Gesetz über den Gebührentarif im Grundbuchwesen (215.35)
    CH - ZG

    Gesetz über den Gebührentarif im Grundbuchwesen

    Gesetz ü ber den Geb ü hrentarif im Grundbuchwesen (Grundbuchgeb ü hrentarif) Vom 27. September 2007 (Stand 1. Januar 2019) Der Kantonsrat des Kantons Zug, gest ü tzt auf Art. 954 des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (ZGB) vom 10. Dezember 1907 1 ) sowie auf § 41 Bst. b der Kantonsverfassung 2 ) , beschliesst: 1. Geltungsbereich und Begriffe

    § 1 Geltungsbereich

    1 Dieses Gesetz regelt die Erhebung von Grundbuchgeb ü hren f ü r die Dienstleistungen des Amts f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) und f ü r die Ben ü tzung des Grundbuches sowie den Ersatz von Auslagen. *

    § 2 Grundbuchgeb

    ü hren
    1 Grundbuchgeb ü hren sind Geb ü hren f ü r die Dienstleistungen des Amts f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) und die Inanspruchnahme des Grundbuches. *
    2 Die Geb ü hren bemessen sich nach dem Aufwand und der Bedeutung des Gesch ä fts.

    § 3 Auslagen

    1 Auslagen sind Kosten, die dem Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) bei der Erf ü llung seiner Aufgaben erwachsen. Darunter fallen insbe ­ sondere die Kosten f ü r Ü bersetzungen, Abkl ä rungen, Porti und Telefonge ­ spr ä che. * 1) SR 210 2) BGS 111.1
    2 Auslagen sind separat zu ersetzen. 2. Allgemeine Bestimmungen

    § 4 Geb

    ü hrenpflicht
    1 Geb ü hrenpflichtig ist:
    a) bei Hand ä nderungen die ver ä ussernde und die erwerbende Person zu gleichen Teilen, soweit Gesetz oder Vertrag nichts anderes vorsehen;
    b) bei Pfanderrichtungen die Pfandbestellerin oder der Pfandbesteller;
    c) in den ü brigen F ä llen die Person, in deren Auftrag und Namen die Dienstleistung erbracht wird oder die Person, welche die Grund ­ bucheinrichtung ben ü tzt.
    2 Die Parteien haften f ü r die Geb ü hren solidarisch.
    3 Ist die ver ä ussernde oder die erwerbende Person von der Geb ü hr befreit, schuldet die Partei, die die Geb ü hrenfreiheit nicht beanspruchen kann, ihren Geb ü hrenanteil auch bei anderslautender Abrede.

    § 5 Geb

    ü hrenfreiheit
    1 Keine Geb ü hren werden erhoben:
    a) vom Bund, Kanton sowie von den zugerischen Einwohner­, B ü rger­, und Kirchgemeinden und ihren Anstalten, soweit diese nach kantona ­ lem Recht steuerbefreit sind;
    b) f ü r grundbuchliche Vorg ä nge, die mit Bodenverbesserungen (Art. 954 Abs. 2 und Art. 703 ZGB) im Zusammenhang stehen, oder die einen Bodenaustausch zur Abrundung landwirtschaftlicher Betrie ­ be zum Gegenstand haben;
    c) f ü r Eintragungen, die infolge einer Regulierung der Kantonsgrenzen notwendig sind;
    d) f ü r Pfandrechtserrichtungen und Anmerkungen gem ä ss Wohnraum ­ f ö rderungsgesetz 1 ) ;
    e) f ü r den elektronischen Zugriff auf Daten des Grundbuches, die in ö f ­ fentlichen Datennetzen zur Verf ü gung gestellt werden.
    2 Soweit es das Gesetz nicht anders bestimmt, sind L ö schungen von Grund ­ bucheintr ä gen geb ü hrenfrei. 1) BGS 851.211

