Strafprozessordnung für den Kanton Zug
321.1 1 St raf proze ssor dnung für de n Kanton Zug vom 3. Okt ober 1940 1) Der Kant ons rat , ge st ütz t auf § 58 de r Kantons ver fa ss ung 2) , be sc hli ess t: I. Allge mein eBes timmunge n § 1 1. Legal itäts pr inz ip 1 Stra fbare Ha ndlungen we rde n, sowe it das Ge setz nicht etw as anderes best immt, na ch diesem Gese tz von Amts wegen verfolgt und be urte ilt. 2 Wo das Ge set z kei ne Anw eisung gibt, ist nach bewährte r Le hre und Übung die je nige Entscheidung zu tr effe n, we lche de r Ermittl ung der Wahr - he it und de n Absi chten des Ges etz gebers am besten dient. Da s Oberge richt ka nn auf de mVeror dnungs we g ergänz ende Be stimmungen aufs te lle n. § 1 bis 3) Ve rzi cht auf St raf ver folgung 1 Von ei ner Strafverfolgung, einer Über we isung an da s Ge richt oder einer Best rafung ist abz usehen, we nn die Vora ussetzunge n de r Stra fbe freiung nach Art . 52– 54 StGB erfüllt sind. 2 Von ei ner Strafverfolgung, einer Über we isung an da s Ge richt oder einer Best rafung kann fer ner ab ges ehen wer den, a) wenn ge mä ss Art. 49 Abs. 2 StG B eine nicht ins Ge wicht fallende Zu sat zst rafe auszufällen wä re , 1) GS 14, 297. Vom Bundes rat genehmi gt am 3. Dez. 1940 (GS 14, 326). 2) BGS 111.1 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 22. Dez . 2005 (GS 28, 635) ; in Kr aft am 1. Jan. 2007.
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2 b) wenn di e Tat nebe n ander n im Hinblic k auf die zu erwa rtend e Ges amt - st ra fe ode r Ma ssnahme ke inen we sentlic hen Einfluss hätt e, c) wenn ei ne im Ausla nd ver büss te Stra fe , die de r zu erw arte nden Strafe mindest ens gl ei ch kommt, anzur ec hnen wäre, d) wenn die St raft at ber eits von einer ausländischen Behörde verfolgt ode r di eVe rfolgung an eine solc he abge tr ete n wird. § 2 1) 2. Zus tändi gk ei t 1 Di e ört lic he Zuständigke it wird durc h das eidgenöss ische und kantonale Strafrec ht, die sac hliche Zus tä ndigke it, die Aussta ndsgründe, da s Verhältnis der Behörde nzue inande rund die allgemeinen Verfa hre nsvorsc hrifte nwerden durch da s Gese tz über die Organis ation de r Ge richtsbe hör de n (GOG) 2) be - stimmt. 2 Zust ändi g für di e im Lauf e des Stra fv er fahrens zu tre ffe nden Anordnun - gen, nam ent li ch betr effe nd Haf t und weiterer Zwa ngsmass nahmen sowie Be ste llung eine s amtlic hen Ver teidigers, Be willigung de r une ntgeltlichen Verbei stä ndung, Aktene insic ht , vor zeitigem Straf- und Mas snahme nv oll zug sind unte rVorbeha lt der Bef ugnis se de s Haftrichters: 1. bis zum Abschl us s de r Unter suc hung die Staa tsanw alts cha ft; 2. nac h Ei ngang der Anklage bis zum erstinstanz liche n Urteil der Einzel - ri chte r bzw . der St rafge ric hts pr äs ide nt; 3. ab Einga ng de r Ber ufu ng der Vor sitzende der strafrechtlic hen Abteilung des Obe rgeri cht s. 3 ... 3) § 3 3. Ver bot er neut er Strafv er fol gung 1 We r re chtskrä fti g fre iges pr ochen oder ve rurteilt worden ist, kann wege n de r näm li che n Ta t nic ht no chmals ver folgt werden. 2 Fäl lt je doc h eine Handlung, die dur ch einen Strafbefehl geah ndet wor - de n ist, unt er eine schw er er e Stra fbe stimmung, als die im Strafbefehl ange- wandte, so ka nn si e unte r dies em Ge sichtspunkte auc h später strafrechtlich verfolgt werde n. Bei eine rallf ällige nspä te re nVe ru rteilung is tder Strafbefehl aufzuhe be n. 3 Di e Anwe ndung adminis tr ativ er oder disziplina risc her Ma ssnahmen ble ibt ebenf al ls vorbe halten. 4 Di e Verurt eilung zu de n Ge ric hts kos ten, zur Rückerstattung und zum Schade nersa tz bl eibt auch da nn bes te hen, wenn die Strafe dahinfällt. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) BG S 161.1 3) Auf gehobe n durch Änderung vom 25. Ja n. 2007.
3 § 4 1) 4. Recht shi lf e 1 Di e Or gane der St ra fr echtspf lege lei sten ei nand er fü r di e Zwec ke der Stra fver fol gung und de s Stra fvo llz ugs Hil fe nach Massga be der Art. 35 6 ff. StGB . 2 Ei ne Ausl ie fer ung wege n kantona ler Übe rtretungstatbeständ e darf nur mit Zu stim mung des Beschuldigte n ode r mit Be willi gung de r Sta atsanwalt - schaft erfolge n. 3 Konk ordat e, ei dgenö ss isc he Bes timmungen und Staa ts verträge bleiben vorbe ha lt en. Zustä ndige Be willigungs behörde für Am tsha ndlungen im Kan- ton gemä ss Art . 359 Abs. 1 StGB is t die Staatsanwa ltsc haft . § 5 1) 5. Übe rnahme und Abtretung des Str af anspr uches 1 Di e Sta at sanw al tscha ft entsc heidet über die Übernahme de r Ve rfolgung und Be urte il ung von Tatbes tä nden de s ka ntonalen Stra frec hts , die von Kan - tonsbür ge rn oder Niederg ela sse nen aus se rha lb de s Kant ons beg angen wur - den. 2 Ei n Verz ic ht auf die Ausüb ung de r Ger ichtsba rkeit und de ren Übe rtra - gung an eine n ander n Kanton wird durch die Staa tsanw alt schaft nach den Vorausse tz ungen des Art. 344 StGB aus gespr oc hen. 3 Di e St aa tsa nwal ts ch af t be findet über ihre Zuständigke it im inter - kant onal en Verhä ltnis und ver tr itt im Stre itf all den Ka nton im Verfa hr en na ch Art . 345 StGB vor dem Bu ndes str af ger ic ht. § 6 1) 6. Anze ig e und Pr ivatklag e 1 Behörde mi tgli eder, Beamte und Anges tellte de s Ge me inwes ens müssen strafba re Ha ndlungen, die von Amte swe gen ve rfolgt we rde nund die ihnen in Ausüb ung ihrer behördlichen, amtlic hen oder ber uflichen Tätigkeit bekannt werden, mi t all en sachdienliche nAng aben zur Anze ige bringen. 2 Auf eine Anzei ge ka nn ve rz ichtet wer den, sofe rn es sic h bei der strafba - ren Ha ndlung um eine Über tre tung handelt und im Fa lle eine r Ve rurteilung vo n St ra fe ab zusehen oder Umgan g zu nehm en wäre. Bei Beam ten un dAn ge - stel lten ist für den Verzicht die Zus timmung de sVorges etzten notwendig. 2) 3 Je derm ann kann Anze ige er sta tte n. Wer in se ine n Rechten durch eine Straftat unmi tte lba r verletzt wor den is t, ka nn die Einle itung einer Untersu - chung und di e Bes trafung des Täter s durch eine Priv atkla ge verla ngen. Die Bet eiligung amVerf ahren richtet sic h nac h § 11 ff. 3) 2) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 2) Eingef ügt durc h Änderung vom 16. Dez. 1993 (GS 24, 367) ; die Abs. 2–4 a.F. werden ne u zu Abs. 3–5. 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 321.1
4 4 Anz eige n und Privat kla gen sind an di e Pol iz eiorgane ode r an die Staa ts - anw alt scha ft zu ri chte n. Werde n sie mündlich angebracht, so sind sie zu Prot okoll zu ne hmen und vom Anze ige r ode r Priva tkläge r zu unte rschreiben. 5 Di eAnhandnahm e eine r Pr iva tkla ge ka nn unter bes onderen Umständen von de r Lei stung eine r Kos tenguts pra che abhängig gemac ht werde n. 6 Di e anz ei gende Person is t auf Anf ra ge und die anz eigende Behörde von Amt es wege n über die Erle digung de sVe rf ahrens zu informieren. § 6 bis 1) 7. St raf ant ra g Das Rec ht, ge mäs sArt. 217 Ziff . 2StGB Strafa nt rag zu stelle n, steht zu: 1. den mit der Inkass ohilfe betr auten ge me indlic hen Amts stelle n; 2. der Inka ssoste ll e ge mä ss de m Ge se tz übe r Inkas sohilfe und Bev orschus - sung von Unte rhalt sbeit räge n vom 29. April 1993 2 ) . § 7 ... 3) § 8 4) 8. Par tei en und Ver teidigung a) Pa rt eien Als Part ei en gelt en der Be schuldigte und der Priva tkläge r, im Ha upt - verf ahren vor Ge richt auch di e Staa ts anw altsc haft. § 9 4) b) St aat sanwa lts cha ft Bei de n Verhandl ungen de r Str af ger ichte vertritt die Staa ts anw alts chaft na ch Ma ssgabe des Ges etz es den Str afa nspruch des Staa te s. § 10 c) Bes chul di gte r 1 Besc huldi gte r is t jene Per son, die in einer Strafa nze ige , eine m Stra fan - trag oder von einer Str af ve rf olgungsbe hörde eine r Strafta t verdäc htigt, be - schuldi gt oder angeklagt wir d und ge gen die sich das Stra fverfa hren richtet. 5) 2 Al s Besc huldi gter gilt auch je ne Pe rs on, die ge mä ss Art.102a StGB das Unt erne hme n ve rt ritt. 4) 1) Fas sung gem äss § 13 Inkassohil fegese tz vom 29. April 1993 (GS 24, 251). 2) BG S 213.711 3) Auf gehobe n durch Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr aft am 1. Jan. 2008. 4) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 5) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 321.1
5 § 10 b is 1) d) Wa hlv ertei di gung 1 De r Be schul digt e ist be re chtigt, sic h im Strafv erfa hr en se lbe r zu ve rtei - di gen ode r ei nen Dritten mit de r Ver teidigung zu betra uen. Die Ve rteidigung kann eine m na ch Anw altsr ec ht zur Ver tretung und Ve rbe is tä ndung von Par - teien zugel asse nen Rechtsa nwa lt, de m Ehe gatten, einem Verwandte n der auf- oder abste ige nde n Linie oder Ge sc hwis te rn übe rtragen werden. 2 Di e Ausübung der Wahlv er teidigung se tz t eine schriftliche Vollma cht oder eine protokol li erte Er klä rung de s Be sc huldigten voraus . § 10 te r 2) e) Not wendi ge Vert eidigung 1 De r Be sc huldigt e mu ss durc h eine n na ch Anwa ltsrec ht zur Vertretung und Verbe ist ändung von Pa rte ien zugelasse nen Re chtsanw alt ve rteidigt werden, we nn: 1. die Unt ersuc hungshaft einsc hlie ss li ch einer vo rläuf ige n Fes tnahme me hr als fünfze hn Ta ge gedauer t ha t, für die Da uer der Ha ft; 2. ein e Fre ihe itsst rafe von me hr als zwölf Monaten oder eine freiheitsent - ziehe nde Ma ssnahme zu er wa rten ode r be antragt ist; 3. der Besc hul di gte seine Re chte infolge seines ge istigen ode r körperlichen Zu sta ndes nic ht selbs t zu wahr en ver mag und durch eine n gesetzlichen Vert ret er ni cht aus reiche nd verteidigt we rde n kann; 4. er aus be sonderen Gr ünde n einer Verte idigung bedarf, namentli ch wenn di e Abkl ärung oder Beur teilung des Sachve rhalts ausse rgewöhnliche Sc hwie rigkei te n bereitet. 2 Ist eine di ese r Voraus se tzungen er füllt und hat de r Bes chuldigte keinen Wahlve rte idi ger bestellt, setz t der zus tändige Sta atsanw alt ode r Richter dem Beschul digt en un verzüglich Fr ist zur Bestellung eine s Ve rteidige rs an. Läs st de r Be schul digt e diese Fris t ungenutzt verstreiche n oder drängt sich eine amtlic he Ve rte idig ung aus ander en Gr ünden auf, bestellt der Staatsanw alt ode r der Ric hte r den Verte idige r von Amtes wege n. Wüns che des Besc hul - di gte n in Be zug auf die Per son de s Ve rteidigers we rde n nac h Möglichkeit be rücksic hti gt. 3 Di e Zust ändi gkei t fü r die Bes tellung und die Entla ss ung de s amtlichen Vert eidige rs ric htet sich nac h § 2. 4 De r am tl ic he Ver teidiger wird aus der Geric hts kass e entsch ädigt. Die Höhe der Entsc hädi gung wird im Falle de rEinste llung der Untersuchung vom Staat sa nwa lt , im Erkenntnis ve rfa hre n vom erk enne nden Richter fes tge setzt. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 2) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
6 Erstrec kt sic h da s Ver fahr en übe r länge re Zeit, könne n Abschlags zahlungen gewährt werde n. Ob und gege benenf alls inwie weit der Bes chuldigte dem Staat die se Koste n zu vergüte n hat, wir d im Ende ntsche id be sti mmt. 5 Ve rfügt de r Beschuldigte nic ht übe r die nötigen Mit tel, um für die Kos - ten des am tl ic h best ellten notwe ndigen Ve rteidigers aufzukommen , wird ihm auf besonde res Ges uch hin die Unentgeltlic hke it gewährt. Die Vorschrifte n der Zivil proze ssordnung über die Bes te ll ung und die Ent las sung des unent - gel tl iche n Re cht sbeista ndes sow ie übe r di e Rück erstatt ung der Kosten sind sinngem äss anzuwenden. 10 quat er 1) f) Mi twi rkungs rec hte der Ver tei digung 1 De m Vert ei diger st eht wä hre nd der Untersuc hung das Recht der Akte n- ein sicht zu, wenn di es ohne Gef ähr dung des Untersuc hungszwec ks gesc he - hen kann. 2 Ei nem inha fti erten Be schuldigte n is t der uneingesc hr änkte Verke hr mit dem Vert ei dige r zu ges tatten. Aus na hmsweise ist eine Eins chränkung mög - lich, sofern de r Unte rs uch ungsz wec k gefährdet ist. 3 Die Vert eid igun g hat An spr uc h au f Tei ln ahme bei den Einvern ahmen des Besc hul di gte n du rch di e Poli ze i mit de m Recht, Er gänzun gsfragen zu stellen sow ie Ans pru ch auf fr ei en Ver keh r mi t dem Beschul dig ten 1. in Fä ll en de r vorläufige n Fes tnahme sowie für de n we iteren Verlauf des Verf ahrens, 2. bei Ein verna hme n dur ch die Polize i, die im Auft rag gemäs sWeisung der Staa tsa nwa lt schaft durchge führ t we rde n, wenn di es ohne Ge fähr dung des Unte rs uchungszw ec ke s ge sc hehen kann und die Unt ersuc hung dadur ch nicht ver zögert wird. 2) 4 Bei den übrigen Ei nver nahme ndur ch die Polizei, die im Ra hmen de spo - lizei liche nErm it tlungs ve rfahr ens stattfinden, ha tdie Ve rteidigung keinen An - spruch auf Te il nahm e. 2) § 11 1) 9. Pri vat kläg er a) Be gri ffe 1 Al s Priv at kläger gi lt der Ge sc hädigte, de r im Untersuc hungsverfa hre n ausdrückl ic h erklä rt , sic h amVe rfa hre n im Straf- un d/ode r Zivilpunkt zu be - teil igen. De r Stra fantr ag ist der Er klär ung in Be zug auf die Be te iligung im Strafpunkt gl ei chgestellt. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 2) Fas sung gem äss § 47 PolG vom 30. No v. 2006 (GS 29, 11); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
7 2 Ge schä digt er ist , wer in seine n Re chte n durch di e Strafta t unmittelbar ve rle tzt worde n ist. Wer zur Ste ll ung eine s Stra fan trage s be re chtigt is t, gi lt in jed em Fa ll als Ge schädigte r. 3 Sowe it für das Opfer im Sinne de s Opfe rhilfe gese tz es 1) kei ne bes onde - ren Best im munge n bes tehe n, ist es dem Geschä digten gleichge stellt . § 11 bis 2) b) Kost env or schus s Der Priv at klä ger kann im Unter suc hungs- und Gerichtsverf ahren ver - pfl ic ht et we rde n, für die dur ch se ine Anträ ge dem Sta at und alle nfalls dem Beschul digt en ve rursachten Auf wändungen Sicherheit zu leisten, wenn die Ant räge in erst er Li nie der Dur chs etzung de r Zivilklage diene n. § 11 te r 3) c) Unent ge ltliche Proz es sf ührung 1 De r Priv at kläger im Zivilpunkt ha t unt er de n gle ic hen Vora ussetzunge n wi e im Zivi lproz ess Ansp ruc h auf une ntgeltlic he Rec hts pflege un d auf Be - stel lung ei nes unent geltlichen Rec htsbe istande s. 2 Di e entspre chenden Vors chr ifte n de r Zivilproze ss ordnung sind sinnge - mäss anwe ndba r. 3 Di e Zustä ndigkei t für die Bewilligung und für de n Entz ug der unent - gel tlic hen Proze ssführ ung sow ie für die Fe stsetzu ng der Ents chäd igung de s unentgel tl ic hen Rechtsbeista nde s richtet sich nac h § 2Abs. 2. § 11 quat er 3) d) Mitw irkungs re chte 1 Sowe it es zur Dur chs etz ung de r pr ozes sualen Inte re ss en erforde rlich is t, ist der Priva tkl äger berechtigt: 1. Un te rsuchungshandlungen vorz usc hla gen; 2. Ak te nei nsic ht zu nehme n, sowe it de r Untersuc hungszwec k dadurch nicht gefä hrdet wird und keine ande re n übe rw iegende n öffentlichen Inte re ssen ent gege nste hen; 3. an de n Geri cht sverhandlungen te ilz unehmen; 4. Re cht smit te l gemäss § 70 ff . zu ergr eifen. 1) SR 312.5 2) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 321.1
8 2 De r St aa tsa nw al t kann dem Pr ivatkläge r in de r Unte rs uchung gestatten, den Ein verna hme n beizuw ohnen und Ergänz ungsfra gen zu ste llen sowie an Augensche ine n und Exper teninstr uktione n teilzunehmen und ergänz ende Hinwei se zu gebe n. 1) 3 De r Priv at kläger kann bis zum Absc hluss der Untersuchung gege n den Be schuldi gte n Zivi la nspr üc he geltend mac hen, die er aus des sen Stra ftat ab - leit et . § 11 quinqui es 2) e) Übe rgang de r Mitwir kungsr ec hte Tri tt ein Dri tt er von Ges etz es wege n oder als einges etzter Erbe in die Re chte des Ge sc hädigten ein, gehen auc h de ssen Mitwirkungsrech te auf ihn über . II. Die Unte rs uc hung § 12 1) 1. Pol izei liche Er mi ttlung en a) Eröf fnung 1 Di e Pol iz ei organe haben unte r Le it ung des Poli zeikommandos Gese t- zesver le tz ungen nachz uspür en, Straf anze igen und Strafkla gen entge genzu - nehmen, die not wendigen Tatbe stands feststellungen zu ma che n, Be weismit - tel zu si che rn und zu sa mme ln so wie verdächtige Personen sic herzustellen. 2 Di eTä ti gke it der Polizei im Rahmen de rStrafve rfolgung erfolgt im Auf - trag und ge mä ss den Weis ungen der Staatsanwa lts cha ft und richte t sic h nach de m Ge ric htsor ganisa tion sge se tz und der Stra fproze ss ordnung, subsidiär na ch de m Poli ze iges etz und dem Polize i-O rg anisationsge se tz . 3 Di e Poli ze i weist den Bes chuldigte n vor der ersten Einv ernahme darauf hin, dass 1. gege n ihn ein St raf ve rf ahr en eröff net wir d und we lc he Straftaten Gege n- st and de sVe rf ahrens bilden, 2. er sc hwe ige n oder die Aus sa ge ver we ige rn ka nn, 3. er im Ha ftf al l ode r bei de le gier te n Einv ernahmen (§ 10 quat er Abs. 3 St PO ) eine Ve rte idigu ng bes tellen ka nn. Ein verna hme n ohne die se Hinw eise sind nicht verwe rtbar. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 321.1
