Verordnung über die Erfindungspatente (232.141)
CH - Schweizer Bundesrecht

Verordnung über die Erfindungspatente (Patentverordnung, PatV 1)

(Patentverordnung, PatV ¹ ) vom 19. Oktober 1977 (Stand am 1. Januar 2022) ¹ Abkürzung eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
Der Schweizerische Bundesrat,
gestützt auf die Artikel 35 b , 40 d Absatz 5, 40 e Absatz 5, 50 a Absatz 4, 56 Absatz 3, 59 c Absatz 4, 65, 140 l und 141 des Patentgesetzes vom 25. Juni 1954² (PatG) und auf Artikel 13 des Bundesgesetzes vom 24. März 1995³ über Statut und Aufgaben des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGEG),⁴
verordnet:
² SR 232.14 ³ SR 172.010.31 ⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Erster Titel: Allgemeine Bestimmungen

Erstes Kapitel: Verkehr mit dem Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum ⁵

⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
Art. 1 ⁶ Zuständigkeit
¹ Der Vollzug der Verwaltungsaufgaben, die sich aus dem PatG⁷ ergeben, ist Sache des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGE)⁸.
² Der Vollzug der Artikel 86 a –86 k PatG und der Artikel 112–112 f dieser Verordnung ist Sache des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherzeit (BAZG) ⁹ .¹⁰
⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
⁷ Ausdruck gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ). Diese Änd. wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.
⁸ Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 ( AS 2004 4937 ) angepasst. Diese Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.
⁹ Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 20 Abs. 2 der Publikationsverordnung vom 7. Okt. 2015 ( SR 170.512.1 ) auf den 1. Jan. 2022 angepasst ( AS 2021 589 ). Diese Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.
¹⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 2 ¹¹ Einreichungsdatum bei Postsendungen
Als Einreichungsdatum gilt bei Postsendungen der Zeitpunkt, in dem eine Sendung der Schweizerischen Post zuhanden des IGE übergeben wird.
¹¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 3 ¹² Unterschrift
¹ Eingaben müssen unterzeichnet sein.
² Fehlt auf einer Eingabe die rechtsgültige Unterschrift, so wird das ursprüngliche Einreichungsdatum anerkannt, wenn eine inhaltlich identische und unterzeichnete Eingabe innerhalb eines Monats nach Aufforderung durch das IGE nachgereicht wird.
³ Der Antrag auf Erteilung des Patents (Art. 24), des Zertifikats (Art. 127 c Abs. 1), der Verlängerung des Zertifikats (Art. 127 c Abs. 2) oder des pädiatrischen Zertifikats (Art. 127 w ) muss nicht unterzeichnet sein. Das IGE kann weitere Dokumente bestimmen, für welche die Unterschrift nicht nötig ist.¹³
¹² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
¹³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 4 Sprache
¹ Eingaben an das IGE müssen in einer schweizerischen Amtssprache abgefasst sein.¹⁴
² Die vom Anmelder¹⁵ bei der Anmeldung¹⁶ gewählte Amtssprache ist die Ver­fah­renssprache.
³ Die für die technischen Unterlagen einmal gewählte Sprache ist beizubehalten. Änderungen der technischen Unterlagen in einer andern Sprache werden nicht ent­gegen­genommen. Dies gilt auch für den Teilverzicht (Art. 24 PatG).
⁴ Werden andere Eingaben nicht in der Verfahrenssprache eingereicht, so kann die Übersetzung in diese Sprache verlangt werden.
⁵ Beweisurkunden, die nicht in einer Amtssprache abgefasst sind, brauchen nur berücksichtigt zu werden, wenn eine Übersetzung in einer Amtssprache vorliegt; vorbehalt en bleiben die Artikel 40 Absatz 2, 45 Absatz 3, 75 Absatz 4 und 127 p Absatz 3.¹⁷
⁶ Ist die Übersetzung eines Dokuments einzureichen und bestehen Zweifel an ihrer Richtigkeit, so kann verlangt werden, dass die Richtigkeit innerhalb der dafür ange­setzten Frist bescheinigt wird. Das IGE teilt die Gründe für seine Zweifel mit. Wird die Bescheinigung nicht eingereicht, so gilt das Dokument als nicht eingegan­gen.¹⁸
⁷ Sind die Unterlagen einer Teilanmeldung (Art. 57 PatG), eines Antrags auf Er­richtung eines neuen Patents (Art. 25, 27 und 30 PatG) oder einer Anmel­dung, die ein Prioritätsrecht aufgrund einer schweizerischen Erstanmeldung bean­sprucht (innere Priorität, Art. 17 Abs. 1ter PatG), nicht in der Amtssprache der früheren Anmeldung oder des ursprünglichen Patents abgefasst, so setzt das IGE dem Anmelder oder Patentinhaber eine Frist, innerhalb deren er eine Über­setzung in diese Sprache einreichen kann.¹⁹
¹⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹⁵ Ausdruck gemäss V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ). Diese Änd. ist im ganzen Erlass berücksichtigt.
¹⁶ Ausdruck gemäss V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ). Diese Änd. ist im ganzen Erlass berücksichtigt.
¹⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
¹⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 4 a ²⁰ Elektronische Kommunikation
¹ Das IGE kann die elektronische Kommunikation zulassen.
² Es legt die technischen Einzelheiten fest und veröffentlicht sie in geeigneter Weise.
²⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
Art. 4 b ²¹ Nachweise
¹ Das IGE kann verlangen, dass ihm Nachweise zu einer Eingabe eingereicht werden, wenn es begründete Zweifel an deren Richtigkeit hat.
² Es teilt die Gründe für seine Zweifel mit, gibt Gelegenheit zur Stellungnahme und setzt für die Einreichung der Nachweise eine Frist an.
²¹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 5 Mehrere Anmelder
¹ Sind an einer Anmeldung mehrere Personen beteiligt, so haben sie entweder eine von ihnen zu bezeichnen, der das IGE alle Mitteilungen mit Wirkung für alle zustellen kann, oder einen gemeinsamen Vertreter zu bestellen.
² Solange weder das eine noch das andere geschehen ist, wählt das IGE eine Person als Zustellungsempfänger im Sinne von Absatz 1. Widerspricht eine der anderen Personen, so fordert das IGE alle Beteiligten auf, nach Absatz 1 zu handeln.²²
²² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 6 und 7 ²³
²³ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).

Zweites Kapitel: Vertretung

Art. 8 ²⁴
²⁴ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 8 a ²⁵
¹ Lässt sich ein Anmelder oder Patentinhaber vor dem IGE vertreten, so kann das IGE eine schriftliche Vollmacht verlangen.
² Als Vertreter in das Register nach Artikel 93 eingetragen wird, wer vom Anmelder oder Patentinhaber ermächtigt worden ist, in dessen Namen alle im PatG oder in dieser Verordnung vorgesehenen Erklärungen gegenüber dem IGE abzugeben und Mitteilungen des IGE entgegenzunehmen. Wird dem IGE nicht ausdrücklich eine Einschränkung der Ermächtigung kundgetan, so gilt diese als umfassend.
²⁵ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006 ( AS 2006 4483 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 9 ²⁶
²⁶ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, mit Wirkung seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).

Drittes Kapitel: Fristen

Art. 10 ²⁷ Berechnung
¹ ...²⁸
² Berechnet sich eine Frist nach Monaten oder Jahren, so endet sie im letzten Monat an dem Tag, der dieselbe Zahl trägt wie der Tag, an dem sie zu laufen begann. Fehlt ein entsprechender Tag, so endet die Frist am letzten Tag des letzten Monats.²⁹
³ Wird eine Frist vom Prioritätsdatum an berechnet und werden mehrere Prioritäten beansprucht, so ist das früheste Prioritätsdatum massgebend.
²⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
²⁸ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 11–13 ³⁰
³⁰ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 14 ³¹ Weiterbehandlung
¹ Die Weiterbehandlung (Art. 46 a PatG) ist ausgeschlossen bei den Fristen:
a. für das Nachholen einer fehlenden Unterschrift (Art. 3);
b. für die Einreichung und Berichtigung von Prioritätserklärungen (Art. 39 Abs. 2 und 3, 39 a Abs. 2 und 3);
c. zur Hinterlegung biologischen Materials und zur Angabe des Aktenzeichens (Art. 45 b und 45 d );
d. im Rahmen der Eingangs- und Formalprüfung (Art. 46–52);
e. für die Zahlung der Recherchengebühr (Art. 53);
f. für die Zahlung der Anspruchsgebühr (Art. 53 a Abs. 1 und 61 a Abs. 2);
g. für den Antrag auf Aussetzung der Prüfung (Art. 62 Abs. 1 und 3, 62 a Abs. 1);
h. für die Zahlung der Übermittlungs-, Recherchen- und internatio­na­len Gebühren (Art. 121 und 122);
i. für den Antrag auf Durchführung einer Recherche internationaler Art (Art. 126 Abs. 2);
j. für den Antrag auf Rückerstattung von Jahresgebühren (Art. 127 m Abs. 6);
k.³²
für die Mitteilung des Zahlungszwecks (Art. 6 Abs. 2 der V des IGE vom 14. Juni 2016³³ über Gebühren, GebV-IGE);
l.³⁴
...
² Ist eine der Voraussetzungen für die Weiterbehandlung nicht erfüllt, so wird der Weiterbehandlungsantrag abgewiesen.³⁵
³¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
³² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
³³ SR 232.148
³⁴ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
³⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 15 Wiedereinsetzung in den früheren Stand a. Form und Inhalt des Gesuchs
¹ Im Gesuch um Wiedereinsetzung in den früheren Stand (Art. 47 PatG) sind die Tatsachen zu bezeichnen, auf die sich das Gesuch stützt. Innert der Frist für die Einreichung des Wiedereinsetzungsgesuchs ist die versäumte Handlung vollständig nachzuholen. Ist eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, so wird auf das Wiedereinsetzungsgesuch nicht eingetreten.³⁶
² Es ist die Wiedereinsetzungsgebühr zu zahlen.
³⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 16 b. Prüfung des Gesuchs
¹ Ist die Wiedereinsetzungsgebühr nicht bei der Einreichung des Gesuchs gezahlt worden, so setzt das IGE dem Gesuchsteller eine Nachfrist.³⁷
² Sind die zur Begründung des Gesuchs bezeichneten Tatsachen nicht glaubhaft gemacht, so setzt das IGE dem Gesuchsteller eine Frist zur Behebung des Mangels. Genügen die geltend gemachten Gründe nicht, so weist es das Gesuch endgültig ab. Zuvor ist dem Gesuchsteller Gelegenheit zu geben, innerhalb einer angemessenen Frist zur beabsichtigten Abweisung Stellung zu nehmen.³⁸
³ Wird das Gesuch gutgeheissen, so kann dem Gesuchsteller die Gebühr ganz oder teilweise zurückerstattet werden.
³⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
³⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Viertes Kapitel: Gebühren

Art. 17 ³⁹ Gebührenverordnung
Die Höhe der nach dem PatG und dieser Verordnung zu zahlenden Gebühren sowie die Zahlungsmodalitäten sind in der GebV-IGE⁴⁰ festgelegt.
³⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
⁴⁰ SR 232.148
Art. 17 a ⁴¹ Gebührenarten
¹ Um ein Patent zu erlangen oder aufrechtzuerhalten, sind folgende Gebühren zu bezahlen:
a. die Anmeldegebühr;
b. die Anspruchsgebühr;
c. die Prüfungsgebühr;
d.⁴²
...
e. die Jahresgebühren.
² ...⁴³
⁴¹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
⁴² Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 1999, mit Wirkung seit 1. Jan. 2000 ( AS 1999 2629 ).
⁴³ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 18 ⁴⁴ Jahresgebühren a. Fälligkeit im Allgemeinen
¹ Die Jahresgebühren sind für jede Anmeldung und jedes Patent ab Beginn des vierten Jahres nach der Anmeldung alljährlich im Voraus zu bezahlen.⁴⁵
² Sie werden jedes Jahr am letzten Tag des Monats fällig, in dem das der Anmeldung zuerkannte Anmeldedatum liegt.⁴⁶
³ Sie sind spätestens am letzten Tag des sechsten Monats ab der Fälligkeit zu zahlen; erfolgt die Zahlung nach dem letzten Tag des dritten Monats ab der Fälligkeit, so ist ein Zuschlag zu entrichten.⁴⁷
⁴⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
⁴⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 1. Mai. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 ( AS 2013 1305 ).
⁴⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁴⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 18 a ⁴⁸ b. Fälligkeit bei Anmeldungen und bei Errichtung neuer Patente
¹ Für eine aus der Teilung einer früheren Anmeldung hervorgehende Teilanmeldung richten sich der Betrag und die Fälligkeit der Jahresgebühren nach dem Anmelde­datum nach Artikel 57 PatG.
² Für ein neu errichtetes Patent (Art. 25 Abs. 2, 27 oder 30 PatG) richten sich der Betrag und die Fälligkeit der Jahresgebühren nach dem Anmeldedatum des ursprünglichen Patentes.
³ Die bei der Einreichung der Teilanmeldung oder des Antrages auf Errichtung des neuen Patentes bereits fälligen Jahresgebühren sind innerhalb von sechs Monaten nach Einreichung der Teilanmeldung oder des Antrages auf Errichtung des neuen Patentes zu bezahlen; erfolgt die Zahlung in den letzten drei Monaten, so ist ein Zuschlag zu entrichten.
⁴⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
Art. 18 b ⁴⁹ c. Nicht rechtzeitige Zahlung
¹ Auf eine Anmeldung, für die eine fällige Jahresgebühr nicht rechtzeitig gezahlt worden ist, wird nicht eingetreten; ein Patent, für das eine fällige Jahresgebühr nicht rechtzeitig gezahlt worden ist, wird im Register gelöscht.⁵⁰
² Das IGE löscht das Patent mit Wirkung vom Datum der Fälligkeit der nicht gezahlten Jahresgebühr; wird das Patent erst nach diesem Datum erteilt, so wird es mit Wirkung vom Erteilungsdatum gelöscht. Die Löschung wird dem Patentinhaber an­gezeigt.
⁴⁹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
⁵⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 18 c ⁵¹ d. Vorauszahlung
¹ Jahresgebühren können frühestens zwei Monate vor ihrer Fälligkeit gezahlt wer­den.
² Löscht das IGE ein Patent, so erstattet es die noch nicht fällige Jahresgebühr zurück.
⁵¹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 ( AS 1995 5164 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
Art. 18 d ⁵² e. Zahlungserinnerung
Das IGE macht den Anmelder oder Patentinhaber auf die Fälligkeit einer Jahres­gebühr aufmerksam und weist ihn auf das Ende der Zahlungsfrist und die Folgen der nicht rechtzeitigen Zahlung der Gebühr hin. Es kann auf Verlangen des Anmelders oder Patentinhabers Anzeigen statt an ihn an Dritte versenden, die für ihn regelmässig Zahlungen leisten. Ins Ausland werden keine Anzeigen versandt.
⁵² Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 ( AS 1995 5164 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 19 ⁵³ Löschung des Patents
Die Löschung eines Patents ist gebührenfrei.
⁵³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 19 a ⁵⁴
⁵⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 ( AS 1995 5164 ). Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wirkung seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
Art. 20 Rückerstattung
¹ Wird eine Anmeldung vollständig zurückgezogen oder abgewiesen oder wird auf sie nicht eingetreten, so erstattet das IGE zurück:⁵⁵
a.⁵⁶
eine im Voraus gezahlte, noch nicht fällige Jahresgebühr;
b.⁵⁷
...
c.⁵⁸
die Recherchengebühr unter den in Artikel 54 Absatz 4 vorgesehenen Bedingungen;
d.⁵⁹
die Prüfungsgebühr, sofern das IGE die Sachprüfung noch nicht aufge­nom­men hat.
² Wird ein Patent, für das eine fällige Jahresgebühr nicht rechtzeitig gezahlt worden ist, im Register gelöscht, so wird die Jahresgebühr zurückerstattet.⁶⁰
⁵⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
⁵⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
⁵⁷ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 1999, mit Wirkung seit 1. Jan. 2000 ( AS 1999 2629 ).
⁵⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁵⁹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
⁶⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).

