Verordnung über den Entschädigungsfonds für Tierverluste (925.161)
CH - ZG

Verordnung über den Entschädigungsfonds für Tierverluste

Verordnung ü ber den Entsch ä digungsfonds f ü r Tierverluste 1 ) Vom 22. September 1998 (Stand 1. Januar 2018) Der Regierungsrat des Kantons Zug, zum Vollzug der Art. 31 ff. des eidgen ö ssischen Tierseuchengesetzes (TSG) vom 1. Juli 1966 2 ) und gest ü tzt auf das Gesetz ü ber den Entsch ä digungs ­ fonds f ü r Tierverluste vom 2. Juli 1998 3 ) , beschliesst:

§ 1 Entsch

ä digung von Tierverlusten
1 F ü r Tierverluste, die auf eine in der eidgen ö ssischen Tierseuchengesetzge ­ bung bezeichnete Tierseuche Art. 31 bis 34 TSG oder auf die Anordnung einer Massnahme durch den Kanton zur Verh ü tung und Bek ä mpfung einer vom Bundesrecht nicht erfassten Tierkrankheit zur ü ckzuf ü hren sind, besteht ein Anspruch des Tiereigent ü mers auf Entsch ä digung.
2 Wenn sich Tierverluste durch organisatorische Massnahmen ganz oder teilweise vermeiden lassen, kann die Gesundheitsdirektion auf Antrag des Kantonstierarztes anstelle der Entsch ä digung gem ä ss § 3 dieser Verordnung auch Beitr ä ge an die Tiereigent ü mer f ü r die getroffenen Massnahmen aus ­ richten, maximal in H ö he der Beitr ä ge f ü r Tierverluste. *

§ 2 Beitr

ge an die Kosten der Bek ä mpfungs­ und Prophylaxemassnahmen
1 Im Rahmen der Tierseuchenbek ä mpfung und ­prophylaxe werden aus dem Entsch ä digungsfonds f ü r Tierverluste insbesondere die Kosten folgen der vom Kantonstierarzt oder von der Gesundheitsdirektion angeordneten Massnahmen verg ü tet: *
a) Leistungen von Tier ä rzten und Labors; 1) Fassung in Angleichung an das G ü ber den Entsch ä digungsfonds f ü r Tierverluste. 2) SR 916.40 3) BGS 925.16
b) Entsorgung von bestimmten gef ä hrlichen tierischen Abf ä llen;
c) Ü berwachung des Viehverkehrs;
d) Impfmassnahmen bei massivem Seuchenausbruch;
e) Sicherstellung der Seuchenwehr.

§ 3 Beitragsleistungen an Tiergesundheitsdienste

1 Die Gesundheitsdirektion ist erm ä chtigt, Tiergesundheitsdiensten, die in der Bek ä mpfung der Tierseuchen t ä tig sind und die vom Bund Beitr ä ge er ­ halten, unter den im Bundesrecht festgehaltenen Bedingungen Beitr ä ge aus ­ zurichten; der Kantonsbeitrag wird grunds ä tzlich so festgelegt, dass der ma ­ ximale Bundesbeitrag ausgerichtet wird. *
2 Bei weiteren Tiergesundheitsdiensten, die vom Bund keine Beitr ä ge erhal ­ ten, kann die Gesundheitsdirektion mit Zustimmung der Volkswirtschaftsdi ­ rektion Beitr ä ge im vergleichbaren Umfang gem ä ss Abs. 1 leisten. *

§ 4 Entsch

ä digungsans ä tze bei Tierverlusten
1 Bei Tierverlusten werden grunds ä tzlich die bundesrechtlich vorgeschriebe ­ nen Minimalleistungen ausgerichtet (Art. 36 Abs. 2 TSG 1 ) ).
2 Bei Verlusten von Nutztieren der Rindergattung (ohne Masttiere), die auf eine auszurottende oder zu bek ä mpfende Seuche Art. 3 und 4 TSV ) zur ü ck ­ zuf ü hren sind, werden Entsch ä digungen von 90 % des amtlichen Sch ä t ­ zungswertes geleistet. Falls eine amtlich angeordnete oder empfohlene Imp ­ fung bzw. Behandlung nicht durchgef ü hrt wurde, werden f ü r Tierverluste, die auf impfbare bzw. behandelbare Seuchen zur ü ckzuf ü hren sind, nur Ent ­ sch ä digungen von 60 % des amtlichen Sch ä tzungswertes geleistet.
3 Bei Verlusten von Nutztieren der Rindergattung (ohne Masttiere), die auf die Anordnung einer Massnahme durch den Kanton zur Verh ü tung und Be ­ k ä mpfung einer vom Bundesrecht nicht erfassten Tierkrankheit zur ü ckzu ­ f ü hren sind, werden Entsch ä digungen von 90 % des amtlichen Sch ä tzungs ­ wertes geleistet.
4 Die Anwendung von Art. 34 TSG 3 ) bleibt vorbehalten. 1) SR 916.40 2) SR 916.401 3) SR 916.40

