Verordnung über den Vollzug der Bundesgesetzgebung über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände
Verordnung über den Vollzug der Bundesgesetzgebung über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (Lebensmittelverordnung) Vom 27. Mai 1997 (Stand 1. Juli 2004) Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft, gestützt auf § 74 Abs. 2 der Verfassung des Kantons Basel-Landschaft vom
17. Mai 1984
1 ) , beschliesst:
1 Organisation
§ 1 * Aufsicht
1 Die Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion
2 ) (kurz: Direktion) hat die Aufsicht über den an die Kantone übertragenen Vollzug im Lebensmittel- und Gesund - heitsbereich der Bundesgesetzgebung über Lebensmittel und Gebrauchsge - genstände, der Landwirtschaftsgesetzgebung und der Strahlenschutzgesetz - gebung.
§ 2 * Vollzug
1 Das kantonale Laboratorium, geleitet von der Kantonschemikerin oder vom Kantonschemiker, und der kantonale Veterinärdienst, geleitet von der Kantons - tierärztin oder vom Kantonstierarzt, vollziehen die Lebensmittelgesetzgebung, die Strahlenschutzgesetzgebung sowie die Landwirtschaftsgesetzgebung je in ihrem Zuständigkeitsbereich.
§ 3 Organe der Lebensmittelkontrolle
1 Die Organe der Lebensmittelkontrolle sind:
a. die Kantonschemikerin oder der Kantonschemiker;
b. die Kantonstierärztin oder der Kantonstierarzt;
c. die Lebensmittelinspektorinnen oder Lebensmittelinspektoren;
1) SGS 100
2) Heute: Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD). * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.826
d. die Fleischinspektorinnen oder Fleischinspektoren;
e. die Lebensmittelkontrolleurinnen oder Lebensmittelkontrolleure;
f. die Fleischkontrolleurinnen oder Fleischkontrolleure;
g. Personen und Organe, die besondere Aufgaben in der Lebensmittelkon - trolle erfüllen könnten.
2 Sie können im Haupt- oder Nebenamt gewählt werden.
2 Zuständigkeiten und Koordination
§ 4 * Aufgaben des kantonalen Laboratoriums und des kantonalen
Veterinärdienstes
1 Das kantonale Laboratorium und der kantonale Veterinärdienstes haben je folgende Aufgaben:
a. die Durchführung von Kontrollen im Sinne der Lebensmittelgesetzgebung und der Landwirtschaftsgesetzgebung;
b. die Information der Öffentlichkeit und Auskunftserteilung in ihrem Zustän - digkeitsbereich;
c. die Strafverfolgung nach Art. 47–50 des Bundesgesetzes über Lebens - mittel und Gebrauchsgegenstände (Lebensmittelgesetz, LMG) vom
9. Oktober 1992
3 ) ;
d. das Ausstellen von Bescheinigungen und Zertifikaten, die der Lebensmit - telkontrolle unterstehen (Art. 6 und 27 Abs. 4 LMG);
e. die Aus- und Weiterbildung der Organe der Lebensmittelkontrolle nach
Art. 41 LMG;
f. die Anordnung von Massnahmen, den Erlass von Verfügungen sowie die Anordnung von Betriebsschliessungen nach Art. 28–31 LMG sowie
Art. 169 des Bundesgesetzes über die Landwirtschaft (Landwirtschaftsge -
setz, LwG) vom 29. April 1998
4 )
.
§ 5 * Aufgaben des kantonalen Laboratoriums
1 Das kantonale Laboratorium hat folgende Aufgaben:
a. den Vollzug der Verordnung über die biologische Landwirtschaft und die Kennzeichnung biologisch produzierter Erzeugnisse und Lebensmittel (Bio-Verordnung) vom 22. September 1997
5 ) ;
3) SR 817.0 . Ersetzt durch das Bundesgesetz über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (Lebensmittelgesetz, LMG) vom 20. Juni 2014.
