Übereinkommen zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit de... (0.748.710.3)
CH - Schweizer Bundesrecht

Übereinkommen zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Zivilluftfahrt

Abgeschlossen in Montreal am 23. September 1971 Von der Bundesversammlung genehmigt am 14. Juni 1977¹ Schweizerische Ratifikationsurkunden hinterlegt am 17. Januar 1978 In Kraft getreten für die Schweiz am 16. Februar 1978 (Stand am 12. April 2018) ¹ AS 1978 461
Die Vertragsstaaten dieses Übereinkommens,
in der Erwägung, dass widerrechtliche Handlungen gegen die Sicherheit der Zivil­luftfahrt die Sicherheit von Personen und Sachen gefährden, den Betrieb von Luft­verkehrsdiensten ernstlich beeinträchtigen und das Vertrauen der Völker der Welt in die Sicherheit der Zivilluftfahrt untergraben.
In der Erwägung, dass solche Handlungen Anlass zu ernster Besorgnis geben,
In der Erwägung, dass es zur Abschreckung von solchen Handlungen dringend not­wendig ist, geeignete Massnahmen zur Bestrafung der Täter vorzusehen,
haben folgendes vereinbart:
Art. 1
(1) Eine strafbare Handlung begeht jede Person, die widerrechtlich und vorsätzlich
a) eine gewalttätige Handlung gegen eine Person an Bord eines im Flug befindli­chen Luftfahrzeugs verübt, wenn diese Handlung geeignet ist, die Sicherheit dieses Luftfahrzeugs zu gefährden; oder
b) ein im Einsatz befindliches Luftfahrzeug zerstört oder ein solches Luftfahr­zeug derart beschädigt, dass es flugunfähig wird oder dass die Beschädigung geeignet ist, seine Flugsicherheit zu gefährden; oder
c) in ein im Einsatz befindliches Luftfahrzeug auf welche Art auch immer eine Vorrichtung oder eine andere Sache bringt oder bringen lässt, die geeignet ist, dieses Luftfahrzeug zu zerstören oder derart zu beschädigen, dass es flug­unfähig wird oder dass die Beschädigung geeignet ist, seine Flugsicher­heit zu gefährden; oder
d) Flugnavigationseinrichtungen zerstört oder beschädigt oder ihren Betrieb beeinträchtigt, wenn eine solche Handlung geeignet ist, die Sicherheit eines im Flug befindlichen Luftfahrzeugs zu gefährden; oder
e) wissentlich unrichtige Angaben macht und dadurch die Sicherheit eines im Flug befindlichen Luftfahrzeugs gefährdet.
(1bis) Eine strafbare Handlung begeht jede Person, die widerrechtlich und vorsätz­lich unter Verwendung einer Vorrichtung, einer anderen Sache oder einer Waffe
a) auf einem Flughafen, welcher der internationalen Zivilluftfahrt dient, gegen eine Person eine gewalttätige Handlung verübt, die eine schwere Verletzung oder den Tod verursacht oder zu verursachen geeignet ist, oder
b) die Einrichtung eines Flughafens, welcher der internationalen Zivilluftfahrt dient, oder ein nicht im Einsatz befindliches Luftfahrzeug, das sich auf die­sem Flughafen befindet, zerstört oder schwer beschädigt oder die Dienste des Flughafens unterbricht,
wenn diese Handlung die Sicherheit auf diesem Flughafen gefährdet oder zu gefähr­den geeignet ist.²
(2) Eine strafbare Handlung begeht auch jede Person, die
a. eine der in Absatz 1 oder Absatz 1bis ³ genannten strafbaren Handlungen zu begehen versucht; oder
b. sich an der Begehung oder der versuchten Begehung einer dieser strafbaren Handlungen beteiligt.
² Eingefügt durch Art. II 1 des Prot. vom 24. Febr. 1988, in Kraft getreten für die Schweiz in ihrem Verhältnis mit den Vertragsstaaten des Prot. am 8. Nov. 1990 ( AS 1990 1935 ; BBl 1989 III 425 ).
³ Worte eingefügt durch Art. II 2 des Prot. vom 24. Febr. 1988, in Kraft getreten für die Schweiz in ihrem Verhältnis mit den Vertragsstaaten des Prot. am 8. Nov. 1990 ( AS 1990 1935 ; BBl 1989 III 425 ).