Zweiter Titel: Die Anmeldung

Erstes Kapitel: Allgemeines

Art. 21 ⁶¹ Einzureichende Unterlagen
Wer ein Patent erlangen will, muss folgende Unterlagen einreichen:
a. den Antrag auf Erteilung des Patents;
b. die Beschreibung der Erfindung;
c. mindestens einen Patentanspruch;
d. die Zeichnungen, auf die in der Anmeldung Bezug genommen wird;
e. die Zusammenfassung;
f. die Erfindernennung;
g. gegebenenfalls den Prioritätsbeleg.
⁶¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 22 Berichtigung von Fehlern
¹ Sprachliche Fehler, Schreibfehler und Unrichtigkeiten in den Unterlagen können auf Antrag oder von Amtes wegen berichtigt werden; vorbehalten bleiben die Arti­kel 37 und 52.⁶²
² Die Berichtigung der Beschreibung, der Patentansprüche oder der Zeichnungen ist nur zulässig, wenn offensichtlich ist, dass schon die fehlerhafte Stelle nichts anderes aussagen wollte.
⁶² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Zweites Kapitel: Der Antrag auf Erteilung des Patentes

Art. 23 ⁶³ Form
¹ Für den Antrag ist ein vom IGE zugelassenes Formular zu benützen.
² Enthält ein im Übrigen formgültiger Antrag alle verlangten Angaben, so kann das IGE auf die Einreichung des Formulars verzichten.⁶⁴
⁶³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
⁶⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 24 Inhalt
¹ Der Antrag muss folgende Angaben enthalten:
a. das Begehren auf Erteilung eines Patentes;
b. den Titel der Erfindung (Art. 26 Abs. 1);
c. Namen und Vornamen oder Firma, Wohnsitz oder Sitz sowie Adresse des Anmelders;
d.⁶⁵
ein Verzeichnis der eingereichten Akten;
e.⁶⁶
...
² Der Antrag muss ausserdem enthalten:
a.⁶⁷
wenn der Anmelder nicht in der Schweiz wohnhaft ist oder nicht Sitz in der Schweiz hat, sein Zustellungsdomizil in der Schweiz;
abis.⁶⁸
wenn der Anmelder einen Vertreter bestellt hat, dessen Namen, Adresse sowie gegebenenfalls dessen Zustellungsdomizil in der Schweiz;
b. im Falle mehrerer Anmelder die Bezeichnung des Zustellungsempfän­gers;
c.⁶⁹
wenn es sich um eine Teilanmeldung handelt, die Bezeichnung als solche sowie die Nummer der früheren Anmeldung und das beanspruchte Anmelde­datum;
d. wenn eine Priorität beansprucht wird, die Prioritätserklärung (Art. 39);
e. wenn eine Ausstellungsimmunität geltend gemacht wird, die Erklärung über die Ausstellungsimmunität (Art. 44).
⁶⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
⁶⁶ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wirkung seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
⁶⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
⁶⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
⁶⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Drittes Kapitel: Die technischen Unterlagen

Art. 25 Allgemeines
¹ Die technischen Unterlagen bestehen aus der Beschreibung der Erfindung, den Patentansprüchen, den Zeichnungen und der Zusammenfassung. Jeder Bestandteil muss auf einem neuen Blatt beginnen.
² ...⁷⁰
³ Sie müssen eine unmittelbare sowie eine elektronische Vervielfältigung, insbeson­dere durch Scanning, gestatten.⁷¹ Die Blätter dürfen nicht ge­faltet sein und sind einseitig zu beschriften.
⁴ Sie sind auf biegsamem, weissem, glattem, mattem und widerstandsfähigem Pa­pier im Format A4 (21 cm mal 29,7 cm) einzureichen.
⁵ Die Textseiten müssen links einen unbeschrifteten Rand von mindestens 2,5 cm aufweisen. Die übrigen Ränder sollen 2 cm betragen.
⁶ Alle Blätter sind mit arabischen Zahlen zu nummerieren.
⁷ Die Texte müssen mit Maschine geschrieben oder gedruckt sein. Symbole und ein­zelne Schriftzeichen, chemische oder mathematische Formeln können handge­schrie­ben oder gezeichnet sein. Es ist mindestens ein Zeilenabstand von 1½ Zei­len ein­zu­halten. Die Schriftgrösse ist so zu wählen, dass die Grossbuchstaben eine Min­dest­höhe von 0,21 cm aufweisen. Die Schrift muss unverwischbar sein.
⁸ Die Beschreibung, die Patentansprüche und die Zusammenfassung dürfen keine Zeichnungen enthalten.
⁹ Masseinheiten sind nach den Vorschriften der Einheitenverordnung vom 23. November 1994⁷² anzugeben; zusätzliche Angaben in anderen Masseinheiten sind zulässig. Für mathematische und chemische Formeln sind die auf dem Fach­gebiet üblichen Schreibweisen und Symbole zu verwenden.⁷³
¹⁰ Grundsätzlich sind nur solche technischen Bezeichnungen, Zeichen und Symbole zu verwenden, die auf dem Fachgebiet allgemein anerkannt sind. Terminologie und Zei­chen sollen in der Anmeldung einheitlich sein.
¹¹ Soweit das IGE die technischen Unterlagen elektronisch entgegennimmt (Art. 4 a ), kann es von diesem Kapitel abweichende Anforderungen festlegen; es veröffentlicht diese in geeigneter Weise.⁷⁴
⁷⁰ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
⁷¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
⁷² SR  941.202
⁷³ Fassung gemäss Ziff. II der V vom 7. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 ( AS 2012 7193 ).
⁷⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
Art. 26 Beschreibung
¹ Die Beschreibung beginnt mit dem Titel, der eine kurze und genaue technische Bezeichnung der Erfindung wiedergibt. Der Titel darf keine Fantasiebezeich­nung ent­halten. Der endgültige Titel wird von Amtes wegen festgelegt.⁷⁵
² ...⁷⁶
³ In der Einleitung ist die Erfindung in den Grundzügen so zu umreissen, dass danach die technische Auf­gabe und ihre Lösung verstanden werden können.⁷⁷
⁴ Die Beschreibung soll eine Aufzählung der Figuren der Zeichnungen enthalten, mit einer kurzen Angabe, was jede Figur darstellt.
⁵ Sie muss mindestens ein Ausführungsbeispiel der Erfindung enthalten, es sei denn, die Erfindung sei auf andere Weise genügend offenbart.
⁶ Sofern es nicht offensichtlich ist, muss die Beschreibung angeben, wie der Ge­gen­stand der Erfindung gewerblich anwendbar ist.
⁷ ...⁷⁸
⁸ ...⁷⁹
⁷⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁷⁶ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wirkung seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
⁷⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁷⁸ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wirkung seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
⁷⁹ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wirkung seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
Art. 27 ⁸⁰ Sequenzprotokoll
¹ Sind in der Anmeldung Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen offenbart, so muss die Beschreibung ein Sequenzprotokoll enthalten, das dem Anhang C der Verwal­tungsvorschriften zum Vertrag vom 19. Juni 1970⁸¹ über die internationale Zusammen­arbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (PCT) entspricht.
² Ein nach dem Anmeldedatum eingereichtes Sequenzprotokoll ist nicht Bestandteil der Beschreibung.
⁸⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁸¹ SR 0.232.141.1
Art. 28 Zeichnungen
¹ Die benutzte Fläche der Zeichnungsblätter darf 17 cm mal 26,2 cm nicht über­schrei­ten und keine Umrahmungen aufweisen.
² Die Zeichnungen sind in unverwischbaren, gleichmässig starken und klaren Linien und Strichen ohne Farben oder Tönungen auszuführen; sie müssen sich unmittelbar für die Veröffentlichung sowie für die elektronische Vervielfältigung eignen.⁸²
³ Schnitte sind durch Schraffierungen zu kennzeichnen, welche die Erkennbarkeit der Bezugszeichen und Führungslinien nicht beeinträchtigen dürfen.
⁴ Der Massstab der Zeichnungen und die zeichnerische Ausführung müssen gewährleisten, dass die fotografische oder die elektronische Wiedergabe alle Einzel­heiten mühelos erkennen lässt.⁸³ Wird der Massstab auf der Zeichnung ange­geben, so ist er zeichnerisch darzustel­len; andere Massangaben sind in der Regel nicht zulässig.
⁵ Zahlen, Buchstaben und Bezugszeichen in den Zeichnungen müssen einfach und eindeutig sein.⁸⁴
⁶ Die Bezugszeichen in den Zeichnungen und in der Beschreibung oder den Pa­tent­an­sprüchen müssen miteinander übereinstimmen.
⁷ Teile einer Figur dürfen, soweit erforderlich, auf mehreren Blättern dargestellt wer­den, wenn die Figur durch Nebeneinanderreihen der Blätter mühelos zusam­men­gesetzt werden kann.
⁸ Die einzelnen Figuren sind klar voneinander zu trennen, aber platzsparend anzu­ord­nen. Sie sind durch arabische Zahlen fortlaufend und unabhängig von den Zeich­nungsblättern zu nummerieren.
⁹ Die Zeichnungen dürfen keine Erläuterungen enthalten. Zugelassen sind ledig­lich kurze Bezeichnungen oder Stichworte, die die Zeichnung besser verständlich machen; sie sind in der Sprache der Anmeldung abzufassen.⁸⁵
⁸² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁸³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
⁸⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
⁸⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
Art. 29 Patentansprüche
¹ In den Patentansprüchen sind die technischen Merkmale der Erfindung anzuge­ben.
² Die Patentansprüche müssen klar und möglichst knapp gefasst sein.⁸⁶
³ Sie sind systematisch, klar und übersichtlich zu gliedern.
⁴ Sie dürfen in der Regel keine Hinweise auf die Beschreibung oder die Zeichnun­gen und insbesondere keine Ausdrücke wie «wie beschrieben in Teil ... der Beschrei­bung» oder «wie in Fig. ... der Zeichnung dargestellt» enthalten.
⁵ Bezugszeichen in den Zeichnungen, die auf die technischen Merkmale der Erfin­dung hinweisen, sind in Klammern in den Patentansprüchen anzugeben, wenn diese dadurch leichter verständlich werden. Sie bewirken keine Einschränkung der Patent­ansprüche.
⁶ Die Patentansprüche sind fortlaufend mit arabischen Zahlen zu nummerieren.
⁸⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
Art. 30 ⁸⁷ Unabhängige Patentansprüche
¹ Enthält die Anmeldung mehrere unabhängige Patentansprüche gleicher oder ver­schiedener Kategorie (Art. 52 PatG), so muss der technische Zusam­men­hang, der die allgemeine erfinderische Idee zum Ausdruck bringt, aus diesen Ansprüchen selbst hervorgehen.
² Diese Bedingung gilt insbesondere dann als erfüllt, wenn die Anmeldung eine der folgenden Kombinationen von unabhängigen Patentansprüchen aufweist:⁸⁸
a. neben einem ersten Patentanspruch für ein Verfahren: je einen Patent­­anspruch für ein Mittel zu dessen Ausführung, für das Erzeugnis des Ver­fah­rens und ent­weder für eine Anwendung des Verfahrens oder für eine Ver­wen­dung dieses Er­zeugnisses;
b.⁸⁹
neben einem ersten Patentanspruch für ein Erzeugnis oder eine Vorrichtung: je einen Patentan­spruch für ein Verfahren zur Herstellung des Erzeugnisses oder der Vorrichtung, für ein Mittel zur Aus­führung des Ver­fahrens und für eine Verwendung des Erzeugnisses oder der Vorrichtung.
c.⁹⁰
...
⁸⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
⁸⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁸⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁹⁰ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 31 ⁹¹ Abhängige Patentansprüche
¹ Jeder abhängige Patentanspruch muss sich auf mindestens einen vorangehenden Pa­tentanspruch beziehen und die Merkmale enthalten, welche die besondere Aus­füh­rungsart kennzeichnen, die er zum Gegenstand hat.
² Ein abhängiger Patentanspruch kann sich auf mehrere der vorangehenden Patent­an­sprüche beziehen, sofern er sie eindeutig und abschliessend aufzählt.
³ Alle abhängigen Patentansprüche sind übersichtlich zu gruppieren.
⁹¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
Art. 31 a ⁹² Anspruchsgebühr
In jeder Anmeldung können zehn Patentansprüche gebührenfrei aufgestellt wer­den; für jeden weiteren Patentanspruch ist eine Anspruchsgebühr zu zahlen.
⁹² Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 32 Form und Inhalt der Zusammenfassung
¹ Die Zusammenfassung soll die technische Information enthalten, die es ermög­licht zu beurteilen, ob die Offenlegungs- oder die Patentschrift selbst einge­sehen werden muss.⁹³
² Sie muss eine Kurzfassung des Offenbarten enthalten und die hauptsächlichen Ver­wendungsmöglichkeiten der Erfindung angeben.⁹⁴
³ Weisen die technischen Unterlagen chemische Formeln auf, die zur Charakteri­sie­rung der Erfindung geeignet sind, so muss mindestens eine davon in der Zu­sam­men­fassung enthalten sein; ihre Symbole sind zu erläutern.⁹⁵
⁴ Enthalten die technischen Unterlagen Zeichnungen, die zur Charakterisierung der Erfindung geeignet sind, so ist mindestens eine davon für die Aufnahme in die Zusammenfassung zu bezeichnen; die wichtigsten Bezugszeichen dieser Zeichnung sind in der Zusammenfassung anzugeben.⁹⁶
⁵ Jede ausgewählte Figur muss sich für eine fotografische oder elektronische Wie­dergabe, welche auch bei Verkleinerungen alle Einzelheiten noch erkennen lässt, eignen.⁹⁷
⁶ Die Zusammenfassung soll aus nicht mehr als 150 Wörtern bestehen.
⁹³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁹⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
⁹⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
⁹⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
⁹⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
Art. 33 Bereinigte Zusammenfassung
¹ Der endgültige Inhalt der Zusammenfassung wird von Amtes wegen festgelegt.
² ...⁹⁸
⁹⁸ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wirkung seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).