4) SR 910.1
5) SR 910.18 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.826
b. den Unterhalt des milchwirtschaftlichen Kontroll- und Beratungsdienstes (MIBD) gemäss der Verordnung über die Qualitätssicherung und Quali - tätskontrolle in der Milchwirtschaft (Milchqualitätsverordnung, MQV) vom
7. Dezember 1998
6 ) und der interkantonalen Vereinbarung über die Orga - nisation und den Unterhalt eines regionalen milchwirtschaftlichen Kontroll- und Beratungsdienstes (MIBD NWS) vom 16. Dezember 2003
7 ) ;
c. das Durchführen von Kursen für Pilzkontrolleurinnen oder -kontrolleure und Brunnmeisterinnen oder -meister der Gemeinden;
d. den Vollzug der Verordnung über die Deklaration für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus in der Schweiz verbotener Produktion (Landwirtschaftli - che Deklarationsverordnung, LDV) vom 26. November 2003
8 ) ;
e. den Vollzug der Verordnung über den Schutz von Ursprungsbezeichnun - gen und geographischen Angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse (GUB/GGA-Verordnung) vom 28. Mai 1997
9 ) ;
f. den Vollzug der Verordnung über den Eiermarkt (Eierverordnung, EiV) vom 26. November 2003
10 ) ;
g. den Vollzug der Verordnung über die Kontrolle des Handels mit Wein vom 28. Mai 1997
11 )
5 Bst. b;
h. den Vollzug der Strahlenschutzverordnung vom 22. Juni 1994
12 ) gemäss
Art. 108–117.
§ 6 * Aufgaben des kantonalen Veterinärdienstes
1 Der kantonale Veterinärdienst hat folgende Aufgaben:
a. die Entscheide über Betriebsbewilligungen und deren Entzug im Sinne der Lebensmittelgesetzgebung im Zuständigkeitsbereich nach Art. 11 der Fleischhygieneverordnung (FHyV) vom 1. März 1995
13 ) ;
b. die Beurteilung von Bauplänen für Räumlichkeiten, die der Gewinnung, Verarbeitung und dem Vertrieb von Lebensmitteln dienen, insbesondere Wasserversorgungsanlagen, Schlachtanlagen und Grosszerlegereien im Rahmen des ordentlichen Baubewilligungsverfahrens nach Art. 8 FHyV und Art. 276 der Lebensmittelverordnung (LMV) vom 1. März 1995
14 )
.
6) SR 916.351.0 . Ersetzt durch die Milchqualitätsverordnung (MQV) vom 23. November 2005 bzw. ersetzt durch die Milch - prüfungsverordnung (MiPV) vom 20. Oktober 2010.
7) SGS 516.23 . Aufgehoben am 25. Oktober 2007 per 31. Dezember 2006 (GS 36.0344).
8) SR 916.51
9) SR 910.12 . Seit 1. Januar 2017: Verordnung über den Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse, verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse, waldwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete waldwirtschaftliche Erzeugnisse.
10) SR 916.371
11) SR 916.146 . Aufgehoben per 1. Januar 2008
12) SR 814.501 . Ersetzt durch die Strahlenschutzverordnung (StSV) vom 26. April 2017.
13) SR 817.190 . Ersetzt durch die Verordnung über das Schlachten und die Fleischkontrolle (VSFK) vom 23. November 2005 bzw. die Verordnung über das Schlachten und die Fleischkontrolle (VSFK) vom 16. Dezember 2016.
14) SR 817.02 . Ersetzt durch die Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV) vom 23. November 2005 bzw. die Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV) vom 16. Dezember 2016. * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.826
§ 7 Koordination
1 Das kantonale Laboratorium und der kantonale Veterinärdienst koordinieren ihre Tätigkeiten im Bereich der Lebensmittelkontrolle.
2 Das kantonale Laboratorium und das Amt für Umweltschutz und Energie ko - ordinieren ihre Tätigkeiten im Bereich der Umweltschutz- und Lebensmittelge - setzgebung.
