Internationales Übereinkommen betreffend das Verbot der Verwendung von weissem (gel... (0.822.15)
CH - Schweizer Bundesrecht

Internationales Übereinkommen betreffend das Verbot der Verwendung von weissem (gelbem) Phosphor in der Zündholzindustrie

Abgeschlossen in Bern am 26. September 1906 Von der Bundesversammlung genehmigt am 19. Dezember 1907² Ratifikationsurkunde von der Schweiz hinterlegt am 10. Januar 1908 In Kraft getreten für die Schweiz am 1. Januar 1912 (Stand am 11. August 2010) ¹ Der Originaltext findet sich unter der gleichen Nummer in der französischen Ausgabe dieser Sammlung. ² AS 24 59
Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preussen; Seine Majestät der König von Dänemark; der Präsident der Französischen Republik; Seine Majestät der König von Italien; Seine Königliche Hoheit der Grossherzog von Luxemburg, Herzog zu Nassau; Ihre Majestät die Königin der Niederlande, der Schweizerische Bundesrat,
vom Wunsche beseelt, die Förderung des Arbeiterschutzes durch Aufstellung gemeinsamer Bestimmungen zu erleichtern, haben beschlossen, zu diesem Zwecke ein Übereinkommen betreffend die Verwendung von weissem (gelbem) Phosphor in der Zündholzindustrie zu treffen, und als ihre Bevollmächtigten ernannt:
(Es folgen die Namen der Bevollmächtigten)
die nach gegenseitiger Mitteilung ihrer in guter und gehöriger Form befundenen Vollmachten folgende Bestimmungen vereinbart haben:
Art. 1
Die hohen vertragschliessenden Teile verpflichten sich, auf ihrem Gebiet die Herstellung, die Einfuhr und den Verkauf von Zündhölzchen, die weissen (gelben) Phosphor enthalten, zu verbieten.
Art. 2
Jeder der vertragschliessenden Staaten hat die Verwaltungsmassnahmen zu treffen, die nötig sind, um auf seinem Gebiete die genaue Ausführung der Bestimmungen des gegenwärtigen Übereinkommens zu sichern.
Die Regierungen werden auf diplomatischem Wege die auf ihrem Gebiete in Kraft bestehenden oder in Kraft tretenden Gesetze und Verordnungen betreffend den Inhalt des gegenwärtigen Übereinkommens gegenseitig austauschen, ebenso auch die Berichte über die Anwendung dieser Gesetze und Verordnungen.
Art. 3
Die Bestimmungen des gegenwärtigen Übereinkommens sollen auf eine Kolonie, eine Besitzung oder ein Protektorat nur dann anwendbar sein, wenn eine entsprechende Erklärung in ihrem oder seinem Namen durch den Mutterstaat an den Schweizerischen Bundesrat stattgefunden hat.
Art. 4
Das gegenwärtige Übereinkommen ist zu ratifizieren und die Ratifikationsurkunden sollen spätestens am 31. Dezember 1908 beim Schweizerischen Bundesrat hinterlegt werden.
Über diese Hinterlegung ist ein Protokoll aufzunehmen, wovon eine beglaubigte Abschrift allen Vertragsstaaten auf diplomatischem Wege mitgeteilt wird.
Das gegenwärtige Übereinkommen tritt drei Jahre nach dem Schluss des Hinter­legungsprotokolls in Kraft.
Art. 5
Die am gegenwärtigen Übereinkommen nicht beteiligten Staaten können ihren Beitritt durch eine Erklärung kundtun, die an den Schweizerischen Bundesrat gerichtet und von ihm allen andern Vertragsstaaten mitgeteilt wird.
Die in Artikel 4 vorgesehene Frist für das Inkrafttreten des gegenwärtigen Übereinkommens wird für die an ihm nicht beteiligten Staaten, wie für die Kolonien, Besitzungen oder Protektorate auf fünf Jahre, vom Zeitpunkt ihrer Beitrittserklärung an gerechnet, festgesetzt.
Art. 6
Das gegenwärtige Übereinkommen kann weder durch die Vertragsstaaten noch durch die später beitretenden Staaten, Kolonien, Besitzungen oder Protektorate vor Ablauf einer Frist von fünf Jahren, vom Schluss des Hinterlegungsprotokolls an gerechnet, gekündigt werden.
Das Übereinkommen kann hierauf von Jahr zu Jahr gekündigt werden.
Die Kündigung wird erst ein Jahr nach der durch die betreffende Regierung, oder, wenn es sich um eine Kolonie, eine Besitzung oder ein Protektorat handelt, durch den Mutterstaat an den Schweizerischen Bundesrat schriftlich erfolgten Mitteilung wirksam; der Bundesrat bringt diese sofort allen andern Vertragsstaaten zur Kenntnis.
Die Wirkung der Kündigung bleibt auf denjenigen Staat, diejenige Kolonie, Besitzung oder dasjenige Protektorat beschränkt, in dessen oder deren Namen sie erfolgt ist.