Ar t. 2
Im Sinne dieses Übereinkommens
a. gilt ein Luftfahrzeug als im Flug befindlich von dem Augenblick an, in dem alle Aussentüren nach dem Einsteigen geschlossen worden sind, bis zu dem Augenblick, in dem eine dieser Türen zum Aussteigen geöffnet wird; im Fall einer Notlandung gilt der Flug als fortdauernd, bis die zuständigen Behörden die Verantwortung für das Luftfahrzeug und für die Personen und Sachen an Bord übernehmen;
b. gilt ein Luftfahrzeug als im Einsatz befindlich vom Beginn der Flugvorberei­tung des Luftfahrzeugs durch das Bodenpersonal oder die Besatzung für einen bestimmten Flug bis zum Ablauf von vierundzwanzig Stunden nach jeder Landung; der Zeitraum, in dem sich das Luftfahrzeug im Einsatz be­findet, umfasst in jedem Fall den gesamten Zeitraum, während dessen sich das Luftfahrzeug im Sinne des Buchstabens a im Flug befindet.
Art. 3
Jeder Vertragsstaat verpflichtet sich, die in Artikel 1 genannten strafbaren Handlun­gen mit schweren Strafen zu bedrohen.
Art. 4
(1) Dieses Übereinkommen findet keine Anwendung auf Luftfahrzeuge, die im Militär-, Zoll- oder Polizeidienst verwendet werden.
(2) In den Fällen des Artikels 1 Absatz 1 Buchstaben a, b, c und e findet dieses Übereinkommen, gleichviel ob es sich um ein Luftfahrzeug auf einem internationa­len Flug oder auf einem Inlandflug handelt, nur Anwendung, wenn
a) der tatsächliche oder beabsichtigte Abflug- oder Landeort des Luftfahrzeugs ausserhalb des Hoheitsgebiets des Eintragungsstaats dieses Luftfahrzeugs gelegen ist oder
b) die strafbare Handlung im Hoheitsgebiet eines anderen Staates als des Eintra­gungsstaats des Luftfahrzeugs begangen wird.
(3) Ungeachtet des Absatzes 2 dieses Artikels findet das Übereinkommen in den Fällen des Artikels 1 Absatz 1 Buchstaben a, b, c und e ebenfalls Anwendung, wenn der Täter oder Verdächtige im Hoheitsgebiet eines anderen Staates als des Eintra­gungsstaats des Luftfahrzeugs aufgefunden wird.
(4) In Bezug auf die in Artikel 9 genannten Staaten und in den Fällen des Artikels 1 Absatz 1 Buchstaben a, b, c und e findet dieses Übereinkommen keine Anwendung, wenn die in Absatz 2 Buchstabe a des vorliegenden Artikels erwähnten Orte im Hoheitsgebiet desselben Staates gelegen sind und wenn dieser Staat einer der in Artikel 9 genannten Staaten ist, es sei denn, dass die strafbare Handlung im Hoheits­gebiet eines anderen als dieses Staates begangen oder der Täter oder der Verdächtige in einem solchen anderen Staat aufgefunden wurde.
(5) In den Fällen des Artikels 1 Absatz 1 Buchstabe d findet dieses Übereinkommen nur Anwendung, wenn die Flugnavigationseinrichtungen in der internationalen Luftfahrt verwendet werden.
(6) Die Absätze 2, 3, 4 und 5 dieses Artikels finden auch in den Fällen des Arti­kels 1 Absatz 2 Anwendung.
Art. 5
(1) Jeder Vertragsstaat trifft die notwendigen Massnahmen, um seine Gerichtsbar­keit über die strafbaren Handlungen in folgenden Fällen zu begründen:
a) wenn die strafbare Handlung im Hoheitsgebiet dieses Staates begangen wird;
b) wenn die strafbare Handlung gegen ein in diesem Staat eingetragenes Luftfahr­zeug oder an Bord desselben begangen wird;
c) wenn das Luftfahrzeug, an Bord dessen die strafbare Handlung begangen wird, mit dem noch an Bord befindlichen Verdächtigen in seinem Hoheits­gebiet landet;