Viertes Kapitel: Die Erfindernennung

Art. 34 ⁹⁹ Form
¹ Der Erfinder ist in einem besonderen Dokument mit Name, Vorname und Wohnsitz zu nennen.¹⁰⁰
² Die Erfindernennung ist nicht erforderlich, wenn die Angaben nach Absatz 1 bereits im Antrag enthalten sind.
⁹⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁰⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 35 Frist
¹ Wird die Erfindernennung nicht mit dem Antrag eingereicht, so kann sie bis zum Ablauf von 16 Monaten seit dem Anmelde- oder dem Prioritätsdatum nachge­reicht werden.
² Das IGE setzt dem Anmelder, der eine Teilanmeldung einreicht (Art. 57 PatG), eine Frist von zwei Monaten für die Einreichung der Erfindernennung, wenn die Frist nach Absatz 1 nicht später endigt.
³ Wird die Erfindernennung nicht rechtzeitig nachgereicht, so tritt das IGE auf die Anmeldung nicht ein.¹⁰¹
¹⁰¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 36 ¹⁰²
¹⁰² Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wirkung seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
Art. 37 Berichtigung
¹ Der Anmelder oder Patentinhaber kann die Berichtigung der Erfinder­nennung beantragen. Mit dem Antrag ist die Zustimmungserklärung der zu Unrecht als Erfin­der genannten Person einzureichen.¹⁰³
² Ist die zu Unrecht als Erfinder genannte Person bereits in den Veröffentlichungen des IGE genannt oder im Patentregister einge­tra­gen worden, so wird die Berich­tigung ebenfalls eingetragen und veröffentlicht.¹⁰⁴
³ Die einmal eingereichte Erfindernennung wird nicht zurückgegeben.
¹⁰³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
¹⁰⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 38 Verzicht auf Nennung
¹ Ein Verzicht des Erfinders auf Nennung im Patentregister und in den Veröffent­­lichungen des IGE wird nur berücksichtigt, wenn der Anmelder dem IGE spätestens 16 Monate ab dem Anmelde- oder dem Prioritätsdatum eine Verzichts­erklärung des Erfinders einreicht.¹⁰⁵
² Die Verzichtserklärung muss das Aktenzeichen der Anmeldung enthalten; sie muss datiert und mit der Unter­schrift des Erfinders versehen sein.¹⁰⁶
³ Ist die Verzichtserklärung weder in einer Amtssprache noch in englischer Spra­che abgefasst worden, so ist eine Übersetzung in eine dieser Sprachen beizufügen.¹⁰⁷
⁴ Entspricht die Verzichtserklärung den Vorschriften, so wird sie und die Erfin­der­nen­nung aus dem Aktenheft ausgesondert; auf das Vorhandensein dieser Ur­kun­den wird im Aktenheft hingewiesen.¹⁰⁸
¹⁰⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁰⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁰⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁰⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).

Fünftes Kapitel: Priorität und Ausstellungsimmunität

1. Abschnitt: Priorität

Art. 39 ¹⁰⁹ Prioritätserklärung
¹ Die Prioritätserklärung besteht aus folgenden Angaben:
a. Datum der Erstanmeldung;
b. Land, in dem oder für das die Erstanmeldung eingereicht worden ist;
c. Aktenzeichen der Erstanmeldung.
² Die Prioritätserklärung muss mit dem Antrag auf Erteilung des Patents abgegeben werden. Sie kann noch innerhalb von 16 Monaten ab dem frühesten beanspruchten Prioritätsdatum abgegeben werden. Wird die Frist nicht eingehalten, so ist das Prio­ritätsrecht ver­wirkt.
³ Der Anmelder kann die Prioritätserklärung innerhalb von 16 Monaten ab dem frühesten beanspruchten Prioritätsdatum berichtigen oder, wenn die Berichtigung zur Verschiebung dieses Datums führt, innerhalb von 16 Monaten ab dem berich­tigten frühesten Prioritätsdatum, wenn diese Frist von 16 Monaten früher abläuft; die Berichtigung kann bis zum Ablauf von vier Monaten ab dem Anmeldedatum einge­reicht werden.
¹⁰⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 39 a ¹¹⁰ Prioritätserklärung bei der inneren Priorität
¹ Für die Prioritätserklärung genügt die Angabe des Aktenzeichens der Erstanmel­dung im Antrag auf Erteilung des Patents.
² Die Prioritätserklärung kann noch innerhalb von 16 Monaten ab dem frühesten beanspruchten Prioritätsdatum abgegeben werden. Wird die Frist nicht eingehalten, so ist das Prioritätsrecht verwirkt.
³ Artikel 39 Absatz 3 ist anwendbar.
¹¹⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 ( AS 1995 3660 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 40 Prioritätsbeleg
¹ Der Prioritätsbeleg besteht aus:
a. einer Kopie der technischen Unterlagen der Erstanmeldung, deren Überein­stim­mung mit den Originalen von der Behörde bescheinigt ist, bei der die Erst­anmel­dung bewirkt wurde;
b. der Bescheinigung dieser Behörde über das Datum der Erstanmeldung.
² ...¹¹¹
³ Soll der Prioritätsbeleg für mehrere Anmeldungen dienen, so genügt es, wenn er für eine Anmeldung eingereicht und für die übrigen rechtzeitig auf ihn Bezug genommen wird. Die Bezugnahme auf den Prioritätsbeleg hat die gleiche Wirkung wie die Einrei­chung.
⁴ Der Prioritätsbeleg ist innert 16 Monaten seit dem Prioritätsdatum einzureichen. Wird die Frist nicht eingehalten, so ist das Prioritätsrecht verwirkt.¹¹²
⁵ Die Bescheinigung nach Absatz 1 Buchstabe a ist nicht erforderlich, wenn die Erst­anmeldung in einem oder mit Wirkung für ein Land eingereicht worden ist, das der Schweiz Gegenrecht hält; die Befugnis des IGE, die Bescheinigung zum Zwecke der Sachprüfung einzufordern, bleibt vorbehalten.
⁵bis Die Einreichung eines Prioritätsbelegs und gegebenenfalls einer Übersetzung in eine Amtssprache nach den Absätzen 1 und 2 ist nicht erforderlich, wenn diese Unterlagen für das IGE in einer elektronischen, von ihm zu diesem Zweck akzeptierten Datensammlung verfügbar sind.¹¹³
⁶ Wird für eine Patentanmeldung die innere Priorität beansprucht, so hat die Angabe des Aktenzeichens der Erstanmeldung die gleiche Wirkung wie die Einreichung des Prioritätsbelegs.¹¹⁴
¹¹¹ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹¹² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
¹¹³ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹¹⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
Art. 41 Ergänzende Prioritätsunterlagen
Ergibt sich aus dem Prioritätsbeleg, dass die Anmeldung, deren Priorität bean­sprucht wird, nur teilweise eine Erstanmeldung im Sinne der Pariser Verbands­über­einkunft vom 20. März 1883¹¹⁵ zum Schutz des gewerblichen Eigentums ist, so kann das IGE verlangen, dass die zur Abklärung des Sachverhalts notwendigen Unter­la­gen vorange­hender Anmeldungen eingereicht werden.
¹¹⁵ SR 0.232.01 /0.232.02/0.232.03/0.232.04
Art. 42 Mehrfache Priorität
¹ Werden mehrere einzeln zum Schutz angemeldete Erfindungen in einer einzigen schweizerischen Anmeldung vereinigt, so können unter den Voraussetzungen von Artikel 17 PatGebenso viele Prioritätserklärungen abgegeben werden.
² Absatz 1 ist auch im Fall der Beanspruchung der inneren Priorität anwendbar.¹¹⁶
¹¹⁶ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
Art. 43 Priorität bei Teilanmeldungen
¹ Wird eine Anmeldung geteilt (Art. 57 PatG), so gilt eine für die frühere Anmeldung ordnungsgemäss beanspruchte Priorität auch für eine Teilanmeldung, sofern der Anmelder nicht auf das Prioritätsrecht verzichtet.¹¹⁷
² Wurden mehrere Prioritäten beansprucht (Art. 42), so muss der Anmelder angeben, welche von ihnen für die Teilanmeldung gelten sollen.
³ Das IGE setzt dem Anmelder eine Frist von zwei Monaten für die Einrei­chung des Prioritätsbelegs (Art. 40), wenn die Frist nach Artikel 40 Absatz 4 nicht später endigt.
⁴ Die Absätze 1 und 2 sind auch bei der Beanspruchung der inneren Priorität anwendbar.¹¹⁸
¹¹⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹¹⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
Art. 43 a ¹¹⁹ Prioritätsbeleg für schweizerische Erstanmeldungen
¹ Das IGE erstellt auf Antrag einen Prioritätsbeleg für eine schweizerische Erst­anmeldung. Massgeblich sind die ursprünglich eingereichten technischen Unterlagen (Art. 46 d ).
² Das IGE erstellt den Prioritätsbeleg frühestens ab dem Zeitpunkt, an dem das Anmeldedatum feststeht und nicht mehr nach Artikel 46 c Absätze 2 und 5 neu festgesetzt werden kann.
¹¹⁹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 ( AS 1995 5164 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

2. Abschnitt: Ausstellungsimmunität

Art. 44 Erklärung über die Ausstellungsimmunität
¹ Die Erklärung über die Ausstellungsimmunität (Art. 7 b Bst. b PatG) besteht aus folgenden Angaben:
a. genaue Bezeichnung der Ausstellung;
b. Erklärung über die tatsächliche Zurschaustellung der Erfindung.
² Sie muss mit dem Antrag auf Erteilung eines Patentes abgegeben werden; geschieht dies nicht, so ist die Ausstellungsimmunität verwirkt.
³ Bei Teilanmeldungen gilt Artikel 43 Absätze 1 und 2 sinngemäss.
Art. 45 Ausweis
¹ Der Ausweis über die Ausstellungsimmunität ist innert vier Monaten seit dem Anmeldedatum einzureichen.
² Er muss während der Ausstellung von der dafür zuständigen Stelle ausgefertigt wor­den sein und folgende Angaben enthalten:
a. eine Bestätigung, dass die Erfindung tatsächlich ausgestellt worden ist;
b. den Tag der Eröffnung der Ausstellung;
c. den Tag der erstmaligen Offenbarung der Erfindung, wenn dieser nicht mit dem Eröffnungstag zusammenfällt;
d. eine von der genannten Stelle bescheinigte Darstellung der Erfindung.
³ Ist der Ausweis nicht in einer Amtssprache oder in englischer Sprache abgefasst, so ist eine Übersetzung in eine dieser Sprachen einzureichen.
⁴ Bei Teilanmeldungen gilt Artikel 43 Absatz 3 sinngemäss.