    § 6 Geb

    ü hrenerlass
    1 Die zust ä ndige Direktion kann die geschuldeten Geb ü hren und Auslagen auf Gesuch hin ganz oder teilweise erlassen:
    a) wenn f ü r die geb ü hrenpflichtige Person ein H ä rtefall vorliegt;
    b) wenn die Dienstleistung oder die Ben ü tzung des Grundbuches im ö f ­ fentlichen Interesse liegt und keine wirtschaftlichen Interessen ver ­ folgt werden.
    2 Bei Verrichtungen von geringf ü giger Bedeutung kann das Amt f ü r Grund ­ buch und Geoinformation (AGG) auf die Erhebung von Geb ü hren verzich ­ ten. *

    § 7 Kostenvorschuss

    1 Die grundbuchliche Dienstleistung oder Verrichtung kann von der Leis ­ tung eines Kostenvorschusses abh ä ngig gemacht werden.
    2 Wird innert der angesetzten Frist der Vorschuss nicht geleistet, besteht kein Anspruch auf die verlangte T ä tigkeit. Diese Folge ist der Partei mit der Aufforderung zur Leistung des Vorschusses schriftlich mitzuteilen.

    § 8 Gesetzliches Pfandrecht

    1 F ü r die Geb ü hren und Auslagen besteht ein gesetzliches Pfandrecht, das allen privatrechtlichen Belastungen vorgeht und im Grundbuch angemerkt werden kann.

    § 9 Auskunfts­ und Mitwirkungspflicht

    1 Die Parteien, die Urkundspersonen und das Handelsregisteramt haben dem Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) die f ü r die Berechnung der Geb ü hren erforderlichen Ausk ü nfte zu erteilen und die von diesem gew ü nschten Urkunden auszuh ä ndigen. *

    § 10 Rechnungsstellung und Inkasso

    1 Das Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) ist f ü r die Berech ­ nung der Geb ü hren zust ä ndig. *

    § 11 Verj

    ä hrung
    1 Die Geb ü hrenforderung entsteht mit dem Vollzug der Dienstleistung durch das Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) und verj ä hrt nach zehn Jahren. *

    § 12 Beschwerde

    1 Gegen die Berechnung der Geb ü hren und Auslagen kann binnen zwanzig Tagen seit Zustellung der Geb ü hrenrechnung erstinstanzlich beim Regie ­ rungsrat Verwaltungsbeschwerde gef ü hrt werden. Das Verfahren richtet sich nach dem Verwaltungsrechtspflegegesetz 1 ) .
    2 Die Geb ü hrenrechnung ist zu begr ü nden und mit einer Rechtsmittelbeleh ­ rung zu versehen.
    3 Nach unben ü tztem Ablauf der Beschwerdefrist oder nach rechtskr ä ftigem Rechtsmittelentscheid steht die Geb ü hrenrechnung einem vollstreckbaren gerichtlichen Urteil gem ä ss Art. 80 SchKG 2 ) gleich. 3. Geb ü hrenbemessung

    § 13 Grundsatz

    1 Die Geb ü hren bemessen sich nach dem Zeitaufwand f ü r die Beratung, die Kontrolle und den grundbuchlichen Vollzug des Gesch ä fts.
    2 Der Stundenansatz betr ä gt Fr. 180.–. Die Geb ü hr ist f ü r jede angebrochene Viertel Stunde geschuldet.
    3 Der Regierungsrat kann die Geb ü hren und den Stundenansatz der Teue ­ rung anpassen.