d) wenn die strafbare Handlung gegen ein Luftfahrzeug begangen wird, das ohne Besatzung an eine Person vermietet wurde, die ihre Hauptbetriebs­lei­tung oder, wenn eine solche nicht besteht, ihren ständigen Aufenthalt in die­sem Staat hat, oder wenn die strafbare Handlung an Bord eines solchen Luft­fahrzeugs begangen wird.
(2) Ebenso trifft jeder Vertragsstaat die notwendigen Massnahmen, um seine Ge­richtsbarkeit über die strafbaren Handlungen nach Artikel 1 Absatz 1 Buchstaben a, b und c nach Artikel 1 Absatz 2, soweit dieser sich auf solche strafbare Handlungen bezieht, für den Fall zu begründen, dass der Verdächtige sich in seinem Hoheitsge­biet befindet und dass der betreffende Staat ihn nicht nach Artikel 8 an einen der in Absatz 1 des vorliegenden Artikels genannten Staaten ausliefert.
(2bis) Ebenso trifft jeder Vertragsstaat die notwendigen Massnahmen, um seine Gerichtsbarkeit über die strafbaren Handlungen nach Artikel 1 Absatz 1bis und nach Artikel 1 Absatz 2, soweit dieser sich auf solche strafbaren Handlungen bezieht, für den Fall zu begründen, dass der Verdächtige sich in seinem Hoheitsgebiet befindet und dass der betreffende Staat ihn nicht nach Artikel 8 an den in Absatz 1 Buchstabe a des vorliegenden Artikels genannten Staat ausliefert.⁴
(3) Dieses Übereinkommen schliesst eine Strafgerichtsbarkeit, die nach nationalem Recht ausgeübt wird, nicht aus.
⁴ Eingefügt durch Art. III des Prot. vom 24. Febr. 1988 in Kraft getreten für die Schweiz in ihrem Verhältnis mit den Vertragsstaaten des Prot. am 8. Nov. 1990 ( AS 1990 1935 ; BBl 1989 III 425 ).
Art. 6
(1) Hält ein Vertragsstaat, in dessen Hoheitsgebiet sich der Täter oder der Verdäch­tige befindet, es in Anbetracht der Umstände für gerechtfertigt, so nimmt er ihn in Haft oder trifft andere Massnahmen, um seine Anwesenheit sicherzustellen. Die Haft und die anderen Massnahmen müssen mit dem Recht dieses Staates übereinstim­men; sie dürfen nur so lange aufrecht erhalten werden, wie es notwendig ist, um die Einleitung eines Strafverfahrens oder Auslieferungsverfahrens zu ermöglichen.
(2) Dieser Staat führt unverzüglich eine vorläufige Untersuchung zur Feststellung des Sachverhalts durch.
(3) Einer auf Grund des Absatzes 1 in Haft befindlichen Person wird jede Erleichte­rung gewährt, damit sie mit dem nächsten zuständigen Vertreter des Staates, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, unmittelbar verkehren kann.
(4) Hat ein Staat eine Person auf Grund dieses Artikels in Haft genommen, so zeigt er unverzüglich den in Artikel 5 Absatz 1 genannten Staaten, dem Staat, dessen Staatsangehörigkeit die in Haft genommene Person besitzt, sowie, wenn er es für angebracht hält, jedem anderen interessierten Staat die Tatsache, dass diese Person in Haft ist, und die Umstände an, welche die Haft rechtfertigen. Der Staat, der die vorläufige Untersuchung nach Absatz 2 durchführt, unterrichtet die genannten Staaten unverzüglich über das Ergebnis der Untersuchung und teilt ihnen mit, ob er seine Gerichtsbarkeit auszuüben beabsichtigt.
Art. 7
Der Vertragsstaat, in dessen Hoheitsgebiet der Verdächtige aufgefunden wird, ist, wenn er ihn nicht ausliefert, verpflichtet, den Fall ohne irgendeine Ausnahme und unabhängig davon, ob die strafbare Handlung in seinem Hoheitsgebiet begangen wurde, seinen zuständigen Behörden zum Zwecke der Strafverfolgung zu unterbrei­ten. Diese Behörden treffen ihre Entscheidung in der gleichen Weise wie im Fall einer gemeinrechtlichen strafbaren Handlung schwerer Art nach dem Recht dieses Staates.
Art. 8
