Verordnung des UVEK über die Inkraftsetzung des Europäischen Übereinkommens über... (747.224.141)
CH - Schweizer Bundesrecht

Verordnung des UVEK über die Inkraftsetzung des Europäischen Übereinkommens über die internationale Beförderung von gefährlichen Gütern auf Binnenwasserstrassen

vom 2. März 2010 (Stand am 1. April 2018)
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK),
gestützt auf Artikel 28 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 3. Oktober 1975¹ über die Binnenschifffahrt, in Ausführung der Beschlüsse 2009-II-20, 2016-II-13 und 2016-II-14 der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt,²
verordnet:
¹ SR 747.201 ² Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 5215 ).
Art. 1
Das Europäische Übereinkommen vom 26. Mai 2000³ über die internationale Beförde­rung von gefährlichen Gütern auf Binnenwasserstrassen (ADN) wird in der von der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) am 3. Dezember 2009⁴ beschlossenen Fassung auf der Rheinstrecke von der schweizerischen Landesgrenze bis zur Mittleren Rheinbrücke in Basel auf den 1. Januar 2011 in Kraft gesetzt.
³ SR 0.747.208
⁴ Der Text der dem ADN als Anlage beigefügten Verordnung (ADN-Verordnung) wird in der AS nicht veröffentlicht. Er kann beim Bundes­amt für Verkehr, Mühlestrasse 6, 3063 Ittigen kostenlos eingesehen oder im Internet unter www.bav.admin.ch > Rechtliches > Weitere Rechtsgrundlagen und Vorschriften > Internationale Vereinbarung­en > Europäischen Übereinkommens über die internationale Beförderung von gefährlichen Gütern auf Binnenwasserstrassen abgerufen werden.
Art. 2
¹ Auf dem Rhein ist die ADN-Verordnung als eine Verordnung gemäss Artikel 1 der Revidierten Rheinschifffahrtsakte vom 17. Oktober 1868⁵ zu betrachten.
² Auf dem Rhein ist die ADN-Verordnung unter Berücksichtigung folgender Bestimmungen anzuwenden:

ADN-Ver­ordnung 

Gegenstand

Anwendungsbestimmung

1.5

Sonderregelungen, Abweichungen

Abweichungen, die im Rahmen der Ver­ordnung vom 29. November 2001⁶ über die Beförderung gefährlicher Güter auf dem Rhein (ADNR) aufgrund von Empfehlungen der ZKR zugelassen worden sind, bleiben weiterhin gültig.

1.6.7.2.2

Allgemeine Übergangs­bestimmungen für Tankschiffe

Die allgemeinen Übergangsbestimmun­gen werden durch die im Anhang der vorliegenden Verordnung aufgeführten Übergangsbestimmungen ergänzt.

7.1.5.0.5

7.2.5.0.3

Abweichungen zur Bezeichnung mit blauen Kegeln oder Lichtern

Auf dem Rhein werden keine der in 7.1.5.0.5 und 7.2.5.0.3 der ADN-Verord­nung genannten Abweichungen zugelas­sen.

7.1.5.1

7.2.5.1

Beförderungsart

Auf dem Rhein dürfen Schiffe, die gefährliche Güter befördern oder nicht entgast sind, nicht in Schubverbänden enthalten sein, deren Abmessungen 195×24 m überschreiten.⁷

⁵ SR 0.747.224.101
⁶ [ AS 2002 3649 , 2004 3433 5393 , 2006 3047 , 2008 4031 ]
⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 13. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 5215 ).
Art. 3
¹ Mit Ausnahme der in Absatz 2 aufgeführten Behörden ist der Kanton Basel-Stadt, vertreten durch die Schweizerischen Rheinhäfen, mit dem Vollzug des ADN beauf­tragt.
² Zuständige Behörde im Sinn der folgenden Nummern des ADN ist:
– das Bundesamt für Verkehr für die Nummern:

1.2.1

(Inspektionsstelle, Klassifikations­gesellschaft)

1.5.1

1.8.2

1.8.3.2

1.8.4

1.8.5.2

1.9

1.15.2.⁸

³ …⁹
⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V des UVEK vom 2. März 2018, in Kraft seit 1. April 2018 ( AS 2018 1017 ).
⁹ Aufgehoben durch Ziff. I der V des UVEK vom 2. März 2018, mit Wirkung seit 1. April 2018 ( AS 2018 1017 ).
Art. 4
¹ Für die Tätigkeit der Schweizerischen Rheinhäfen ist die jeweils geltende, durch den Kanton Basel-Stadt erlassene Gebührenordnung anwendbar.
² Für die Prüfungen durch die übrigen zuständigen Behörden gelten die ihre Tätig­keit betreffenden Gebührenordnungen sinngemäss.
Art. 5
Die Verordnung vom 29. November 2001¹⁰ über die Beförderung gefährlicher Güter auf dem Rhein (ADNR) und die Verordnung des UVEK vom 26. September 2002¹¹ über die Inkraftsetzung der Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter auf dem Rhein (ADNR) werden aufgehoben.
¹⁰ [ AS 2002 3649 , 2004 3433 5393 , 2006 3047 , 2008 4031 ]
¹¹ [ AS 2002 3649 , 2004 3939 , 2007 7069 Ziff. I 8, 2008 5747 Anhang Ziff. 20]
Art. 6
Diese Verordnung tritt am 1. Januar 2011 in Kraft.