Sechstes Kapitel: ¹²⁰ Angaben über die Quelle genetischer Ressourcen und traditionellen Wissens

¹²⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 45 a
¹ Die Quelle genetischer Ressourcen oder traditionellen Wissens im Sinne von Artikel 49 a PatG ist in der Beschreibung der Erfindung zu nennen.
² Als Quelle nach Absatz 1 gelten insbesondere:
a. das genetische Ressourcen zur Verfügung stellende Land im Sinne der Arti­kel 2 und 15 des Übereinkommens vom 5. Juni 1992¹²¹ über die Biologische Vielfalt;
b. das multilaterale System im Sinne von Artikel 10 Absatz 2 des Internationa­len Vertrags vom 3. November 2001¹²² über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft;
c. eingeborene und ortsansässige Gemeinschaften im Sinne von Artikel 8 Buch­stabe j des Übereinkommens vom 5. Juni 1992 über die Biologische Vielfalt;
d. das Ursprungsland der genetischen Ressourcen im Sinne von Artikel 2 des Übereinkommens vom 5. Juni 1992 über die Biologische Vielfalt;
e. Ex-situ -Quellen wie beispielsweise botanische Gärten oder Genbanken;
f. wissenschaftliche Literatur.
¹²¹ SR 0.451.43
¹²² SR 0.910.6

Siebtes Kapitel ¹²³ : Hinterlegung von biologischem Material

¹²³ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 45 b Hinterlegungspflicht
Betrifft eine Erfindung biologisches Material oder beinhaltet sie die Herstellung oder Verwendung von biologischem Material, das der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, und kann die Erfindung nicht so beschrieben werden, dass ein Fachmann sie danach ausführen kann, so gilt sie nur dann als nach den Artikeln 50 und 50 a PatG offenbart, wenn:
a. am Anmeldedatum oder, wenn eine Priorität beansprucht worden ist, am Prio­ritätsdatum eine Probe des biologischen Materials bei einer anerkannten Hinterlegungsstelle hinterlegt worden ist;
b. am Anmeldedatum die Beschreibung die dem Anmelder zur Verfügung stehen­den Angaben über die wesentlichen Merkmale des biologischen Mate­rials enthält; und
c. am Anmeldedatum in der Anmeldung die Hinterlegungsstelle und das Aktenzeichen der Hinterlegung angegeben sind.
Art. 45 c Anerkannte Hinterlegungsstellen
¹ Als Hinterlegungsstellen anerkannt sind die internationalen Hinterlegungsstellen, die diesen Status nach Artikel 7 des Budapester Vertrags vom 28. April 1977¹²⁴ über die internationale Anerken­nung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren (Budapester Vertrag) erworben haben.
² Das IGE kann weitere Einrichtungen als Hinterlegungsstelle anerkennen, sofern diese Gewähr für eine ordnungsgemässe Aufbewahrung und Herausgabe von Proben nach dieser Verordnung bieten, wissenschaftlich anerkannt und rechtlich, wirt­schaftlich und organisatorisch vom Anmelder und vom Hinterleger unabhängig sind.
³ Es führt eine Liste der anerkannten Hinterlegungsstellen.
¹²⁴ SR 0.232.145.1
Art. 45 d Nachreichung des Aktenzeichens der Hinterlegung
¹ Kann die Anmeldung dem hinterlegten biologischen Material zugeordnet werden, so kann das Aktenzeichen der Hinterlegung innerhalb von 16 Monaten ab dem Anmeldedatum oder, wenn eine Priorität beansprucht worden ist, ab dem Prioritäts­datum nachgereicht werden.
² Die Frist zur Nachreichung endet jedoch spätestens einen Monat nach der Benach­richtigung des Anmelders, dass ein Recht auf Akteneinsicht besteht, oder mit dem Antrag auf vorzeitige Veröffentlichung der Anmeldung.
Art. 45 e Freigabe des hinterlegten biologischen Materials
¹ Der Anmelder muss der Hinterlegungs­stelle das hinterlegte biologische Material zur Herausgabe von Proben (Art. 45 f ) ab dem Anmeldedatum für die gesamte Auf­bewahrungsdauer nach Artikel 45 h uneingeschränkt und unwiderruflich zur Verfü­gung stellen.
² Er muss eine erneute Hinterlegung vornehmen oder durch einen Dritten vornehmen lassen, falls eine solche nach Artikel 45 i erforderlich ist.
³ Im Fall einer Dritthinterlegung muss der Anmelder durch Vorlage von Urkunden nachweisen, dass der Hinterleger das hinterlegte biologische Material nach den Absätzen 1 und 2 zur Verfügung gestellt hat.
Art. 45 f Zugang zu biologischem Material
¹ Die Hinterlegungsstelle macht das hinterlegte biologische Material auf Antrag durch Herausgabe von Proben zugänglich.
² Der Zugang zu biologischem Material ist beim IGE zu beantragen. Dieses übermittelt der Hinterlegungsstelle und dem Anmelder oder Patentinhaber und im Fall der Dritthinterlegung auch dem Hinterleger eine Kopie des Antrags.
³ Vor der Veröffentlichung der Offenlegungsschrift (Art. 60) werden Proben heraus­gegeben an:
a. den Hinterleger;
b. Personen, die nachweisen, dass ihnen der Anmelder die Verletzung sei­ner Rechte aus der Anmeldung vorwirft oder sie vor solcher Ver­let­zung warnt;
c. Personen, die nachweisen, dass sie über die Zustimmung des Hinterlegers verfügen.
⁴ Nach der Veröffentlichung der Offenlegungsschrift werden Proben an jedermann herausgegeben. Auf Antrag des Hinterlegers wird bis zur Erteilung des Patents, für welches das biologische Material nach Artikel 45 e freigegeben worden ist, der Zugang zum hinterlegten biologischen Material nur durch Herausgabe einer Probe an einen vom Antragsteller benannten unabhängigen Sachverständigen gewährt.
⁵ Wird die Anmeldung, für die das biologische Material nach Artikel 45 e freigegeben worden ist, abgewiesen oder zurückgezogen, so wird der in den Absätzen 3 und 4 geregelte Zugang zum hinterlegten biologischen Material auf Antrag des Hinterlegers für die Dauer von 20 Jahren ab dem Anmeldedatum nur durch Herausgabe einer Probe an einen vom Antragsteller benannten unabhängigen Sachverständigen gewährt.¹²⁵
⁶ Der Hinterleger muss Anträge nach den Absätzen 4 und 5 an das IGE richten und spätestens 17 Monate ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum stellen.
⁷ Als Sachverständiger kann jede natürliche Person benannt werden:
a. die vom IGE als Sachverständiger anerkannt ist;
b. auf die sich der Antragsteller und der Hinterleger geeinigt haben.
¹²⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 45 g Verpflichtungserklärung
¹ Eine Probe wird nur dann herausgegeben, wenn der Antragsteller sich gegenüber dem Anmelder oder Patentinhaber und im Fall der Dritthinterlegung auch gegenüber dem Hinterleger verpflichtet, für die Dauer der Wirkung aller Ausschliesslichkeits­rechte, die für das hinterlegte biologische Material gelten, die Probe des hinterlegten biologischen Materials oder eines daraus abgeleiteten Materials nicht Dritten zugänglich zu machen und nicht zu anderen als zu Versuchszwecken zu verwenden.
² Der Anmelder oder der Patentinhaber und im Fall der Dritthinterlegung zusätzlich der Hinterleger können auf eine solche Verpflichtung des Antragstellers verzichten.
³ Wird die Probe an einen unabhängigen Sachverständigen herausgegeben, so muss dieser die Verpflichtungserklärung nach Absatz 1 abgeben. Gegenüber dem Sach­verständigen ist der Antragsteller als Dritter im Sinne von Absatz l anzusehen.
⁴ Eine Verpflichtung, das biologische Material nur zu Versuchszwecken zu verwen­den, ist hinfällig, soweit der Antragsteller das Material aufgrund einer Zwangslizenz verwendet.
Art. 45 h Aufbewahrungsdauer
Das hinterlegte biologische Material ist fünf Jahre ab dem Eingang des letzten Antrags auf Herausgabe einer Probe aufzubewahren, mindestens jedoch fünf Jahre über die maximale gesetzliche Schutzdauer aller Ausschliesslichkeits­rechte, die für das hinterlegte biologische Material gelten, hinaus.
Art. 45 i Erneute Hinterlegung
¹ Ist das hinterlegte biologische Material bei der Hinterlegungsstelle nicht mehr zugänglich, so ist eine erneute Hinterlegung unter denselben Bedingungen wie denen des Budapester Vertrags¹²⁶ zulässig und auf Anforderung der Hinterlegungs­stelle vorzunehmen.
² Das biologische Material ist innerhalb von drei Monaten ab der Anforderung der Hinterlegungsstelle erneut zu hinterlegen.
³ Bei jeder erneuten Hinterlegung muss der Hinterleger in einer von ihm unterzeich­neten Erklärung bestätigen, dass das erneut hinterlegte biologische Material das gleiche wie das ursprünglich hinterlegte ist.
4 Die erneute Hinterlegung wird so behandelt, als wäre sie am Tag der ursprüng­lichen Hinterlegung erfolgt.
¹²⁶ SR 0.232.145.1
Art. 45 j Hinterlegung nach dem Budapester Vertrag
Im Fall einer Hinterlegung nach dem Budapester Vertrag¹²⁷ richten sich die Frei­gabe, die Verpflichtungserklärung und die Aufbewahrungsdauer ausschliesslich nach diesem Vertrag sowie nach der Ausführungsordnung vom 28. April 1977¹²⁸ zum Budapester Vertrag über die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren.
¹²⁷ SR 0.232.145.1
¹²⁸ SR 0.232.145.11

