Verordnung über die Sicherung und Rückerstattung von Investitionsbeiträgen an Dritte
                            Verordnung  ü  ber die Sicherung und R  ü  ckerstattung von  Investitionsbeitr  ä  gen an Dritte  (VSRI)  Vom 27. M  rz 2012 (Stand 1. Januar 2019)  Der Regierungsrat des Kantons Zug,  gest  ü  tzt auf §  2  Abs.  3 und §  7  Abs.  1 des Gesetzes  ü  ber die Organisation  der Staatsverwaltung (Organisationsgesetz) vom 29.  Oktober 1998  1  )   und auf  §  16 des Gesetzes  ü  ber den Finanzhaushalt des Kantons und der Gemeinden  (Finanzhaushaltgesetz, FHG) vom 31.  August 2006  2  )  ,  beschliesst:  1. Allgemeine Bestimmungen
                        
                        
                    
                    
                    
                § 1 Gegenstand
                            1  Diese Verordnung regelt die Sicherung und R  ü  ckerstattung von Investiti    onsbeitr  ä  gen   des   Kantons   an   Objekte   (Grundst  ü  cke,   bewegliche   Sachen)  Dritter.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 2 Geltungsbereich und Zust
                            ä  ndigkeit
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Diese Verordnung gilt f  ü  r alle Bereiche, in denen der Kanton Investitions    beitr  ä  ge an Objekte Dritter leistet, sofern keine spezialgesetzlichen Bestim    mungen vorgehen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Zust  ä  ndig ist diejenige Direktion, welche das Gesuch um Ausrichtung ei    nes Investitionsbeitrages bearbeitet.  1)  BGS  153.1  2)  BGS  611.1
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2. Sicherung
                        
                        
                    
                    
                    
                § 3 Sicherung von Beitr
                            ä  gen an Grundst  ü  cke
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die zust  ä  ndige Direktion meldet dem Amt f  ü  r Grundbuch und Geoinfor    mation   (AGG)  die   R  ü  ckerstattungspflicht   f  ü  r   jeden   Investitionsbeitrag   f  ü  r  die Dauer ihrer Geltung zur Anmerkung im Grundbuch an.  *
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Kosten der Anmerkung gehen zu Lasten der Beitragsempf  ä  ngerin oder  des Beitragsempf  ä  ngers.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 4 Sicherung von Beitr
                            ä  gen an bewegliche Sachen
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  F  ü  r Beitr  ä  ge an bewegliche Sachen pr  ü  ft die zust  ä  ndige Direktion die Not    wendigkeit von geeigneten Sicherungsmassnahmen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Als   Sicherungsmassnahmen   kann   insbesondere   ein   Verzeichnis   der   be    weglichen Sachen verlangt werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 5 Unterhaltspflicht
                            1  Die mit Investitionsbeitr  ä  gen finanzierten Objekte m  ü  ssen sachgem  ä  ss un    terhalten werden. Die Unterhaltspflicht endet mit der Aufgabe der bestim    mungsgem  ä  ssen Nutzung.  3. R  ü  ckerstattung bei Zweckentfremdung und Ver  ä
                        
                        
                    
                    
                    
                § 6 Zweckentfremdung
                            1  Eine   Zweckentfremdung   liegt   vor,   wenn   das   Objekt   nicht   mehr   der  Zweckbestimmung dient, die Anlass f  ü  r die Gew  ä  hrung des Beitrages gab.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 7 R
                            ü  ckerstattung bei Zweckentfremdung oder Ver  ä  usserung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Werden vom Kanton ganz oder teilweise finanzierte Objekte ihrem Zweck  ganz oder teilweise entfremdet oder ganz oder teilweise ver  ä  ussert, so sind  die Investitionsbeitr  ä  ge des Kantons zur  ü  ckzuerstatten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Ist mit einer teilweisen Zweckentfremdung die bestimmungsgem  sse Ver    wendung des ganzen Objektes nicht mehr m  ö  glich, so ist der gesamte Inves    titionsbeitrag gem  ä  ss §  8 zur  ü  ckzuerstatten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Dauer der Geltung der R  ü  ckerstattungspflicht richtet sich nach der be    stimmungsgem  ä  ssen Verwendungsdauer des Objektes.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 8 Bestimmung der H
                            ö  he der R  ü
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die   R  ü  ckforderung   bemisst   sich   nach   dem   Verh  ä  ltnis   zwischen   der   be    stimmungsgem  ä  ssen und der tats  ä  chlichen Verwendungsdauer.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die   tats  ä  chliche   Verwendungsdauer   beginnt   ab   Inbetriebnahme   bis   zum  Zeitpunkt der Zweckentfremdung oder Ver  ä  usserung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die bestimmungsgem  ä  sse Verwendungsdauer beginnt ab Inbetriebnahme.  Sie richtet sich nach den §§  9 und 10, sofern keine spezialgesetzlichen Be    stimmungen vorgehen.  4. Berechnung des R  ü  ckerstattungsbetrages
                        