(1) Die strafbaren Handlungen gelten als in jedem zwischen Vertragsstaaten beste­henden Auslieferungsvertrag einbezogene, der Auslieferung unterliegende strafbare Handlungen. Die Vertragsstaaten verpflichten sich, die strafbaren Handlungen als der Auslieferung unterliegende strafbare Handlungen in jeden zwischen ihnen zu schliessenden Auslieferungsvertrag aufzunehmen.
(2) Erhält ein Vertragsstaat, der die Auslieferung vom Bestehen eines Vertrags abhängig macht, ein Auslieferungsersuchen von einem anderen Vertragsstaat, mit dem er keinen Auslieferungsvertrag hat, so steht es ihm frei, dieses Übereinkommen als Rechtsgrundlage für die Auslieferung in Bezug auf die strafbaren Handlungen anzusehen. Die Auslieferung unterliegt im Übrigen den im Recht des ersuchten Staates vorgesehenen Bedingungen.
(3) Vertragsstaaten, welche die Auslieferung nicht vom Bestehen eines Vertrags abhängig machen, erkennen unter sich die strafbaren Handlungen als der Ausliefe­rung unterliegende strafbare Handlungen vorbehältlich der im Recht des ersuchten Staates vorgesehenen Bedingungen an.
(4) Jede der strafbaren Handlungen wird für die Zwecke der Auslieferung zwischen Vertragsstaaten so behandelt, als sei sie nicht nur an dem Ort, an dem sie sich ereig­net hat, sondern auch in den Hoheitsgebieten der Staaten begangen worden, die verpflichtet sind, ihre Gerichtsbarkeit nach Artikel 5 Absatz 1 Buchstaben b, c und d zu begründen.
Art. 9
Vertragsstaaten, die Betriebsgemeinschaften für den Luftverkehr oder internationale Betriebsstellen bilden, welche einer gemeinsamen oder internationalen Eintragung unterliegende Luftfahrzeuge einsetzen, bezeichnen in geeigneter Weise für jedes Luftfahrzeug den Staat unter ihnen, der die Gerichtsbarkeit ausüben und die Eigen­schaften des Eintragungsstaats im Sinne dieses Übereinkommens haben soll; sie zeigen dies der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation an, die allen Vertrags­staaten dieses Übereinkommens davon Kenntnis gibt.
Art. 10
(1) Die Vertragsstaaten bemühen sich in Übereinstimmung mit dem internationalen und dem nationalen Recht, alle geeigneten Massnahmen zur Verhinderung der in Artikel 1 genannten strafbaren Handlungen zu treffen.
(2) Ist wegen der Begehung einer der in Artikel 1 genannten strafbaren Handlungen ein Flug verzögert oder unterbrochen worden, so erleichtert jeder Vertragsstaat, in dessen Hoheitsgebiet sich das Luftfahrzeug, die Fluggäste oder die Besatzung befin­den, so bald wie möglich den Fluggästen und der Besatzung die Fortsetzung der Reise und gibt das Luftfahrzeug und seine Ladung unverzüglich den zum Besitz berechtigten Personen zurück.
Art. 11
(1) Die Vertragsstaaten gewähren einander die weitestgehende Hilfe im Zusam­menhang mit Verfahren, die in Bezug auf die strafbaren Handlungen eingeleitet werden. In allen Fällen ist das Recht des ersuchten Staates anwendbar.
(2) Absatz 1 lässt Verpflichtungen auf Grund eines anderen zwei- oder mehrseitigen Vertrags unberührt, der ganz oder teilweise die Rechtshilfe in Strafsachen regelt oder regeln wird.
Art. 12
Jeder Vertragsstaat, der Grund zu der Annahme hat, dass eine der in Artikel 1 ge­nannten strafbaren Handlungen begangen werden wird, übermittelt in Übereinstim­mung mit seinem nationalen Recht alle in seinem Besitz befindlichen sachdienlichen Angaben den Staaten, die nach seiner Auffassung zu den in Artikel 5 Absatz 1 genannten Staaten gehören.
Art. 13
Jeder Vertragsstaat übermittelt dem Rat der Internationalen Zivilluftfahrt-Organi­sation in Übereinstimmung mit seinem nationalen Recht so schnell wie möglich alle in seinem Besitz befindlichen sachdienlichen Angaben über