3 Das kantonale Laboratorium und das Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung («der Ebenrain») koordinieren ihre Tätigkeiten im Bereich der Landwirtschafts- und Lebensmittelgesetzgebung. *
3 Schlachten, Schlachttier- und Fleischuntersuchung
§ 8 Krankschlachtungen
1 Krankschlachtungen dürfen nur in Notschlachtlokalen durchgeführt werden (Art. 19 FHyV).
§ 9 Fleischuntersuchung bei Hausgeflügel, Hauskaninchen und
Wild
1 In Betrieben, in denen Hausgeflügel, Hauskaninchen oder Wild in grosser Zahl geschlachtet werden, ist eine regelmässige Fleischuntersuchung vorzu - nehmen (Art. 34 FHyV).
4 Vollzugsbestimmungen
§ 10 Mitwirkung von anderen kantonalen Behörden
1 Die Kontrollorgane können bei der Ausübung ihrer Tätigkeit die Mitwirkung der Polizei Basel-Landschaft verlangen.
2 Sie können auch weitere kantonale Behörden für besondere Kontrollaufgaben beiziehen.
§ 11 Strafurteile, Strafbefehle und Einstellungsverfügungen
1 Die urteilende Behörde hat Strafurteile, Strafbefehle und Einstellungsverfü - gungen über Widerhandlungen gegen die Lebensmittelgesetzgebung der zu - ständigen Kontrollbehörde zuzustellen, sobald sie in Rechtskraft erwachsen sind.
§ 12 * ...
* Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.826
5 Schlussbestimmungen
§ 13 Aufhebung bisherigen Rechts
1 Es werden aufgehoben:
a. die Verordnung vom 11. Oktober 1909
15 ) über den Verkehr mit Lebensmit - teln und Gebrauchsgegenständen;
b. die kantonale Vollziehungsverordnung vom 17. Februar 1966
16 ) zur eidge - nössischen Fleischschauverordnung;
c. das Reglement vom 23. Juni 1968
17 ) betreffend den Verkauf von wildge - wachsenen essbaren Pilzen;
d. die Verfügung vom 26. Juli 1968
18 ) der Sanitätsdirektion betreffend die zum Verkauf zugelassenen Speisepilze;
e. der Tarif vom 26. Juli 1968
19 ) für die Pilzkontrolleure des Kantons Basel- Landschaft.
§ 14 Inkraftsetzung
1 Diese Verordnung tritt am 1. Juli 1997 in Kraft.
15) GS 16.39, SGS 971.1
16) GS 23.229, SGS 972.1
17) GS 23.717, SGS 973.11
18) GS 23.719, SGS 973.111
19) GS 23.716, SGS 973.112 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.826
Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkraft seit Element Wirkung Publiziert mit
27.05.1997 01.07.1997 Erlass Erstfassung GS 32.826
08.06.2004 01.07.2004 § 1 totalrevidiert GS 35.165
08.06.2004 01.07.2004 § 2 totalrevidiert GS 35.165
08.06.2004 01.07.2004 § 4 totalrevidiert GS 35.165
08.06.2004 01.07.2004 § 5 totalrevidiert GS 35.165
08.06.2004 01.07.2004 § 6 totalrevidiert GS 35.165
08.06.2004 01.07.2004 § 7 Abs. 3 eingefügt GS 35.165
08.06.2004 01.07.2004 § 12 aufgehoben GS 35.165 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.826
Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschluss Inkraft seit Wirkung Publiziert mit Erlass 27.05.1997 01.07.1997 Erstfassung GS 32.826
§ 1 08.06.2004 01.07.2004 totalrevidiert GS 35.165
§ 2 08.06.2004 01.07.2004 totalrevidiert GS 35.165
§ 4 08.06.2004 01.07.2004 totalrevidiert GS 35.165
§ 5 08.06.2004 01.07.2004 totalrevidiert GS 35.165
§ 6 08.06.2004 01.07.2004 totalrevidiert GS 35.165
§ 7 Abs. 3 08.06.2004 01.07.2004 eingefügt GS 35.165
§ 12 08.06.2004 01.07.2004 aufgehoben GS 35.165
* Änderungstabellen am Schluss des Erlasses GS 32.826
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