Konkordat der Kantone Uri, Schwyz und Zug betreffend die psychiatrische Versorgung
Konkordat der Kantone Uri, Schwyz und Zug betreffend die psychiatrische Versorgung (Psychiatriekonkordat) Vom 17. M rz 2016 (Stand 1. Juli 2017) 1. Zweck und Rechtsform
Art. 1 Zweck
1 Die Kantone Uri, Schwyz und Zug stellen gemeinsam die station ä re, teil station ä re und ambulante psychiatrische Versorgung sicher.
Art. 2 Rechtsform
1 Die Kantone bilden unter dem Namen «Konkordat der Kantone Uri, Schwyz und Zug betreffend die psychiatrische Versorgung (Psychiatriekon kordat)» eine ö ffentlichrechtliche K ö rperschaft.
2 Die K ö rperschaft hat eigene Rechtspers ö nlichkeit mit Sitz in Zug. 2. Organisation des Konkordats
Art. 3 Organe
1 Organe des Konkordats sind:
a) die Regierungen der drei Kantone;
b) der Konkordatsrat.
Art. 4 Zusammensetzung des Konkordatsrats
1 Der Konkordatsrat besteht aus sieben Mitgliedern.
2 Uri und Schwyz bestellen je zwei, Zug drei Mitglieder. Die Kantone sind f ü r deren Entsch ä digung zust ä ndig.
3 Die Pr ä sidentin oder der Pr ä sident des Konkordatsrats ist die Vorsteherin oder der Vorsteher der zust ä ndigen Direktion des Kantons Zug. Diese f ü hrt auch das Sekretariat.
Art. 5 Aufgaben der Regierungen
1 Die Regierungen:
a) genehmigen die Leistungsauftr ä ge des Konkordats und beschliessen die damit verbundenen Ausgaben;
b) genehmigen die Gesch ä
c) gew ä hren Garantien f ü r Verbindlichkeiten der Betriebsgesellschaft;
d) sind f ü r alle weiteren Gesch ä fte des Konkordats zust ä ndig, die nicht ausdr ü cklich dem Konkordatsrat zugewiesen sind.
2 Ein Beschluss gem ä ss Abs. 1 ben ö tigt die Zustimmung aller drei Regie rungen.
3 Die Regierungen entscheiden bei Gesch ä ften gem ä ss Abs. 1 Bst. a bis c abschliessend.
Art. 6 Aufgaben des Konkordatsrats
1 Der Konkordatsrat:
a) verabschiedet die psychiatrische Versorgungsplanung abschliessend;
b) erteilt ausschliesslich die Leistungsauftr ä ge im Rahmen des gemein sam definierten Bedarfs;
c) erl ä sst die Gesch ä ftsordnung des Konkordatsrats;
d) verabschiedet Bericht und Antrag an die Regierungen zur Gew ä hrung von Garantien und zu weiteren Gesch ä ften;
e) unterbreitet den Regierungen zuhanden der Aktionariatsvertretungen Wahlvorschl ä ge f ü r die Mitglieder des Verwaltungsrats der Betriebs gesellschaft.
2 Ein Beschluss gem ä ss Abs. 1 ben ö tigt die Mehrheit der Stimmenden.
3 Der Konkordatsrat entscheidet abschliessend ü ber Ausgaben f ü r die Vor bereitung der Gesch ä fte gem ä ss Abs. 1. Diese Ausgaben tragen die Kantone wie folgt:
a) Uri: 10 Prozent;
b) Schwyz: 45 Prozent;
c) Zug: 45 Prozent.
3. Betriebsgesellschaft
Art. 7 Sitz und Zweck
1 Die Kantone gr ü nden eine gemeinn ü tzige Aktiengesellschaft gem ä ss
Art. 620 Abs. 3 OR
1 ) (Betriebsgesellschaft) mit Sitz in Zug.
2 Aktion ä re sind Uri, Schwyz und Zug.
3 Die Betriebsgesellschaft f ü hrt station ä re, teilstation ä re und ambulante psy chiatrische Einrichtungen und Dienste. Sie kann weitere Leistungen erbrin gen.
Art. 8 Aktienkapital und Aktien
1 Das Aktienkapital betr ä gt 5 Millionen Franken und ist wie folgt eingeteilt:
a) 2000 Aktien Kategorie A zu 2000 Franken Nennwert;
b) 2000 Aktien Kategorie B zu 500 Franken Nennwert.
2 Alle Aktien lauten auf den Namen und sind voll einbezahlt.
3 Jede Aktie gibt das Recht auf eine Stimme und auf einen ihrem Nennwert entsprechenden Anteil am Liquidationsergebnis.
Art. 9 Liberierung und Aktienverteilung
1 Das Aktienkapital wird durch eine Bareinlage liberiert. Zur Liberierung leistet Uri eine Bareinlage von 500'000 Franken, Schwyz von 1'650'000 Franken und Zug von 2'850'000 Franken (total 5'000'000 Franken).
2 Die Kantone erhalten Aktien wie folgt:
a) Uri: 200 Aktien Kategorie A und 200 Aktien Kategorie B;
b) Schwyz: 500 Aktien Kategorie A und 1300 Aktien Kategorie B;
c) Zug: 1300 Aktien Kategorie A und 500 Aktien Kategorie B.