Dritter Titel: Prüfung der Anmeldung

Erstes Kapitel: ¹²⁹ Eingangs- und Formalprüfung

¹²⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 46 Anmeldedatum
¹ Als Anmeldedatum gilt der Tag, an dem die vom Anmelder eingereichten Unter­lagen enthalten:
a. einen Hinweis, der auf den Willen schliessen lässt, einen Antrag auf Ertei­lung eines Patents zu stellen;
b. Angaben, die es erlauben, die Identität des Anmelders festzustellen oder mit ihm in Kontakt zu treten; und
c. eine Beschreibung der Erfindung oder eine Bezugnahme auf eine früher einge­reichte Anmeldung.
² Die Mitteilung, die einen Hinweis nach Absatz 1 Buchstabe a enthält, sowie die Angaben nach Absatz 1 Buchstabe b müssen in einer Amtssprache oder in engli­scher Sprache abgefasst sein. Die Beschreibung der Erfindung nach Absatz 1 Buch­stabe c kann in einer anderen Sprache abgefasst sein.
³ Die Bezugnahme auf eine früher eingereichte Anmeldung nach Absatz 1 Buch­stabe c muss:
a. das Aktenzeichen und das Anmeldedatum der früher eingereichten Anmel­dung sowie das Amt, bei dem sie eingereicht worden ist, angeben;
b. in einer Amtssprache oder in englischer Sprache abgefasst sein; und
c. zum Ausdruck bringen, dass sie die Beschreibung der Erfindung und gegebe­nenfalls die Zeichnungen ersetzen soll.
⁴ Enthalten die eingereichten Unterlagen eine Bezugnahme auf eine früher einge­reichte Anmeldung, so ist eine Kopie dieser Anmeldung einzureichen und, wenn diese nicht in einer Amtssprache abgefasst ist, eine Übersetzung in eine Amtsspra­che. Artikel 50 Absatz 4 bleibt vorbehalten. Eine Kopie der früheren Anmeldung und gegebenenfalls eine Übersetzung in eine Amtssprache müssen nicht eingereicht werden, wenn sie für das IGE in einer elektronischen, von ihm zu diesem Zweck akzeptierten Datensammlung verfügbar sind oder wenn die frühere Anmeldung beim IGE in einer Amtssprache eingereicht worden ist.
Art. 46 a Eingangsprüfung
¹ Ergibt die Prüfung der eingereichten Unterlagen, dass diese nicht mindestens die Voraussetzungen nach Artikel 46 Absatz 1 Buchstaben a und c, gegebenenfalls in Verbindung mit Artikel 46 Absatz 3, erfüllen, so tritt das IGE auf die Anmeldung nicht ein.¹³⁰
² Genügen die eingereichten Unterlagen den übrigen Voraussetzungen nach Artikel 46 nicht, so teilt das IGE dem Anmelder die festgestellten Mängel mit, sofern Angaben vorhanden sind, die es erlauben, mit ihm in Kontakt zu treten. Der Anmel­der kann die Mängel innerhalb von drei Monaten ab Einreichung der Unterlagen beheben. Sind die Unterlagen in mehreren Teilen eingereicht worden, so läuft die Frist ab dem Zeitpunkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
³ Sind die Voraussetzungen von Artikel 46 nach Ablauf der Frist nach Absatz 2 nicht erfüllt, so tritt das IGE auf die Anmeldung nicht ein. Es teilt dies dem Anmelder unter Angabe der Gründe mit und sendet ihm die eingereichten Unterlagen zurück, sofern Angaben vorhanden sind, die es erlauben, mit ihm in Kontakt zu treten.¹³¹
¹³⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
¹³¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 46 b Hinterlegungsbescheinigung
¹ Steht das Anmeldedatum fest, so stellt das IGE dem Anmelder eine Hin­ter­­legungsbescheinigung aus.
² Wird das Anmeldedatum nach Artikel 46 c Absätze 2 und 5 nachträglich neu fest­gesetzt, so teilt das IGE dies dem Anmelder mit.
Art. 46 c Fehlende Teile der Beschreibung oder fehlende Zeichnungen
¹ Der Anmelder kann fehlende Teile der Beschreibung oder fehlende Zeichnungen innerhalb von drei Monaten ab Einreichung der Unterlagen nachreichen. Sind die Unterlagen in mehreren Teilen eingereicht worden, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
² Anmeldedatum ist der Tag, an dem die fehlenden Teile der Beschreibung oder die fehlenden Zeichnungen eingereicht werden, sofern sich aufgrund von Artikel 46 Absatz 1 kein späteres Datum ergibt.
³ Entgegen Absatz 2 wird der Anmeldung auf Antrag des Anmelders der Tag nach Artikel 46 Absatz 1 als Anmeldedatum zuerkannt, wenn:
a. die fehlenden Teile der Beschreibung oder die fehlenden Zeichnungen in einer früheren Anmeldung, deren Priorität beansprucht wird, vollständig vorhanden gewesen sind;
b. die eingereichten Unterlagen eine Bezugnahme auf die frühere Anmeldung enthalten; und
c. die Bezugnahme in einer Amtssprache oder in englischer Sprache abgefasst ist und zum Ausdruck bringt, dass der Inhalt der früheren Anmeldung in die Anmeldung einbezogen ist.
⁴ Der Anmelder muss einen Antrag nach Absatz 3 innerhalb der Frist nach Absatz 1 stellen und darin angeben, an welcher Stelle in der früheren Anmeldung die fehlen­den Teile der Beschreibung oder die fehlenden Zeichnungen vorhanden sind. Inner­halb der Frist nach Absatz 1 ist auch eine Kopie der früheren Anmeldung einzurei­chen und, wenn diese nicht in einer Amtssprache abgefasst ist, eine Übersetzung in eine Amtssprache. Eine Kopie der früheren Anmeldung und gegebenenfalls eine Übersetzung in eine Amtssprache müssen nicht eingereicht werden, wenn diese Unterlagen für das IGE in einer elektronischen, von ihm zu diesem Zweck akzeptierten Datensammlung verfügbar sind oder wenn die frühere Anmeldung beim IGE in einer Amtssprache eingereicht worden ist.
⁵ Der Anmelder kann innerhalb eines Monats ab Ausstellung der Hinterlegungs­bescheinigung durch das IGE (Art. 46 b ) beantragen, dass die nach Absatz 2 eingereichten fehlenden Teile der Beschreibung oder fehlenden Zeichnungen zwecks Wahrung des Anmeldedatums als nicht vorhanden gelten.
Art. 46 d Ursprünglich eingereichte technische Unterlagen
Die Unterlagen, die am Anmeldedatum eingereicht worden oder durch eine Bezug­nahme in die Anmeldung einbezogen sind, gelten als ursprünglich eingereichte technische Unterlagen.
Art. 46 e Teilanmeldung
Entspricht eine Teilanmeldung dem Artikel 57 Absatz 1 Buchstaben a und b PatG, so geht das IGE davon aus, dass das beanspruchte Anmeldedatum zu Recht be­steht, solange sich aus der Sachprüfung nichts anderes ergibt.
Art. 47 Formalprüfung
Zusammen mit den Voraussetzungen für die Zuerkennung des Anmeldedatums prüft das IGE, ob:
a.¹³²
ein Zustellungsdomizil in der Schweiz zu bezeichnen ist (Art. 48);
b. ein Antrag auf Erteilung eines Patents, mindestens ein Patentanspruch sowie eine Zusammenfassung eingereicht worden sind und den Vorschriften ent­sprechen (Art. 48 a –48 c );
c. eine Erfindernennung eingereicht worden ist (Art. 48 d );
d. die Anmeldegebühr gezahlt worden ist (Art. 49);
e. die technischen Unterlagen den nicht ihren Inhalt betreffenden Vorschrif­ten entsprechen (Art. 50).
¹³² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
Art. 48 ¹³³ Zustellungsdomizil in der Schweiz
¹ Hat der Anmelder ohne Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz kein Zustellungs­domizil in der Schweiz bezeichnet (Art. 13 PatG), so fordert ihn das IGE auf, innerhalb von drei Monaten ab Einreichung der Unterlagen dies nachzuholen oder den Namen eines Vertreters mit Zustellungsdomizil in der Schweiz anzugeben (Art. 48 a Abs. 2 PatG).
² Werden die Unterlagen in mehreren Teilen eingereicht, so läuft die Frist nach Absatz 1 ab dem Zeitpunkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
¹³³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
Art. 48 a Antrag auf Erteilung eines Patents
¹ Ist für den Antrag auf Erteilung des Patents nicht das vorgeschriebene Formular (Art. 23) benützt worden oder entspricht der Antrag nicht den Vorschriften (Art. 24), so fordert das IGE den Anmelder auf, den Man­gel innerhalb der Frist nach Absatz 2 zu beheben, sofern Angaben vorhanden sind, die es erlauben, mit ihm in Kontakt zu treten.
² Der Anmelder kann innerhalb von drei Monaten ab Einreichung der Unterlagen den Man­gel beheben. Sind die Unterlagen in mehreren Teilen eingereicht worden, so läuft die Frist ab dem Zeitpunkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
Art. 48 b Patentansprüche
¹ Hat der Anmelder keine Patentansprüche eingereicht und enthält die Anmeldung auch keine Bezugnahme auf eine früher eingereichte Anmeldung nach Artikel 46 Absatz 3, die zum Ausdruck bringt, dass sie auch die Patentansprüche ersetzt, so fordert ihn das IGE auf, einen oder mehrere Patentansprüche innerhalb der Frist nach Absatz 2 einzureichen, sofern Angaben vorhanden sind, die es erlauben, mit ihm in Kontakt zu treten.
² Der Anmelder kann innerhalb von drei Monaten ab Einreichung der Unterlagen einen oder mehrere Patentansprüche einreichen. Sind die Unterlagen in mehreren Teilen eingereicht worden, so läuft die Frist ab dem Zeitpunkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
Art. 48 c Zusammenfassung
¹ Hat der Anmelder keine Zusammenfassung eingereicht, so fordert ihn das IGE auf, eine solche innerhalb der Frist nach Absatz 2 einzureichen, sofern Angaben vorhanden sind, die es erlauben, mit ihm in Kontakt zu treten.
² Der Anmelder kann die Zusammenfassung innerhalb von drei Monaten ab Einrei­chung der Unterlagen einreichen. Sind die Unterlagen in mehreren Teilen einge­reicht worden, so läuft die Frist ab dem Zeitpunkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
³ Wird die Frist für die Einreichung der Zusammenfassung nicht eingehalten, so wird auf die Anmeldung nicht eingetreten.¹³⁴
⁴ ...¹³⁵
¹³⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
¹³⁵ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 48 d Erfindernennung
Hat der Anmelder keinen Erfinder genannt, so fordert das IGE den Anmelder auf, die Erfindernennung innerhalb der Frist nach Artikel 35 einzureichen.
Art. 49 Anmeldegebühr
¹ Hat der Anmelder die Anmeldegebühr nicht gezahlt, so fordert ihn das IGE auf, diese innerhalb der Frist nach Absatz 2 zu zahlen, sofern Angaben vorhanden sind, die es erlauben, mit ihm in Kontakt zu treten.
² Der Anmelder kann die Anmeldegebühr innerhalb von drei Monaten ab Einrei­chung der Unterlagen zahlen. Sind die Unterlagen in mehreren Teilen eingereicht worden, so läuft die Frist ab dem Zeitpunkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
Art. 50 Formmängel der technischen Unterlagen
¹ Das IGE prüft bei den technischen Unterlagen, ob:
a. die erforderlichen Übersetzungen (Art. 4) eingereicht worden sind;
b.¹³⁶
...
c.¹³⁷
die geforderte äussere Form (Art. 25 Abs. 1 und 3–11, Art. 28) eingehalten ist.
² Entsprechen die technischen Unterlagen nicht den Vorschriften, so fordert das IGE den Anmelder auf, die festgestellten Mängel innerhalb der Frist nach Absatz 3 zu beheben, sofern Angaben vorhanden sind, die es erlauben, mit ihm in Kontakt zu treten.
³ Der Anmelder kann innerhalb von drei Monaten ab Einreichung der Unterlagen die Mängel beheben. Sind die Unterlagen in mehreren Teilen eingereicht worden, so läuft die Frist ab dem Zeitpunkt, in dem der erste Teil eingereicht worden ist.
⁴ Sind die technischen Unterlagen einer Erstanmeldung für die Schweiz in englischer Sprache abgefasst, entsprechen sie aber im Übrigen den Vorschriften, so kann das IGE für die Einreichung einer Übersetzung in eine Amtssprache eine Frist von 16 Monaten ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum festsetzen.
¹³⁶ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, mit Wirkung seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
¹³⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 51 Änderungen der technischen Unterlagen
¹ Steht das Anmeldedatum fest, so werden noch bis zum Beginn der Sachprüfung nur solche Änderungen der technischen Unterlagen entgegengenommen, zu denen der Anmelder vom IGE aufgefordert worden ist oder zu denen diese Verordnung ihn ermächtigt.
² Vor Ablauf von 16 Monaten ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum kann der Anmelder die Patentansprüche von sich aus einmal ändern. Dazu muss er innerhalb dieser Frist eine Neufassung der geänderten Patentansprüche einreichen.
³ Das IGE sendet dem Anmelder Änderungen der technischen Unterlagen, die er entgegen den Absätzen 1 und 2 eingereicht hat, zurück.
Art. 52 Prüfung anderer Unterlagen
¹ Das IGE fordert den Anmelder auf, heilbare Mängel rechtzeitig abgegebener Prioritätserklärungen oder rechtzeitig eingereichter Prioritätsbelege zu beheben. Kommt der Anmelder der Aufforderung nicht nach, so ist das Prioritätsrecht verwirkt.¹³⁸
² Absatz 1 gilt sinngemäss für die Erklärung und den Ausweis über die Ausstel­lungs­immunität (Art. 44 und 45).
¹³⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).