Anhang ¹²

¹² Bereinigt gemäss Ziff. II der V des UVEK vom 13. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 5215 ).
(Art. 2 Abs. 2)

Besondere Übergangsbestimmungen

A. Folgende Übergangsbestimmungen gelten bei der Beförderung nachstehender gefährlicher Güter:

1. Folgende Stoffe dürfen in Typ N geschlossen mit einem Einstelldruck des Hoch­geschwindigkeits­ventils von mindestens 6 kPa (0,06 bar) (Prüfdruck der Ladetanks von 10 kPa [0,10 bar]) befördert werden:
– Alle Stoffe, wofür in 3.2 Tabelle C der ADN-Verordnung mindestens ein Typ N offen, ein Typ N offen mit Flammendurchschlagsicherung oder ein Typ N geschlossen mit einem Einstelldruck des Hochgeschwindigkeitsven­tils von 10 kPa (0,10 bar) gefordert wird.
– Das nachstehend aufgeführte Schiff hatte am 31. Dezember 1986 eine Sondergenehmigung für bestimmte Stoffe und ist aufgrund seiner Bau­weise, d. h. mit Doppelboden und Wallgängen, zugelassen für die Beförde­rung von den in der separaten Liste aufgenommenen Stoffen.

Schiffsname

ENI Nummer

Stoffliste Nummer

T.M.S. PIZ EVEREST

0232 6324

1

2. Folgende Stoffe dürfen in Typ N geschlossen mit einem Einstelldruck des Hochge­schwindigkeitsventils von mindestens 10 kPa (0,10 bar) (Prüfdruck der Ladetanks von 65 kPa [0,65 bar]) befördert werden:
– Alle Stoffe, wofür in 3.2 Tabelle C der ADN-Verordnung mindestens ein Typ N offen, ein Typ N offen mit Flammendurchschlagsicherung oder ein Typ N geschlossen mit einem Einstelldruck des Hochgeschwindigkeitsven­tils von 10 kPa (0,10 bar) gefordert wird.
Wenn das Hochgeschwindigkeitsventil umgebaut wird auf 50 kPa (0,50 bar), dürfen alle Stoffe, wofür in 3.2 Tabelle C der ADN-Verordnung ein Einstell­druck des Hochgeschwindigkeitsventils von 50 kPa (0,50 bar) gefordert wird, befördert werden.
– Das nachstehend aufgeführte Schiff hatte am 31. Dezember 1986 eine Sonder­genehmigung für bestimmte Stoffe und ist auf Grund seiner Bau­weise, d.h. mit Doppelboden und Wallgängen, zugelassen für die Beförde­rung von in der separaten Liste aufgenommenen Stoffen.

Schiffsname

ENI Nummer

Stoffliste Nummer

T.M.S. EILTANK 9

0430 4830

5

3. Folgende Stoffe dürfen in Typ C mit einem Einstelldruck des Hochgeschwindig­keitsventils von mindestens 9 kPa (0,09 bar) befördert werden:
– Alle Stoffe, wofür in 3.2 Tabelle C der ADN-Verordnung mindestens ein Typ N oder ein Typ C mit einem Einstelldruck des Hochgeschwindigkeits­ventils von 10 kPa (0,10 bar) gefordert wird.
4. Folgende Stoffe dürfen in Typ C mit einem Einstelldruck des Hochgeschwindig­keitsventils von mindestens 35 kPa (0,35 bar) befördert werden:
– Alle Stoffe, wofür in 3.2 Tabelle C der ADN-Verordnung mindestens ein Typ N oder ein Typ C mit einem Einstelldruck des Hochgeschwindigkeits­ventils von 35 kPa (0,35 bar) gefordert wird.
Wenn das Hochgeschwindigkeitsventil umgebaut wird auf 50 kPa (0,50 bar), dürfen alle Stoffe, wofür in 3.2 Tabelle C der ADN-Verordnung ein Ein­stelldruck des Hochgeschwindigkeitsventils von 50 kPa (0,50 bar) gefordert wird, befördert werden.