Art. 10 Garantien
1 Die Regierungen k ö nnen der Betriebsgesellschaft f ü r ihre Verbindlichkei ten unentgeltliche Garantien gew ä hren.
2 Die Anteile tragen die Kantone wie folgt:
a) Uri: 10 Prozent;
b) Schwyz: 45 Prozent;
c) Zug: 45 Prozent. 1) SR 220
4. Klinikgrundst ü ck
Art. 11 Eigentum
1 Zug kauft das Grundst ü ck Nr. 4963, Gemeinde Zug, vom Verein Barmher zige Br ü der Zug zu Alleineigentum, zum Preis von 18 Millionen Franken.
Art. 12 Baurecht
1 Auf dem Grundst ü ck Nr. 4963 besteht f ü r die gesamte Fl ä che und f ü r alle Bauten und Anlagen ein selbst ä ndiges und dauerndes Baurecht f ü r 100 Jah re. Dieses wird entsch ä digungslos auf die Betriebsgesellschaft ü bertragen.
2 Zug verpflichtet sich, mit der Betriebsgesellschaft rechtzeitig vor Ablauf des Baurechts ü ber eine Verl ä ngerung um weitere 100 Jahre zu verhandeln (Art. 779l ZGB 1 ) ).
3 Wird das Baurecht nicht erneuert, fallen die Bauten und Anlagen Zug an heim. Die Heimfallentsch ä digung (Art. 779d ZGB) betr ä gt 100 Prozent des Verkehrswerts aller Bauten und Anlagen zum Zeitpunkt des Heimfalls.
4 Die Betriebsgesellschaft bezahlt j ä hrlich einen Baurechtszins. Dieser be rechnet sich j ä hrlich auf der Basis des nominellen Kaufpreises von 18 Mil lionen Franken nach dem Jahresmittel der 10JahresKassazinss ä tze der Ob ligationen der Eidgenossenschaft. Es wird der Durchschnittswert f ü r die zehn vorangehenden Jahre zugrunde gelegt. 5. Verschiedene Bestimmungen
Art. 13 Ü bertragung des Klinikbetriebs und der Dienste
1 Der Klinikbetrieb wird mit ausgeglichener Bilanz zu Buchwerten und ent sch ä digungslos auf die Betriebsgesellschaft ü bertragen.
2 Die Kantone stellen sicher, dass die Dienste mit Sitz in ihrem Kanton mit ausgeglichener Bilanz zu Buchwerten und entsch ä digungslos auf die Betriebsgesellschaft ü bertragen werden. Davon ausgenommen sind Even tualverpflichtungen gegen ü ber der Personalvorsorgeeinrichtung der Betriebsgesellschaft. Jede Regierung entscheidet ü ber allf ä llige Ausgaben zum Ausgleich der Bilanz abschliessend. 1) SR 210
Art. 14 K ü
ndigung des Konkordats
1 Jeder Kanton kann das Konkordat mit einer K ü ndigungsfrist von drei Jahren auf Ende eines Kalenderjahrs k ü ndigen.
2 Ein austretender Kanton hat keinen Anspruch auf R ü ckerstattung bereits geleisteter Beitr ä ge. Abs. 3 und 4 bleiben vorbehalten.
3 Ein austretender Kanton bietet seine Aktien zum Nennwert und nach Be teiligung am Aktienkapital den verbleibenden Kantonen an.
4 Nehmen die verbleibenden Kantone das Angebot an, wird das Konkordat entsprechend angepasst.
5 Lehnt einer der verbleibenden Kantone das Angebot ab, wird das Konkor dat mit Ablauf der K ü ndigungsfrist aufgehoben. Die Betriebsgesellschaft wird verkauft oder liquidiert. Der Erl ö s wird den drei Kantonen im Verh ä lt nis zu deren Beteiligungen am Aktienkapital verteilt.
Art. 15 Ü bergangsbestimmungen
1 Die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Konkordats g ü ltigen Leis tungsauftr ä ge der Konkordatskantone f ü r ambulante, teilstation ä re und sta tion ä re psychiatrische Einrichtungen und Dienste bleiben bis zum Inkraft treten der Leistungsauftr ä ge des Konkordats g ü ltig.
2 Der Konkordatsrat erteilt die Leistungsauftr ä ge nach Art. 6 Abs. 1 Bst. b erstmals bis sp ä testens am 31. Dezember 2018.
3 Der Konkordatsrat kann an Stelle der Betriebsgesellschaft bis zu deren Gr ü ndung notwendige Rechtshandlungen vornehmen.
Art. 16 Aufhebung bisherigen Rechts
1 Das Psychiatriekonkordat vom 29. April 1982 wird mit dem Inkrafttreten dieses Konkordats aufgehoben.
Art. 17 Inkrafttreten des Konkordats
1 Das Konkordat tritt nach Zustimmung der zust ä ndigen Organe aller drei Kantone am 1. Juli 2017 in Kraft. Vom Landrat des Kantons Uri genehmigt am 28. September 2016 Vom Kantonsrat des Kantons Schwyz genehmigt am 28. M ä rz 2017
Ä nderungstabelle Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Ä nderung GS Fundstelle 17.03.2016 01.07.2017 Erlass Erstfassung GS 2017/022
Ä nderungstabelle Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Ä nderung GS Fundstelle Erlass 17.03.2016 01.07.2017 Erstfassung GS 2017/022
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