9 4 De r Obe rsta at sanwa lt er läs st im Einv ernehmen mit de m Poliz eik om - mando Wei sungen darüber, welc he Verbr eche n und Verge hen de r Staatsan - wal tscha ft zu we lchem Zeitpunkt zu me lden sind. Nac h erfol gter Meldung übernimm t die St aatsanwalts cha ft die Leitung der Unte rs uchung. 5 Im Ra hme nder bunde sr ec ht liche nVors chriften führen die Polizeiorga ne unt er de r Lei tung des Polize ikomma ndos die erkennungs die nstl iche Beha nd - lung und die dam it zusammenhä ngende Spurenau swertung zur erkennungs - di enstl ic hen DNA- Erfassu ng dur ch. Verwe ige rt di e be troffene Person die durch die Poli ze i angeordne te Pr obe nahme , so ist die Bes tä tigung der An- ordnung durch di e Strafunter suc hungs be hörde notwendig. Pe rsonenda te n und DNA-P rofi le , die nicht in das DNA -P rofil-Informations sys tem des Bundes aufge nommen wer den, sind umgehe nd nac h eine m Vergleich zu lösche n. 6 Di e Poli ze iorgane dü rf en ohne bes ondere Ermä chtigung de r Staatsa n- wal tscha ft kei ne Unters uch ungsha ndlunge nvor ne hme n; die se sind der staats - anw altsc haft li che n Unter suchung vor beha lte n. In dringe nden Fä lle n kann die Erm ächt igung na chgeholt wer den. 7 Ge gen di e Anhebung polizeiliche r Ermittlunge n ist eine Besc hwe rde ni cht zulä ssig. § 13 1) b) We ite rl eit ung der Akte n an die Sta at sa nwaltscha ft 1 Di e Pol iz ei organe übe rmitt eln der Sta atsanwa ltsc haft so bald als möglic h ihre Ermi ttlungsakten und führen ihr die Ve rha fteten zur weite ren Verfügung zu. 2 De r Obe rsta at sanwa lt er läs st im Einv ernehmen mit de m Poliz eikom - mando We isunge n dar über, in welc hen Fällen von einer Übermittlung der Erm ittl ungsakt en abgesehen wir d und diese beim Polize ikomman do aufz u- bew ah re n sind. 3 Di e Überwe isung de r Akten an die Sta atsa nwaltscha ft erfolgt in jedem Fal le, wenn gege n bestimmte Pe rs onen als Be sc huldigte von der Polizei unm itte lba r Erm it tl ungshandlungen wie Einv ernahmen und Zw angsmass - na hmen durc hge führt wurde n. § 14 1) 2. Nic ht anhandnahm e- und Eröffnungs verfügung 1 Di e Sta at sanw alt schaf t er lä ss t eine Nichtanha ndnahmeve rfügung, wenn sich nac h Einga ng der polizeiliche nAkten, de rAnzeige oder de r Priva tklage offensic htl ic h kei n Grund für eine Stra funtersuchung ergibt. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
10 2 Inha lt , Gene hm igung und Eröff nung de r Nichtanhandna hmeve rfügung sowi e die Re cht smi ttel dag ege n richten sich na ch § 34. Die Nic hta nhandnah - me sc hl ie sst ni cht aus , da ss spä ter wegen der gle ichen Sa che ein Strafverfa h- ren eröf fne t wird. 3 Trit t di e Sta atsanw al ts cha ft auf die Anzeige ein und erlä ss t sie nicht so - fort eine n St rafbe fehl, so eröff net sie die Stra funte rs uchung. Sie gib t den Par - teien dav on Kennt nis, sofe rn nicht die Gefa hr bes te ht, das s dadurch der Zweck der Unte rsuchung ve re ite lt würde . Die Eröffnung kann nur bei einer behaupt et en Ve rle tzung von § 3 mit Bes chw erde angefochten werden. § 14 bis 1) § 14 ter 1) § 15 2) 3. Zw eck und Auf gabe der Unt ersuchung 1 Durc h di e Unters uchung is t zu er fors che n, ob, durch we n und unter wel chen Umstä nden eine str af bar e Ha ndlung beg angen worden ist. Die Unte rsuc hung soll di eer for der lic hen Beweismittel sammeln und ist innerhalb möglic hst kurz er Zeit dur chz uführ en, da mit sie ihre m Ergebnis entspreche nd abgeschlosse n we rden kan n. 2 Übe r jede Unt ersuchungsha ndlung is t ein Protokoll aufz unehmen. Zur Nachtze it ode r an Sonn- und Feier tagen sollen in der Regel ke ine Unte r- suchungshandl ungen vorgenommen werden. 3 Bil den Ant ragsdel ikte Ge gens ta nd des Verfahrens, so ka nn die Sta ats - anw alt scha ft den Antra gste lle r und den Beschuldigte n zu einer Verhandlung vorl ade n mit dem Ziel, ein en Vergleich zu erziele n. § 15 bi s 3) 4. Inf or mat ion der Öffe ntlichk ei t 1 Di e Sta at sanw alt schaf t und mit de re n Einv erständnis die Polize i können die Bevölke rung übe rhä ngige Ver fahr en sac hdie nlic hinformieren, wenn eine Mi twirkung de r Bevölke ru ng bei der Aufklärung von Stra ftaten oder bei de r Fahndung na ch Ver däc htig en notwe ndig ist. Auf gehobe n durch Änderung vom 25. Ja n. 2007. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 3) Fas sung gem äss § 47 PolG vom 30. No v. 2006 (GS 29, 11) und gemäss Änderung vom 25. Jan. 2007; in Kr aft am 1. Ja n. 200 8. 321.1
11 2 Di e Öf fe ntli chkei t ka nn aus ser dem über hängige Verf ahren informiert werden, we nn die s notwendig is t ins be sondere a) zur Wa rnung oder Beruhigung de r Bevölk erung, b) zur Richt igst el lung unzutr eff ende r Meldungen ode r Gerüchte, c) wege n der be sonderen Bede utung des Stra ff alls . 3 Di e Art de r Infor mation wir d vom ve rfahrensleitenden Staa tsanwalt best immt, be acht et aber die Grunds ätz eder Verhältnismäss igkeit und der Un - schuldsve rmut ung sowie die Ver teidigungs rec hte der besc huldigten Person. 4 Vorbeha lt en blei bt eine kur ze Inf orma tion der Bevölkerung durch die Po li zei übe r Unfäl le und Str af ta ten ohne Nennung von Namen im Rahmen sel bstst ändi ger pol izeiliche r Ermittlunge n. 5 Bei Stra fta te n im Si nne von Art. 2 de s Opferhilfe gese tz es 1) dü rf en Orga - ne und Priva te ausserhalb eine s öff entlic hen Geric hts verfa hr ens die Identität des Opfe rs nur veröffentlic hen, wenn eine Mitwirkung der Be völ kerung bei der Au fklä rung von Straftaten ode r bei de r Fa hndung na ch Ve rdä chtigen not - wendig ist oder das Opfer dem zus timmt. § 16 2) 5. Anha lt ung , Fahndung und Fes tnahm e a) Pol iz ei liche Anhaltung 1 Di ePoliz eikann im Inter es se der Auf klärung eine rStraftat Pe rsonen an - hal ten, um: 1. ihre Ident ität fes tzustellen; 2. sie kurz zu befr agen; 3. abz uklä ren, ob sie eine Str af ta t bega ngen ha ben; 4. abz uklä ren, ob nach ihnen oder nac h Ge genstände n, die sic h in ihrem Ge - wa hrsam bef inden, gefahnde t wir d. 2 Sie kann angehal tene Per sone n auf de n Polize ipos te n bringen, wenn es di eAbkl ärunge n nach Abs. 1 erf or der n. 3 Sie kann di e angehalte nen Pe rs onen ver pflichten: 1. ihre Pe rsonal ie n anzugebe n; 2. Au swei spapi ere vorzulegen; 3. Be häl tnisse oder Fahrzeuge zu öff nen. 4 Sie kann Privatperson en auff or der n, sie bei de r Anhaltung zu unte rs tüt - zen, ohne dass si ch daraus eine Ver pf lic htung ergibt. 1) SR 312.5 2) Fa ssung ge mä ss Änder ung vom 19. Dez. 2002 (GS 27, 633); in Kr af t am 1. Jan. 2003. Titel gem äss Fassung vom 25. Ja n. 2007. 321.1
12 § 16 b is 1) b) Fahndung 1 Di e St aa tsa nwal ts chaf t, die Ger ic hte sowie, in dringende n Fällen, die Pol ize i könne n Be schuldigte, de renAuf entha lt unbekannt ist, zur Ermittlung des Aufe ntha lt sorts aus sc hr eiben. 2 Di e gesuc hte Person kann zur Ver haf tung und Zuführung ausgesc hrie - ben werde n, we nn 1. sie eine sVe rbrechens ode rVerge hens verdäc hti gt wird und Haftgründe zu vermut en si nd, 2. sie sic h der Un ter suc hungs haf t ode r de rAuslieferungsha ft entz ogen hat, 3. es di e Ge se tz geb ung vor sie ht. 3 Ordne n die Staat sanwa lt scha ft oder die Gerichte nichts anderes an, is t die Au sschre ibung Sac he der Polize i, die da zu ih re Fa hndungsinstrum ent e ein setz t. 4 Erfol gt die Fahndung mitte lsAus sc hre ib ung, wird diese wi derrufen, so- bal d de r Grund en tfä llt. 5 Für di e erfolgrei che Mitw irkung Priv ater be i der Fahndung kann die Po - lizei ei ne Bel ohnung aus setze n. Über den Betra g und des se n Verteilung ent - scheidet die Si cherheitsdir ektion in Abs prache mit de r Fina nzdire ktion. 6 Di eAbs. 1, 3–5 gelt ensinnge mä ss für die Fahndung nac hGegenstände n und Verm ögenswert en. § 16 ter 2) c) Vor läufi ge Fes tnahme 1 Di e Poli ze i ist verpflichtet, eine Per son vorlä ufig fe stzunehme n, die : 1. sie bei ei nem Verbre che n oder Vergehe n auf frische r Ta t ertappt hat; 2. sie unmi tte lba r nac h einer solc hen Tat angehalten ha t; 3. ein Ve rbre che n ode rVe rgehen vorbe re ite t ode r ankündigt, wen n ernsthaft be fürc ht et we rden muss , sie we rde die Tat ausführen; 4. mitte ls Fahndungsins trume nte n zur Verhaftung ausge schrieben is t. 2 Ka nn poliz eil iche Hilf e nic ht rechtz eitig erlangt we rde n, ist unter den Vorausse tz unge n von Abs . 1 Ziff . 1 und 2 jede rmann berec htigt, eine Pe rs on vorl äuf ig fest zune hmen. Die Priv atper son ha t die von ihr ergriffe ne Person so rasch als mögli ch de r Poliz ei zu übe rge ben. 1) Fas sung ge mäs s § 47 Pol G vom 30. Nov. 2006 (GS 29, 11) ; in Kraf t am 1. Jan. 2008 und in Angl eichung an die Fass ung vom 25. Jan. 2007. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 321.1
13 2 b is Die Pol iz ei kann ei ne Per son vorläuf ig festnehmen, die ge stüt zt auf pol iz eil ic he Erm it tl ungen ode r ande re zuve rlässige Infor matione n eines Ver - breche ns oder Ver gehens dringe nd ver däc htigt wir d. 1) 3 We gen Übe rtret ungen kann eine auf fris che r Ta t erta ppte Pe rson vorläu - fig fest genom me n werden, we nn: 1. sie ni cht in de r Lage oder willens is t, ihre Pers ona lien be kannt zu geben; 2. sie ni cht in der Schweiz wohnt und nic ht in der Lage ode r willens ist, so - for t eine Sic herheit für die zu erwa rte nde Busse zu le is te n; 3. ihr Verha lt en unmittelba r eine we ite re stra fba re Ha ndlung ode r Störung der öf fent li chen Ruhe und Or dnung bef ürcht en lässt. 4 Di e vorlä ufi g festgenommene Person is t zu befra gen. Zu Be ginn de r Be - fragung ist sie auf ihre ver fas sungs mäs sige n Rec hte nac hArt. 31 BV 2) hi nzu - wei sen. Befra gungen ohne dies e Hinwe ise sind nicht verwe rtbar. 5 Na ch de r Be fragung ist die vorlä ufig festgenomme ne Pe rs on entweder frei zul asse n ode r unver zü glic h de r Staa tsanw altscha ft zuzuführen. Die vor - läu fige Fest nahm e dauert höc hstens 24 Stunden. 3) § 16 quat er 1) d) Zur ückf ührung Di e Pol iz ei kann eine Per son, die sie vorl äufig festgenomm en hat und wi eder fre ilä sst, anihre Wohna dre ssezurückführe noder auf deren Kosten zu- rückführe n la sse n. § 17 4) 6. Unt ers uchungs - und Sic her he it shaf t a) Haf tgründe 1 Ge gen eine n Bes chuldigten kann die Ha ft angeordnet werde n, wenn er ein es Ve rbre che ns oder Vergehe ns dr inge nd verdäc htigt wird und aufgrund be st immte rAnha lt spunkte be für chtet werden muss : 1. er we rde sic h durch Flucht der Str af ve rfolgung oder dem zu erw arte nden St ra f- bz w. Massnahme nvollzug entziehen; 2. er we rde Personen beeinf luss en oder auf Spure n ode r ande re Beweismit - tel einwirke n, um so die Wahr heitsf indung zu beeinträchtigen; 3. er we rde durch Verbrec hen ode r Ve rge hen die Sic herheit anderer erheb- li ch ge fä hrde n, insbesonder e nac hdem er bere its früher Straftaten verübt hat te . 1) Fa ssung ge mä ss § 47 PolG vom 30. Nov. 2006 (GS 29, 11); in Kr af t am 1. Ja n. 2008. 2) SR 101 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 4) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 321.1
14 2 Di e Haft kann zude m angeor dnet werde n, we nn aufgrund bes timmter Anhalt spunkte befür chte t werde n muss, je mand werde ein angedrohtes schwere sVerbre chen aus führe n. § 17 b is 1) b) Ha ftv er fa hre n der Staats anwa lt sc haf t 1 Di e Sta at sanw al tschaft kann die Fe stnahme in einem sc hriftlichen Vor - führungsbe fehl anordnen. Dies er enthä lt: 1. die gena ue Be zeichnun g der Per son, ge gen die er sic h richtet; 2. die Anga be der Str af tat, de ren der Be sc huldigte ve rdä chtigt wird ode r de - ret wege n er ve rurt eilt wur de; 3. die Anga be de s Haf tgrunde s; 4. die Auf forderu ng, den Be sc huldigte n zu ve rha ften; 5. die Be ze ic hnung de r Be hörde , we lcher der Besc huldigte vorzuführen ist; 6. den Hinwe is, dass de r mit de r Ve rha ftung be auftra gte Beamte befugt is t, nöti genf al ls Ge wal t anz uwe nde n; 7. das Da tum und die eige nhändige Unte rschrift de sAuss te llers. 2 In dringe nden Fäll en ka nn de rVor führ ungsbe fe hl auc h in anderer Form erl assen we rde n. Er is t ans chlies se nd sc hriftlich zu bestätigen ode r mit den Angab en ge mä ss Abs atz 1 in den Akten zu vermerke n. 3 De r na ch Absatz 1 ode r § 16 ter Ver haf tet e is t der Staat sanwal tschaf t unverz üglic h, spä testens inner t 24 Stunde n se it de r Fes tna hme , zuzuführe n und von die se r ei nzuve rn ehmen. Es sind ihm die Gründe der Verhaftung be kannt zu ge be n. Er er hält Ge legenhe it, sich zu äuss ern. 4 Best ät ige n sich Tat ver dacht und Haf tgründe , so ste llt die Staatsa nwalt - schaft den kurz begr ündete n Ha ftbef ehl aus und bea ntragt damit und unter Be il ag e de r für das Haf tv er fa hre n wes entlic hen Akten spätes te ns innert 48 Stunde n se it der Fe stnah me be im Haftrichter die Anordnung der Unter- suchungshaft . § 17 ter 1) c)Ver fahr en vor de m Haf tricht er 1 De r Haft ric hter set zt na ch Eing ang des Ha ftbefehls und der Akten der Staat sanw altsc haft un ve rz üglich eine mündliche , nicht öffe ntliche Ve rha nd - lung an. 2 We nn Besc huldi gt er und Sta ats anwa ltscha ft ausdrücklic h auf eine mündlic he Ve rha ndlung ver zic hte n, so ka nn der Ha ftric hte r in einem schrift - lichen Verf ahre nauf Gr und de sHaf tbef ehls, der Akte nder Staa ts anwaltscha ft sowi e der Äusse runge n und Eingabe n des Beschuldigten ents cheide n. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
15 3 De r Haft ric hter gewä hrt de m Be schuldigten und der Verteidigung auf Verl ange n vorgä ngi g Einsicht in die ihm vorlie gende nAkte n. 4 De r Ha ftric hter nim mt nur sof or t zugä nglic he Bewe is e ab, die geeignet sin d, de n Ta tv erdacht oder die Ha ftgr ünde zu bestä tigen ode r zu widerlegen. § 17 q uat er 1 ) d) Ent sc hei d de s Ha ftr icht er s 1 De rHaft ric hter ents ch eide tun ve rz üglic h, spätestens aber innert 96 Stun - den nac h der Fest nahme, auf Grund der Akte n, der Vorbringen de r Staatsan - wal tscha ft, de rin Untersuchungs ha ftzuse tzende nPerson und gegebene nfalls ihrer Vert ei digung sowie der abgenommene n Bewe is e. 2 De r Ha ftri cht er kann die Dauer der Untersuc hungsha ft begr enzen und überdies die Sta atsanw alts cha ft ver pflichten, innert die ser Frist be stimmte Unt ersuchungsha ndlungen vor zunehme n. 3 Er ka nn in all en Ha ftents cheide n eine Frist von einem Monat, aus - nahmswei se längst ens von dr ei Monate n, setze n, innerhalb de re r der verhaf - tete Be sc huldigt e kein Gesuc h um Ha ftentlassung ste llen ka nn. 4 De r Haft ric hter eröf fnet seine n Entsc heid im Falle einer Ve rh andlung in Anwese nhe it de r Parteien sof or t mündlich. De r Entsche id wird in jede m Fal - le der Sta atsa nwa lt schaft, de r bes chuldigten Person und der Verteidigung schri ftl ic h und mit kurzer Begr ündung mitgete ilt. 5 Best ät igt der Haf tri chter de nHaftbef ehl nicht, wird der Besc huldigte un - ve rzügli ch fre ige lassen. 6 Ge gen de n Entscheid de s Haf trichte rs ist unter Vorbe halt von § 17 septies ke ine Besc hwerde zuläs sig . § 17 quinqui es 1) e) Ha ft ent las sungsge suc h 1 De r Haft ric hter wei st in se ine m Ents cheid den in Unte rs uchungs haft ge - set zt en Besc huldi gt en darauf hin, das serje derzeit ein Ha ftentla ss ungsge such stel len ka nn. 2 Ge suche um Haft entlas sung könne n unter Vorbehalt von Art. 17 quat er Abs. 3 jede rz ei t bei der Staa ts anw altsc haft sc hriftlic h einge re ic ht oder münd - lich zu Prot okol l erklär t we rde n; sie sind nac h Möglichkeit kurz zu begründe n. 3 Ent spric ht die Staats anwaltsc haf t dem Gesuch nic ht, so leitet sie es zusam men mit den Akten unve rz üglic h, spä teste ns abe r innert drei Tagen na ch de m Einga ng, mit ein er be gründe te n Ste llungna hme an den Haftrichter wei ter. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
16 4 De r Haft ric hter entscheide t un ver züglich, spätes te ns abe r innert fünf Tagen na ch Einga ng des Ges uchs , be i der Sta atsanwa ltsc haft. Da sVerfahren ist sc hri ftli ch, doch ka nn der Haftric hte r in sinnge mä sse r Anwendung von
§ 17 t er eine mündl iche Verha ndlung dur chf ühre n.