a) die Umstände der strafbaren Handlung;
b) die nach Artikel 10 Absatz 2 getroffenen Massnahmen;
c) die in Bezug auf den Täter oder den Verdächtigen getroffenen Massnahmen und insbesondere das Ergebnis eines Auslieferungsverfahrens oder eines an­deren Verfahrens.
Art. 14
(1) Jede Streitigkeit zwischen zwei oder mehr Vertragsstaaten über die Auslegung oder Anwendung dieses Übereinkommens, die nicht durch Verhandlungen beigelegt werden kann, wird auf Verlangen eines dieser Staaten einem Schiedsverfahren unterworfen. Können sich die Parteien binnen sechs Monaten nach dem Zeitpunkt, zu dem das Schiedsverfahren verlangt worden ist, über seine Ausgestaltung nicht einigen, so kann jede dieser Parteien die Streitigkeit dem Internationalen Gerichtshof unterbreiten, indem sie einen seiner Satzung entsprechenden Antrag stellt.
(2) Jeder Staat kann bei der Unterzeichnung oder der Ratifikation des Übereinkom­mens oder dem Beitritt zu diesem erklären, dass er sich durch Absatz 1 nicht als gebunden betrachtet. Die anderen Vertragsstaaten sind gegenüber einem Vertrags­staat, der einen solchen Vorbehalt gemacht hat, durch Absatz 1 nicht gebunden.
(3) Ein Vertragsstaat, der einen Vorbehalt nach Absatz 2 gemacht hat, kann diesen Vorbehalt jederzeit durch eine an die Depositarregierungen gerichtete Notifikation zurückziehen.
Art. 15
(1) Dieses Übereinkommen liegt am 23. September 1971 in Montreal für die Teil­nehmerstaaten der vom 8. bis 23. September 1971 in Montreal abgehaltenen Inter­nationalen Luftrechtskonferenz (im Folgenden als Konferenz von Montreal bezeich­net) zur Unterzeichnung auf. Nach dem 10. Oktober 1971 liegt das Übereinkommen für alle Staaten in Moskau, London und Washington zur Unterzeichnung auf. Ein Staat, der dieses Übereinkommen nicht vor seinem Inkrafttreten nach Absatz 3 unterzeichnet, kann ihm jederzeit beitreten.
(2) Dieses Übereinkommen bedarf der Ratifikation durch die Unterzeichnerstaaten. Die Ratifikations- und Beitrittsurkunden werden bei den Regierungen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, des Vereinigten Königreichs Grossbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika hinterlegt, die hiermit zu Depositarregierungen bestimmt werden.
(3) Dieses Übereinkommen tritt dreissig Tage nach Hinterlegung der Ratifikations­urkunden durch zehn Unterzeichnerstaaten dieses Übereinkommens, die an der Konferenz von Montreal teilgenommen haben, in Kraft.
(4) Für andere Staaten tritt dieses Übereinkommen mit seinem Inkrafttreten nach Absatz 3 oder dreissig Tage nach Hinterlegung ihrer Ratifikations- oder Beitritts­urkunde in Kraft, je nachdem, welcher Zeitpunkt später liegt.
(5) Die Depositarregierungen unterrichten unverzüglich alle Unterzeichnerstaaten und beitretenden Staaten über den Zeitpunkt jeder Unterzeichnung, der Hinterlegung jeder Ratifikations- oder Beitrittsurkunde, des Inkrafttretens dieses Übereinkommens sowie über alle sonstigen Mitteilungen.
(6) Die Depositarregierungen lassen dieses Übereinkommen sogleich nach seinem Inkrafttreten gemäss Artikel 102 der Charta der Vereinten Nationen⁵ und gemäss Artikel 83 des Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt (Chicago, 1944)⁶ registrieren.
⁵ SR 0.120
⁶ SR 0.748.0
Art. 16
(1) Jeder Vertragsstaat kann dieses Übereinkommen durch eine an die Depositarre­gierungen gerichtete schriftliche Notifikation kündigen.
(2) Die Kündigung wird sechs Monate nach Eingang der Notifikation bei den Depo­sitarregierungen wirksam.