Zweites Kapitel: ¹³⁹ Bericht über den Stand der Technik

¹³⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

1. Abschnitt: Auf Antrag des Anmelders

Art. 53 Antrag und Zahlung der Recherchengebühr
¹ Der Anmelder kann gegen Zahlung der Recherchengebühr innerhalb von 14 Mo­naten ab dem Anmeldedatum oder, wenn eine Priorität beansprucht worden ist, ab dem Prioritätsdatum beantragen, dass das IGE einen Bericht über den Stand der Technik erstellt. Wird diese Frist nicht eingehalten, so ist das Antragsrecht ver­wirkt.
² Ist die Recherchengebühr nicht mit dem Antrag gezahlt worden, so muss sie der Anmelder innerhalb von zwei Monaten nach entsprechender Aufforderung durch das IGE zahlen oder innerhalb von 14 Monaten ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum, falls diese Frist früher abläuft. Der Antrag gilt erst als gestellt, wenn die Recherchengebühr und die Anmeldegebühr gezahlt sind.¹⁴⁰
¹⁴⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 53 a Zahlung der Anspruchsgebühren
¹ Enthalten die technischen Unterlagen mehr als zehn Patentansprüche, so muss der Anmelder die Anspruchsgebühren für die überzähligen Patentansprüche (Art. 31 a ) innerhalb von zwei Monaten nach entsprechender Aufforderung durch das IGE zahlen oder innerhalb von 14 Monaten ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum, falls diese Frist früher abläuft.
² Zahlt er die Anspruchsgebühren nicht oder nur teilweise, so werden die überzäh­ligen Patentansprüche vom letzten an von der Recherche ausgenommen. Das IGE erstellt den Bericht über den Stand der Technik auf der Grundlage der verbleibenden Patentansprüche.
Art. 54 Grundlage des Berichts über den Stand der Technik
¹ Das IGE erstellt den Bericht über den Stand der Technik auf der Grundlage der technischen Unterlagen in der gestützt auf die Artikel 46–50 gegebenenfalls geän­derten Fassung. Artikel 53 a Absatz 2 bleibt vorbehalten.
² Das IGE kann zulassen, dass der Bericht auf Antrag hin auf der Grundlage technischer Unterlagen in englischer Sprache verfasst wird, sofern diese den übrigen Anforderungen der Artikel 46–50 genügen. Das IGE verkehrt mit dem Anmelder in der von diesem gewählten Amtssprache.
³ Wird eine Priorität nach dem Zeitpunkt beansprucht oder berichtigt, in dem ein Antrag nach Artikel 53 gestellt worden ist, so wird sie für die Ermittlungen über den Stand der Technik nicht berücksichtigt.
⁴4 Das IGE erstellt den Bericht über den Stand der Technik, wenn die Anmeldung im Zeitpunkt, in dem ein Antrag nach Artikel 53 gestellt worden ist, beim IGE noch hängig ist. Wird die Anmeldung nach diesem Zeitpunkt zurückgezogen oder abgewiesen und ist die Recherche noch nicht begonnen worden, so erstellt das IGE keinen Bericht und erstattet die Recherchegebühr zurück.¹⁴¹
¹⁴¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 54 a Sequenzprotokoll
Betrifft die zu recherchierende Erfindung Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen, so kann das IGE verlangen, dass der Anmelder für die Durchführung der Recherche ein Sequenzprotokoll in elektronischer Form einreicht, das dem Anhang C der Ver­waltungsvorschriften zum PCT¹⁴² entspricht.
¹⁴² SR 0.232.141.1
Art. 55 Inhalt des Berichts über den Stand der Technik
¹ Im Bericht über den Stand der Technik werden die für das IGE im Zeitpunkt der Erstellung des Berichts recherchierbaren Schriftstücke genannt, die zur Beurteilung in Betracht gezogen werden können, ob die Erfindung, die Gegenstand der Anmel­dung ist, neu ist und sich nicht in naheliegender Weise aus dem Stand der Technik ergibt.
² Die Schriftstücke werden im Zusammenhang mit den Patentansprüchen aufgeführt, auf die sie sich beziehen. Gegebenenfalls werden die massgeblichen Teile jedes Schriftstücks näher gekennzeichnet.
³ Im Bericht ist zu unterscheiden zwischen Schriftstücken, die veröffentlicht worden sind:
a. vor dem beanspruchten Prioritätsdatum;
b. zwischen dem Prioritätsdatum und dem Anmeldedatum;
c. am oder nach dem Anmeldedatum.
⁴ Der Bericht wird in der Verfahrenssprache abgefasst.
⁵ Im Bericht ist die Klassifikation des Gegenstands der Anmeldung nach der Inter­nationalen Patentklassifikation des Strass­bur­ger Abkommens vom 24. März 1971¹⁴³ anzugeben.
¹⁴³ SR 0.232.143.1
Art. 56 Unvollständige Ermittlungen über den Stand der Technik
Ist das IGE der Auffassung, dass es unmöglich ist, auf der Grundlage des gesam­ten beanspruchten Gegenstands oder eines Teils desselben sinnvolle Ermittlungen über den Stand der Technik durchzuführen, so stellt es dies in einer begründeten Erklärung fest oder erstellt, soweit dies durchführbar ist, einen eingeschränkten Bericht über den Stand der Technik. Die Erklärung oder der eingeschränkte Bericht wird anstelle des Berichts über den Stand der Technik veröffentlicht.
Art. 57 Mangelnde Einheitlichkeit
¹ Entspricht die Anmeldung nach Auffassung des IGE nicht den Anforderungen an die Einheitlichkeit der Erfindung, so erstellt es einen Bericht über den Stand der Technik für diejenigen Teile der Anmeldung, die sich auf die in den Patentansprü­chen zuerst erwähnte Erfindung oder Gruppe von Erfindungen im Sinne von Arti­kel 52 Absatz 2 PatG beziehen.
² Das IGE teilt dem Anmelder mit, dass er für jede weitere Erfindung eine weitere Recherchengebühr zahlen muss, wenn der Bericht diese Erfindung erfassen soll. Es setzt dem Anmelder dafür eine Frist von einem Monat an.¹⁴⁴
³ Der Bericht wird für diejenigen Teile der Anmeldung erstellt, die sich auf die Erfindungen beziehen, für die Recherchengebühren gezahlt worden sind.
¹⁴⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 58 Übermittlung des Berichts über den Stand der Technik
¹ Das IGE übermittelt dem Anmelder den Bericht über den Stand der Technik unmittelbar nach dessen Erstellung zusammen mit einer Kopie aller angeführten Schriftstücke.
² Auf Anfrage des Europäischen Patentamts (EPA) kann das IGE eine Kopie des Berichts über den Stand der Technik an das EPA weiterleiten.¹⁴⁵
¹⁴⁵ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).

2. Abschnitt: Auf Antrag Dritter

Art. 59 Antrag und Zahlung der Recherchengebühr
¹ Ist weder ein Bericht über den Stand der Technik nach den Artikeln 53–58 noch eine Recherche internationaler Art nach den Artikeln 126 und 127 beantragt und erstellt worden, so kann jede Person, die nach Artikel 90 Akteneinsicht verlangen kann, gegen Zahlung einer Gebühr beantragen, dass das IGE einen Bericht über den Stand der Technik erstellt.
² Der Antrag gilt erst als gestellt, wenn die Recherchengebühr bezahlt ist.
Art. 59 a Grundlage des Berichts über den Stand der Technik
¹ Der Bericht über den Stand der Technik wird erstellt:
a. bis zur Veröffentlichung der Offenlegungsschrift auf der Grundlage der techni­schen Unterlagen in der gestützt auf die Artikel 46–50 gegebenenfalls geänderten Fassung beziehungsweise nach Artikel 54 Absatz 2 auf der Grundlage technischer Unterlagen in englischer Sprache;
b. nach der Veröffentlichung der Offenlegungsschrift bis zur Patenterteilung auf der Grundlage der veröffentlichten technischen Unterlagen, wobei die nach Artikel 51 Absatz 2 gegebenenfalls geänderten Patentansprüche mass­gebend sind;
c. nach der Erteilung des Patents auf der Grundlage des veröffentlichten und gegebenenfalls im Einspruchs-, Teilverzichts- oder Zivilverfahren einge­schränkten Patents.
² Wird eine Priorität nach dem Zeitpunkt beansprucht oder berichtigt, in dem ein Antrag nach Artikel 59 gestellt worden ist, so wird sie für die Ermittlungen über den Stand der Technik nicht berücksichtigt.
Art. 59 b Inhalt des Berichts über den Stand der Technik
¹ Der Inhalt des Berichts über den Stand der Technik richtet sich nach Artikel 55.
² Die Artikel 56 und 57 gelten sinngemäss.
Art. 59 c Übermittlung des Berichts über den Stand der Technik
¹ Das IGE übermittelt dem Antragsteller den Bericht über den Stand der Technik unmittelbar nach dessen Erstellung zusammen mit einer Kopie aller angeführten Schriftstücke.
² Es nimmt eine Kopie des Berichts ins Aktenheft und informiert den Anmelder oder Patentinhaber darüber.
³ Der Bericht wird nicht veröffentlicht.

Drittes Kapitel: ¹⁴⁶ Veröffentlichung der Anmeldung

¹⁴⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 60 Gegenstand und Form
¹ Die Anmeldung wird als Offenlegungsschrift veröffentlicht. Diese umfasst:
a.¹⁴⁷
die Angaben des Antrags (Art. 24), die ins Patentregister eingetragen werden (Art. 60 Abs. 1bis PatG), die Beschreibung, die Patentansprüche und die vorhandenen Zeichnungen in der gestützt auf die Artikel 46–50 und 52 gegebenenfalls geänderten Fassung;
b. die Zusammenfassung;
c. die Klassierung;
d. gegebenenfalls den Bericht über den Stand der Technik (Art. 53–58) oder die Recherche internationaler Art (Art. 126 und 127).
² Hat der Anmelder nach Artikel 51 Absatz 2 geänderte Patentansprüche eingereicht, so werden diese zusätzlich zu den Patentansprüchen nach Absatz 1 Buchstabe a veröffentlicht.
³ Ist ein Bericht über den Stand der Technik oder eine Recherche internationaler Art beantragt worden und liegt der Bericht oder die Recherche im Zeitpunkt des Abschlusses der technischen Vorbereitungen für die Veröffentlichung nicht vor, so wird der Bericht oder die Recherche gesondert veröffentlicht.
⁴ Die Veröffentlichung erfolgt ausschliesslich in elektronischer Form.
¹⁴⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
Art. 60 a Sprache
¹ Die Offenlegungsschrift wird in einer Amtssprache veröffentlicht.
² Ist der Bericht über die Recherche internationaler Art (Art. 126 und 127) in engli­scher Sprache erstellt worden, so wird er in dieser Sprache veröffentlicht.
Art. 60 b Vorzeitige Veröffentlichung
Steht das Anmeldedatum fest und genügt die Anmeldung sämtlichen Anforderungen dieser Verordnung, so kann der Anmelder die vorzeitige Veröffentlichung verlan­gen.
Art. 60 c Keine Veröffentlichung
Das IGE veröffentlicht keine Offenlegungsschrift:
a.¹⁴⁸
wenn auf die Anmeldung vor Ablauf von 17 Monaten nach dem Anmelde- oder Prioritätsdatum nicht eingetreten worden ist oder sie endgültig abgewiesen oder zurückgezogen worden ist;
b. wenn der Anmelder die beschleunigte Durchführung der Sachprüfung bean­tragt hat und die Patentschrift vor dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Offenlegungsschrift (Art. 58 a PatG) veröffentlicht worden ist;
c. zu einer internationalen Anmeldung oder zu einer Anmeldung, die aus einer internationalen Anmeldung hervorgegangen ist;
d.¹⁴⁹
zu einer Anmeldung, die aus der Umwandlung einer europäischen Patentanmeldung hervorgegangen ist, wenn die europäische Patentanmeldung bereits veröffentlicht worden ist; oder
e.¹⁵⁰
zu Teilanmeldungen nach Artikel 57 PatG.
¹⁴⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
¹⁴⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹⁵⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 61 ¹⁵¹
¹⁵¹ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Viertes Kapitel: Die Sachprüfung ¹⁵²

¹⁵² Ursprünglich vor Art. 62.

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen ¹⁵³

¹⁵³ Ursprünglich vor Art. 62.
Art. 61 a ¹⁵⁴ Prüfungsgebühr und Anspruchsgebühren
¹ Der Anmelder muss vor Beginn der Sachprüfung auf Aufforderung des IGE und innerhalb der von diesem angesetzten Frist die Prüfungsgebühr zahlen.
² Enthalten die technischen Unterlagen mehr als zehn Patentansprüche und hat der Anmelder die Anspruchsgebühren für die überzähligen Patentansprüche (Art. 31 a ) nicht oder nur teilweise gezahlt (Art. 53 a ), so muss er innerhalb von zwei Monaten nach entsprechender Aufforderung durch das IGE die ausstehenden Anspruchs­gebühren zahlen.
³ Zahlt er die Anspruchsgebühren nicht oder nur teilweise, so werden die überzäh­ligen Patentansprüche vom letzten an gestrichen.
¹⁵⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 ( AS 1995 5164 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 62 ¹⁵⁵ Aussetzung der Sachprüfung
¹ Solange die Sachprüfung nicht abgeschlossen ist, kann der Anmelder beantragen, dass diese ausgesetzt wird, wenn er nachweist, dass:
a. er für die gleiche Erfindung zusätzlich zur schweizerischen Anmeldung eine europäische Patentanmeldung mit Benennung der Schweiz eingereicht hat; und
b. die beiden Anmeldungen das gleiche Anmelde- oder Prioritätsdatum auf­wei­sen.
² Die Sachprüfung wird längstens bis zu dem Zeitpunkt ausgesetzt, in dem:
a. die europäische Patentanmeldung mit Wirkung für die Schweiz endgültig zurückgewiesen oder zurückgenommen worden ist oder als zurückgenom­men gilt;
b. die Einspruchsfrist gegen das europäische Patent unbenützt abgelaufen ist; oder
c. über das europäische Patent im Einspruchsverfahren rechtskräftig entschie­den worden ist.
³ Solange die Sachprüfung nicht abgeschlossen ist, kann der Anmelder beantragen, dass diese ausgesetzt wird, wenn er nachweist, dass:
a. er für die gleiche Erfindung zusätzlich zur schweizerischen Anmeldung eine internationale Anmeldung eingereicht hat; und
b. die beiden Anmeldungen das gleiche Anmelde- oder Prioritätsdatum auf­wei­sen.
⁴ Die Sachprüfung wird längstens bis zu dem Zeitpunkt ausgesetzt, in dem:
a. die internationale Anmeldung mit Wirkung für die Schweiz endgültig zurückgezogen oder zu­rück­gewiesen worden ist;
b. die Einspruchsfrist gegen das Patent aus der internationalen Anmeldung unbenützt abgelaufen ist;
c. über das Patent aus der internationalen Anmeldung im Einspruchsverfahren rechtskräftig entschieden worden ist; oder
d. für eine europäische Patentanmeldung aus der internationalen Anmeldung die Frist nach Regel 159 der Ausführungsordnung vom 7. Dezember 2006¹⁵⁶ zum Europäischen Patentübereinkommen abgelaufen ist.
⁵ Bereits angesetzte Fristen werden durch Anträge nach den Absätzen 1–4 nicht gehemmt.
¹⁵⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁵⁶ SR 0.232.142.21
Art. 62 a ¹⁵⁷ Aussetzung der Sachprüfung im Fall der Beanspruchung der inneren Priorität
¹ Dient eine Anmeldung als Grundlage für die Beanspruchung einer inneren Priori­tät und ist die Sachprüfung noch nicht abgeschlossen, so kann der Anmelder beantra­gen, dass die Sachprüfung bis zur Erteilung des aus der jüngeren Anmeldung her­vorgehenden Patents ausgesetzt wird.
² Wird auf die jüngere Anmeldung nicht eingetreten oder wird sie endgültig zurückgezogen oder abgewiesen, so wird die Sachprüfung wieder aufgenommen.¹⁵⁸
³ Bereits angesetzte Fristen werden durch Anträge nach Absatz 1 nicht gehemmt.
¹⁵⁷ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 ( AS 1995 3660 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁵⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 63 ¹⁵⁹ Beschleunigung der Prüfung
¹ Der Anmelder kann die beschleunigte Durchführung der Sachprüfung beantragen. Bis zum Ablauf von 18 Monaten ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum kann ein solcher Antrag nur gestellt werden, wenn die formellen Anforderungen nach den Artikeln 46–52 erfüllt sind.¹⁶⁰
² Der Antrag gilt erst als gestellt, wenn die vom IGE dafür in Rechnung gestellte Gebühr bezahlt ist.¹⁶¹
³ Vor Ablauf der Prioritätsfrist nach Artikel 17 PatG wird die Patentschrift nur auf Antrag des Anmelders veröffentlicht.¹⁶²
¹⁵⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 ( AS 1986 1448 ).
¹⁶⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹⁶¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
¹⁶² Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016 ( AS 2016 4837 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 64 ¹⁶³ Änderung der technischen Unterlagen
¹ Der Anmelder kann bei Aufnahme der Sachprüfung von sich aus die technischen Unterlagen ändern.
² Nach Erhalt der ersten Beanstandung kann der Anmelder von sich aus die techni­schen Unterlagen ein weiteres Mal ändern, sofern die Änderung gleichzeitig mit der Erwiderung auf die Beanstandung eingereicht wird. Weitere Änderungen können nur mit Zustimmung des IGE vorgenommen werden.
³ Die technischen Unterlagen dürfen nicht so geändert werden, dass der Gegenstand der geänderten Anmeldung über den Inhalt der ursprünglich eingereichten techni­schen Unterlagen (Art. 46 d ) hinausgeht.
⁴ Wird ein Patentanspruch inhaltlich geändert oder neu aufgestellt, so muss der Anmelder auf Verlangen des IGE angeben, wo der neu definierte Gegen­stand in den ursprünglich eingereichten technischen Unterlagen (Art. 46 d ) offenbart worden ist.
⁵ Ergibt die Sachprüfung, dass der Gegenstand der geänderten Anmeldung über den Inhalt der ursprünglich eingereichten technischen Unterlagen (Art. 46 d ) hinausgeht, so wird dem Anmelder eine Frist zur Stellungnahme angesetzt, innerhalb deren er:
a. auf die Änderung verzichten kann, soweit die Offenbarung der Erfindung dadurch nicht in Frage gestellt wird; oder
b. den Nachweis erbringen kann, dass die Erfindung in den ursprünglich einge­reichten technischen Unterlagen offenbart worden ist.
⁶ Verzichtet der Anmelder nicht auf die Änderung oder kann er die Einwendungen des IGE nicht entkräften, so weist dieses die Anmeldung ab.¹⁶⁴
⁷ Verzichtet der Anmelder gegenüber dem IGE bis zum Eintritt der Rechtskraft der Abweisung auf die Änderung, so bewirkt dies die Wiederaufnahme der Sachprüfung auf der Grundlage des Verzichts.¹⁶⁵
¹⁶³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁶⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
¹⁶⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 65 ¹⁶⁶ Anmeldedatum der Teilanmeldung
¹ Auf Verlangen des IGE muss der Anmelder angeben, wo der in einer Teil­anmeldung definierte Gegenstand in den ursprünglich eingereichten technischen Unterlagen (Art. 46 d ) der früheren Anmeldung of­fenbart worden ist.
² Stellt sich heraus, dass das einer Teilanmeldung bei der Eingangsprüfung zuer­kannte Anmeldedatum (Art. 46 e ) zu Unrecht beansprucht wird, so gilt Artikel 64 Absätze 4–7 sinngemäss.
¹⁶⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 66 Klassierung
¹ Jede Anmeldung wird nach der Internationalen Patentklassifikation des Strass­bur­ger Abkommens vom 24. März 1971¹⁶⁷ klassiert. Der Anmelder muss die not­wendi­gen Angaben liefern.
² Bis zur Erteilung des Patents kann das IGE die Klassierung ändern.¹⁶⁸
¹⁶⁷ SR 0.232.143.1
¹⁶⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