5 Im Übrige n richt en sich Ve rf ahr en und Entsc heid des Ha ftrichters sinngem äss na ch § 17 t er und 17 q uater . §17 sexi es 1) f) Haf tver länge rungs ges uch 1 Ist di e vom Haft ri chte r fes tges etzte Daue r der Untersuc hungshaft ab - gel aufen, so kann die Sta ats anwa lts cha ft ein Ge such um Ha ftve rl ängerung stel len. Ha t der Haftr ic hte r die Unte rs uchungshaf t nicht begrenz t, so ist da s Gesuch um Haft verlä nger ung nac h dr ei Monate n Ha ft zu ste llen. 2 Di e Sta atsa nwalt scha ft reic ht dem Haftrichter das schriftlic he und begründet eGesuc hspä te ste ns vie rTage vor Ablauf de rHaftda uer ein und le gt ihm die wese ntl iche n Akten vor. Er ka nn das Ges uch mit se ine r Stellung - nahme zu eine m Haftentlas sungs ges uch verbinden. 3 Di e Ve rlä ngerung der Unt ers uchungs haft wird für längs te ns drei Mo - nat e, in Ausna hmefä lle n für längs tens sec hs Monate bew illigt. Nac h Ablauf die ser Frist ka nn die Staats anwa lts cha ft weitere Verlä ngerungsgesuc he stel len. 4 Da s Verf ahren ist schr if tlich, doch ka nn der Ha ftric hte r eine mündliche Verhandl ung durc hführe n. Im übr igen richte n sic h Verfa hre n und Entscheid des Haft ric hte rs sinnge mäs s na ch § 17 ter und 17 quater . § 17 se pties 1) g) Rec ht sm itte l Hat de r Fre iheit sent zug dr ei Monate geda uert, kann der Verhaf tete gegen die Abwei sung sei ne s Haf tentlas sungs gesuchs oder die Be willigung einer Haft verl änge rung bei der Justizk ommis sion Beschwerde führe n. § 18 1) h) Sic her hei tsha ft Di e Si che rhei tshaft ist der Fre iheitse nt zug nac h Eing ang de r Anklage - schri ft be im Einz el richter bz w. be im Stra fge richt. Sie endet mit der Rechts - kraft des Urte ils, dem An tr itt de r fre ihe itsentz ie hende n Sanktion oder der Entl as sung. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
17 § 18 b is 1) i) Anordnung der Si che rhe its haf t wä hre nd des er st ins tanzl ichen Ve rfa hre ns 1 Bef inde t si ch der Be sc huldigte im Ze itpunkt de r Ankla gee rheb ung in Unt ersuchungsha ft , so stell t die Staa tsa nwaltsc haft gleichze itig mit de r An - kl ageerhe bung dem Haftric hter ein kur z begründetes Gesuc h um Anordnung der Sic herhe it shaft ,selbst we nn die Da uer der be willigt enUnt ers uchungs haft noch ni cht abge la ufen ist. 2 Er gebe n sic h Haf tgrü nde erst währ end de s erstinstanzlichen Verfa hre ns, so könne n di e Sta ats anw altsc ha ft, der Einze lrichter ode r der Strafgerichts - präsi dent eine n Haftbefehl aus ste lle n und de m Haftrichter zur Bestätigung unt erbrei te n. 3 Da s Verf ahren ri chte t sic h im Fa lle von Absatz 1 sinnge mäss nac h
§ 17 se xie s , im Fa lle von Ab sa tz 2 sinnge mäss nac h § 17 ter
und 17 quat er . 4 Di e Si che rhei tshaft ka nn frühes tens na ch eine r Ha ftdaue r von insgesamt drei Monat en mit Beschwerde be ide rJustizkommiss ion angefochte nwerden. 18 ter 1) k) Si che rhei tsha ft im Be ruf ungs ver fa hre n 1 De r Vorsi tz ende de r stra fr ec htlic hen Abteilung de s Obe rgeric hts ent sche ide t nac h Eingang der Akten inne rt fünf Ta gen endgült ig über die Fort setz ung eine r ber eits im ers tinstanz lic hen Verfa hre n angeordneten Sicherhe itsha ft und über spä te re Ha ftentlassungsge suche . 2 Er gebe n sic h Haf tgr ünde ers t währ end de s Be rufungsv erfa hre ns, so ent sch eide t di e st rafrechtlic he Abteilung de s Obe rgeric ht s in sin ngemässer Anwendung von § 17 ter und 17 quater endgül tig übe r die Anordnung der Sicherhe itsha ft. § 18 quat er 1) l) Ers at zma ss nahm en 1 Anst el le der Untersu chungs - ode r Sic herheitsha ft können vom Haft- richt er und im Ber ufungsv er fahr en vom Vorsitz enden der stra frechtlichen Abt eilung de s Obergerichts milde re Massna hme n angeordnet werden. Ersatzm assna hme n sind namentlich: 1. die Sic he rhei tsl eistung; 2. die Auswe is- und Schrifte nspe rr e; 3. die Aufl age , sich nur an einem bes timmten Ort oder in einem bestimmten Haus aufzuha lt en; 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
18 4. die Aufl age , sich re gelmäs sig be i einer Amtsstelle zu melden; 5. die Aufl age , si ch einer är ztlic hen Behandlung oder Kontrolle zu unter - zi ehe n; 6. die Aufl age , kei ne Kontakte mit bes ti mmten Pe rs onen zu pflege n. 2 Di e Sic herhei tsl eis tung bemis st sic h nac h der Sc hwe re der dem Be schuldi gte n vorgewor fene n Tat und seinen persönlichen Verhältnis sen. Eine in bar erbrac hte Sic her heits le istung ist entsprec hend de m Sa tz für Spa r- kont i der Zuge r Kantonalba nk zu ver zinse n. Die Sic herheits le istu ng verfäll t dem Kant on, we nn de r Be sc huldigte de n Aufforderungen de r Strafve rfol - gungsbe hörden ni cht Folge le istet oder sic h nicht an die Aufl agen hält. 3 Di e Ersa tz massnahmen sind auf zuhebe n, we nn die Vora uss etzungen nic ht me hr gege ben sind, spä tes tens mit dem Abschluss de s Verfah re ns bzw. dem Antrit t de r freiheitse ntziehe nden Strafe bz w. Mass nahme. 4 Di e fre iz ugebende Sic her heits leis tung kann zur Dec kung von Bussen, Ersatzforderunge n, Kos te n und Entsc hädigungen verw endet we rden. § 18 quinqui es 1) m) Entsc hädi gung für unge re chtf ert igte Ha ft Für ungere cht fert igt aus ges tande ne Unte rsuchungs haft hat die Sta ats - anw alt scha ft ode r de r er ke nnende Richter nach Mass ga be de r Ums tä nde eine der Bil li gke it ent spre chend eEnts chä di gung zuz usprec hen. Gege neine solche Verfügung ist das Rechtsmittel der Bes chwerde zulä ssig. § 19 n) Anz ei ge Von je der Ve rhaftung is t de r Familie des Verhafteten, sobald es de r Unter - suchungszwe ck zul äs st, Anze ige zu mac hen. Bef inde t sic h die Fa milie in ein er be drä ngte n La ge, so ist auch die zuständige Armenbe hörde zu bena ch - richt ige n. § 20 1) 7. Dur chsuchungen, Be sc hla gnahme und Unters uchunge n a) Dur ch suc hungen und Bes chlagna hme 1 Zu Durchsuchungen sow ie zur Be sc hla gnahme von Beweiss tücken und von Ge genst ände n oder Ve rmögens wer te n im Hinblick auf eine Einz ie hung be darf es der Anordnung dur ch die Staatsanwa lts chaft, wobei Zwec k und Ausdehnung der Ma ss nah me gena u zu bez eichne n sind. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
19 2 Di ese Verfügung ist nic ht notw endig, wenn der Besc huldigte auf frischer Tat betrof fen wird, der Wohnungsinha ber da mit einve rs ta nden ist oder zur Sicherung de r Beweis mitte l die Vorna hme de r Durchs uchung dringend ersche int. Im le tzt er wähnten Fall ist unv erzüglich die Ermä chtigung der Staat sa nwa lt scha ft nachzuhole n. 3 Di e Unt ersuchungshandlung soll wom öglich in Anwes enheit des Beschul digt en, se ines Vertr eter s oder eines Ha usge nosse n stattf ind en. 4 Ausse r in dringenden Fällen dür fen Hausdurchs uchunge n nicht durch - geführt we rden zwi schen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr so wie an Sonntagen und gesetzli che n Fe ie rt agen. 5 Di e ni cht beschul digte Pe rs on, be i de r Beschlagna hmunge n nach Absa tz 1 vor ge nomm en werden, ka nn in sinngemässe rAnwendung von § 27 Abs. 3 ve rpflic hte t we rden, über die Ma ssnahme Stillschwe ige n zu bew ahren. § 21 1) b) Beschl agna hm e zur Koste ndec kung 1 Ent zi eht sic h ein Bes chuldigter, de r ke ine Sic herheit geleiste t hat, dem Strafve rfa hren durch Flucht ode r ist es aus anderen Gründe n ge boten, die künftige Voll stre ckung des Urte ils zu sichern, kann von seinem Ve rmögen so vi el beschl agna hmt werden, als vor aus sic htlic h nötig ist: a) zur De ckung der Kosten; b) zur De ckung der zu leistende n Entsc hädigungen; c) zur Vol lst rec kung des Urte ils . 2 De r St aa tsa nwal t bzw. der erk ennende Richter gemäss § 2Abs. 2 nimmt be i der Besc hla gnahme auf die Eink omme nsv erhältniss e des Beschuldigten und sei ne r Fam ili e Rücksicht. 3 Von de r Be schlagna hme aus genommen sind Vermöge nswerte, die nach Art ik el 92–94 de s Schuldbetr eibungs - und Konkursge setze s nic ht pfändbar sin d. § 21 bis 2) c) Kör per li che Unt er suchungen und Ei ngriffe 1 De r St aa tsa nwal t bz w. der er kenne nde Richter gemäs s § 2 Abs. 2 kann, soweit es zur Fest st ellung de s Sac hver haltes, zur Übe rführung de s Beschul - di gte n ode r zur Über prüfung des sen Zure chnungs-, Vernehmungs- und Ve r- ha ndlungsfähi gkei terforder lic hist, eine kör pe rliche Untersuc hung anordne n. Zu diesem Zwec k kann der Bes chuldigte : 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 22. Dez . 2005 (GS 28, 635) ; in Kr aft am 1. April 2006. 2) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez. 2002 (GS 27, 633) und vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133) ; in Kra ft 321.1
20 1. körperl ic h unt er sucht we rde n, na mentli ch zur Entdec kung von Tatspuren; 2. körperl ic hen Ei ngr iff en, name ntlic h der Entnahme von Blut, Speichel, Urin oder Mageninhalt und röntge nologi sche n Untersuc hungen unterzo - gen we rde n; 3. stati onär ode r amb ulant ps ychiatr isch be gutach te t werden. 2 Ni cht besc hul digt e Per sone n müs se n solc he Mas sna hm en dul den, wenn der Bewei s nic ht ander s ge führ t werde n kann. Das gilt auc h für Personen, di e berechti gt si nd, das Ze ugnis zu ve rw eigern, wenn es notwe ndig ist, um schwere Ve rbrec he n, na mentlich Tötungs de likte, sc hwe re Körperve rletzung, Ra ub, qua li fi zi ert e For me n der Fr eihe itsberaub ung und de r Entf üh rung, Gei - sel nahme und Se xua lde lik te auf zuklär en. 3 Best ehe n be i Fahr zeugf ühr ern und an Unfä llen beteiligten Strassen- benützern Anz ei ch en von Angetr unke nheit bz w. Drogene inflüsse n, kann die Pol ize i eine Blut - un d/ode r Urinpr obe anor dne n. 4 Ric hte rli che Behörde nac hArt. 7Abs. 3 DNA-Profilge setz is t a) für die inv asiv e Probe nahme und die Analyse der Probe zur Erstellung ei nes DNA-P rofi ls währ end der Unte rs uchung der Ha ftric hte r, ansonsten das zustä ndige urt eilende Ger icht; b) für di e Durchführung von Mas senuntersuc hungen de r Haftrichter, nach Abschl uss des ers ti nstanz lichen Ve rfa hre ns da s Oberge richtspräsidium. § 21 ter 1) d) Durc hf ühr ung 1 Nur Pe rsonen des gleiche n Ges chlec hts dürfen am Körpe r befind- liche Kle ide r durc hsuche n und den bekleidete n Körpe r abtasten, es sei denn, die Durc hsuchung dulde keinen Auf sc hub. 2 Muss si ch je mand volls tä ndig entkleide n, erfolgt dies aus sc hliesslich in Anwesenhe it von Per sone ndes gle ic hen Geschlec hts .Ebe nso dürfen nur Per - sonen de s gle ic hen Ges chlec hts die Kör peroberfl äche und die auss erhalb de s Inti mbe re ic hs bef indliche n Kör per öffnunge n durc hsuc hen. 3 Körpe röf fnungen im Intimber eic h dürf en nur von eine r Arztpe rs on des gle ic he nGesc hle chts dur chs ucht wer den. Die Durc hsuc hung durc heine Arzt - pe rson des ande ren Ges ch le chts is t zulä ssig a) im Ein ve rstä ndnis mit der zu dur chs uchende n Person ode r b) fall s die se s Einve rs tändnis nicht vorlie gt und die Durchs uchung keinen Aufsc hub dul det in Anw es enheit einer medizinische n Fac hperson mit gl eic hem Gesc hl echt wie die zu dur chs uchende Person. 1) Fas sung gem äss § 47 PolG vom 30. No v. 2006 (GS 29, 11); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
21 § 21 q uat er 1) 8. Über wachungs mas snahme n 1 Di e Übe rwa chung des Post- und Fer nmeldev erke hrs ric hte t sich nach den Best im mungen des Bu ndes ge setze s vom 6. Oktober 2000 be treffend die Überwac hung de s Post- und Fe rnme lde verke hrs (BÜPF ) 2 ) . 2 Für de n Einsat z ande re r technis che r Übe rw ac hungsgeräte ge lten die Art . 3–10 BÜPF sinngemä ss . 3 Di e St aa tsa nwal ts cha ft or dnet die Übe rw achungs massna hmen durch schri ftl ic h be gründete Ver fügung an. In dringe nden Fäll en ka nn die An - ordnung zue rst mündlich er folge n. Einzige ric hte rlic he Be hörd e gemäss Art . 348 St GB in Verbindung mit Art. 179 oc ties Abs . 1 StG B und Ge neh - migun gsbehörde gemäss Ar t. 7Abs. 1 Bst. c BÜPF ist der Haftric hter. 3) § 21 quinqui es 4) 8. bi s Ve rde ckt e Er mittlungen 1 Di e verdec kte Er mittlung richtet sich na ch de n Be stimmu ngen des Bundesgese tz es vom 20. Juni 2003 über die ve rde ckte Erm ittlung (BVE) 5) . 2 Ge nehm igungs behörde gemä ssArt. 7Abs. 1 BVE ist de r Haftrichter. 3) § 21 sexies 6) 8. ter Pl anmäs sig e Obse rvati on 1 Di ePol iz ei kann bestimmte Persone nanöffentlic hen oder allgemein zu- gänglic hen ode r öf fentlich einse hba ren Orten syste ma tisc h verdec kt beob - acht en, we nn a) ernst haft e Gründe dafür be ste hen, da ss Ve rbrec hen oder Verge hen beg an - gen wurde n oder vor der Ausf ührung stehen, und wenn b) die Ermit tl ungen und Aufklä runge n auf andere We is e we nige r Erfolg ver - spr ec hend ode r erschwe rt wär en. 2 Bil da ufz ei chnungen und de r Einsa tz von Peils endern sind in öffent - lichen oder all gem ein zugä nglic hen ode r öffe ntlich einse hbaren Orten zuläs - sig . 3 Ha t di e Observat ion einer Per son insge sa mt zwei Woc hen geda uert, is t di e Staa tsa nwa lt schaft zu infor mie re n. Die Fortsetzung de r Obse rvation be - da rf de r Be wil li gung des Haf tr ichter s. 3) 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 2) SR 780.1 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 4) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 22. Dez . 2005 (GS 28, 635) ; in Kr aft am 1. April 2006. 5) 6) Fa ssung ge mä ss § 47 PolG vom 30. Nov. 2006 (GS 29, 11); in Kr af t am 1. Ja n. 2008. 321.1