                        
                    
                    
                    
                § 9 Ausscheidung der Kosten f
                            ü  r dauerhafte und nicht dauerhafte  Werte
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Sofern  der   Kanton  nicht  die  Gesamtkosten  finanziert  hat,  wird  das  Ver    h  ä  ltnis des Investitionsbeitrages zu den Gesamtkosten (100%) ermittelt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Von   den   Gesamtkosten   des   Objektes   werden   die   Kosten   f  ü  r   dauerhafte  und best  ä  ndige Werte und die Kosten f  ü  r nicht dauerhafte und unbest  ä  ndige  Werte ausgeschieden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Ausscheidung der Kosten erfolgt nach den Hauptgruppen des Baukos    tenplanes BKP  1  )   beziehungsweise des Baukostenplanes Hochbau eBKPH  2  )  :  Hauptgruppe  BKP 0  Grundst  ü  cke  BKP 1  Vorbereitungsarbeiten  BKP 2  Geb  ä  ude  BKP 3  Betriebseinrichtungen  BKP 4  Umgebung  BKP 5  Baunebenkosten und  Ü  bergangskonten  BKP 6  Reserve  BKP 7  Reserve  1)  Baukostenplan   BKP   der   Schweizerischen   Zentralstelle   f  ü  r   Baurationalisierung   CRB  (Schweizer Norm SN 506 500)  2)  Baukostenplan Hochbau eBKPH der Schweizerischen Zentralstelle f  ü  r Baurationalisierung  CRB (Schweizer Norm SN 506 511)
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Hauptgruppe  BKP 8  Reserve  BKP 9  Ausstattung  eBKPH A  Grundst  ü  cke  eBKPH B  Vorbereitung  eBKPH C  Konstruktion Geb  ä  ude  eBKPH D  Technik Geb  ä  ude  eBKPH E  Ä  ussere Wandbekleidung Geb  ä  ude  eBKPH F  Bedachung Geb  ä  ude  eBKPH G  Ausbau Geb  ä  ude  eBKPH H  Nutzungsspezifische Anlage Geb  ä  ude  eBKPH I  Umgebung Geb  ä  ude  eBKPH J  Ausstattung Geb  ä  ude  eBKPH V  Planungskosten  eBKPH W  Nebenkosten  eBKPH Y  Reserve, Teuerung  eBKPH Z  Mehrwertsteuer
                        
                        
                    
                    
                    
                § 10 Dauerhafte und best
                            ä  ndige Werte
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Zu den dauerhaften und best  ä  ndigen Werten geh  ö  ren BKP 0, 1, 2, 4 und  anteilsm  ä  ssig 5 beziehungsweise eBKPH A bis G sowie I und anteilsm  ä  s    sig V bis Z. Diese unterliegen einer bestimmungsgem  ä  ssen Verwendungs    dauer von 30 Jahren, ebenfalls die unter den Reserven in BKP 6, 7 oder 8  beziehungsweise unter eBKPH Y erfassten Kosten f  ü  r dauerhafte und be    st  ä  ndige Werte.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Aus den auf BKP 0, 1, 2, 4 und anteilsm  ä  ssig 5 beziehungsweise eBKPH  A bis G sowie I und anteilsm  ä  ssig V bis Z sowie auf die Reserven in BKP 6  bis 8 beziehungsweise  in eBKPH Y fallenden Kosten f  ü  r dauerhafte und  best  ä  ndige   Werte   ist   der   prozentuale   Anteil   des   Investitionsbeitrages   des  Kantons zu den Gesamtkosten (100%) auszuscheiden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Der ausgeschiedene Anteil unterliegt der R  ü  ckerstattungspflicht  w  ä  hrend  30 Jahren ab Inbetriebnahme des Objektes.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 11 Nicht dauerhafte und unbest
                            ä  ndige Werte
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Zu   den   nicht   dauerhaften   und   unbest  ä  ndigen   Werten   geh  ö  ren   BKP   3,   9  und anteilsm  ä  ssig 5 beziehungsweise eBKPH H und J sowie anteilsm  ä  ssig  V bis Z, ebenfalls die unter den Reserven in BKP 6, 7 oder 8 beziehungs    weise  eBKPH  Y   erfassten  Kosten  f  ü  r  nicht  dauerhafte  und  unbest  ä  ndige  Werte.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die darauf fallenden Kosten werden von den Gesamtkosten (100%) ausge    schieden und den Kategorien gem  ä  ss Abs.  3 zugeteilt. Pro Kategorie wird  der Anteil des Kantons berechnet, sofern der Kanton nicht die Gesamtkos    ten (100%) finanziert hat. Dieser Anteil ist im Verh  ä  ltnis zwischen der be    stimmungsgem  ä  ssen und der tats  ä  chlichen Verwendungsdauer zur  ü  ckzuer    statten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  F  ü  r die mit Investitionsbeitr  ä  gen des Kantons finanzierten nicht dauerhaf    ten und unbest  ä  ndigen Werte  gelten folgende  bestimmungsgem  ä  ssen Ver    wendungsdauern:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  3 Jahre: EDVAnschaffungen,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  5 Jahre: Apparate
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  10   Jahre:   Installationen   und   Einrichtungen   wie   K  ü  chen,   Werkstatt  oder Laboreinrichtungen
                        
