Beschluss betreffend die Festsetzung der Reiseentschädigungen der Rechtsanwälte

1 Beschluss vom 4. Juni 1974 betreffend die Festsetzung der Reiseentschädigungen der Rechtsanwälte Der Staatsrat des Kantons Freiburg gestützt auf Artikel 132 Abs. 2 des Ge setzes vom 22. Nove mber 1949 über die Gerichtsorganisation; gestützt auf das Begehren des Anwaltsverbandes, in Erwägung: Die durch Beschluss vom 18. Dezember 1962 festgesetzten Reiseentschädigungen der Rechtsanwälte sind der Teuerung der Lebenshaltungskosten anzupassen. Auf Antrag der Direktion der Justiz, der Gemeinden und Pfarreien, beschliesst:

Art. 1

Die Reiseentschädigungen der Rechtsanwälte und ihrer Praktikanten für Verrichtungen ausserhalb der Ortschaft, in der sie ihr Büro haben, werden durch vorliegenden Beschluss fest gesetzt und umfassen sämtliche Auslagen (Transport, Mahlzeiten, Zeitverlust, usw.).

Art. 2

1 Für Reisen innerhalb des Kantons haben die Rechtsanwälte oder ihre Praktikanten Anspruch auf eine En tschädigung von 2.45 Franken je Kilometer.

2 Die Entfernung wird nach der kürzesten Strassenstrecke berechnet; massgebend ist der diesem Beschluss beigegebene Distanzenanzeiger.

2

Art. 3

1 Für Reisen ausser Kanton darf die Entschädigung den gemäss Tarif für das Verfahren vor dem Bundesgericht errechneten Betrag nicht übersteigen.

2 Für Reisen, deren Gesamtstrecke hin und zurück weniger als 100 Kilometer beträgt, wird die Ents chädigung jedoch gemäss Artikel 2 berechnet.

Art. 4

1 Entschädigt der Staat einen amtliche n Rechtsbeistand im Rahmen des Gesetzes über die unentgeltliche Rech tspflege, so ist Artikel 3 anwendbar . Die Entschädigung entspricht bei Re isen ausser Kanton ab dem 61. Kilometer dem Bahnbillett erster Kla sse zuzüglich 160 Franken für jeden halben Tag und 90 Franken je Nacht .

2 ...

3 Die mit der Auszahlung betraute Behörde berichtigt von Amtes wegen Entschädigungen, die nicht gemäss diesem Artikel berechnet wurden.

Art. 5

1 Die Reiseentschädigungen für Rechtsanwälte aus andern Kantonen werden gemäss Artikel 3 festgesetzt.

2 Die Entschädigungen gehen zu Lasten des Klienten, sofern der Richter sie nicht ausdrücklich im Rahmen von Artikel 111 ZPO teilweise oder ganz der Gegenpartei auferlegt.

Art. 6

Der Beschluss vom 18. Dezember 1962 betreffend den Tarif der Reiseentschädigungen an die Rechtsanwälte wird aufgehoben.

Art. 7

1 Dieser Beschluss tritt am 1. Juli 1974 in Kraft.

2 Für Reisen, die vor diesem Datum erfolgen, gilt der bisherige Tarif.

Art. 8

Der vorliegende Beschluss ist im Am tsblatt zu veröffentlichen, in die Amtliche Gesetzessammlung aufzunehmen und im Sonderdruck herauszugeben.

3 Distanzenanzeiger Hin- und Rü ckfahrt in Kilometern vom Bezirkshauptort zum Sitz des Friedensgerichtes Fribour g Freiburg Tafers Bulle Morat Murten Romont Estavayer- le-Lac Châtel- St- Denis Fribourg- Freiburg – 10 54 33 51 58 92 Farvagny-le- Grand

28 38 30 61 32 57 70 Prez-v.–Noréaz 25 35 54 46 32 43 80 Belfaux 9 19 63 31 48 50 92 Le Mouret 20 26 37 53 52 78 79 Tafers 10 – 64 43 61 69 102 Rechthalten 18 16 56 51 69 76 96 Schmitten 22 15 76 34 73 80 113 Bulle 54 64 – 87 41 83 41 Gruyères 68 78 14 101 55 95 55 Charmey 66 76 22 99 63 106 63 Vuippens 44 54 10 77 51 93 51 La Roche 33 39 24 67 49 91 65 Vaulruz 66 77 13 93 28 70 28 Albeuve 80 91 27 114 67 110 67 Morat-Murten 33 43 87 – 71 58 120 Cournillens 19 29 72 21 58 53 106 Kerzers 51 50 104 17 89 76 137 Praz 51 61 105 18 81 50 129 Gurmels 28 26 81 15 79 72 122 Romont 51 61 41 71 – 43 48 Villaz-St-Pierre 41 51 50 74 10 53 58

4 Fribour g Freiburg Tafers Bulle Morat Murten Romont Estavayer- le-Lac Châtel- St- Denis Rue 76 86 65 101 25 61 34 Estavayer-le-Lac 58 69 83 58 43 – 91 Dompierre 36 46 81 27 44 31 92 Cugy 46 56 76 45 35 13 83 Surpierre 68 79 73 67 32 32 81 Châtel-St-Denis 92 102 41 120 48 91 – Semsales 81 91 29 116 37 79 12