22 4 Di e Sta atsa nwal tschaf t inf ormier t die von der Obs erva tion direkt be- trof fene Pe rson ent spre che nd den Be stimmungen des Bunde sges etzes vom 6. Oktobe r 2000 betr eff end die Übe rwac hung de s Post- und Fernmeldeve r- kehrs (BÜPF ). 1) § 22 9. Aug ens che in, Lei che ns chau und Sek ti on 1 So oft die Um st ände die Fes tstellung einer Ta ts ache durch sinnliche Wahrnehm ung notw endig mache n, is tein Augenschein vor zunehmen, des sen Ergebni sse wom öglic h mit Skizz en, Photogra phien und dergleichen verdeut - licht we rden sol le n. 2 Bei de rLei chenschau und de rLe ic hens ektion wirkt de rKa nto nsarzt mit. Vor der Se ktion der Leiche is t nac h Möglic hke it die Ide ntität fes tzustellen. Von eine r Se ktion soll nu r dann abge sehe n we rde n, wenn die Todesursac he als abge klä rt erscheint. § 23 10. Gutac ht en 1 Wo zur Fest st el lung de r Tats ac hen be sonde re fac hliche Kenn tnisse not - wendig sind, sol len Sa chv er stä ndige be igezoge n we rde n. Für die Sachver - ständigen ge lt en di egle ic hen Auss chlies sungsgründe wie für de nRichter. Die Sachv erst ändi gen ha ben die Re chts stellung von Ze ugen. 2 Da s Guta cht en ist in der Re gel schr if tlic h und im Doppel ein zureiche n. Die Sta at sanw al tscha ft ode r der erke nnende Ric hte r be stimmen das Entgelt de r Sachv erstä ndigen nac h fre ie m Ermessen. 1) § 24 1) 11. Ein ve rnahm e des Bes chuldi gte n a) For m 1 De r St aa tsa nwal t weist de n Bes chuldigten vor der ers te n Einvernahme da rauf hi n, dass 2) 1. gege n ihn ei ne Str afunter suc hung eröffnet wird und we lc he Straftaten Gege nsta nd des Ver fahre ns bilden, 2. er sc hwe ige n oder die Aus sa ge ver we ige rn ka nn, 3. er jede rz ei t eine Ve rte idigung be ste lle n kann. Ein verna hme n ohne die se Hinw eise sind nicht verwe rtbar. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Fas sung gem äss § 47 PolG vom 30. No v. 2006 (GS 29, 11); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
23 1 b is De rSta atsanwal tbef ragt de nBes chuldigten protokolla risc hüber seine persönl ic hen Verhäl tnisse, se ine n Lebe nsla uf und die ihm zur La st ge le gten Handlungen. Al le wesentlic he n Ums tä nde de s Falles sol len, nötigenf alls durch Ge genübe rst ellung, rt wer den. Ge ständniss esind auf ihre Rich - tigke it zu überprüfen. 2 Das Ei nvernahmepro to ko ll ist dem Bes chuldigten zur Ei ns icht vorzu le - ge n oder ihm vorzules en. Es ist vo m Beschu ldigten, vom Sta atsanwa lt und vo m Prot okollführer zu unt erzei chn en. Kann oder wil l der Beschuld igt e das Pro to kol lnicht unterzeichnen ,so ist ei nent spr echender Verm erk anzu bring en . 3 Di e Vert ei digung hat Ans pruc h auf Teilnahme be i der Einv ernahme des Beschul digt en durch den Staa ts anw alt mit dem Re cht, Ergä nzungsfragen zu stel len so wie Anspruch auf fr eie nVerk ehr mit dem Be sc huldigte n, wenn die s ohne Ge fährdung des Unte rsuchungs zw ec ks ge sc hehe n ka nn und die Unter - suchung da durc h ni cht verzöge rt wird. 4 Ersc hei nt der Beschuldigte trotz gehöriger Vorla dung une ntschuldigt ni cht zur Ein vernahme, kann ihn de r Staatsanwa lt mittels Vorführu ngsbefehl pol iz eil ic h vorführ en lass en. Da sselbe gilt im Falle , das s ein sofo rtiges Er - scheine n im Inte res se des Ver fa hr ens ausna hmswe is e une rläs sli ch ist. § 25 b) Unz ul ässige Ma ss nahme n und Fr age n 1 De r Be sc huldi gte dar f zur Ant wort nic ht gez wunge n ode r durch Ver - sprechunge n ve ranl asst wer de n. 2 Di e an den Beschuldigten zu ric hte nden Fragen dürfe n nicht unbe - stim mt, unkl ar , mehrdeutig oder auf ve rschie dene Umstände zugle ich gerich - tet sein. Di e Ste ll ung von Fr agen is t zu vermeiden, in we lc hen ein e vom An - ge schul di gte n noc h nicht zuges tandene Ta tsa che als be re its zuge gebe n ange - nom men wi rd. § 26 1) 12. Ein vernahme de s Pr ivatkläg ers und der Aus kunfts person a) Ges chä di gte und Opf er 1 Ge schä digt eund Opf er könne nals Zeuge nein ve rnomme nwe rden, we nn sie sich nic ht al s Privatkläger am Str af ve rfa hr en be te ilige n wollen. Der Pri - vat kl äge r wird als Auskun fts per son ein ve rnommen. 2 De r Priv at klä ger kan n zur schr iftliche n Ver volls tä ndigung der Stra f- kl age ange hal te n und zur Ang abe de r Be we ismitte l aufge fordert we rde n. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 321.1
24 § 26 b is 1) b) Aus kunft sper son Als Auskunftsperson wir d einv ernomme n, we r: 1. sich am Ve rf ahren als Pr iva tklä ge r beteiligt; 2. wege neinge schränkte rUrteils fä higk eit nic ht in de rLage ist, die Tragwei - te ei ner Ze uge naus sage volls tändig zu erfasse n, namentlic h wer zur Zeit der Ei nv ernahm e das 14. Alte rs ja hr noch nicht zurüc kgelegt ha t; 3. ohne se lbe r bes chuldigt ode r dringe nd ve rdä chtigt zu se in, als Täter oder Te ilne hme r der abzuklär ende n Tat oder eine r anderen da mit zusammen - hänge nde n Str af tat nic ht ausge sc hlos sen we rde n kann; 4. als mitbe sc huldi gte Per son in einem ge trennte n oder im gle ic hen Verfah - ren zu eine r ihr sel ber zur Las t gelegten Straftat zu be frage n ist; 5. vo m Be schul di gten aus dr ücklich be zichtigt wird, ihn nac hArt. 303 StGB falsc h angesc hul digt oder nac h Ar t. 307 StGB falsc hes Zeugnis abgelegt zu ha be n. § 26 ter 1) c) Erm ahnung und Bele hrung de rAuskunftsperson 1 Zu Begi nn de r Ei nver na hme wir d die Auskunfts person auf die Bedeu - tung ih rer Aussa ge und au f ihr Rec ht, die Aussa ge ohne Begründung zu ve r- wei gern, hinge wie se n. 2 Sie wi rd – ohne Hinwe is auf die Str affolge von Art. 307 StGB – zur Wahrhei t erm ahnt und auf die Str afbar ke it von fa ls che rAnschuldigung (Art. 303 StGB), Irre führ ung de r Rec hts pf le ge (Art. 304 StGB) und Begüns tigung (Art. 305 StGB ) aufme rks am ge macht. 3 Erm ahnung und Belehr ung sind zu pr otok ollieren. We rde n sie unterla s- sen, ist die Ein ve rnahme ungültig und darf nic ht verwe rtet we rde n. § 26 quater 1) d) Tei lnahm e des Be sc huldi gt en Für Ei nv erna hm en von Aus kunf tsper sonen im Ra hme n de r Untersuchung ist § 30 bi s anwe ndb ar . § 27 13. Ei nve rnahm e de s Ze uge n a) Ze ugni spfl icht und Sc hwe igegebot 1 Je de rma nn ist verpflichtet, de m Ruf als Zeug e Folge zu leisten. Er hat alles, wa sihm in der Sa che be kannt is t, anz ugeben und die ihm geste llten Fra- 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 321.1
25 gen wa hrhei tsge mäss zu be antwor ten. Er kann dem Besc huldigten, Aus - kunftspe rsonen, anderen Zeuge n oder Sachv erständigen gegenü bergestellt werden. 1) 2 De r Be fragung vorg ängig is t der Ze uge auf die Folgen des falsc hen Zeugni sses ode r auf sein allf älliges Recht de r Zeugnisve rweige rung auf - merksam zu mac hen. Diese Vor ha lte sind im Protokoll vorz ume rken. 3 Di eein ve rneh mende Stra fbe hör de ka nn einen Zeuge nunte rHinweis auf di e Straf folge n von Art. 292 StG B ver pflichte n, über die bea bsichtigt e oder erfol gte Ein ve rna hme und de re n Ge gensta nd Stil ls chweigen zu be wa hre n. 2) 4 Di eVerpfl ic htung wir d bef ris tet. 2) 5 Di eAnordnung kann mit de rVor la dung des Zeuge nverbunde nwe rde n. 2) § 28 b) Zeugni sunf ähi gk eit Al s unfähi ger Zeuge dar f nic ht abge hört werden, wer die zur Wahrneh - mung ei nes Vorganges oder Gege nstande s erforderlic hen Sinne s- und Geis- teskrä fte im Ze itpunkt, da die Wahr nehmung gemac ht worde n se in muss , ni cht be sass ode r der Fähigke it ermange lt, früher ge ma chte Wa hrnehmungen richt ig wie derz ugeben. § 29 1) c) Ze ugni sv er we ige rungs recht und Ge heim ha ltung de r Identität des Zeugen 1 Di eAble gung des Ze ugnis ses dürf en verwe ig ern: 1. Der ge ge nwärt ige oder frühe re Ehe ga tte , de r Verlobte, ehe ähnlich zu- sa mme nle bende Partne r, die Ve rw andten oder Verschwäge rte n des Be - sc hul digte n in ger ader Linie und im zweit en Grad der Seitenlinie; 3) 2. Seel sorge r, Ärzt e und Re chtsa nwä lte so wie Mitgliede r der Soz ia lbe hör - den und Soz ia larbei ter hinsic htlich der jeni gen Geheimnisse, die ihnen bei der Ausübung ihres Amte s ode r Be ruf es anvertraut wurde n. 4) 3. Personen, di e gl aubwü rdig ve rs iche rn, da ss die Aus sa ge über die an sie gest ellte n Fra gen si e str af re chtlic h ve ra ntw ortl ic h ma chen könnte. 2 We nn de r Zeuge dur ch die Beteiligte n von der Geheimhaltungspflicht ent bun de n wi rd, kann er zur Aus kunft verpflichtet werden. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 2) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 3) Fa ssung ge mä ss Zi ff . X Part G vom 29. Mä rz 2007 (GS 29, 203) ; in Kraft am 1. Jan. 2007. 4) Fa ssung ge mä ss § 42 Ziff . 3 des Sozia lhilf eges etzes vom 16. De z. 1982 (GS 22, 375) . 321.1
26 3 Ma cht ein zur Auskunft verpf lichteter Zeuge gelte nd, er habe ein Ge - hei mn is zu wahre n, das ihm aufgr und se ines Be ruf es anve rtra ut oder be kannt gew orde n ist, ode r er könn te sich durc h seine Auss age zivilre chtlic h verant - wort lich mac hen, so kann ihn de r einve rne hmende Ric hte r von der Aussa ge - pfli ch t be frei en, wenn das ber ec hti gte Ge heimhaltungs- bzw. Sc hutzinteresse gegenübe r de m Intere ss e an de r Wahr heitsfindung übe rwiegt. 4 We nn be sondere Ums tände vor lie gen, kann die Ide ntitä teines Zeugen zu dessen pe rsönli chem Schutz aus nahmsweise ge heim ge halte n we rden. § 30 d) Gr undlos e Ze ugnisv er we ig er ung 1 Ble ibt ein Ze uge trotz Vorla dung aus , ohne sich re chtzeitig un d gehörig zu entsc huldige n, so wir d er mit einer Ordnungsbus se von Fr. 50.– bis 500.– bel egt und zum Ers atz der ve rur sa chten Kosten ve rpflic hte t. 1) 2 Lä sst si ch voraussehen, da ss der Zeuge auc h einer zweite n Vorladung nic ht Fol ge le isten wer de , so ve ra nl asst die Staatsa nwa ltsc haft oder der erke nne nde Ric hte r seine poliz eilic he Vorführung. 1) 3 We r al s Zeuge unberec hti gt die Aus sa ge verweigert, ka nn nac h fruchtl o- ser Warnung vorlä ufig in Haf t ges etz t we rde n, die bis auf dreimal 24 Stunde n erst reckt werde n kann, we nn die Auss age ni cht vorher erfolgt. 4 Bei fortge set zter Weige rung erf olgt nach vora ngehende r Androhung Überwei sung an den Stra fric hte r wege n Ungehorsa ms . § 30 bi s 2) e) Tei lnahm e de s Bes chuldigt en 1 Ze uge nei nv ernahm en sind dem Bes chuldigte n bzw. seinem Ve rteidiger mi nde ste ns drei Tage im Vor aus anz uzeige n. 2 De r Be schul digt e und se in Ver teidiger sind berec htigt, der Zeugene in - verna hm e bei zuw ohne n, wenn dies ohne Ge fä hrdung des Unters uchungs - zweck es ge sc hehen ka nn. Sie könne n Ergä nzungsfrage n bea ntragen. 3 Ersc he int weder der Be sc huldigte noc h se in Ve rteidiger zur Zeugene in - verna hm e, so ka nn dies e tr otzdem gültig durc hgeführt werde n. § 31 2) 14. Schl uss ve rhör Vor dem Abschl uss der Unter suc hung wird der Bes chuldigte zu allen we - sent lic hen Erge bni sse n einv er nomme n. Dabe i werden ihm die für die Beur- 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Ei nge fügt durc h Ände rung vom 15. März 1979 (GS 21, 241) . 321.1
27 teil ung in Fra ge kommend en ges etzliche n Bestimmungen vorge halten. Fer - ner ist er zu be fra gen, ob er noch irgendwe lche Be merkunge n oder Klagen vorz ubri ngen ha be und ob er eine n amtlic hen Verteidige r wünsc he. § 32 1) 15. Ak te ne insi cht und Ergänz ungsbe ge hren 1 Na ch Aufnahm e des Schlus sv erhörs gestattet die Staa ts anwaltscha ft dem Be sc huldigt en oder seinem Ve rte idige r Einsic ht in die Unt ersuchungs - akt en. 2 Di e Sta at sanw alt schaf t setz t eine kur ze , den Verhältniss en angemes sene Fri st an, bi nnen welcher Aktene rgä nzungen anbe gehrt we rde n können. Das gl ei che Rec ht ist bei bes onde rn Ver hältnissen de m Zivilkl äger einzuräumen. 3 ... 2) II I. Zw isc hen ver fahre n § 33 3) 1. Akt ens chl us s 1 We rden binne nder anges etzte nFr ist ke ine Ergä nzungsbe gehren ges te llt, ist diese n Bege hren entsproc hen oder we rde n sie als unwes entlich abgelehnt, so erk ennt die Staats anw altsc haf t unter Hinw eis auf die wese ntliche n Ergeb - ni sse de r Unt ersuc hung auf Aktens chluss. Die Abweisung von Ergä nzungs - begehre n ist zu begründen. Die entsprec hende Verfügung kann nicht mit Beschwe rde ange fochten wer den. 2 Gl ei chz ei ti g bes ti mmt die Sta ats anwa ltschaft, ob die Untersuchung ein ges tel lt , ob ei n Strafbefe hl er la ss en ode rAnklage erhoben wird. § 34 3) 2. Ei ns te llung a) Erl as s de r Ei ns tellungsv er fügung 1 Di eSta atsa nwalt scha ft ste llt das Ver fahr en ganz ode rteilweise ein, wenn ke in Anla ss zu ei ner weiter en Str af ve rf olgung beste ht. 2 Im Fal le der Einst ellung ist über die Tra gung de r Kos te n nac h § 56 ff. zu ent sch eide n. Zivil kl agen sind auf de n Zivilwe g zu verwe is en. 1) Fa ssung gem äss Ände rung vom 22. De z 2005 (GS 28, 635) und 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kra ft am 1. Ja n. 2008. 2) Auf ge hoben durc h Ände rung vom 25. Jan. 2007. 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
28 3 Ist die Priv at kl age unbe gründe t oder wurde die Anzeige leichtf ertig oder in bösem Gla uben ersta tte t, sosind die Kosten de mPriv atklä ger aufzuerle ge n. 4 Di e be gründet e Verfügung is t be i Ver br eche n und Ve rgehe n dem Ober - staat sanwa lt , be i Über tre tungen de m Le ite nden Staatsa nwa lt zur Gene hmi - gung vorzul ege n. Nach der Gene hmigung wird sie dem Besc huldigten und dem Priva tkl äge r zuges tellt. 5 Ge ge n die Ei nst el lungs ve rf ügung ste ht das Besc hwe rde recht einzig den Part eien zu. 6 Di e St aa tsa nwalt scha ft he bt die Einste llungs ve rfügung von Amtes wegen auf, we nn neue erh eblic he Verda chtsgründe bekannt werde n, welche die geric htl ic he Beurteilung der Str afsache rec htfe rtige n. De mBes chuldigten ist die Aufhebung unve rz üglich mit zuteilen, sofe rn nic ht die Ge fa hr besteht, dass dadurc h de r Zweck der Unte rsuchung ve re ite lt würde . § 35 1) b) Mas sna hm en 1 Wird da s Ve rfahren einge stellt, so ents che idet die Sta atsa nwa ltsc haft in der glei che n Verfügung au ch über eine Einz iehung nach Art. 69 – 73 StGB. Für das we it ere Verf ahr en gilt § 36 quater . 2 Ist de r Besc huldi gte sc huldunf ähig im Sinne von Ar t. 19 Abs. 1 StGB , sind in desse nMa ssnahmen im Sinne von Art. 19 Abs .3StGB erforderlich, so beantragt die Sta at sanwa ltsc ha ft die se beim Stra fge richt sc hriftlich, ohne vorher das Verf ahren wege n Schuldunf ähigke it einzustellen. § 36 1) 3. Str af bef ehl a) Vora uss et zunge n Sin d di e Vorauss et zungen nac h § 23 bis Abs. 3 de s Gese tz es über di e Orga ni sat ion der Ger ichts behör den (GOG) erfüllt, so erlä ss t die Staats - anw alt scha ft eine n Stra fbe fe hl. §36 bi s 1) b) For m und Inhal t des Str af bef ehl s 1 De r St rafbe fe hl wi rd schr if tlic h er las se n und enthält: 1. die Pe rsonal ie n des Bes chuldigten; 2. die Stra fta t (tät er isc hes Ve rha lte n mit Angabe von Ort und Zeit und Gesc hä digte m); 3. die ange we ndet en Stra fbe stimmungen; 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