Unterschriften

Zu Urkund dessen haben die unterzeichneten, hierzu von ihren Regierungen gehörig befugten Bevollmächtigten dieses Übereinkommen unterschrieben.
Geschehen zu Montreal am 23. September 1971 in drei Urschriften, jede in vier verbindlichen Wortlauten in englischer, französischer, russischer und spanischer Sprache.
(Es folgen die Unterschriften)

Geltungsbereich am 12. April 2018 ⁷

⁷ AS 1978 462 , 1979 1535 , 1981 1631 , 1982 1564 , 1984 279 , 1985 250 , 1986 908 , 1987 1162 , 1989 926 , 1990 1873 , 1992 936 , 2004 1625 , 2007 4211 , 2010 3379 , 2013 2725 und 2018 1649 . Eine aktualisierte Fassung des Geltungsbereiches findet sich auf der Internetseite des EDA (www.eda.admin.ch/vertraege).

Vertragsstaaten

Ratifikation

Beitritt (B)

Nachfolge­­erklärung (N)

Inkrafttreten

Afghanistan*

26. September

1984 B

26. Oktober

1984

Ägypten*

20. Mai

1975

19. Juni

1975

Albanien

21. Oktober

1997 B

20. November

1997

Algerien*

  6. Oktober

1995 B

  5. November

1995

Andorra*

30. Juni

2006 B

30. Juli

2006

Angola

12. März

1998 B

11. April

1998

Antigua und Barbuda

22. Juli

1985 B

21. August

1985

Äquatorialguinea

  3. Januar

1991 B

  2. Februar

1991

Argentinien

26. November

1973

26. Dezember

1973

Armenien

10. September

2002 B

10. Oktober

2002

Aserbaidschan

15. März

2000 B

14. April

2000

Äthiopien*

26. März

1979

25. April

1979

Australien

12. Juli

1973

11. August

1973

Bahamas

27. Dezember

1984 B

26. Januar

1985

Bahrain*

20. Februar

1984 B

21. März

1984

Bangladesch

28. Juni

1978 B

28. Juli

1978

Barbados

  6. August

1976

  5. September

1976

Belarus*

31. Januar

1973

  2. März

1973

Belgien

13. August

1976

12. September

1976

Belize

10. Juni

1998 B

10. Juli

1998

Benin

19. April

2004 B

19. Mai

2004

Bhutan

28. Dezember

1988 B

27. Januar

1989

Bolivien

18. Juli

1979 B

17. August

1979

Bosnien und Herzegowina

15. August

1994 N

  6. März

1992

Botsuana

28. Dezember

1978

27. Januar

1979

Brasilien*

24. Juli

1972

26. Januar

1973

Brunei

16. April

1986 B

16. Mai

1986

Bulgarien

22. Februar

1973

24. März

1973

Burundi

11. Februar

1999

13. März

1999

Burkina Faso

19. Oktober

1987 B

18. November

1987

Chile

28. Februar

1974 B

30. März

1974

China*

10. September

1980 B

10. Oktober

1980

Hongkong*

  3. Juni

1997

  1. Juli

1997

Cook-Inseln

14. April

2005 B

14. Mai

2005

Costa Rica

21. September

1973

21. Oktober

1973

Côte d’Ivoire

  9. Januar

1973 B

  8. Februar

1973

Dänemark

17. Januar

1973

16. Februar

1973

    Färöer

20. September

1994

  1. Oktober

1994

    Grönland

  7. Mai

1980

  1. Juni

1980

Deutschland*

  3. Februar

1978

  5. März

1978

Dominica

26. Juli

2005 B

25. August

2005

Dominikanische Republik

28. November

1973

28. Dezember

1973

Dschibuti

24. November

1992 B

24. Dezember

1992

Ecuador

12. Januar

1977 B

11. Februar

1977

El Salvador

25. September

1979 B

25. Oktober

1979

Estland

22. Dezember

1993 B

21. Januar

1994

Fidschi

  5. März

1973

  4. April

1973

Finnland

13. Juli

1973 B

12. August

1973

Frankreich*

30. Juni

1976 B

30. Juli

1976

Gabun

29. Juni

1976

29. Juli

1976

Gambia

28. November

1978 B

28. Dezember

1978

Georgien

20. April

1994 B

20. Mai

1994

Ghana

12. Dezember

1973 B

11. Januar

1974

Grenada

10. August

1978 B

  9. September

1978

Griechenland

