Reglement über den Bildungsgang Gymnasium der Kantonsschule Glarus (IV B/4/2)
CH - GL

Reglement über den Bildungsgang Gymnasium der Kantonsschule Glarus

IV B/4/2 Reglement über den Bildungsgang Gymnasium der Kantonsschule Glarus (Reglement Gymnasium, RGym) Vom 12. Juni 2020 (Stand 1. März 2022) Der Kantonsschulrat, gestützt auf Artikel 8 der Schulorganisationsverordnung (SOV) 1 ) , erlässt: 1. Allgemeines

Art. 1 Geltungsbereich

1 Die folgenden Bestimmungen gelten für die Lernenden des Gymnasiums an der Kantonsschule.

Art. 2 Aufnahmeberechtigung

1 Anspruch auf Aufnahme ins Gymnasium haben Lernende mit Wohnsitz im Kanton Glarus, welche die Aufnahmebedingungen gemäss Artikel 3 und 4 erfüllen.
2 Lernende, welche ausserhalb des Kantons wohnen, können aufgenommen werden, soweit dies die Klassengrössen erlauben.
3 Vorbehalten bleiben anderslautende interkantonale Vereinbarungen. 2. Aufnahme

Art. 3 Vorbildung

1 Der Eintritt in die erste Klasse erfolgt aus der sechsten Klasse der Primar - schule.
2 Der Eintritt in die dritte Klasse erfolgt aus der zweiten respektive dritten Klasse der Sekundarschule.

Art. 4 Ordentliche Aufnahme

1 Für die Aufnahme ist eine Aufnahmeprüfung zu bestehen.
2 Für das Bestehen der Aufnahmeprüfung sind die Prüfungsnoten in Deutsch, Mathematik und dem Prüfungsgespräch sowie die Beurteilung der Fachleistung durch die abgebende Schule ausschlaggebend.
3 Die Aufnahme erfolgt nach bestandener Aufnahmeprüfung definitiv.
4 Die Schulleitung erlässt eine Weisung zur Aufnahmeprüfung, in welcher sie insbesondere Anmeldung, Durchführung und Bestehen der Prüfung regelt. 1) GS IV B/1/4 SBE 2020 26 1
IV B/4/2
5 Bei Lernenden von ausserkantonalen Schulen zählt die Beurteilung der Fachleistung durch die abgebende Schule bei der Aufnahmeprüfung nicht.
6 Für ausserkantonale Lernende wird eine Prüfungsgebühr erhoben.

Art. 5 Ausserordentliche Aufnahme

1 Lernende aus ausserkantonalen, staatlich anerkannten Mittelschulen wer - den gemäss ihrem Promotionsstand in die Kantonsschule aufgenommen.
2 Die Schulleitung kann einer Aufnahme auch zustimmen, wenn eine gleich - wertige Vorbildung nachgewiesen ist.
3 Ein Übertritt aus der Fachmittelschule ans Gymnasium ist auf Gesuch hin möglich.
4 Eine Aufnahme nach Beginn des letzten Schuljahres ist nicht möglich.
5 Sind die Umstände einer ausserordentlichen Aufnahme nur teilweise klar oder ist die Prognose der schulischen Leistungen schwierig, kann die Schul - leitung auch eine provisorische Aufnahme beschliessen. 3. Disziplinarrecht

Art. 6 Disziplinarmassnahmen

1 Verstösse gegen Vorschriften der Schule können insbesondere durch fol - gende Massnahmen geahndet werden:
a. Arbeit im Dienste der Schule;
b. Nachsitzen;
c. Ermahnung oder Verweis durch die Klassenlehrperson oder die Schulleitung;
d. Vorübergehender Ausschluss vom Unterricht;
e. Wegweisung von einer Prüfung.

Art. 7 Ausschluss

1 Die Schulleitung kann Lernende, welche den Schulbetrieb durch Interesse - losigkeit erschweren oder durch schlechte Disziplin stören, nach erfolgter schriftlicher Verwarnung von der Schule ausschliessen.
2 Bei schweren Verfehlungen können Lernende ohne vorgängige Verwarnung ausgeschlossen werden.