29 4. die Stra fe (al lenf alls Stra flos er klä rung) so wie de n Entsc heid über die Gewä hrung des bedingte n Str afv ollz ugs mi tAngabe de r Probe zeit; 5. allfä ll ige Ma ssnahmen nach Ar t. 69 – 73 StGB; 6. fall s be i ei ner früheren Ve rur teilung der be dingte Str afv ol lzug ge währt wu rde, de n Ents cheid nac hAr t. 46 StGB; 7. den Ent sche id über die Kos te n; 8. den Hinwe is, dass der Str af bef ehl in Rechtskra ft erwa chse , wenn nic ht Ei nspra che nac h § 36 te r er hoben wird. 2 De r Stra fbe fehl ni mmt Ke nntni s von anerkannten Zivil ansprüche n. Ni cht anerka nnte Zivilanspr üche sind auf dem Zivilweg we iterzuv erfolge n. § 36 te r 1 ) c) Ei ns pra che 1 Ge gen St rafbefehl e is t nur di e Einspr ac he zuläss ig. Dies e ist innert 10 Ta ge n bei de r Staatsanwa lts cha ft schriftlic h und begr ünde t zu erkl ären. Zur Ei nsprac he be rechtigt sind der Be sc huldigte, de r Oberstaatsa nwalt und das Opfe r ge mä ss Opferhilf ege setz. 2 De r St rafbe fehl wi rd zu einem rec ht skräftige n Stra furteil, wenn nicht dagege n Einspra che erhobe n wir d. 3 Di e Sta at sanw alt schaf t führ t be i Gültigke it de r Einsprac he soweit er- forderl ic h ei ne ergänzende Unte rs uchung durch. Ges tützt auf die Eins pra che und die se Unt ersuc hung entsc heide tsie ,ob die Unte rs uchung einzu stelle nis t, ein ve rände rte r ne uer Str afbe fe hl oder eine Anklage zu ergehe n ha t oder ob am Str afbe fehl fes tgehalten wir d. 4 Hä lt die Sta ats anw altsc haf t am Stra fbe fe hl fest, übe rweist sie diesen sam t de n Unt ersuchungsakte n dem Einze lrichte r zum Entsc heid. Der Straf - be fehl übe rnim mt diesf alls die Funktion der Anklage . 5 Da sVe rf ahren des Einz elric hte rs ric htet sic h nach § 59. 6 De r St rafbe fehl trit t wie der in Kr af t und wird zu einem rec htskräftigen Urt eil, we nn die Eins prache zur ückgez ogen wird. Die Einsprache gilt auch als zurüc kge zoge n, wenn der Bes chuldigte einer Vor ladung des Ei nzelric ht ers une ntsc hul digt ke ine Folge le is tet. §36 quat er 1) 4. Ei nz iehungs ver fügung 1 Ist eine Ei nzi ehung von Ge gens tänden und Ve rmögens werten nach Art . 69 – 73 StGB zu ver füge n, ohne dass ein Stra fv erfahren ge gen eine be st immte Pe rson geführ t wur de, so erlä sst die Staatsa nwa ltsc haft in sinn - ge mäs se rAnwe ndung von § 36 bis ei ne Ei nzi ehungs ve rf ügung. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
30 2 Di ese Einz ie hungsver fügung wie auch eine nach § 35 Abs. 1 mit einer Einste llung ve rfügt e Einz iehung wer den zu eine m re chtskräftigen Ents cheid, wenn nic ht inne rt 10 Ta gen Eins pra che erhob en wird. Zur Einsprache berechti gt si nd der Bes chuldigte, der Obe rstaa ts anwa lt und der Dritt - ansprec he r. § 37 1 ) 5. Ank la ge er hebung 1 Di e Sta atsa nwalt schaft erhe bt beim zus tändigen Geric ht Ankla ge, wenn sie ge stütz t auf di e Unte rs uchung die Ve rda chtsgründe als hi nre ichend er- acht et und kei nen Stra fbe fehl erlas se n kann. 2 Di eAnkl age schrif t soll , unt er Hinwe is auf die wese ntlichen Ergebnisse der Unt ersuc hung und die ge se tzliche n Bestimmungen, sich au ssprechen über die Frei sprechung ode r Ve rur teilung de s Be schuldigte n oder übe r die Einste llung des Ve rfahr ens , übe r die Str afe n und Mas snahmen (Artikel 34 – 73 StGB), übe r di e Tra gung de r Kos ten und die Urte ilsmitteilung sowie auf allfälli ge Priva tkl äger und der en Zivilklage n hi nw eise n. 2) 3 Di e St aa tsa nwal ts chaf t ste llt die Anklageschrif t zusammen mit den Unte rsuc hungsakt en unve rzüglic h dem zuständigen Gericht zu. IV. Das Hauptve rfahr en § 38 1) 1. Vorb er ei tung der Hauptv er handlung a) Pr üfung de rAnkl age 1 Na ch Eingang der Anklage pr üft de r Einzelrichter bz w. der Strafge - richt spräsi dent , ob die Anklages chr ift und die Akten ordnungs gemäss erstellt und ob die Proz ess vor aus setzunge n er füllt sind bz w. Ve rf ahrens hindernisse be st ehen. 2 Fol gt aus di es er Prüf ung, das sein Sac hurte il zur Zeit nicht ergehen kann, sist ie rt der Ei nze lr ichter bz w. de r Str af gerichtspr äs ide nt da s Ve rf ahren und wei st Ankl age und Akte n falls er for der lich zur Ergänz ung und Be richtigung andi eSta at sanw al tscha ft zur ück. Er entsche idet, obein sis tierte rFall be iihm hä ngig bl ei bt. 3 Ka nn ein Sachurt ei l de finitiv nic ht ergehe n, so ste llt das Ge richt das Verfahre n ein, na chdem es de n dadur ch be sc hwe rten Pa rteien da s rechtlic he Gehör gewä hrt hat . 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 2005 (GS 28, 635) ; in Kr af t am 1. Jan. 2007. 321.1
31 § 39 1) b) Zus te llung; Rec htsmitte l 1 Da s Geri cht über mitte lt de m Be sc huldigte n im Rahmen des Vor - prüfungsve rf ahre n nach § 38 ein Exe mpla r de rAnklages chrift. 2 De m Priv atkläger wird auf sein Ges uch hin die Anklage sch rift soweit zugeste ll t, als si e di e zu seine m Na chteil beg angene Stra ftat betrifft. 3 Ge gen di eAnklagee rhe bung is t die Be sc hwe rde nic ht zulä ss ig. § 39 bis 1) c) Beweis ant räge 1 De r Einz el richter bz w. der Str afge richtsprä sident se tz t de m Beschul - di gte n eine ange messene Fris t, inne rt welche r er Beweisa nt räge stell en kann. 2 De r Besc huldi gte kann ve rpf lichtet werden, innert de r gleiche n Frist schri ftl ic h zur Ankl age Stellung zu ne hm en. Wird se itens des Ge richt s keine Stel lungna hme verl angt, steht es ihm fre i, gleic hwohl eine solc he einzu - rei chen. 3 Von eine r solchen Fr ista ns etz ung ge mä ss Abs atz 1 ka nn in einfa chen Fäl len sowi e bei Verzicht de s Be sc huldigte n vor Absc hlus s der Untersuchung abgese hen werde n. Nachtr ägliche Beweisa nträ ge, die durch de n weiteren Gang de sVerf ahre ns ausgelös t we rden, ble ibe n vorbeha lten. 4 Von den Bew ei sant rä ge n is t der Ge genpa rtei Kenntnis zu ge ben. § 39 te r 1) 2. Ver zi cht auf Hauptv er handlung Au s be sondere n Gründ en, na me ntlic h we nn die Staatsanw alts chaft eine n Frei spruc h bea ntragt oder es an eine r Proz essv ora usse tz ung fe hlt, könne n die Part eie n mit Zust immung des Ger ichts auf die Durchführung einer Haupt- ve rhandlung verz ichten. § 40 3. Haupt ve rhandl ung a)Vorl adun g von Zeuge n und Sac hve rs tä ndige n 1 De r Einz el ric hter bz w. der Str af ger ichtspräsident be stimmt, ob und wel - che Ze ugen und Sachverständigen zur Hauptv erhandlung vorz ula den sind. 1) 2 Di e Vorl adung unterbleibt, wenn der Be sc huldigte ein unz weideutige s und voll stä ndige s Geständnis abge le gt ha t und anzune hme n ist, das s das Ge - richt auf Grund de r Unter suchungs akten ein siche re s Urteil fällen ka nn. 1) 3 Es soll en nur sol che Zeuge n und Sa chv erständige einv ernommen wer - de n, de ren Aussa gen von er hebliche m Einfluss auf die Be urteilung der Sache sei n könne n. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
32 § 41 1) b) Augens che in Ausnahm swei se kann der Einz elr ichter bz w. de r Strafgeric htspräsident ein en Augensc he in des Ger ichtes mit allfä lliger Abhörung von Zeuge n und Sachv erst ändi gen anor dne n. Die Pa rteie n sind zur Te ilnahme vorzuladen. Ku rze, ta tsä chlic he Erläute runge n zum Tatbestand sind ihnen zu ges tatten. § 42 c) Wei terzug de s Ents cheide s Der Entsc hei d über die Einv erna hme von Zeu gen und Sac hverständigen anl ässli ch de r Hauptv er handlung oder die Abhaltung eines Auge nscheines kann nur mi t de r Haupts ac he weite rgez ogen we rde n. § 43 d) Vor ber eitung 1 De rEinz el richter bz w. der Str af ge richtspräsident erläss tbeförderlich die Vorl adungen zur Ha uptv er handlung. 1) 2 Übe rAussta nd und Ablehnung de rRic ht erbestimmt das Ge setz übe rdi e Orga ni sat ion de r Ger ichts behör de n. 3 Vorfra gen sin d schriftlich begr ündet und im Doppe l minde stens zwei Tage vor de rVerha ndlung anzume lde n. Entsc heide über Vor- ode r Zwischen - fragen könne n nur mit der Ha upts ache weiterge zoge n werde n. 4 De r Stra fgeri chtspr äsident be stimmt, ob de r Hauptve rha ndlung vor - gä ngig eine Akte nzirkula tion unter den Ric htern sta ttfinden und ein Referent be st ell t we rden sol l. 1) § 44 2) e)Anw es enhe it de s Be sc huldi gte n 1 De r Be sc huldi gte mus s pe rs önlich vor Geric ht ers cheinen. 2 De r Ei nze lri chter bzw . de r Stra fge ric hts präside nt kann den Beschuldig - ten bei ausgewi esener Kr ankheit oder aus andern wichtige n Gründen vom pe rsönli che n Ersc he ine n bef re ien, sof ern se ine Anwes enhe it nic ht erforder - lich ist . 1) 3 Ble ibt de r Beschuldigte trotz zweimaliger ord nungsgemäs se rVorladung une ntsc huldi gt fe rn, so kann die Hauptve rha ndlung in dess en Abwesenheit durchgeführt und das Urte il ansc hlie ss end gefällt werden. Die Bewe is e wer - de n nac h den Be st immunge n dies es Gesetze s zur Kenntnis genommen und die anwese nde n Parte ien angehör t. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 2005 (GS 28, 635) ; in Kr af t am 1. April 2006. 321.1
33 §44 b is 1) f) Anw es enhe it de s Sta atsa nwa lt s 1 Erhe bt die St aat sanwalts chaf tAnklage vor Strafgericht oder erfolgt eine Überwe isung des Falles du rc h den Einze lrichter nac h § 30 Abs. 4 des Gese t- zes übe r die Or ganisation de r Ger ichtsbe hörde n (GO G), so hat de r Staats - anw alt di eAnkla ge per sönlic h vor Ge ric ht zu ve rtre te n. 2 Best eht kei ne Notw endigk eit, da ss der Staatsa nwa lt anwese nd ist, so kann ihn de rSt rafgerichts pr äsident im Ein ve rständnis mit dem Bes chuldigten von der Te ilna hmepflicht entbi nde n. § 45 1) g) Durc hf ühr ung 1 De r Ei nze lri cht er bzw . der Str af ge richtspräsident eröffnet die Verhand - lungen mi t dem Aufr uf der Parteie n. Der Staa tsa nwa lt ve rliest die Ankla ge, sofern der Einz el ri chter bzw . de r Str afgeric htspräs ide nt es aus wic ht igen Gründen anordnet . Es folgt eine kur ze Befragung de s Besc huld igten übe r sei ne pe rsönli che n Verhältniss e und die ihm zur Las t ge legten str afba re n Handlungen. 2 Im Anschl uss an die Bef ragung können sic h die Pa rteien äu ssern. Der Staat sa nwa lt ha t den ers ten Vor tr ag, de r Geschädigte den zwe iten und der Beschul digt e bzw . dessen Ve rte idiger den dritten. De r Ges chädigte kann sich auch zum St rafpunkt äus ser n, sowe it ein Zusammenhang mit se ine r Zivi lfo rderung be steht. 3 De r Einz el richter bz w. der Stra fge richtsprä sident kann einen zwe iten Vort rag gest at te n. Hat der Bes chuldigte bz w. die Verte idigung eine schrift- liche Antw ort eingereicht, is t in der Rege l von einem zweiten Vortrag abzu - sehen. 4 De r Be schul digt e hat das Rec ht auf ein Schluss wort. § 46 h) Bewe is er gänzung be i Wide rr uf de s Ge ständnisses 1 Da s Ge ric ht entscheide t na ch Anhör ung der Parteivorträge über die Sti chhal ti gke it des Widerr ufs des Ge ständnisse s und be sc hlies st nach freiem Erm essen übe r die Vertagung der Ver handlung zum Zwe cke de r Beweise r- gä nzung. 2 Wird eine Bewei sergänz ung nicht als notwendig erac hte t, so schreite t da s Geri cht zur Beur teilung. Die Ablehnung der Bewe is ergä nzung kann nur mit de r Haupt sac he weitergezoge n we rde n. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
34 § 47 i) Aufruf und Anwe se nheitspf licht der Zeuge n und Sac hve rs tändi gen 1 Sind zur Ve rhandl ung Zeuge n und Sachv ers tä ndi ge vorge la den worden, so erfo lgt de ren Aufr uf un d Erma hnung zur Wahrheit na ch dem Aufruf der Part eien. Die Ze ugen und Sac hver ständigen habe ndarauf de nGe richtssaa lzu verl as sen und unt er Auf sic ht zu wa rten, bis sie zur Abg abe ihre s Zeugnisses oder Guta cht ens aufger ufe n wer de n. 2 Sofern besondere Umstä nde die s rec htf ertigen und für die Verhandlung kei n Nac hte il erwäc hst, kann de r Einz elrichter bzw. de r Stra fge ri cht sprä si - dent vom ge me insam en Auf ruf und der Anwesenh eits pfli cht be fre ien. 1 ) § 48 k) Wi der spens tige Zeuge n und Sac hv er ständige Wer al sZe uge oder Sachve rs tä ndiger ohne hinreiche nden Grund nicht zur Verhandl ung ersc heint, wir d als wider spe nstiger Ze uge behande lt (§§ 23 und 30) und kann, sofe rn die Ver handlung seinetwegen aus gese tz t we rden muss, in deren Koste n ve rfällt we rde n. § 49 1) l) Ei nv ernahm e von Ze uge n und Sa chv erständigen 1 Na chde mAuf ruf der Zeuge nund de rBefragung des Be sc huldigten nach
§ 45 Abs. 1 sc hrei tet der Ei nz elr ic hter bz w. der Stra fge richtspräsident zur
Ein verna hme de r Zeuge n und Sa chve rs tändigen. 2 Sofern di es zweckdienlich ers che int, könne ndie Zeugen in Anwese nheit de r Sachv erstä ndigen ein ve rnommen werden. Den Sachv erständigen kann ge st att et werde n, Fra gen an die Zeuge n und den Bes chuldigten zu stellen. 3 Da sRe cht zur Fragestellung anZe ugen und Sa chve rs tändige haben auch die Mit gli ede r des Ge ric htes und die Parteien. De r Einze lrichter bzw. der Strafgeri cht spräsi dent sorgt daf ür, das s dieses Befra gungsrec ht nicht miss - braucht wird. § 50 1) m) Ein ver nahm e des Be schuldigt en 1 De r Einz elricht er bzw. der Stra fge richts prä side nt kann im Ans chluss an die Ein verna hme der Ze ugen und Sa chv erständigen auc h den Be schuldigten einve rne hme n und ihm die Erge bniss e de r Beweisve rha ndlung vorha lten. 2 Auf all eFä ll eist dem Be sc huldigten Gelege nheit zugebe n, sich übe rda s in der Bewe isv erhandlung gege n ihn Vorge bra chte auszus pre che n. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