15. Januar

1974

14. Februar

1974

Guatemala*

19. Oktober

1978

18. November

1978

Guinea

  2. Mai

1984 B

  1. Juni

1984

Guinea-Bissau

20. August

1976 B

19. September

1976

Guyana

21. Dezember

1972 B

26. Januar

1973

Haiti

  9. Mai

1984

  8. Juni

1984

Honduras*

13. April

1987 B

13. Mai

1987

Indien*

12. November

1982

12. Dezember

1982

Indonesien*

27. August

1976 B

26. September

1976

Irak

10. September

1974 B

10. Oktober

1974

Iran

10. Juli

1973 B

  9. August

1973

Irland

12. Oktober

1976 B

11. November

1976

Island

29. Juni

1973 B

29. Juli

1973

Israel

30. Juni

1972

26. Januar

1973

Italien**

19. Februar

1974

21. März

1974

Jamaika

16. September

1983

16. Oktober

1983

Japan

12. Juni

1974 B

12. Juli

1974

Jemen

29. September

1986

29. Oktober

1986

Jordanien

13. Februar

1973

15. März

1973

Kambodscha

  8. November

1996 B

  8. Dezember

1996

Kamerun*

11. Juli

1973 B

10. August

1973

Kanada

19. Juni

1972

26. Januar

1973

Kap Verde

20. Oktober

1977 B

19. November

1977

Kasachstan

  4. April

1995 B

  4. Mai

1995

Katar*

26. August

1981

25. September

1981

Kenia

11. Januar

1977 B

10. Februar

1977

Kirgisistan

25. Februar

2000 B

26. März

2000

Kolumbien

  4. Dezember

1974 B

  3. Januar

1975

Komoren

  1. August

1991 B

31. August

1991

Kongo (Brazzaville)

19. März

1987

18. April

1987

Kongo (Kinshasa)

  6. Juli

1977 B

  5. August

1977

Korea (Nord-)*

13. August

1980 B

12. September

1980

Korea (Süd-)*

  2. August

1973 B

  1. September

1973

Kroatien

12. Juni

1993 N

  8. Oktober

1991

Kuba*

31. Oktober

2001 B

30. November

2001

Kuwait

23. November

1979 B

23. Dezember

1979

Laos

27. März

1989

26. April

1989

Lesotho

27. Juli

1978 B

26. August

1978

Lettland

13. April

1997 B

13. Mai

1997

Libanon

23. Dezember

1977 B

22. Januar

1978

Liberia

  1. Februar

1982 B

  3. März

1982

Libyen

19. Februar

1974 B

21. März

1974

Liechtenstein

23. Februar

2001 B

25. März

2001

Litauen

  4. Dezember

1996 B

  3. Januar

1997

Luxemburg

18. Mai

1982

17. Juni

1982

Madagaskar

18. November

1986 B

18. Dezember

1986

Malawi*

21. Dezember

1972 B

26. Januar

1973

Malaysia

  4. Mai

1985 B

  3. Juni

1985

Malediven

  1. September

1987 B

  1. Oktober

1987

Mali

24. August

1972 B

26. Januar

1973

Malta

14. Juni

1991 B

14. Juli

1991

Marokko*

24. Oktober

1975 B

23. November

1975

Marshallinseln

31. Mai

1989 B

30. Juni

1989

Mauretanien

  1. November

1978 B

  1. Dezember

1978

Mauritius

25. April

1983 B

25. Mai

1983

Mazedonien

  4. Januar

1995 N

  8. September

1991

Mexiko

12. September

1974

12. Oktober

1974

Mikronesien

19. März

2003 B

18. April

2003

Moldau

21. Mai

1997 B

20. Juni

1997

Monaco

  3. Juni

1983 B

  3. Juli

1983

Mongolei*

  5. September

1972

26. Januar

1973

Montenegro

  9. Januar

2007 N

  3. Juni

2006

Mosambik

16. Januar

2003 B

15. Februar

2003

Myanmar

20. Mai

1996 B

19. Juni

1996

Namibia

  4. November

2005 B

  4. Dezember

2005

Nauru

17. Mai

1984 B

16. Juni

1984

Nepal

10. Januar

1979 B

  9. Februar

1979

Neuseeland

12. Februar

1974

14. März

1974

Nicaragua

  6. November

1973

  6. Dezember

1973

Niederlande

  

  

    Aruba

11. Juli

1974

    Curaçao

11. Juli

1974

    Karibische Gebiete (Bonaire,
    Sint Eustatius und Saba)