2. Abschnitt: Prüfungsgegenstand und -abschluss

Art. 67 ¹⁶⁹ Verfahren
¹ Das IGE prüft die Anmeldung zunächst daraufhin, ob sie nach Artikel 59 Absatz 1 PatG zu beanstanden ist. Trifft dies zu, so weist es die Anmeldung ab, wenn der Anmelder die erhobenen Einwände nicht durch Änderung der technischen Unter­lagen oder auf anderem Weg entkräften kann.¹⁷⁰
² Entspricht die Anmeldung den Artikeln 49 a , 50, 50 a , 51, 52, 55 und 57 PatG sowie den Bestimmungen dieser Verordnung nicht, so setzt das IGE dem Anmelder ei­ne Frist zur Behebung der Mängel. Werden diese nur teilweise behoben, so kann das IGE, wenn es dies für zweckmässig hält, weitere Beanstandungen erlassen.
¹⁶⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁷⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 68 ¹⁷¹
¹⁷¹ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 69 ¹⁷² Prüfungsabschluss
¹ Sind die Voraussetzungen für die Patenterteilung erfüllt, so kündigt das IGE dem Anmelder das vorgesehene Datum des Prüfungsabschlusses min­destens einen Monat im Voraus an. Mit der Ankündigung teilt es ihm auch allfällige Änderungen in der Zusammenfassung sowie im Titel und Berichtigungen nach Artikel 22 mit.
² Genügen die technischen Unterlagen von vornherein oder mit den nach Absatz 1 mitgeteilten Änderungen dem PatG und dieser Verordnung, so wird vermutet, dass der Anmelder der Fassung zustimmt, in der das Patent erteilt werden soll.
¹⁷² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Fünftes Kapitel: Vorbereitung der Patenterteilung ¹⁷³

¹⁷³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 70 ¹⁷⁴
¹⁷⁴ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 71 ¹⁷⁵
¹⁷⁵ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 1999, mit Wirkung seit 1. Jan. 2000 ( AS 1999 2629 ).
Art. 72 ¹⁷⁶ Sperrfrist
Anträge für Änderungen, die im Patentregister vorzumerken oder einzutragen sind, sowie der Rückzug der Anmeldung, die dem IGE nach dem mitgeteilten Datum des Prüfungsabschlusses eingereicht werden, gelten als erst nach der Patenterteilung gestellt beziehungsweise eingereicht.
¹⁷⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Sechstes Kapitel: ¹⁷⁷ Einspruchsverfahren

¹⁷⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 73 Form und Inhalt
¹ Der Einspruch ist innerhalb von neun Monaten ab der Veröffentlichung der Eintra­gung ins Patentregister schriftlich einzureichen und muss enthalten:¹⁷⁸
a.¹⁷⁹
Name und Vorname oder Firma sowie Adresse des Einsprechers und gegebenenfalls sein Zustellungsdomizil in der Schweiz;
b. Nummer und Titel des angefochtenen Patents;
c. die Erklärung, in welchem Umfang gegen das Patent Ein­spruch erhoben wird;
d. die Einspruchsgründe (Art. 1 a , 1 b und 2 PatG);
e. die Begründung unter Angabe aller hierzu geltend gemachten Tatsachen und Be­weismittel.
² Innerhalb der Einspruchsfrist (Art. 59 c PatG) ist die Einspruchsgebühr zu zahlen.
³ Urkunden, die der Einsprecher als Beweismittel anführt, sind beizulegen.
¹⁷⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹⁷⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
Art. 74 Prüfung des Einspruchs
¹ Genügt der Einspruch nicht den Anforderungen nach Artikel 73 Absätze 1 und 2 und werden die Mängel nicht bis zum Ablauf der Einspruchsfrist (Art. 59 c PatG) behoben, so tritt das IGE auf den Einspruch nicht ein.¹⁸⁰
² Genügt der Einspruch den Anforderungen nach Absatz 1, aber anderen Vorschrif­ten des PatG oder dieser Verordnung nicht, so räumt das IGE dem Einspre­cher nach Ablauf der Einspruchsfrist eine angemessene Nachfrist zur Verbesserung ein. Es verbindet die Nachfrist mit der Androhung, dass auf den Einspruch sonst nicht eingetreten wird.
³ Reicht der Einsprecher Urkunden, die er als Beweismittel anführt, auch auf Auf­forderung hin nicht ein, so braucht das IGE die Beweismittel nicht zu berück­sichtigen.
¹⁸⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 75 Sprache
¹ Das Einspruchsverfahren wird in der Sprache des angefochtenen Patents durch­geführt.
² Der Einspruch oder weitere Eingaben der Parteien können auch in einer anderen Amtssprache (Art. 4 Abs. 1) eingereicht werden.
³ Änderungen der technischen Unterlagen (Art. 81) müssen in der Verfahrenssprache eingereicht werden.
⁴ Ist ein Beweismittel weder in einer Amtssprache noch in englischer Sprache abge­fasst worden, so kann das IGE anordnen, dass eine Übersetzung in die Verfah­renssprache einzureichen ist. Wird die Übersetzung nicht eingereicht, so braucht das IGE das Beweismit­tel nicht zu berücksichtigen.
Art. 76 Parteien
¹ Parteien des Einspruchsverfahrens sind der Patentinhaber und der Einsprecher.
² Ist das Patent übertragen worden, so gilt Artikel 33 Absatz 3 PatG sinn­gemäss.
Art. 77 Zustellungsdomizil der Parteien ¹⁸¹
¹ Der Einsprecher, der ein Zustellungsdomizil in der Schweiz bezeichnen muss (Art. 13 PatG), hat dies innerhalb der Einspruchsfrist oder einer vom IGE angesetzten Nachfrist nachzuholen.¹⁸² Das IGE verbindet die Nachfrist mit der Androhung, dass auf den Einspruch sonst nicht eingetreten wird.
² Muss der Patentinhaber ein Zustellungsdomizil in der Schweiz bezeichnen, so hat er dieses innerhalb der vom IGE angesetzten Frist anzugeben.¹⁸³ Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, so wird er vom Verfahren ausgeschlos­sen.
³ ...¹⁸⁴
¹⁸¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
¹⁸² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
¹⁸³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
¹⁸⁴ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, mit Wirkung seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
Art. 78 Mehrere Einsprüche
Sind gegen dasselbe Patent mehrere Einsprüche eingereicht worden, so vereinigt das IGE die Behandlung der Einsprüche in einem Verfahren.
Art. 79 ¹⁸⁵
¹⁸⁵ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 80 Beantwortung des Einspruchs
Das IGE stellt den Einspruch dem Patentinhaber zu und fordert ihn auf, dazu Stellung zu nehmen und gegebenenfalls geänderte Unterlagen einzureichen. Es räumt ihm eine angemessene Frist ein.
Art. 81 Änderung des Patents
¹ Patentansprüche, Beschreibung und Zeichnungen können geändert werden, soweit die Änderungen durch einen Einspruchsgrund nach Artikel 59 c PatG veran­lasst sind.
² Das Patent darf nicht in der Weise geändert werden, dass:
a. sein Gegenstand über den Inhalt der ursprünglich eingereichten technischen Unterlagen (Art. 46 d ) hinausgeht; oder
b. sein sachlicher Geltungsbereich erweitert wird.
Art. 82 Weiterer Schriftenwechsel
¹ Das IGE teilt dem Einsprecher die Stellungnahme des Patentinhabers und gege­benenfalls die Ände­rungen der technischen Unterlagen mit. Falls mehrere Einsprü­che eingereicht worden sind, bringt es dem Einsprecher auch die übrigen Einsprüche zur Kenntnis.
² Hat der Patentinhaber die technischen Unterlagen geändert oder hält es das IGE aus anderen Gründen für zweckmässig, so fordert es den Einspre­cher zur Stellung­nahme auf. Es räumt ihm eine angemessene Frist ein.
³ Es kann die Parteien zu einem weiteren Schriftenwechsel einladen.
Art. 83 Stellungnahme der Ethikkommission
¹ Das IGE kann auf begründeten Antrag einer Partei oder von Amtes wegen eine Stellungnahme der Eidgenössischen Ethikkommission für Biotechnologie im Aus­serhumanbereich einholen.
² Es bringt den Parteien die Stellungnahme der Ethikkommission zur Kenntnis und gibt ihnen Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme.
Art. 84 Mündliche Verhandlung
1 Das IGE kann auf begründeten Antrag einer Partei oder von Amtes wegen die Parteien zu einer mündlichen Verhandlung einladen, wenn dies zur Abklärung des Sachverhalts zweckmässig erscheint.
² Die Verhandlung ist nicht öffentlich. Ausnahmsweise kann das IGE auf begrün­deten Antrag einer Partei oder von Amtes wegen eine öffentliche Verhandlung anordnen, wenn gewichtige öffentliche Interessen es rechtfertigen. Über die Ver­hand­lung wird ein summarisches Protokoll geführt.
³ Die Beratungen sind geheim.
Art. 85 Endverfügung
¹ Sind die Akten spruchreif, so verfügt das IGE, dass das Patent:
a. ganz oder teilweise widerrufen und der Ein­spruch in­soweit gutgeheissen wird;
b. unverändert aufrechterhalten und der Einspruch zurückgewiesen wird; oder
c. aufgrund der ausgelegten oder der im Einspruchsverfahren ge­änderten techni­schen Unterlagen in geändertem Umfang aufrechterhalten werden kann und der Einspruch, soweit ihm nicht entsprochen worden ist, zurück­gewiesen wird.
² Wird das Patent in geändertem Umfang aufrechterhalten, so fordert das IGE gegebenenfalls den Patentinhaber nach Eintritt der Rechtskraft der Verfügung auf, die tech­nischen Unterlagen anzupassen. Kommt er der Aufforde­rung nicht nach oder entsprechen die geänderten technischen Unterlagen nicht der Verfügung des IGE, so wird das Patent widerrufen.
³ Genügen die im Einspruchsverfahren geänderten technischen Unterlagen von vorneherein der Verfügung des IGE, so wird vermutet, dass der Anmelder der Fassung zustimmt.
Art. 86 ¹⁸⁶ Rückerstattung der Einspruchsgebühr
¹ Wird der Einspruch gutgeheissen, so wird dem Einsprecher die Einspruchsgebühr in der Regel zurückerstattet; wird der Einspruch teilweise gutgeheissen, so wird die Einspruchsgebühr in der Regel anteilsmässig zurückerstattet.
² Rechtfertigen es besondere Umstände, so kann das IGE von der Rückerstattung der Einspruchsgebühr absehen, insbesondere wenn der Einsprecher das Verfahren mut­willig verzögert hat.
¹⁸⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 87 Eintragung und Veröffentlichung
Der Widerruf, die unveränderte Aufrechterhaltung oder die Aufrechterhaltung des Patents in geändertem Umfang wird im Patentregister eingetragen und vom IGE veröffentlicht. Das IGE stellt dem Patentinhaber eine neue Patenturkunde zu.
Art. 88 Anwendbares Recht
Das Bundesgesetz vom 20. Dezember 1968¹⁸⁷ über das Verwaltungsverfahren ist auf das Einspruchsverfahren anwendbar, soweit diese Verordnung keine Regelung ent­hält.
¹⁸⁷ SR 172.021

