von einer Gemeinde wegzieht, hat Anspruch auf Rückgabe der hinterlegten Schriften.
2 Der Niederlassungs- bzw. Aufenthalts
3 Die Schriftensperre im Strafverfahren bleibt vorbehalten. D. Schlussbestimmungen

§ 14 2)

1 Der Regierungsrat erlässt die erford erlichen Vorschriften über die Füh- rung der Kontrollen und Register sowi e die Ausgestaltung der Ausweise.
2 Für die Erhebung und den Schutz von Da ten gelten die Vorschriften des Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen (IDAG).

§ 15

Durch dieses Gesetz sind aufgehoben: a) das Gesetz über die Niederlassung vom 13. Dezember 1907 3) b) die Vollziehungsverordnung zum Ge setz über die Niederlassung vom

30. Juni 1908

4) c) die Verordnung über die Führung de r Kontrolle der Niedergelassenen vom 31. Oktober 1930 5) , d) § 82 des Gesetzes über die Verw altungsrechtspflege vom 9. Juli
1968 6) .

§ 16

Dieses Gesetz wird nach der Anna in Kraft gesetzt und ist in der Gesetzessammlung zu publizieren.
1)

§ 83 des Gesetzes über die Strafrechtspf lege (Strafprozessordnung, StPO) vom

11. November 1958 (SAR 251.100).

2) Fassung gemäss Ziff. II./1. des Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen (I DAG) vom 24. Oktober 2006, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AGS 2008 S. 65).
3) AGS Bd. 1 S. 571
4) AGS Bd. 1 S. 584
5) AGS Bd. 2 S. 428
6) AGS Bd. 7 S. 221
5 Angenommen in der Volksabs timmung vom 26. Juni 1983. Inkrafttreten: 1. Mai 1984 1)
1) RRB vom 16. April 1983 (AGS Bd. 11 S. 191).
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