11. Juli


1974

    Sint Maarten

11. Juli

1974

Niger

  1. September

1972

26. Januar

1973

Nigeria

  3. Juli

1973 B

  2. August

1973

Niue

30. September

2009 B

30. Oktober

2009

Norwegen

  1. August

1973 B

31. August

1973

Oman*

  2. Februar

1977 B

  4. März

1977

Österreich

11. Februar

1974

13. März

1974

Pakistan

16. Januar

1974 B

15. Februar

1974

Palau

  3. August

1995 B

  2. September

1995

Panama

24. April

1972

26. Januar

1973

Papua-Neuguinea*

  4. Dezember

1975 N

16. September

1975

Paraguay

  5. März

1974

  4. April

1974

Peru*

28. April

1978 B

28. Mai

1978

Philippinen

26. März

1973

25. April

1973

Polen*

28. Januar

1975

27. Februar

1975

Portugal*

15. Januar

1973

14. Februar

1973

Ruanda

  3. November

1987

  3. Dezember

1987

Rumänien*

15. August

1975

14. September

1975

Russland

19. Februar

1973

21. März

1973

Salomoninseln

  6. Mai

1982 N

  7. Juli

1978

Sambia

  3. März

1987 B

  2. April

1987

Samoa

  9. Juli

1998 B

  8. August

1998

San Marino

20. Januar

2015 B

20. Februar

2015

São Tomé und Príncipe

  8. Mai

2006 B

  7. Juni

2006

Saudi-Arabien*

14. Juni

1974 B

14. Juli

1974

Schweden

10. Juli

1973 B

  9. August

1973

Schweiz

17. Januar

1978

16. Februar

1978

Senegal

  3. Februar

1978

  5. März

1978

Serbien

23. Juli

2001

27. April

1992

Seychellen

29. Dezember

1978 B

28. Januar

1979

Sierra Leone

20. September

1979 B

20. Oktober

1979

Simbabwe

  6. Februar

1989 B

  8. März

1989

Singapur

12. April

1978

12. Mai

1978

Slowakei

  6. März

1995 N

  1. Januar

1993

Slowenien

20. August

1992 N

25. Juni

1991

Spanien

30. Oktober

1972

26. Januar

1973

Sri Lanka

30. Mai

1978 B

29. Juni

1978

St. Kitts und Nevis

10. September

2008 B

10. Oktober

2008

St. Lucia

  8. November

1983 B

  8. Dezember

1983

St. Vincent und die Grenadinen

29. November

1991 B

29. Dezember

1991

Südafrika*

30. Mai

1972

26. Januar

1973

Sudan

18. Januar

1979 B

17. Februar

1979

Suriname

27. Oktober

1978 N

25. November

1975

Swasiland

27. Dezember

1999 B

26. Januar

2000

Syrien*

10. Juli

1980 B

  9. August

1980

Tadschikistan

29. Februar

1996 B

30. März

1996

Tansania

  9. August

1983 B

  8. September

1983

Thailand

16. Mai

1978 B

15. Juni

1978

Togo

  9. Februar

1979 B

11. März

1979

Tonga

21. Februar

1977 B

23. März

1977

Trinidad und Tobago

  9. Februar

1972

26. Januar

1973

Tschad

12. Juli

1972

26. Januar

1973

Tschechische Republik

14. November

1994 N

  1. Januar

1993

Tunesien*

16. November

1981 B

16. Dezember

1981

Türkei

23. Dezember

1975

22. Januar

1976

Turkmenistan

25. Mai

1999 B

24. Juni

1999

Uganda

19. Juli

1982 B

18. August

1982

Ukraine*

26. Februar

1973

28. März

1973

Ungarn

27. Dezember

1972

26. Januar

1973

Uruguay

12. Januar

1977 B

11. Februar

1977

Usbekistan

  7. Februar

1994 B

  9. März

1994

Vanuatu

  6. November

1989 B

  6. Dezember

1989

Venezuela*

21. November

1983

21. Dezember

1983

Vereinigte Arabische Emirate

14. April

1981 B

14. Mai

1981

Vereinigte Staaten

  1. November

1972

26. Januar

1973

Vereinigtes Königreich* **

25. Oktober

1973

24. November

1973

Vietnam*

17. September

1979 B

17. Oktober

1979

Zentralafrikanische Republik

  1. Juli

1991 B

31. Juli

1991

Zypern

27. Juli

1973

26. August

1973

* Vorbehalte und Erklärungen.
** Einwendungen.
Die Vorbehalte, Erklärungen und Einwendungen werden in der AS nicht veröffentlicht.
Die englischen Texte können auf der Internetseite der Internationalen Zivilluftfahrts­organisation (www.icao.int/publications/pages/doc-series.aspx) eingesehen oder bei der
Direk­tion für Völkerrecht, Sektion Staatsverträge, 3003 Bern bezogen werden.
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