35 § 51 1) n) Pa rt eivor träge und Schlus sw ort Nac h Sc hluss der Beweis ver handlung erfolge n gemäss § 45 die Parte i- vort rä ge und da s Schlusswor t des Besc huldigte n. §§ 52 – 53 ... 2 ) § 54 o) Nacht rägl iche Akte nergänz ung 1 Er gibt sic h aus der Ha uptver handlung die Not wendigkeit einer Ergän - zung der Unt ersuchung, so kann das Ge richt ausna hms we is edie Verhandlung ve rta ge n, sofern die Beweis mi ttel nicht sofort erhoben werden kön nen. 2 Ge gen eine n sol chen Ver tagungsbe sc hluss kann kein Re chtsmittel er - gri ffen we rde n. § 55 1) 4. Urt eil 1 Na ch Sc hluss der Ha uptv er handlung und nach allenf alls durc hgeführ ter Akt ener gä nzung schreitet das Ge ric ht zur Fällung de s Urteils. 2 Da s Geri cht urt eil t nach freie m Erme ssen in Würdigung der vor - liegende nBe wei ser gebniss eund auf Grund de sGes etzes .Es ist bezüglich des Sachve rhal ts, ni cht jedoch hins ichtlic h de r re chtlic hen Würdigung und des Strafmasse s an die Anträge de s Sta atsa nwaltes geb unden. 2bis Das Ge ric ht kann der Staa tsanw altsc haf t im Rahmen de s Hauptverfa h- rens ge sta tte n, die Anklage zu er weitern ode r zu berichtige n, doch dürfen sol che Ankla gepun kte nur beur teilt we rde n, wenn den Parteien vorgängig das recht lic he Ge hör gewährt wur de. 3 Scha dene rsa tzansprüc he we rde n beur te ilt, sofe rn die Beweisergebniss e di es ge st at te n; andernfalls wer den sie auf de n Zivil weg verwies en. 4 Di e Eröf fnung erfol gt gemäs s § 78 Ger ichtsorg anisationsges etz. 5 Di e Org ane der St rafre chts pflege te ile n der Zuge r Polize i die rechtskräf - tige Erl edi gung von Verf ah re n mit. § 56 1) 5. Ver fahre nsk os ten a) Kos te nauf lage be i Schulds pruc h 1 Wird de r Be schuldigte ve rur teilt, so ha t er in der Regel die Unter- suchungs- und Ge ri chtskos te n zu tr agen. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 2) Auf ge hoben durc h Ände rung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133) . 321.1
36 2 Zu de nUnte rsuchungsk oste nge hör en auc hdie Kosten einer ers ta ndenen Unte rsuc hungs- und Sic her heitsha ft sowie die Kosten eine s von der Staats - anw alt scha ft bzw . dem Haf tric hte r angeordnete n Aufe ntha ltes in einer Be obacht ungs- oder Begu ta chtungs ans ta lt. 3 Da s Geri cht besti mmt, ob und inw iewe it mehrere Ve rurteilte solidarisch haft en. § 56 bi s 1 ) b) Kos tena ufl age bei Fr eis pruc h 1 Wird de rBes chul di gte fre ige spr oche n, soträgt in der Rege lder Staat di e Unte rsuc hungs- und Ger ichts kos ten. 2 Di e Koste n können ganz ode r teilw eis e dem Freigesproche nen auf erle gt werden, we nn die ser die Einleitung des Stra fv erfa hre ns durch ein ve rwerf- liches ode rle ic htfertiges Ver halte nve rur sacht ode rdie Durc hf ührung des Ver - fahrens erschwe rt ha t. 3 Bei Fre ispre chung wege n Schuldunfä higkeit 2 ) ent sc hei det das Ge richt über den Koste npunkt unter Würdigung alle r Umstände . 4 Wurde di e Unters uchung auf grund eine r Priv atkla ge geführt, so können die Koste n, we nn de r Be sc hul digte von Schuld und Stra fe freig esprochen wird, ganz ode r tei lweis e dem Pr iva tkläge r auferlegt werden. Der Anzeiger haft et nur dann für die Kos ten, we nn er absichtlic h ode r grobfa hrlässig un - wahre Anga ben, die zur Unter suc hung Anlass gab en, gemac ht ha t. § 56 ter 1) c) Kos te na ufl age im Re chts mittelve rf ahren 1 Im Rec htsm it tel verf ahr en er folgt die Aufe rlegung de r Kosten in der Re - ge l nach Ma ssgab e de s Er folges des ergriffenen Re chtsmitte ls . 2 Di e Einspra che gegen eine n Str af bef ehl gilt als Rechtsmittel im Sinne die ser Be sti mmung. § 57 3) 6. Ent sc hädigung a) der Fr ei ges proc hene n 1 We rde nde mFreigespr ochene nkeine Kosten auferlegt, soist ihm –wenn ihm durc h da s St rafv er fahr en we se ntlic he Kosten und Umtriebe erwac hsen sin d – ei ne Ent schädigung zula ste n des Staate s auszurichten. 2 Wurde die Unt er suchung auf gr und einer Priv atklage geführt, sokann der Privatkl äge r zur Zahlung einer ange messe nen Entsc hädigung an den Fre ige - sprochene n bz w. zum Er satz der dem Freige sprochene n aus der Staa ts kasse ausgeri cht et en Ent schä dig ung ver pf lic hte t we rde n. 1) Ei nge fügt durc h Ände rung vom 15. März 1979 (GS 21, 241) . 2) 3) Fas sung gem äss Änder ung vom 31. Aug. 1989 (GS 23, 403) . 321.1
37 3 De r Anz eige r kann nur dann zur Zahlung bzw. zum Ersa tz eine r Ent - schädigung verpfl ichtet we rde n, we nn er absichtlic h ode r grobf ahrläss ig un - wahre Angabe n, di e zur Unt ers uchung Anlass gaben, ge ma cht hat. 4 Da sGe ric ht hat dem Fr eige sproc hene neine den Umstände nangemesse - ne Entschä digung für unges etz liche oder unbegründete Haft zuzus pre chen. § 58 1) b) der Ges chädi gt en 1 Wi rd der Be schul digte ver ur teilt und hat der Ges chädigte als Priva t- kl äger amVe rfa hren teilgenommen oder sind ihm durch da sVerfa hren andere Um trie be erwa chs en, für die de r Ve rurteilte einzustehe n ha t, so ha t der Verurtei lt e ihm in der Rege l eine ange messe ne Ents chä di gung zu bez ahlen. 2 Da s Ge ric ht legt di e Höhe die se r Entsc hädigung fe st und be stimmt , ob und wie wei t mehrere Ver ur te ilte solidar isc h haften. 3 Wi rd der Be schul digte fr eiges pr ochen, so kann er zur Za hlung einer Ent schädi gung an den Ges chä digt en verurteilt werden, we nn er die Einlei - tung de sStra fv erf ahrens dur ch ein verwerflic hes oder leichtfe rtiges Verhalten ve rursa cht oder di e Durchführ ung de s Strafverfa hre ns ersc hwe rt ha t. § 58 bis 1) 7. Kos te n- und Ent schädigungs fol ge n im Ehrv er le tzungs ve rfahren 1 Im Ehrve rle tz ungsproze ss sind die Vors chriften de rZivilproz essordnung über di e Proze sskosten (§ 36 – 45 ZPO) sinnge mä ss anzuwende n. 2 We nn besondere Ums tände es rec htfe rtigen, ka nn von diese nVorsc hrif - ten abge wic he n werden. V. Bes ond ere Ar ten des Ver fahre ns § 59 1) 1. Ve rfahr en vor dem Einz elr icht er 1 De r Ei nze lri cht er ents che ide t in allen Fällen, die ihm zur Beurte ilung übe rwi ese n we rden. 2 De m Besc hul digt en bz w. se ine m Ve rte idiger wird die Anklage der Staat sa nwa lt scha ft zugeste llt, und es wird ihm Frist zu einer sc hriftlic hen Stel lungna hme an ges etzt. Eine Ver handlung findet statt, we nn 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
38 1. eine unbedi ngte Fre iheits stra fe von über se chs Mona te n ode r die Anord - nung eine r Ma ssnahme na chArt. 59 – 61 und 63 StGB in Be tra cht falle n; 2. die St aa tsa nwal tsc haf t oder der Bes chuldigte es verla ngt; 3. der Ei nze lri cht er es für gebote n er achte t. 3 De m St aa tsanw al t ist die Teilnahme an der Ve rha ndlung freigestellt, sofern de r Einz el ri chter da s pe rs önliche Ersche ine n nicht au sdrücklic h anordnet . 4 Im Übri gen gel ten die Bes timmunge n von § 39 – 58 für das Hauptver - fahren vor St rafge ri cht. § 60 1 ) 2. Ve rfahr en bei nac hträglic he n richte rli chen Anordnungen a) Zust ändi gk eit Für na cht rägl iche rich te rliche Anordnunge n, namentlich im Zusa mmen - hang mit Ma ssnahm en ode rder Ver we ndung zu Gunsten der Ges chä di gten im Sinne von Art . 73 Abs . 3 StGB, ist unter Vorbehalt abw eichende r Bestim - mungen de sBundesrec hts de rRic hte rzuständig, de rdas rec ht skrä ft ige Urteil gefäl lt hat . § 61 1) b) Er heb ungen und Ents chei d 1 De r zust ändi ge Richte r ste llt Er hebunge n über Tatsa chen an, die für di e nachträgl ic he ri cht erliche Anordnung von Bedeutung sind. 2 Er ka nn dabe i di e Die ns te de r Polize i, de r Staa ts anw alts cha ft und des Am tes für Stra f- und Mas snahmen vollzug in Anspruc h nehmen. 3 Da s Urte il ergeht nach Anhör ung der Prozes sbe teiligten aufgrund der Akt en und wi rd schrif tlic h mit Re chts mittelbele hrung mitge te ilt. Eine Ver - ha ndlung finde t nur statt, wenn der Richter es für geboten era chtet. § 62 1) 3. Ver fahr en ge ge n Jug endliche a) Unt ers uchung 1 Di e Unte rsuchung gegen Jugendliche ge mäss Art. 5 ff. JS tG 1) wird ge - trennt von den Unte rs uch ungen gege n Erwa chsene vom Jugenda nwalt ge - führt. 2 Im Übrige n si nd die Be stimmunge n über das orde ntliche Untersu - chungsve rf ahre nsi nngemäs sanw endbar. Dabe isind insbe sonde re die Grund - sät ze na ch Art. 2 de s Bundes ges etze s über da s Jugends trafrecht zu berück - sicht ige n. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 2005 (GS 28, 635) ; in Kr af t am 1. Jan. 2007. 321.1
39 § 62 b is 1) b) Vors or gl iche Mas sna hme n 1 Ist ei ne Unt er suchung hängig und er for dert das Wohl de s Jugendlichen ein e soforti ge We gnahme aus der bis he rigen Umgeb ung, so kann der Juge nd - anw alt ei ne vorsorgliche Schutzma ss nahme nach den Artike ln 12 – 15 JStG anordne n. Die gl ei che Befugnis steht dem Präside nte nde sJugendg eric hts zu, sobald der Fal l be im Jugendge richt hä ngi g ist. 2 Di e vorsorgl iche An ordnung eine r Sc hutzmas snahme kann mit Be - schwerde an di e Justizkommis sion angefochte n werden. Der Beschwerde kann aufsc hie bende Wirkung zue rka nnt werden. § 62 te r 1 ) c) Unt ersuc hungsha ft 1 Unt ersuc hungshaft ka nn angeor dnet werden, wenn die Vora ussetzunge n von Art. 6Abs. 1 JStG er füllt sind. 2 Di e Unte rsuchungsha ft mus s in eine r besonderen Einric htung gemäs s Art . 6Abs. 2 JStG vollzogen wer den. § 62 quat er 1) d) Ver tei di gung Di eVe rte idigung richtet sich nac hAr t. 40 JS tG. Zuständig für die Bestel - lung ei nes amt li chen Ver teidige rs ist der Juge ndanwa lt bzw. der Jugendge - richt sprä side nt. § 62 quinqui es 1) e) Medi ati on 1 Zum Zwec ke der Media tion kann das Ve rf ahren unte rde nVorausse tz un - ge n von Art. 8Abs. 1 JStG auch vorlä ufig eingestellt we rde n. 2 De r Jugenda nwal t ka nn den Ges chä digte n und de n Juge ndlichen zu ei- ne m Eini gungsve rsuch vor lade n oder Dritte damit be auftrage n, ein Media - tionsve rf ahre n durchzuf ühr en. § 63 2) f) St ra fbe fe hl St ra fba re Handl ungen von Jugendliche n können mit Strafbefehl des Jugenda nwa lt s ge ahnde t we rde n, sof er n keine Schutzmass nahme angeordnet wi rd und die St rafe innerha lb de r Stra fbe fe hlsk ompe te nz liegt. Vorbe halte n 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 22. Dez . 2005 (GS 28, 635) ; in Kr aft am 1. Jan. 2007. 2) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
40 ble iben Übert ret unge n, die in die Kompetenz der Gemeinderäte fallen. Wird gegen de n Stra fbefehl Eins pr ac he erhoben, so eröffnet de r Juge ndanw alt eine Strafunte rsuchung. § 63 bi s 1) g) Urte il gegen Jugendliche bis zum volle ndeten 15. Altersjahr Im Ve rf ahre n gegen Jugendlic he bi s zum volle ndeten 15. Altersjahr fällt der Jugenda nwa lt nach Abs chlus s de r Untersuc hung das Urteil. Dies es ist dem Jugendl ic hen in der Regel mündli ch zu eröffne n und zu be gründen, ver - bunde n mit eine r Ermahnung und Ver wa rnung. Dem ge se tz liche n Vertreter wird das Urt ei l in schr iftliche r For m zugestellt. § 63 ter 1) h) Ha upt ver fa hr en vor Jugendge ri cht 1 Di e Ha uptv erhandl ung vor Juge ndge ric ht findet unt er Ausschluss de r Öffentli chke it st at t. Vor beha lte n bleibt Art. 39 Abs . 2 Bst. a JS tG. 2 De r Juge ndli che hat per sönlich vor Juge ndgericht zu ersc heinen. De r Geri chtsprä side nt kann de n Juge ndlic hen bei ausgewie se ner Kra nkheit ode r aus ande rn wi cht igen Grün den vom per sönliche n Ers che ine n be fre ie n, sofern sei ne Anwe senhe it nicht er for de rlich is t. 3 Persone n, die einen nähe re n Bezug zum Juge ndliche n haben, wie Ange - hörige ode r Erzi eh er , wer de n zur Ve rha ndlung vorgelade n. 4 Persone n, die ei n be rec ht igtes Inter es se ha ben, könne n zur Verhandlung zugelasse n we rden. 5 Ob de r Jugendl iche bei einer allfä llige n Ein vernahme von Ze ugen oder Sachv erst ändi gen zugege n se in soll, wir d vom Vors itze nden be stimmt. 6 Da s Urt ei l ist in der Regel vom Vor sitz enden mündlic h zu eröffnen und zu begründe n. 7 Im Übrige nsi nd di eBes timmunge nüber da sorde ntlic he Verfa hre nsinn - ge mäss anwe ndbar. § 64 4. Ve rf ahr en geg en Abwe se nd e 2) 1 Ist der Wohnort des Be sc huldigte n unbekannt ode r ka nn seine Auslie fe - rung nic ht herbe igeführ t wer den, so wird er zweimal im Amtsblatt öffentlich, unte r Anset zung ei ner ange me ss ene n Frist, aufgefordert, sich zur Unte rs u- chung ode r zur Hauptv er handlung zu stellen. Die Aufforderung erfolgt unter 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 2005 (GS 28, 635) ; in Kr af t am 1. Jan. 2007. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 15. März 1979 (GS 21, 241). 321.1