Unterschriften

Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten das gegenwärtige Übereinkommen unterzeichnet.
Ausgefertigt in Bern, den sechsundzwanzigsten September eintausendneunhundert­undsechs, in einem einzigen Exemplar, das im schweizerischen Bundesarchiv niedergelegt, und von dem jedem der Vertragsstaaten auf diplomatischem Wege eine beglaubigte Abschrift zugestellt werden soll.
(Es folgen die Unterschriften)

Geltungsbereich am 11. August 2010 ³

³ AS 1971 323 , 1974 1409 und 2010 3809 . Eine aktualisierte Fassung des Geltungsbereiches findet sich auf der Internetseite des EDA (http://www.eda.admin.ch/vertraege).

Vertragsstaaten

Ratifikation,
Beitritt (B),
Nachfolgeerklärung (N)

Inkrafttreten

Ägypten

  7. April

1932 B

  7. April

1937

Argentinien

16. Oktober

1936 B

16. Oktober

1941

Australien

30. Dezember

1919 B

30. Dezember

1924

Belgien

  8. Dezember

1922 B

  8. Dezember

1927

Bulgarien

  1. November

1926 B

  1. November

1931

Chile

28. Januar

1936 B

28. Januar

1941

China

  6. Dezember

1923 B

  6. Dezember

1928

Côte d’Ivoire

27. September

1968 N

  7. August

1960

Dänemark

  4. März

1908

  1. Januar

1912

Färöer

  4. März

1908

  1. Januar

1912

Deutschland

12. Juni

1908

  1. Januar

1912

Estland

02. Februar

1923

02. Februar

1928

Fidschi

  4. Oktober

1971 N

10. Oktober

1970

Finnland

13. Oktober

1921 B

13. Oktober

1926

Frankreich

23. Dezember

1908

  1. Januar

1912

Französisch Polynesien

15. Januar

1910 B

15. Januar

1915

Neukaledonien

26. November

1909 B

26. November

1914

Réunion

15. Januar

1910 B

15. Januar

1915

Gambia

28. Mai

1968 N

18. Februar

1965

Indien

30. Dezember

1919 B

30. Dezember

1924

Iran

  5. Juni

1933 B

  5. Juni

1938

Irland

15. April

1926 N

  6. Dezember

1921

Israel

19. April

1968 B

19. April

1973

Italien

  6. Juli

1910 B

  6. Juli

1915

Japan

14. Oktober

1921 B

14. Oktober

1926

Kanada

20. September

1914 B

20. September

1919

Luxemburg

12. November

1907

  1. Januar

1912

Madagaskar

12. August

1968 N

26. Juni

1960

Mali

  8. Juni

1968 N

22. September

1960

Malta

16. Mai

1966 N

21. September

1964

Marokko

  5. Juli

1927 B

  5. Juli

1932

Mauretanien

13. Juli

1968 N

28. November

1960

Mauritius

12. August

1970 N

12. März

1968

Montenegro

26. März

2007 N

  3. Juni

2006

Neuseeland

27. November

1911 B

27. November

1916

Niederlande

  8. September

1908

  1. Januar

1912

Niger

15. April

1972 N

  3. August

1960

Norwegen

10. Juli

1914 B

10. Juli

1919

Österreich

23. März

1921 B

23. März

1926

Polen

14. Januar

1921 B

14. Januar

1926

Rumänien

21. Juli

1921 B

21. Juli

1926

Schweden

10. April

1920 B

10. April

1925

Schweiz

10. Januar

1908

  1. Januar

1912

Senegal

29. Dezember

1967 N

20. August

1960

Serbien

24. Dezember

1929 B

24. Dezember

1934

Spanien

29. Oktober

1909 B

29. Oktober

1914

Südafrika

  6. Dezember

1910 B

  3. Mai

1914

Türkei

17. Februar

1933 B

17. Februar

1938

Uganda

  8. April

1965 B

  8. April

1970

Ungarn

19. November

1925 B

19. November

1930

Vereinigtes Königreich

28. Dezember

1908 B

28. Dezember

1913

Bermudas

19. Dezember

1910 B

19. Dezember

1915

Gibraltar

  4. Januar

1910 B

  4. Januar

1915

Zypern

22. Februar

1968 N

16. August

1960

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