                        
                    
                    
                    
                § 12 Kreditabrechnungsbeschluss
                            1  Die Aufteilung der Gesamtkosten nach den Hauptgruppen des BKP bezie    hungsweise   eBKPH   gem  ä  ss   §  10   und   §  11   und   den   Kategorien   gem  ä  ss  §  11  Abs.  3 ist im Kreditbeschluss und im Kreditabrechnungsbeschluss der  zust  ä  ndigen   Beh  ö  rde   sowie   im   Bericht   der   Finanzkontrolle   gem  ä  ss   §  45  FHG vorzunehmen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5. Verfahren
                        
                        
                    
                    
                    
                § 13 Meldepflicht
                            1  Die Beitragsempf  ä  ngerin oder der empf  ä  nger meldet Zweckentfremdun    gen und Ver  ä  usserungen unverz  ü  glich schriftlich der zust  ä  ndigen Direktion.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die zust  ä  ndige Direktion  ü  berpr  ü  ft periodisch die Zweckentfremdung von  mit   Investitionsbeitr  ä  gen   finanzierten   Objekten.   Bei   Geringf  ü  gigkeit   kann  sie davon absehen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 14 Verfahren bei Zweckentfremdung oder Ver
                            ä  usserung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Bei   einer   Zweckentfremdung   oder   Ver  ä  usserung   des   Objektes   leitet   die  zust  ä  ndige Direktion ein Verfahren auf R  ü  ckerstattung der Beitr  ä  ge ein.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Sie pr  ü  ft dabei, in welchem Umfang der Beitrag zur  ü  ckzuerstatten ist und  ob ein H  ä  rtefall oder Geringf  ü  gigkeit vorliegt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Bei Vorliegen eines H  ä  rtefalles oder bei Geringf  ü  gigkeit kann die zust  ä  n    dige Direktion auf eine R  ü  ckforderung ganz oder teilweise verzichten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Sie holt beim Verzicht  auf  die R  ü  ckforderung  eines Betrages  ü  ber  5000  Franken   die   schriftliche   Zustimmung   der   Finanzdirektion   gem  ä  ss   §  37  Bst.  c FHG ein.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Die zust  ä  ndige Direktion erl  ä  sst eine Verf  ü  gung  ü  ber die R  ü  ckerstattung  von Kantonsbeitr  ä  gen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 15 Verzicht auf R
                            ü  ckforderung bei Ver  ä  usserung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Im Falle einer Ver  ä  usserung kann die zust  ä  ndige Direktion auf die R  ü  ck    forderung verzichten, wenn die Erwerberin oder der Erwerber
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  die Voraussetzungen f  ü  r die Beitragsgew  ä  hrung erf  ü  llt und
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  alle Verpflichtungen der Beitragsempf  ä  ngerin oder des Beitragsemp    f  ä  ngers,   insbesondere   die   R  ü  ckerstattungspflicht   f  ü  r   die   in   der   Ver    gangenheit gew  ä  hrten Beitr  ä  ge,  ü  bernimmt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6. Schlussbestimmungen
                        
                        
                    
                    
                    
                § 16 Ü
                            bergangsbestimmung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  F  ü  r Investitionsbeitr  ä  ge, die seit Inkrafttreten des FHG per 1.  Januar 2007  und vor Inkrafttreten dieser Verordnung an Objekte Dritter gew  ä  hrt wurden,  gilt diese Verordnung nur, sofern sie f  ü  r die Beitragsempf  ä  ngerin oder den  Beitragsempf  ä  nger   beg  ü  nstigend   ist   und  keine   besonderen   Bestimmungen  dies ausschliessen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Beitr  ä  ge an Grundst  ü  cke, die bisher noch nicht im Sinn von §  16  Abs.  4  FHG   gesichert   wurden,   sind   innert   zweier   Jahre   nach   Inkrafttreten   dieser  Verordnung zu sichern.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 17 Inkrafttreten
                            1  Diese Verordnung tritt am 1.  Juli 2012 in Kraft.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Sie ist in die Gesetzessammlung aufzunehmen und im Amtsblatt zu ver  ö  f    fentlichen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Ä  nderungstabelle  Nach Beschluss  Beschluss  Inkrafttreten  Element  Ä  nderung  GS Fundstelle  27.03.2012  01.07.2012  Erlass  Erstfassung  GS 31, 433  02.10.2018  01.01.2019  § 3 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Ä  nderungstabelle  Nach Artikel  Element  Beschluss  Inkrafttreten  Ä  nderung  GS Fundstelle  Erlass  27.03.2012  01.07.2012  Erstfassung  GS 31, 433
                        
                        
                    
                    
                    
                § 3 Abs. 1 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060