41 Anga be de s Ort es, der Zeit, de rAns chuldigung und des Hinwe is es , dass auch in seine rAbwe se nheit unter suc ht oder ve rha ndelt werde. 2 Übe r di e Bedingung en eine s allfä lligen freien Geleites bestimmt der Oberst aa tsa nwa lt und im Ha uptver fa hre n der Ric hte r. 1) 3 Ble ibt de r Beschul dig te tr otz ordnungs gemäs se rVorladung aus, so wi rd di e Unt ersuc hung zum Ab sc hlus s ge führt oder die ange se tz te Hauptverhand - lung, nac h Erle digung der ande rn mita ngesetzten Straffälle , zum Ur teil ge - bracht. Die Be weise werden na ch de n Bestimmungen di eses Ges etzes zur Kenntni s genom men und die anwe senden Parte ien ange hört. 4 Da sUrte il wi rd dem Ve rur teilt en, we nn desse nWohns itz be kannt ist, zu - gest ellt , sonst aber das Urte ils dis pos itiv im Amtsblatt veröffentlicht. §§ 65 – 68 bis 2 ) § 69 3) 5. Pr ivat kl ag e im Zivilpunk t a) Ei nr ei chung und Verfa hre n 1 Di e Priv at klage im Zivilpunkt is t schr iftlich in de r von de r Zivilprozess - ordnung dafür vor gesehen en For m einz ure ic hen. 2 De r mi t de r Str af sac he be fasste Richte r be urteilt im Ha uptv erfahren die Zivi lansprüc he unabhängig vom Stre itw ert, sofern sie liquid sind; andernfalls ve rweist er si e auf den Zivilw eg, wobe i die Verwe is ung endgültig ist. 3 Bewe isgrundl age bil den die Str afakte n und die vom Priva tkläger im Zi - vi lpun kt einge rei chten Beweis e. 4 Ei n Fre ispruch schlie ss t die Beur teilung von Zivilans prüc hen nicht aus. 5 Für Zivila nsprüche de s Opf er s gelten die bes onderen Vors chriften des Opferhi lfe gese tz es. § 69 bis 4) b) Rückzug 1 De r Rüc kzug der Zivilklage hat ke ine n Einfluss auf die Strafve rfolgung. 2 Zi eht de r Zivil kläger im Lauf e des Ver fa hre ns die Kla ge zurück, so ka nn er zur Tra gung de r dur ch die Klage ver ursac ht en Kos te n verpflichtet werden. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 2) Auf ge hoben durc h Ände rung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133) . 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 4) Eingef ügt durc h Änderung vom 15. Mä rz 1979 (GS 21, 241) . 321.1
42 § 69 t er 1) 6. Abge kür zt es Ve rfahren Grunds at z 1 De r Be sc huldi gte ka nn wä hr end der Untersuc hung das abgekürzte Verfahre n bea ntrage n. Der Sta atsa nwalt übe rmittelt de n während der Unte rsuc hung ges tellten Antr ag samt einer Stellungnahme unv erzüglich dem Obersta at sanw al t. 2 De r Obe rsta at sanwa lt kann de mAntr ag stattge ben, wenn: a) der zur Last ge le gte Sa chv er halt, sowe it er für die rec htliche Beurteilung der Ta t und die Fest leg ung der Sanktion erheblich ist, unbestritten ist; b) allfä ll ige Zivilanspr üch e von Pr iva tklä gern zum indes t im Grundsa tz aner - kannt oder dur ch Vergle ich ger ege lt sind. 3 De r Entsc hei d des Ober sta ats anwa lts wird nicht begründe t und ist nicht anfechtba r. § 69 quater 1) Ankündi gung 1 Ent sche ide t sich der Ober staats anwa lt vor Abs chluss der Unte rs uchung für da s abge kürzt e Ver fahr en, te ilt er dies den Parte ie n mit und setzt den Privatkl äge rn für di eAnmeldung ihre r Forderungen eine Fris t von 10 Tagen. Forderunge n, die ni cht inne rt Fr is t ange meldet we rde n, müs se n beim Zivil - richt er ge lt end ge mac ht we rde n. 2 In Bunde sstrafs ache n ver stä ndigt sich der Obe rs ta atsa nwa lt mit der Bundesa nwa lt scha ft. § 69 quinqui es 1) Ankl age sc hri ft 1 De r Oberst aa tsanwalt ar beitet aufgr und de rAkte n die Anklag eschrift in Form eine s Entwurfs de s Urteils dis positivs aus und eröffne t die se dem Be schuldi gte n. 2 Di eAnkla geschri ft enthält insbe sonde re : a) die Be ze ic hnung de r Par teien und ihrer Vertretungen; b) die Be sc hrei bung der str af bar en Ha ndlunge n, die der be schuldigten Per - son zur La st gel egt werde n; c) die Anga be de r Ge se tzes bes timmunge n, nac h de nen die unte r Anklage ge st ellt en Ha ndlungen str af bar sind; d) die vorge sehe nen Stra fe n und Ma ss nahme n; e) Wei sungen, di e de r bes chuldigten Person für die Probeze it erteilt werden; 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
43 f) die Re gel ung über zivilr ec htliche Ansprüche de r Priv atkl äger; g) die Kost en- und Entschädigungs folgen; h) den Hinwe is, dass der Be sc huldigte de m abgekürzten Ve rf ahren zu- gest imm t ha t. § 69 sexies 1) Eröf fnung de rAnkl age sc hrif t, Zust im mung 1 Di e Ankla ge schrif t wird dem Be schuldigte n und in Bundes strafsachen der Bu ndesa nwa lt schaft eröffne t, mit einer Frist von 10 Ta gen zur Er klärung ihrer Zusti mmung bzw. Ablehnung. Die Zustimmung des Bes chuldigt en muss ausdrüc kli ch erfolgen und als unwiderruf lich be zeichne t sein. Im Übri ge n wird Stil ls chweige n als Zus tim mung ge wertet. 2 Stim me n die in Absa tz 1 ge nannten Beteiligte n zu, wird die Anklage - schri ft sam t de n Ver fahrensa kte n und Zustimmungs erklä runge n an da s zu - ständige Geri cht weitergele ite t. Ander nfalls wird das ordentliche Verfahren wei terge führt. § 69 sept ies 2) Ger icht sver fa hre n 1 Da s geri cht li che Bestätigungsv er fahr en erfolgt in öff ent liche r Verhand - lung. 2 Da s Ge ric ht kann auf die Dur chf ührung einer Parte iverhan dlung ver - zicht en. Ein Verz ic ht ist nicht zulä ss ig, wenn eine Fre ihe itss trafe von mehr als zwei Ja hre n oder ei ne Verw ahr ung be antragt wird. 3) 3 Da s Geri cht ent sche idet ohne we ite re Bew eismas snahmen , im Falle ein er Parte iv erha ndlung abe r nac hAnhörung der Pa rteien, in de r Re gel innert ein es Mona ts se it Eingang de rAkten. § 69 oct ies 2) Ger icht sent sc hei d 1 Da s Geri cht befi ndet fr ei dar über, ob da s abge kürz te Ve rf ahren recht - mässig und angebr acht ist, und ob die Ankla ge so wie die vorge schlagene Sanktion in tat säc hlicher und rec htliche r Hinsicht zutreffen. 2 Best ät igt das Ger icht die Ankla ges chr if t, wird die se zum Urteil. Der Ge - richt sentsc he id wird zusammen mit de rAnkla geschrift inne rt 10 Arbe itstage n de n Part ei en zugest ellt. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 2) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 22. Dez . 2005 (GS 28, 635) ; in Kr aft am 1. Jan. 2007. 321.1
3 Best ät igt es die Anklage sc hr if t nicht, ge hen die Akten zurück an die Staat sanw al tsc haft zur Durc hführ ung de s ordentlic hen Ve rf ahrens. Die Zustimm ungserkl är ungen und allfä llige weitere Zugeständniss e, welche die Part eien im Hi nbli ck auf das abge kürz te Ve rf ahren ge ma cht ha ben, werde n dam it ge genst andsl os. 1) 4 De r Entsc hei d wir d sofor t mündlich und ohne weit ere Begründung er - öffnet. 5 Mi tt el s Besc hwer de kann gege n da s Urte il einzig geltend ge macht wer - den, de r Ankla ge sei nic ht zuge stimmt worde n oder das Urteil entspreche nic ht der Ankla ge. VI. Die Re chts mi ttel A. DieBerufung § 70 1) 1. Zul äs si gk ei t und Wirk ung 1 Mi t der Be rufung können er stins ta nzliche Urte ile und Be schlüsse an - gefocht en we rde n, die das Ver fahr en abs chlie ssen. 2 Di e Be rufungsi nstanz is t zuständig für die Beha ndlung allfä lliger Zivil - ansprüche . 3 Mi t der Be rufung können alle Mänge l de s Verfa hre ns und des Urteils angefoc hte n werd en. Wo die Ber uf ung möglic h ist, ist die Anrufu ng ande re r Re chtsm itt el nic ht zuläs sig . 4 Bei Übe rtre tungen ka nn das einze lrichte rliche Urte il, we nn das der Verurte il ung zugrunde lie gende Ve rha lte n von de r Ankla ge eb enfalls als Übertre tung qual if iz ier t wur de, nur wege n Ve rletzung kla re n materielle n Re chts, offe nsic htl ich unr ic htige r Akte n- und Beweiswürdigung und bei Verl etz ung best im mter Pro zes svor sc hrif te n ange foc hte n we rde n. 5 Di e Berufung hem mt die Rec hts kr af t de s Urteils. § 71 2) 2. Legit imati on und For mv orsc hri ft en 1 Zur Berufung si nd befugt: 1. die St aa tsa nwal tsc haf t; 2. der Besc huldi gte oder des sen ges etz lic her Ve rtreter; 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 321.1 44
45 3. der Priv atkl äger im Stra fpunkt, sowe it er Straf antr agstelle r ist und es um das Stra fa ntra gsrecht als solche s ge ht; 4. der Priva tkl äger im Zivilpunkt, sowe it die Be rufung nac h den Bestim - munge n der Zivi lpr ozes sor dnung mögl ich ist ; 5. das Opfe r und dessen Angehör ige nac h den Bes timmungen de s Opferhil - fe ge set ze s; 6. Per sone n, di e durch eine Einzi ehung ber ührt sind und ein re chtli ch ge - sc hüt zt es Inte re sse ande rAufheb ung oder Änderung de sEntscheide shaben. 2 Di e Berufung ist in ner t 30 Ta ge n na ch Zustellung des be gründeten Urt eils schri ftl ic h, mit bestimmten Antr äge n, be gründe tund im Doppel, unt er Bei fügung de s angef ochte nen Urte ils bei der Berufungs ins tanz einz ure i- chen. 1) 3 ... 2) § 72 3) 3. Ansc hlus sber uf ung 1 ... 4) 2 Ha t nur eine Part ei die Be ruf ung einge re icht, so kann sich die ande re Part ei bi nnen 10 Tagen seit Be ka nntgabe de r Berufung unter Einreichung de r Begehre n und ihrer Begr ündung ans chliessen. Die Ansc hl us sberu fung kann säm tlic he Te il e des angefoc htene n Ents cheides erf ass en und ist nic ht auf den Gegensta nd der Beruf ung bes chr änkt, es se i de nn, die se be ziehe sich aus - schl iessli ch auf den Zivilpunkt. Die Ans chlussberufung wird de mBerufungs - kl äger mit get ei lt. Der Hinfa ll der Ber ufung hat auch jenen der Anschluss - berufung zur Fol ge. § 73 4) § 74 4. Be wei se rgänzung en 1 Ei ne Ergä nzung der Unte rs uchung dur ch den Sta atsa nwalt, die Ein ver - na hme von Ze ugen oder Sa chv er ständige n an der Ha uptv erhandlung, die Durchführung eine sAugen sc heines oder eine Obe re xpertise ka nn vor der Be - rufungsinst anz nur dann na chge suc ht we rde n, we nn die Vor auss etzunge n der §§ 40 oder 41 erfül lt sind. 2 ve rhandlung übe r solche Begehr en. Eine nac hträgliche Akt energän zung nach
§ 54 is t zul ässi g. 1)
1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 1) Auf ge hoben durc h Ände rung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133) . 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 19. Dez . 2002 (GS 27, 633) ; in Kr aft am 1. Jan. 2003. 4) Auf ge hoben durc h Ände rung vom 19. Dez. 2002 (GS 27, 633) 321.1
46 § 75 1) 5. Ver fahr en 1 Da s Verf ahren vor der Beruf ungs ins tanz ric hte t sic h nach de n Bestim - mungen de r § 39 ff . Die bes onder en Ve rfa hr ensv orschriften für Juge ndliche sind vorbeha lt en. Be i Ber uf ungen gege n Urteile des Einz elrichters und des Jugendgeri cht shat die Sta ats anwa lts cha ft zur Verhandlung nur zuers cheinen, wenn si e se lbe r Ber ufung ode r Ansc hl ussberufung eingelegt hat oder die Be rufungsi nsta nz aus drüc klich das per sönlic he Ers che ine n anordnet. Nimmt der Staa tsa nwa lt ni cht pe rsönlich an der Ve rha ndlung teil, re ic ht er eine schri ftlic he Be rufungs antwor t ein. 2 Di e Be rufungsi nstanz ur teilt na ch fr eie m Erm ess en, wobe i sie weder an die Anträ ge des Staats anwa lt es noch an das Urte il der erste n Insta nz geb un - den ist . 3 Ble ibt der Berufungs klä ge r bz w. de r Ans chluss beruf ungs kläger ohne ent schuldba ren Grund der Ber uf ungsv er handlung fe rn, gilt die Berufung bzw. Anschlussbe rufung als zur üc kgezoge n. 2) 4 Da sVerf ahren in Fäl le n von § 70 Abs . 4 is t schri ft lich. B. DieWiede rauf nahm edes Ver fah ren s § 76 1. Vor auss et zungen 1 Di e Wi ede ra ufnahme de sVe rfa hre ns finde t statt, we nn: 1. erhe bli che Ta tsachen und Bew eismittel zum Vorsche in komme n, die dem Geri cht zur Zei t des früher en Ver fa hre ns nicht be kannt waren (Art. 385 StG B); 1) 2. glaubhaft ge mac ht wir d, das s ein in Abwe se nheit Ve rurte ilter von de r an ihn ge ric hte te nVorladung ke ine Ke nntnis hatte oder dass er du rc h erheb - liche Hinde rniss e abgehalten wur de, zur Unte rs uchung ode r zur Haupt - verha ndlung zu er scheine n. 2 Um Wi ede raufnahme de s Ve rf ahr ens kann von de r Staa ts anwaltscha ft und vom Verurt ei lt en oder na ch des se n Tod von se ine nAngehörigen nachge - sucht we rden. 1) 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 3) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 2005 (GS 28, 635) ; in Kr af t am 1. Jan. 2007. 321.1
47 § 77 2. Fr ist en Das Gesuc h um Wieder auf na hme de sVerf ahrens ist binnen 30 Tagen se it Bekannt werde n de s Grund es , spätes tens je doch zehn Ja hre nac h Rechtskraft des abz uände rnden Urteils, schr iftlic h und im Doppel bei demje nigen Ri ch- ter einz urei che n, der letztinsta nzlich entschiede n hat. § 78 3. Inhal t des Ge suc he s Das Ge suc h muss einlä ss lic h begr ündet und mit formul ierten Antr ägen ve rsehen sei n. Die Bewei smittel sind anzurufen und, so weit vorhanden, bei - zul egen. § 79 4. Ve rf ahr en 1 Da s Gesuc h wi rd der Ge genpar tei zur Vernehmlass ung zuge stellt. 2 Da sGeri cht kann, de rZulas sung der Wie deraufnahne vorgängig, die Ak - ten vo n sic h aus ergänzen las se n und di e vorläufige Freila ssung des Verurteil - ten verfüge n. 3 Wi rd dem Ge such entspr oche n, so ents che idet zugleich de rRichter, wel - cher Te il de s Ve rfahrens ne u auf ge nom me n und durc hgeführt werden soll. Das we it ere Verf ahr en richte t sich na ch den Be stimmunge n die ses Gesetzes . C. DieBes chw er de § 80 1) 1. Voraus se tzung en Di e Besc hwerde an die Jus tizkommiss ion ist zuläs sig: 1. ge gen al le Unt er suchungs handlungen, sofe rn das Ge setz sie nic ht aus - drüc kli ch ausschl iess t;
0 2. we gen Verwei ger ung oder Ver zöge rung der Rec hts pflege oder unge - bührl ic her Behandlu ng durc h Unte rs uchungs - und Ankla gebeamte, Ric hte r oder geri chtl iche Be amte;
0 3. we gen Ni cht anhandnahme einer Anzeige oder Priv atkla ge (§ 14); 4. ge gen Entsc hei de über die Aufe rlegung von Kos te n und die Zuspre - chung von Ent schä digungen, sow eit diese Ents che ide nicht mit der Ha uptsa che an ei ne höher e Insta nz we ite rgezoge n we rde n; 5. ge gen di e ungesetzliche Anor dnung einer Übe rw ac hung (§ 21 te r ); 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
48 6. ge ge n di e Einst ellungsv er fügung de s Staa ts- oder Jugenda nwa lts (§ 34);