B. Stofflisten

Stoffliste Nummer 1

UN-
Nummer

Klasse und Klassifizie­rungs­code

Ver-
­pa­ckungs-
gruppe

Benennung und Beschreibung

1114

3, F1

II

BENZEN

1134

3, F1

III

CHLORBENZEN (Phenylchlorid)

1143

6.1, TF1

I

CROTONALDEHYD, STABILISIERT

1203

3, F1

II

BENZIN MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1218

3, F1

I

ISOPREN, STABILISIERT

1247

3, F1

II

METHYLMETHACRYLAT, MONOMER, STABILISIERT

1267

3, F1

I

ROHERDÖL, MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1267

3, F1

II

ROHERDÖL, MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1268

3, F1

I

ERDÖLDESTILLATE, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN oder ERDÖLPRODUKTE, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1268

3, F1

II

ERDÖLDESTILLATE, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN oder ERDÖLPRODUKTE, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1277

3, FC

II

PROPYLAMIN (1-Aminopropan)

1278

3, F1

II

1-CHLORPROPAN (Propylchlorid)

1296

3, FC

II

TRIETHYLAMIN

1578

6.1, T2

II

CHLORNITROBENZENE, FEST, GESCHMOLZEN (p-CHLORNITROBENZEN)

1591

6.1, T1

III

o-DICHLORBENZEN

1593

6.1, T1

III

DICHLORMETHAN (Methylenchlorid)

1605

6.1, T1

I

1,2-DIBROMETHAN

1710

6.1, T1

III

TRICHLORETHYLEN

1750

6.1, TC1

II

CHLORESSIGSÄURE, LÖSUNG

1831

8, CT1

I

SCHWEFELSÄURE, RAUCHEND

1846

6.1, T1

II

TETRACHLORKOHLENSTOFF

1863

3, F1

I

DÜSENKRAFTSTOFF MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1863

3, F1

II

DÜSENKRAFTSTOFF MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1888

6.1, T1

III

CHLOROFORM

1897

6.1, T1

III

TETRACHLORETHYLEN

1993

3, F1

I

ENTZÜNDBARER FLÜSSIGER STOFF, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

1993

3, F1

II

ENTZÜNDBARER FLÜSSIGER STOFF, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

2205

6.1, T1

III

ADIPONITRIL

2238

3, F1

III

CHLORTOLUENE
(m-, o- oder p-CHLORTOLUEN)

2263

3, F1

II

DIMETHYLCYCLOHEXANE
(cis-1,4-DIMETHYLCYCLOHEXAN)

2263

3, F1

II

DIMETHYLCYCLOHEXANE
(trans-1,4-DIMETHYLCYCLOHEXAN)

2266

3, FC

II

DIMETHYL-N-PROPYLAMIN

2312

6.1, T1

II

PHENOL, GESCHMOLZEN

2333

3, FT1

II

ALLYLACETAT

2733

3, FC

II

AMINE, ENTZÜNDBAR, ÄTZEND, N.A.G.
(2-AMINOBUTAN)

2810

6.1, T1

III

GIFTIGER, ORGANISCHER, FLÜSSIGER STOFF, N.A.G. (1,1,2-Trichlorethan)

2874

6.1, T1

III

FURFURYLALKOHOL

3295

3, F1

I

KOHLENWASSERSTOFFE, FLÜSSIG, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

3295

3, F1

II

KOHLENWASSERSTOFFE, FLÜSSIG, N.A.G. MIT MEHR ALS 10 % BENZEN

3455

6.1, TC2

II

CRESOLE, FEST, GESCHMOLZEN

Stoffliste Nummern 2–4

Aufgehoben

Stoffliste Nummer 5

UN-
Nummer

Klasse und Klassifizie­rungs­code

Ver-
­pa­ckungs-
gruppe

Benennung und Beschreibung

1134

3, F1

III

CHLORBENZEN (Phenylchlorid)

1218

3, F1

I

ISOPREN, STABILISIERT

1247

3, F1

II

METHYLMETHACRYLAT, MONOMER, STABILISIERT

1277

3, FC

II

PROPYLAMIN (1-Aminopropan)

1278

3, F1

II

1-CHLORPROPAN (Propylchlorid)

1296

3, FC

II

TRIETHYLAMIN

1547

6.1, T1

II

ANILIN

1750

6.1, TC1

II

CHLORESSIGSÄURE, LÖSUNG

1831

8, CT1

I

SCHWEFELSÄURE, RAUCHEND

2238

3, F1

III

CHLORTOLUENE
(m-, o- oder p-CHLORTOLUEN)

2263

3, F1

II

DIMETHYLCYCLOHEXANE
(cis-1,4-DIMETHYLCYCLOHEXAN)

2263

3, F1

II

DIMETHYLCYCLOHEXANE
(trans-1,4-DIMETHYLCYCLOHEXAN)

2266

3, FC

II

DIMETHYL-N-PROPYLAMIN

2333

3, FT1

II

ALLYLACETAT

2733

3, FC

II

AMINE, ENTZÜNDBAR, ÄTZEND, N.A.G.
(2-AMINOBUTAN)

3446

6.1, T2

II

NITROTOLUENE, FEST, GESCHMOLZEN
(o-NITROTOLUEN)

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