    § 14 Gesch

    ä fte mit besonderer Bedeutung
    1 Der Bedeutung des Gesch ä fts wird durch Multiplikation der Geb ü hr ge ­ m ä ss § 13 mit folgenden Faktoren Rechnung getragen:
    a) mit Faktor 4 bei Eigentums ü berg ä ngen an Grundst ü cken bis zu einer Grenze von Fr. 6000.–;
    b) mit Faktor 4 bei Grundst ü cksteilungen und ­vereinigungen bis zu ei ­ ner Grenze von Fr. 17 000.–;
    c) mit Faktor 4 bei Stockwerkeigentumsbegr ü ndungen bis zu einer Gren ­ ze von Fr. 13 500.–;
    d) mit Faktor 4 bei Begr ü ä ndiger und dauernder Baurechte bis zu einer Grenze von Fr. 7200.–;
    e) mit Faktor 3 bei Pfanderrichtungen und Pfanderh ö hungen bis zu einer Grenze von Fr. 4500.–;
    f) mit Faktor 3 bei Vormerkung eines Kaufs­, Vorkaufs­ oder R ü ck ­ kaufsrechts bis zu einer Grenze von Fr. 2700.–; 1) BGS 162.1 2) SR 281.1
    g) mit Faktor 2 bei Begr ü ndung einer Dienstbarkeit oder Grundlast bis zu einer Grenze von Fr. 3000.–.
    2 Umfasst ein Gesch ä ft mehrere grundbuchliche T ä tigkeiten gem ä ss Abs. 1, wird die Geb ü hr gem ä ss § 13 mit dem h ö chsten Faktor multipliziert.
    3 Ü bersteigt die Geb ü hr die jeweilige Grenze von Abs. 1, entf ä llt die Faktor ­ gewichtung f ü r den die Grenze ü bersteigenden Betrag.
    4 Bei allen ü brigen Gesch ä ften und bei gemeinn ü tzigen Institutionen, die nach kantonalem Recht steuerbefreit sind, sowie bei Umstrukturierungen nach dem Bundesgesetz ü ber Fusion, Spaltung, Umwandlung und Verm ö ­ gens ü bertragung vom 3. Oktober 2003 (SR 212.301 ) berechnet sich die Ge ­ b ü hr nach § 13.
    5 Der Regierungsrat kann die in Abs. 1 festgelegten Grenzwerte der Teue ­ rung anpassen.

    § 15 Beurkundungsgeb

    ü hren
    1 Die Geb ü hren f ü r Beurkundungen und Beglaubigungen bemessen sich nach dem Kantonsratsbeschluss ü ber die Geb ü hren in Verwaltungs­ und Zi ­ vilsachen vom 11. M ä rz 1974 1 ) . 4. Ü bergangs­ und Schlussbestimmungen

    § 16 Aufhebung bisherigen Rechts

    1 Auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes ist das Gesetz ü ber den Geb ü hrentarif im Grundbuchwesen vom 28. Februar 1980 2 ) aufgeho ­ ben.

    § 17 Ä

    nderung bisherigen Rechts 3 )

    § 18 Anwendbares Recht

    1 Geb ü hrenpflichtige Gesch ä fte und Dienstleistungen werden nach neuem Recht beurteilt, wenn sie nach Inkrafttreten beantragt oder erbracht werden. 1) BGS 641.1 2) GS 21, 409 3) Die Ä nderungen sind in den entsprechenden Erlassen publiziert.

    § 19 Inkrafttreten

    1 Dieses Gesetz tritt nach Genehmigung durch den Bund 1 ) und nach unbe ­ n ü tzter Referendumsfrist (§ 34 der Kantonsverfassung) oder nach der An ­ nahme durch das Volk am Tage nach der Ver ö ffentlichung im Amtsblatt in Kraft 2 ) . 1) Gem ä ss Mitteilung des Bundes vom 10. Dez. 2007 er ü brigt sich eine Genehmigung. 2) Inkrafttreten am 22. Dezember 2007
    Ä nderungstabelle ­ Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Ä nderung GS Fundstelle 27.09.2007 22.12.2007 Erlass Erstfassung GS 29, 577 25.08.2011 01.01.2012 § 10 Abs. 1 ge ä ndert GS 31, 289 02.10.2018 01.01.2019 § 1 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 2 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 3 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 6 Abs. 2 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 9 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 10 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 11 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060
    Ä nderungstabelle ­ Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Ä nderung GS Fundstelle Erlass 27.09.2007 22.12.2007 Erstfassung GS 29, 577

    § 1 Abs. 1 02.10.2018

    01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060

    § 2 Abs. 1 02.10.2018

    01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060

    § 3 Abs. 1 02.10.2018

    01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060

    § 6 Abs. 2 02.10.2018

    01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060

    § 9 Abs. 1 02.10.2018

    01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060

    § 10 Abs. 1 25.08.2011

    01.01.2012 ge ä ndert GS 31, 289

    § 10 Abs. 1 02.10.2018

    01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060

    § 11 Abs. 1 02.10.2018

    01.01.2019 ge ä ndert GS 2018/060
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