0 7. ge ge n Anordnunge n des Haf trichters in den vorges ehen en Fäll en (§ 17 s ept ie s und 18 b is Abs. 4) ; 8. ge ge n Ent schei de des Juge ndanwa lt es ode r des Präsidenten des Jugend - ge ric hte s übe r die vors orglic he n Schutz ma ssnahmen (§ 62 b is ); 9. ge ge n Entsc hei de de s Staa ts anwalts aufgrund de s Einführun gsgesetze s zum Bundesgeset z über inte rna tiona le Rechtshilfe in Stra fsac hen; 10. ge ge nAble hnungs- und Auss tands entscheide de s Strafgeric hts; 11. ge ge n Anordnungen des Staats anwa lt s, des Einze lric hte rs bz w. des Stra fgeri cht spräsi dente n na ch § 2 Abs. 2 oder gegen Anordnungen des Juge nda nwa lt s nach § 62 qua ter ; 12. ge ge n Urte ile nac h § 69 oc ties im Rahm en von Abs . 5. § 81 2. Ber ec ht igung und Wir kung 1 Di eBesc hwe rde kann von je der mann, der ein Inte re ss egla ubh aft macht, erhoben we rden, es sei denn, das s da s Gesetz da s Bes chwerderec ht auf ge - wisse Persone n bes chr änk t. 2 Di e Be schwe rde hat nur in de n Fälle n von § 80 Ziff . 6 sowi e in den vom Bundesre cht vorge se henen Fällen aufs chiebe nde Wirkung. 1) § 81 bis 1) 3. Kos tenv ors chuss Bei Be schwe rden nach § 80 Ziff . 3 und 6 ha t de r Be sc hwe rdeführer auf Verl angen de r Just izk ommis sion die vora ussichtlichen Kosten de s Bes chwer - deverf ahre ns sic herzus te llen. § 82 4. Ver fahr en 1 Di e Besc hwe rde is t, so we it das Bunde sr ec ht keine andere Frist vors ie ht , innert 10 Tage n sei t de r Er öffnung der ange foc hte nen Verfügung bz w. se it Kenntnisna hme der ange foc htenen Proze sshandlung sc hriftlic h, mit be - stimmte n Ant räge n, begr ündet und im Doppe l, unte r Be ifügung der ange - fochtenen Verfügung be i de r Justizk ommission de s Obergerichts einz ure i- chen. 2) 2 Besc hwe rden wegen Rec hts ve rw eiger ung und Rechtsv erzögerung sind an ke ine Friste n ge bunde n. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 19. De z. 2002 (GS 27, 633) ; in Kr af t am 1. Jan. 2003. 321.1
49 3 Ersc hei nt die Bes ch we rde nicht sofor t als grundlos, so ist sie dem bet reffe nden Geri cht oder Be amte n, unte r Frista nsetzung, zur sc hriftlic hen Vernehml assung zuzustelle n. 3bis Be schwe rden nach § 80 Ziff . 1, 2 und 11 gegen Leitende Staatsa nwä l- te, Staat sanwä lt e und Unter suc hungs be amte sind zunächs t dem Oberstaats - anw alt zu überwe is en. Ver fügt er , da ss de n Be gehren de s Besc hwe rdeführ ers zu entspre chen ist, wird die Be schw er de als ge gens ta ndslos abge schrieben. 1) 4 Di e Just iz kom miss ion ents che ide t ohne weitere Verhandlung. § 82 bis 2) 5. Par tei ent schädi gung Dr ingt die beschwerdeführ ende Parte i mit ihrem Antrag ganz oder teil- wei se durch, so wi rd ihr zulas te n der Sta atska sse eine Pa rteientschädigung nach Ma ssga be ihres Obsie gens zuge sproche n. VI I. Die Urte ils volls tre ckung § 83 1. Zust ändi gk ei t a) Regi erungs rat 1 De r Re gie rungsrat erlä ss t die für den Vollz ug der Stra fe n und Mas snah - men gege nüber Erw achs enen erf or der lic hen Ve rordnungen. Er re gelt ins be - sondere das Disz iplinar rec ht (Ar t. 91 Abs. 3 StG B), die soz ia le Betre uung (Art . 96 St GB), die gemeinnützige Ar beit (Art. 375 in Verbindung mit Art. 37 StGB) und die Bewä hr ungs hilf e (A rt. 376 in Ve rbindung mit Art. 93 StGB). Er übt fe rne r di e Aufs icht über die Vollstre ckung von Stra fe n und Massna h- men gege nübe r Erwachsenen aus. 3) 2 Er ist zustä ndig für de nAbs chlus s von Leistungs vereinbarunge n im Sin - ne des Bunde sgesetzes über die Leis tungen de s Bundes für de n Straf- und Massna hme nvol lzug vom 5. Oktober 1984 4) . 5) § 83 bis 3) b) Ober ger icht Das Obe rge ric ht erl äs st die für de n Voll zug de r Schutzmass nahmen und Strafen gege nüber Jugend lic hen er for derlichen Ve rordnungen. Es übt die 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 2) Eingef ügt durc h Änderung vom 31. Aug. 1989 (GS 23, 403) 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 22. Dez . 2005 (GS 28, 635) ; in Kr aft am 1. Jan. 2007. 4) SR 341 5) Fa ssung ge mä ss Änder ung vom 5. Juli 2007 (Auf ga benteilung NF A; GS 29, 331); in Kr aft am 1. Jan. 2008. 321.1
50 Aufsicht übe r die Vollstr ec kung von Schutz ma ssnahmen und Strafen ge gen - über Jugendl ic hen aus. § 84 1) c) Si cher hei tsdir ekt ion 1 De r Si che rheit sdi rektion oblie gt, mit Ausna hme der Geldstrafen und Bussen, der Vol lz ug der Str af en und Ma ssnahmen gege nüber Er wachse nen. Sie ist, mi tAusna hme der Art. 52 bis 55 StGB, die «z uständige Beh örde », die «Vol lzugsbe hörde» sow ie die «Str afv ollz ugsbe hörde »im Sinne de rallgemei - nen Best im mungen de s Str af ges etz buche s sowie «zus tä ndige Be hörde» ge - mä ss VI Übe rga ngs bes timmunge n StG B Zif f. 3 Stra fregister. Sie ist auch die «zuständige Be hörde» für die geme innützige Arbe it ge mä ss Art. 375 Abs. 2 StGB. 2 Sie ist ausse rdem zuständig für : 1. die Entfe rnung der Ein tr äge im Str afregiste r (Art. 369 StGB); 2. die Verwe rtung von eingezoge nen Gegenständen und Vermögens werten (Art. 69 und 70 St GB) , so we it da s Gericht die se bzw. deren Verwertungs - erl ös nic ht de m Geschädigte n zuge spr oche n hat (Art. 73 StGB); 3. die Unbra uchb armac hung ode r Ve rnichtung von eingez ogenen Ge gen - st än den ,sowei tdas Ge richt die snic ht ber ei ts ange ordne tha t(Art. 69 Abs .2 StG B). 3 Besc hwe rden gegen Ents che ide de r Siche rhe itsdire ktion sind im Rah - me n de sVe rwa lt ungs re chts pflege ge setze s an den Regierungsrat zu richten. 2) § 84 bi s 1) d) Jugenda nwal t Dem Jugenda nwal t ob lie gt de rVollzug de r Schutzmass nahmen und Stra - fen gege nübe r Jugendli chen. § 85 1) e) Kanzl eie n 1 Di e Kost en gem äss §§ 56, 56 bi s und 56 ter St PO wer den von der Kanzl ei de r urte il ende n Behör de eingezoge n. 2 In Hä rte fäl le n können die Kosten vom Obergeric hts prä sidium ganz oder teilwei se erla sse n wer den. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 2005 (GS 28, 635) ; in Kr af t am 1. Jan. 2007. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 28. Aug. 2008 (GS 29, 933) ; in Kr af t am 1. Jan. 2009. 321.1
51 3 Di e Ka nzl ei 1. des urte ilende n Gerichts is t zus tä ndig für den Vollzug der Geldstrafen gem äss Art. 35 St GB so wie de r Bus se n gemäss Art. 106 Abs. 5 StGB, 2. die St aatsa nwal ts chaft is t zus tändig für den Vollz ug der Buss en ge mä ss Ar t. 24 JSt G. § 85 bis 1) f) Ve rw er tungse rl ös Die Geld strafen (Art. 35StG B), di eBu ssen (Art. 106 Abs .5StGB, Art. 24 JS tG) und die durch die Ver wer tung eingez ogene r Gege nstände und Vermö - genswe rte erzi el te n und nicht zu Gunste n des Ges chädigten zugesprochene n Verwertungse rlöse (A rt. 73 StGB) falle n in die Staa ts kas se. § 86 2. Unt er bruc h ode r Aufs chub Der Voll zug von St rafen und Mas snahm en darf aus wichtige n Gründe n unt erbroche n (Art . 92 StGB) ode r ver schoben we rde n. Ein wichtiger Grund liegt insbe sondere vor, wenn: 1) 1. der Verurt ei lte gei steskr ank ist; 2. wege n Kra nkh eit oder Schwa nger sc haft das Urte il ohne Gef ahr für den Verurt ei lte n oder die Ve rur teilte und ihr Kin d nic ht vollzogen werden kann; 3. die Wiede ra ufnahme de s Proz es se s be schlos sen is t und der Richter die vorl äuf ige Fre il assung de sVe rur teilte n anordnet (§ 79 Abs . 2 StPO); 4. inder soforti gen Vollzie hung de rFre iheitsstra fe eine ganz be sonde re Här - te lie gt. § 86 bis 2. bis Vorze itig er St raf - und Mas snahm env oll zug 1 Ist eine unbe dingt e Fr eiheits str af e ode r eine Mass nahme na ch den Arti - ke ln 59–61 oder Artikel 63 StG Bzuerwa rte n, so ka nn de mBe schu ldigten ge - stat tet we rde n, de n Vollzug vor ze itig anz utre te n (A rt. 58 Abs . 1 und Art. 75 Abs. 2 StGB). 1) 2 Widerruft der Beschuldigte se in Ein ver stä ndnis oder wird der vorze itige Vol lzug aus anderen Gründen abgebr oche n, wird er in Untersuc hungs- oder Sicherhe itsha ft versetzt, sof er n die Vor ausse tz ungen daz u gegebe n sind. 3 Di e Zust ändi gkei t ric htet sic h nac h § 2Abs. 2 StPO. 1) 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 22. Dez . 2005 (GS 28, 635) ; in Kr aft am 1. Jan. 2007. 321.1
52 § 87 1) 3. Vol lzugs kost en 1 Di e Koste n des Vol lz uge s von Fr eiheitsstra fe n trägt in der Rege l der Kant on. 2 Bei aufgesc hobenen Str af en, die durc h eine Mas sna hm e ers etzt werden, trägt für die Daue r der auf ges chobe nen Strafe de r Kanton allein die Kosten. 3 Di eKoste ndes Vol lz uge seiner Ma ss nahme trage nder Ka nton sowie die Einwohne r- ode r Bürge rg emeinden de r Be troff enen je zur Hä lfte . Zur De- ckung de r Kost en können Le istungen Dri tter wie Ve rs ic herungsleistungen, Schulbei trä ge usw. he ra ngez ogen werden. Der Ve rurteilte und, sola nge er mi nde rjä hrig ist sei ne Elter n, sind bei günstigen wirtsc haftlic hen Verhältnis - sen ganz oder tei lweis ezum Ers atz ver pflichte t. Das Amt für Straf- und Ma ss - nahmenv ol lz ug tri ff t die entspr ec he nde n Verfügun gen be i Erwa chsene n, der Jugendandw al t bei Jugendliche n. VIII. Die Be gnadigu ng 2) § 88 1. Zus tändi gk ei t Das Rec ht de r Begnadigung steht dem Kantonsrat zu (§ 41 Bst. f Kan - tonsverf assung 3) ). § 89 2. Vor prüf ung 1 Da s Be gnadi gungsgesuc h is t sc hrif tlich be gründe t, unte rAnrufung oder Be il ag e de r Be wei smittel der Sicher heitsdirektion 4) zuha nden des Regi e- rungsra te s ei nzure iche n. 2 De r Re gie rungsrat prüf t das Begnadigungsges uch und leitet es mit Be - richt und Ant rag an den Kantons ra t weiter. § 90 3. Auf schi ebe nde Wir kung Das Be gna digungsgesuc h hat nur auf schiebe nde Wirkung, wenn ihm der Re gie rungsra t di ese verle iht und der Vollzug noc h nic ht einge setzt ha t. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 2005 (GS 28, 635) ; in Kr af t am 1. April 2006. 2) Fas sung gem äss Änder ung vom 15. März 1979 (GS 21, 241). 3) BG S 111.1 4) Fas sung gem äss Änder ung vom 22. De z. 1998 (GS 26, 191) . 321.1
53 § 91 4. Ve rf ahr en vor de m Kantonsr at Das Ve rfa hren vor dem Kantonsr at richtet si ch na ch de rGeschä ft sor dnung des Kantonsra te s. 1) § 92 5. Wi de rr uf Üb er den Widerruf der be di ngt gew ähr ten Be gnadigung entsc heidet der Regi erungsrat . IX. Die Re habil itation 2 ) §§ 93 – 96 2) X. Sch luss -und Übe rgangs bes timmungen 3 ) § 97 1. Inkr af ttreten 1 Di e Stra fprozess ordnung tritt unt er Vor beha lt von § 34 der Kantonsver - fassung am 1. Ja nuar 1941 in Kr af t. 2 – 3 ... 4) § 98 2. Auf heb ung bis her ige n Recht s Mi t Inkraft tre ten di eses Ge setz es tre te n al le widerspreche nden Be sti m- mungen ausse r Kraft, ins be sonde re : 1. Verordnung de s Oberger ichtes be tre ffend das Überweisungsv erfahren in St ra fsa che n, vom 10. April 1926 5) . 2. Geri cht sordnung für das Poliz ei- und Kriminalgericht, vom 28. November 18 51 6) . 3. Üb er gangsbe sti mmungen betre ffe nd die Rec hts pflege , vom 24. Juni 18 74 7) , so wei t sie di e St raf re chtspf lege betr effen und noch in Re chtskraft si nd. 4. Gese tz übe r bedingte Fr eilas sung, Begnadigung und Reha bilita tion in St ra ffäl le n, vom 27. De zember 1871 8) . 1) BGS 141.1 2) Auf ge hoben durc h Ände rung vom 22. Dez. 2005 (GS 28, 635) ; in Kraft am 1. Jan. 2007. 3) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 15. Mä rz 1979 (GS 21, 241) . 4) Ge ge nsta ndslos e Ue B. 5) GS 12, 155 6) Ni cht in GS 7) GS 5, 255 8) GS 5, 119 321.1
54 § 99 1) 3. Über gangsbest immung en zur Ände rung der Strafproz essordnung vom 25. Januar 2007 a) Über gangsbest immungen be i hängigen Untersuchunge n 1 Ist be i Inkraft treten dies es Ge se tzes be i der Polize i oder beim fr ühe ren Unte rsuc hungsric hte ra mt ein Er mit tlungs- oder Untersuc hungsv erfahren nach al t § 12 und 14 bis ff. hängi g, so we rde n dies e Ver fahr en von de r neuen Staat sanw al tsc haft na ch ne uem Rec ht weitergeführt und abge sc hlosse n. 2 Na ch al te m Recht angeor dne te Zwangsmass nahmen gelten we iter, befri stet e bi s zum Abla uf der na ch bisherigem Rec ht dafür vorge sehenen gesetzl ic hen ode r ri chte rliche n Fr isten. 3 Fäl le , die in Anwendung von alt §14 und 14 bis durc h Eins prache ge gen Strafbefe hle de s Einz elric hter s an das frühe re Unte rs uchungsrichteramt gel angt wa re n, werde n von der neue n Sta atsanwa ltsc haft weite rg eführt und durch Ei nste llung, Ankla ge ode r alle nfa lls eine n ne uen Strafbefehl abge - schl osse n. 4 Fäl le , die noch in Anw endung von alt § 34 – 36 de m frühe re n Staatsa n- wal tüberwi ese n, bei Inkr af ttr ete ndes ne uen Gesetze saber noch nic ht erledigt worden ware n, werden von de r Staa ts anw altsc haft in Anwe ndung des neuen Re chts abgesc hlos sen. § 100 1) b) Übe rgangsb es ti mmungen be i hä ngigen Verfa hre n des Einz el richt er s 1 Di e be im Ein zel ri chte r hängigen Ankla gen des früheren Staatsanw alt s na ch alt § 30 de s Ges etze s übe r die Org anisation de r Geric htsbehörden (GOG) so wie alt § 37 dies es Ges etze s werden von ihm nach neue m Recht be urteil t. 2 Di e be i ihm hängige n, na ch alt GO G § 30 und alt § 14 dies es Ge setzes durch St rafbe fehl zu erle digenden Fälle überwe is t er zur Be handlung und Erle digung nac h neuem Re cht der Staa tsanw altsc haft. § 101 1) c) Übe rg angsbest immungen im Re chts mittelve rf ahren 1 Wurde vor Inkraftt re te n dies es Ges etze s ein Entsc heid getroffen, richten sich Rec htsm it te l und Re chts mittelv er fahren na ch bis herige m Recht. Die Re chtsm itt el gege n die entspr ec henden Entsc heide richten sich ebenfa lls na ch bi sheri gem Rec ht. 1) Fas sung gem äss Änder ung vom 25. Jan. 2007 (GS 29, 133); in Kraf t am 1. Jan. 2008. 321.1
55 2 Di e be i Inkra ft tret en die ses Ges etze s be im Strafgeri cht hä ng igen oder nach Absa tz 1 erhobenen Be ruf unge n werden zu Weite rführung und Ab - schl uss dem Ober gericht über tra gen. 3 Im Übrige n werden die hängigen Ber ufunge n vom Obergericht nach bi sherige m Rec ht zu Ende ge führ t. 4 Wi rd nac h Inkr af tt re ten die se s Ge se tz es erst instanz lich ein Entscheid get roffe n, ri cht en sich Rec hts mit te l und Re chtsmitte lv erfahren nach neuem Recht, auc h we nn das Verf ahr en noch unter dem bis herige n Recht anhä ngig gem acht wurde . § 102 1) d) We it ere Be st immungen 1 § 99 – 101 gel ten si nngemäs s auch für das Jugends trafve rf ahren. 2 Die Just iz komm iss ion ents che ide t nach Anhörung der Parteien in einem schri ftl ic hen Verf ahr en über die nicht ge regelten Fra gen de sÜbe rga ngsrechts. 1) Fa ssung ge mä ss Änderung vom 25. Ja n. 2007 (GS 29, 133); in Kr af t am 1. Jan. 2008. 321.1
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