Art. 8 Absenzenwesen

1 Das Absenzenwesen richtet sich nach den Weisungen der Schulleitung.
2
IV B/4/2 4. Promotion

Art. 9 Zeugnisse und Zwischenberichte

1 Die Lernenden der ersten bis dritten Klassen erhalten auf Ende des Semes - ters ein Zeugnis, welches über die Leistungen im abgelaufenen Semester Aufschluss gibt.
2 Die Lernenden der vierten bis sechsten Klassen erhalten auf Ende des ers - ten Semesters schriftliche Zwischenberichte (Noten) und auf Ende des Schuljahres ein Jahreszeugnis, welches über die Leistungen im abgelaufe - nen Schuljahr Aufschluss gibt.
3 In besonderen Fällen, wie längere Abwesenheit infolge Krankheit oder Ur - laub, kann von der Abgabe eines Zeugnisses oder Zwischenberichtes abge - sehen werden.

Art. 10 Notengebung

1 Die Leistungen werden in ganzen oder halben Noten mit folgender Bedeu - tung bewertet:
a. Note 6: sehr gut;
b. Note 5: gut;
c. Note 4: genügend;
d. Note 3: ungenügend;
e. Note 2: schwach;
f. Note 1: sehr schwach.
2 In den Fächern, die nicht für die Promotion zählen, kann an Stelle der Note im Zeugnis «besucht» eingetragen werden.

Art. 11 Massgebende Fächer

1 Für die Promotionen sind die folgenden Fächer massgebend, soweit sie gemäss Stundentafel besucht werden mussten:
a. Deutsch;
b. Französisch;
c. Englisch oder Latein;
d. Mathematik;
e. Physik;
f. Informatik;
g. Biologie;
h. Chemie;
i. Geschichte und Staatskunde;
j. Geografie;
k. Wirtschaft und Recht;
l. Musik;
m. Bildnerisches Gestalten;
n. Schwerpunktfach; 3
IV B/4/2
o. Ergänzungsfach;
p. Kultur und Sprache der Antike;
q. Naturwissenschaftlicher Projektunterricht.

Art. 12 Promotionsbedingungen

1 Voraussetzung für die Promotion ist das Erfüllen der Lernziele im Rahmen einer ganzheitlichen Beurteilung.
2 Für die Promotion sind alle massgebenden Fächer wirksam, die in der ent - sprechenden Periode unterrichtet wurden, wobei:
a. die doppelte Summe aller Notenabweichungen von 4 nach unten nicht grösser sein darf als die Summe aller Notenabweichungen von 4 nach oben;
b. nicht mehr als vier Noten unter 4 erteilt worden sein dürfen.

Art. 13 Promotionsrhythmus

1 Die Promotionstermine fallen für die ersten bis dritten Klassen auf die Zeugnistermine (Semesterende); für die vierten und fünften Klassen auf das Ende des Schuljahres.
2 Lernende der ersten bis dritten Klassen, welche die Promotionsbedingun - gen nicht erfüllen, werden ins Provisorium versetzt.
3 Erfüllen provisorisch promovierte Lernende am Ende der nächsten Zeug - nisperiode die Promotionsbedingungen nicht, so werden sie nicht promo - viert.
4 Wenn die Promotionsbedingungen am Ende der zweiten bis fünften Klas - sen nicht erfüllt sind, erfolgt eine direkte Nichtpromotion.