§ 4a * Entsch

ä digungen bei unmittelbaren Folgen von angeordneten Pr ä ventionsmassnahmen
1 Bei Aborten ist ein Entsch ä digungsanspruch gegeben, wenn folgende Vor ­ aussetzungen kumulativ erf ü llt sind:
a) der Abort tritt maximal 14 Tage nach der angeordneten Pr ä ventions ­ massnahme ein;
b) es liegt ein tier ä rztliches Zeugnis f ü r Abort und Pr ä ventionsmassnah ­ me vor;
c) die Tr ä chtigkeitsdauer betr ä gt mindestens: bei Rindern 3 Monate, bei kleinen Wiederk ä uern 2 Monate;
d) andere Abortursachen wie Brucellose, Coxiellose, IBR, Chlamydiose, Neospora, Leptospirose, BVD sind durch Laborbericht ausgeschlos ­ sen. Die Entsch ä digungsans ä tze richten sich nach Anhang 1.
2 Bei tier ä rztlich zu behandelnden Sofortreaktionen ist ein Entsch ä digungs ­ anspruch gegeben, wenn folgende Voraussetzungen kumulativ erf ü llt sind:
a) die Sofortreaktion tritt sp ä testens 3 Tage nach der angeordneten Pr ä ­ ventionsmassnahme ein;
b) es liegt ein tier ä rztliches Zeugnis f ü r Pr ä ventionsmassnahme und So ­ fortreaktion vor. Die Entsch ä digungsans ä tze richten sich nach Anhang 1.
3 Bei Tierverlusten ist ein Entsch ä digungsanspruch gegeben, wenn folgende Voraussetzungen kumulativ erf ü llt sind:
a) der Todesfall tritt sp ä testens 3 Tage nach der angeordneten Pr ä venti ­ onsmassnahme ein;
b) es liegt ein tier ä rztliches Zeugnis f ü r Pr ä ventionsmassnahme und To ­ desfall vor;
c) andere Todesursachen sind ausgeschlossen. Die Entsch ä digungsans ä tze richten sich nach § 4.

§ 5 Verfahren der Entsch

ä digung
1 Entsch ä digungsgesuche sind an den Kantonstierarzt zu richten.
2 Der Wert des Tieres wird aufgrund der eidgen ö ssischen Richtlinien durch die Viehsch ä tzungskommission bzw. bei Einzeltieren durch den Kommissi ­ onspr ä sidenten zusammen mit dem Kantonstierarzt festgelegt. Bei einer speziellen Tiergattung kann die Gesundheitsdirektion hier f ü r bestimmte Fachexperten mit der Sch ä tzung beauftragen. 1 ) * 1) Delegation an die Gesundheitsdirektion f ü r die Wahl der Viehsch ä tzungskommission
3 Die Gesundheitsdirektion erl ä sst die Entsch ä digungsverf ü gung aufgrund des Berichts und Antrags der nach Abs. 2 zust ä ndigen Stellen. *
4 Nach durchgef ü hrter Sch ä tzung geht die Verf ü gungsgewalt ü ber das Tier an den Kanton ü ber. Der Kantonstierarzt entscheidet ü ber die Verwertung des Tieres.

§ 6 R

ü ckgriff
1 Bei Haftung eines Dritten tritt der Kanton bis zur H ö he der ausgerichteten Entsch ä digung in die Anspr ü che des Tiereigent ü mers ein.

§ 7 Rechtsmittel und Einspracheverfahren

1 Gegen die Entsch ä digungsverf ü gung der Gesundheitsdirektion kann innert 20 Tagen seit der Mitteilung bei der Gesundheitsdirektion schriftlich Ein ­ sprache erhoben werden. *
2 Im Ü brigen richtet sich das Verfahren nach den Vorschriften des Gesetzes ü ber den Rechtsschutz in Verwaltungssachen 1 ) .

§ 8 Schlussbestimmungen

1 Die Verordnung ü ber den Tierseuchenfonds vom 30. Mai 1989 2 ) ist aufge ­ hoben.
2 Diese Verordnung tritt am 1. Oktober 1998 in Kraft. (§ 12 Abs. 1 Ziff. 4 Bst. b der Delegationsverordnung (DelV) vom 28. November 2017, BGS 153.3 ). 1) BGS 162.1 2) GS 23, 331
Ä nderungstabelle ­ Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Ä nderung GS Fundstelle 22.09.1998 01.10.1998 Erlass Erstfassung GS 26, 115 22.12.1998 01.01.1999 § 1 Abs. 2 ge ä ndert GS 26, 191 22.12.1998 01.01.1999 § 2 Abs. 1 ge ä ndert GS 26, 191 22.12.1998 01.01.1999 § 3 Abs. 1 ge ä ndert GS 26, 191 22.12.1998 01.01.1999 § 3 Abs. 2 ge ä ndert GS 26, 191 22.12.1998 01.01.1999 § 5 Abs. 2 ge ä ndert GS 26, 191 22.12.1998 01.01.1999 § 5 Abs. 3 ge ä ndert GS 26, 191 22.12.1998 01.01.1999 § 7 Abs. 1 ge ä ndert GS 26, 191 18.09.2012 01.10.2012 § 4a eingef ü gt GS 31, 621 28.11.2017 01.01.2018 § 5 Abs. 2 ge ä ndert GS 2017/075
Ä nderungstabelle ­ Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Ä nderung GS Fundstelle Erlass 22.09.1998 01.10.1998 Erstfassung GS 26, 115

§ 1 Abs. 2 22.12.1998

01.01.1999 ge ä ndert GS 26, 191

§ 2 Abs. 1 22.12.1998

01.01.1999 ge ä ndert GS 26, 191

§ 3 Abs. 1 22.12.1998

01.01.1999 ge ä ndert GS 26, 191

§ 3 Abs. 2 22.12.1998

01.01.1999 ge ä ndert GS 26, 191

§ 4a 18.09.2012

01.10.2012 eingef ü gt GS 31, 621

§ 5 Abs. 2 22.12.1998

01.01.1999 ge ä ndert GS 26, 191

§ 5 Abs. 2 28.11.2017

01.01.2018 ge ä ndert GS 2017/075

§ 5 Abs. 3 22.12.1998

01.01.1999 ge ä ndert GS 26, 191

§ 7 Abs. 1 22.12.1998

01.01.1999 ge ä ndert GS 26, 191
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