Art. 14 Repetition

1 Nicht promovierte Lernende können die vorhergehende Klasse wiederho - len und werden dort definitiv aufgenommen.
2 Auf der Unterstufe bzw. von der dritten bis sechsten Klasse darf höchstens je einmal repetiert werden.
3 Provisorisch promovierte Lernende der ersten Klasse, die am Ende des Schuljahres die Promotionsbedingungen nicht erfüllen, dürfen die erste Klasse nicht wiederholen.
4 Lernende, die aus der dritten Sekundarschule oder einer entsprechenden Stufe in die dritte Klasse übertreten, können dieses Schuljahr nicht wieder - holen.
5 Eine Wiederholung im Anschluss an eine nicht bestandene Maturitätsprü - fung zählt nicht als Repetition im Sinne von Absatz 2.
6 Wird bei der Repetition einer Klasse der Mittel- oder Oberstufe das bisheri - ge Wahlangebot nicht durchgeführt, so muss ein neues Fach gewählt und nachgearbeitet werden.
4
IV B/4/2
7 Die Schulleitung kann auf Antrag eine freiwillige Repetition bewilligen und die dafür geltenden Bedingungen festlegen.

Art. 15 Entscheidungsinstanz

1 Der Klassenkonvent nimmt die Gesamtbeurteilung vor und stellt der Schulleitung Antrag über Promotion respektive Nichtpromotion.
2 Aufgrund der Gesamtbeurteilung oder bei Vorliegen besonderer Umstände kann die Schulleitung von den Vorschriften in Artikel 12 abweichen. 5. Unterricht *

Art. 16 Grundlagenfach

1 Ein Wechsel des Grundlagenfachs Latein zu Englisch kann während der dritten und vierten Klasse auf schriftliches Gesuch hin durch die Schullei - tung jeweils auf Anfang einer Promotionsperiode bewilligt werden.

Art. 17 Schwerpunktfach

1 Am Ende des ersten Semesters der vierten Klasse kann ein Wechsel des Schwerpunktfaches auf schriftliches Gesuch hin durch die Schulleitung be - willigt werden.
2 Nach der vierten Klasse erfolgt ein Wechsel eines Schwerpunktfaches nur noch, wenn sich dieser aufgrund einer Repetition oder einem Klassenwech - sel zwingend ergibt.

Art. 18 Ergänzungs- und Integrationsfach

1 Ergänzungs- und Integrationsfach können nur infolge eines Klassenwech - sels neu gewählt werden, sofern in der neuen Klasse das entsprechende Fach nicht angeboten wird.

Art. 18a *

Aufenthalt im französischen Sprachraum
1 Während der dritten oder vierten Klasse absolvieren die Lernenden einen zweiwöchigen Aufenthalt im französischen Sprachraum; in der Regel in der Schweiz.
2 Wird eine französischsprachige Mittelschule besucht, kann der Aufenthalt während des Semesters absolviert werden. Andernfalls findet er in den Feri - en statt. Die Organisation liegt bei den Erziehungsberechtigten. 5
IV B/4/2 6. Matura

Art. 19 Zeitpunkt

1 Die Maturitätsprüfungen finden in der Regel im letzten Quartal der sechs - ten Klasse statt.
2 Die Durchführung und Bewertung der Maturaprüfungen und der Maturaar - beit richten sich nach den Weisungen der Schulleitung.

Art. 20 Zulassung

1 Zur Maturitätsprüfung werden Lernende zugelassen, welche den Unterricht an der Kantonsschule mindestens während des vollen letzten Jahres regel - mässig besucht haben.
2 Werden Lernende aus andern Schultypen in den gymnasialen Lehrgang aufgenommen, so haben sie den Unterricht der beiden letzten Jahre vor der Maturität zu besuchen.
3 Über Ausnahmen bezüglich der Zulassung entscheidet die Schulleitung.

Art. 21 Ausführungsbestimmungen

1 Die Schulleitung der Kantonsschule erlässt die zum Vollzug dieses Regle - ments notwendigen Vorschriften.
6
IV B/4/2 Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung SBE Fundstelle 15.02.2022 01.03.2022 Titel 5. geändert SBE 2022 08 15.02.2022 01.03.2022 Art. 18a eingefügt SBE 2022 08 7
IV B/4/2 Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Änderung SBE Fundstelle Titel 5. 15.02.2022 01.03.2022 geändert SBE 2022 08

Art. 18a 15.02.2022

01.03.2022 eingefügt SBE 2022 08
8
Markierungen
Leseansicht