Vierter Titel: Aktenheft, Patentregister und Veröffentlichungen des IGE ¹⁸⁸

¹⁸⁸ Ursprünglich fünfter Tit. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Erstes Kapitel: Das Aktenheft

Art. 89 Inhalt
¹ Das IGE führt für jede Anmeldung und jedes Patent ein Aktenheft, das über den Ver­lauf des Prüfungsverfahrens und über die Änderungen im Bestand und im Recht Aus­kunft gibt.¹⁸⁹
² Wer eine Beweisurkunde zu den Akten gibt und erklärt, dass sie Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnisse offenbart, kann beantragen, dass die Urkunde ausge­son­dert wird. Auf das Vorhandensein solcher Urkunden wird im Aktenheft hin­gewie­sen.
³ ...¹⁹⁰
¹⁸⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁹⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 31. März 1999 ( AS 1999 1443 ). Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wirkung seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
Art. 90 Akteneinsicht
¹ Vor der Veröffentlichung der Offenlegungsschrift oder der Erteilung des Patents, falls diese früher erfolgt, dürfen in das Aktenheft Einsicht nehmen:¹⁹¹
a. der Anmelder und sein Vertreter;
b. Personen, die nachweisen, dass ihnen der Anmelder die Verletzung sei­ner Rechte aus der Anmeldung vorwirft oder dass er sie vor solcher Ver­let­zung warnt;
c. Dritte, die sich über die Zustimmung des Anmelders oder seines Ver­tre­ters ausweisen können.
² Diese Personen dürfen auch in Anmeldungen Einsicht nehmen, auf die nicht eingetreten worden ist oder die abgewiesen oder zurückgezogen worden sind.¹⁹²
²bis Auf Anfrage des EPA kann das IGE bereits vor dem in Absatz 1 genannten Zeitpunkt eine Kopie des Berichts über den Stand der Technik an das EPA weiterleiten (Art. 58 Abs. 2).¹⁹³
³ Nach dem in Absatz 1 genannten Zeitpunkt steht das Aktenheft jedermann zur Ein­sichtnahme offen.¹⁹⁴
⁴ ...¹⁹⁵
⁵ Wird Einsicht in ausgesonderte Beweisurkunden (Art. 89 Abs. 2) beantragt, so ent­scheidet das IGE darüber nach Anhörung des Anmelders oder Patent­in­habers.¹⁹⁶
⁶ Wenn es das öffentliche Interesse verlangt, kann das Eidgenössische Justiz- und Po­lizeidepartement das IGE ermächtigen, Dienststellen der Bundesver­wal­tung die Einsichtnahme in das Aktenheft zu gestatten.¹⁹⁷
⁷ Auf Antrag wird die Einsichtnahme durch Abgabe von Kopien gewährt.¹⁹⁸
⁸ ...¹⁹⁹
¹⁹¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁹² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
¹⁹³ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹⁹⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
¹⁹⁵ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
¹⁹⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁹⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
¹⁹⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
¹⁹⁹ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
Art. 91 ²⁰⁰
²⁰⁰ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 92 ²⁰¹ Aktenaufbewahrung
¹ Das IGE bewahrt die Akten vollständig gelöschter Patente im Original oder in Kopie während fünf Jahren nach der Löschung auf.
² Es bewahrt die Akten von Anmeldungen, auf die nicht eingetreten worden ist oder die abgewiesen oder zurückgezogen worden sind, im Original oder in Kopie während fünf Jahren nach dem Nichteintreten, der Abweisung oder dem Rückzug, mindestens aber während zehn Jahren nach dem Anmeldedatum auf.²⁰²
²⁰¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
²⁰² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Zweites Kapitel: Das Patentregister

Art. 93 Registerführung
¹ Das IGE führt ein Register der erteilten Patente.
² Veröffentlichte Anmeldungen werden im Register vorgemerkt. Mit der Patentertei­lung gelten die vorgemerkten Angaben als eingetragen.²⁰³
³ ...²⁰⁴
²⁰³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁰⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 31. März 1999 ( AS 1999 1443 ). Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wirkung seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
Art. 94 Registerinhalt
¹ Die Patente werden mit folgenden Angaben im Patentregister eingetragen:
a. Patentnummer;
b.²⁰⁵
Klassierung;
c. Titel der Erfindung;
d. Anmeldedatum;
e.²⁰⁶
Aktenzeichen der Anmeldung;
f.²⁰⁷
...
g. Datum der Patenterteilung.
h. Prioritäten und Ausstellungsimmunitäten;
i. Name und Vorname oder Firma, Wohnsitz oder Sitz sowie Adresse des Patent­inhabers;
k.²⁰⁸
Name und Adresse eines allfälligen Vertreters;
l. Name und Wohnsitz des Erfinders, sofern er nicht auf Nennung verzichtet hat;
m. eingeräumte Rechte sowie Verfügungsbeschränkungen von Gerichten oder Zwangsvollstreckungsbehörden;
n. Änderungen im Bestand des Patentes oder im Recht am Patent;
o. Änderungen des Wohnsitzes oder Sitzes des Patentinhabers;
p.²⁰⁹
Änderungen in der Person des Vertreters oder seiner Adresse;
q.²¹⁰
hängige Einspruchsverfahren.
² Die veröffentlichten Anmeldungen werden mit den entsprechenden Angaben vorgemerkt.²¹¹
³ Das IGE kann noch andere als nützlich erachtete Angaben eintragen oder vor­mer­ken.
²⁰⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁰⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁰⁷ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁰⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
²⁰⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
²¹⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008 ( AS 2008 2585 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²¹¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 95 ²¹² Einsichtnahme und Registerauszüge
¹ Das Patentregister steht jedermann zur Einsichtnahme offen.
² Das IGE erstellt Auszüge aus dem Patentregister.²¹³
²¹² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
²¹³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).

Drittes Kapitel: Änderungen

1. Abschnitt: Änderungen im Bestand des Patentes

Art. 96 Teilverzicht a. Form
¹ ...²¹⁴
² Die Erklärung des teilweisen Verzichts auf das Patent (Art. 24 PatG) darf an keine Bedingung geknüpft sein.²¹⁵
³ Sie ist gebührenpflichtig.²¹⁶
²¹⁴ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²¹⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²¹⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
Art. 97 b. Inhalt
¹ Durch den Teilverzicht darf keine Unklarheit über die rechtliche Tragweite der Patentansprüche entstehen; die Artikel 1, 1a, 2, 51, 52 und 55 PatG gelten auch für die Neuordnung der Patentansprüche.
² Die Beschreibung, die Zeichnungen und die Zusammenfassung können nicht ge­än­dert werden. Der Teilverzicht soll indessen eine Erklärung folgender Art ent­hal­ten:
Soweit Teile der Beschreibung und der Zeichnungen mit der Neuordnung der Pa­tent­ansprüche nicht vereinbar sind, sollen sie als nicht vorhanden gel­ten.
³ Entspricht die Erklärung des teilweisen Verzichts nicht den Vorschriften, so setzt das IGE dem Patentinhaber eine Frist zur Behebung des Mangels. Wird er nur teil­weise behoben, so kann das IGE, wenn es dies für zweckdienlich hält, wei­tere Be­anstan­dungen erlassen.
⁴ ...²¹⁷
²¹⁷ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 98 c. Eintragung und Veröffentlichung
¹ Entspricht die Erklärung des teilweisen Verzichts den Vorschriften, so wird sie im Patentregister eingetragen.
² Sie wird vom IGE veröffentlicht und der Patentschrift beigelegt; dem Patent­inha­ber wird eine neue Patenturkunde zugestellt.
³ Gleichzeitig setzt das IGE dem Patentinhaber eine Frist von drei Monaten, innert der er die Errichtung neuer Patente (Art. 25 PatG) beantragen kann.
Art. 98 a ²¹⁸ d. Beschränkung des Teilverzichts
Ein teilweiser Verzicht auf das Patent kann nicht beantragt werden, solange gegen das Patent ein Einspruch möglich oder über einen Einspruch noch nicht rechtskräftig entschieden worden ist.
²¹⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 99 Beschränkung durch den Richter
Artikel 98 gilt sinngemäss, wenn das Patent durch den Richter eingeschränkt wurde (Art. 27 oder 30 PatG).
Art. 100 Errichtung neuer Patente a. Antrag
Für den Antrag auf Errichtung eines neuen Patentes (Art. 25, 27 Abs. 3 oder 30 Abs. 2 PatG) gelten die für Anmeldungen anwendbaren Bestimmungen; vorbe­hal­ten bleiben die Artikel 101 und 102.
Art. 101 b. Patentansprüche
¹ Für jedes nach Artikel 100 neu zu errichtende Patent ist im Rahmen der aus dem ur­sprünglichen Patent ausgeschiedenen Patentansprüche und unter Berücksichti­gung von Artikel 24 PatG mindestens ein neuer Patentanspruch aufzustel­len.
² ...²¹⁹
²¹⁹ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 102 c. Beschreibung
¹ Bezüglich der Beschreibung und Zeichnungen kann auf die Patentschrift des ursprünglichen Patentes verwiesen werden; dabei soll eine Erklärung folgender Art bei­gefügt werden:
Soweit Teile der Beschreibung und der Zeichnungen der Patentschrift Nr. ... mit den Patentansprüchen des vorliegenden Patentes nicht vereinbar sind, sollen sie als nicht vorhanden gelten.
² Führt das Vorgehen nach Absatz 1 zu Unklarheiten über die rechtliche Tragweite des Patentes, so sind die Teile der Patentschrift des ursprünglichen Patentes, die zum Verständnis der Patentansprüche nötig sind, in angepasster Form wiederzu­ge­ben.

2. Abschnitt: Änderungen im Recht auf das Patent und am Patent; Vertreter­än­derungen

Art. 103 Teilweise Gutheissung einer Abtretungsklage
¹ Hat der Richter die Abtretung einer Anmeldung unter Streichung einzelner Patentansprüche verfügt (Art. 30 PatG), so kann der unterlegene Anmelder die gestrichenen Patentansprüche zum Gegenstand eines oder mehrerer neuer Anmeldungen machen. Sie erhalten das Anmeldedatum der abgetretenen Anmel­dung und werden im Übrigen wie Teilanmeldungen (Art. 57 PatG) behan­delt.
² Hat der Richter die Abtretung eines Patentes unter Streichung einzelner Patent­­ansprüche verfügt (Art. 30 PatG), so kann der unterlegene Patentinhaber für die gestrichenen Patentansprüche die Errichtung eines oder mehrerer neuer Patente (Art. 100–102) beantragen.
³ Nach Eingang des rechtskräftigen Abtretungsurteils setzt das IGE dem unter­legenen Anmelder oder Patentinhaber eine Frist, innert der er neue Anmeldungen einreichen oder die Errichtung neuer Patente beantragen kann.²²⁰
²²⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
Art. 104 Vermerk im Aktenheft
¹ Vor der Patenterteilung werden im Aktenheft vermerkt:²²¹
a. Änderungen in der Person des Anmelders;
b. Firmenänderungen;
c.²²²
andere Änderungen, wie Änderungen des Zustellungsdomizils in der Schweiz oder in der Person des Vertreters, die Einräumung von Rechten sowie Verfügungsbeschränkungen von Gerichten oder Zwangsvollstreckungsbehörden.
² Artikel 105 Absätze 2–6 gelten sinngemäss.²²³
³ Der Erwerber einer Anmeldung übernimmt diese in dem Stand, in dem sie sich zur Zeit des Eingangs der Beweisurkunde beim IGE befindet.²²⁴
²²¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²²² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
²²³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²²⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 105 Vormerkung und Eintragung im Patentregister
¹ Im Patentregister werden vorgemerkt oder eingetragen:
a.²²⁵
...
b. Änderungen im Recht am Patent;
c. Firmenänderungen;
d. andere Änderungen, wie Änderungen in der Person des Vertreters, die Ein­räu­mung von Rechten sowie Verfügungsbeschränkungen von Gerichten oder Zwangsvollstreckungsbehörden.
¹bis Der Antrag auf Eintragung einer Lizenz ist vom Patentinhaber oder vom Lizenznehmer zu stellen.²²⁶
² Alle Änderungen müssen durch eine schriftliche Erklärung des bisherigen Patent­inhabers oder Anmelders oder durch eine andere genügende Beweisurkunde nachgewiesen werden; vorbehalten bleiben die Artikel 106 und 107. Die Beweisurkunden gehören zu den Akten.²²⁷
²bis ...²²⁸
³ Solange eine ausschliessliche Lizenz im Register vorgemerkt oder eingetragen ist, werden für das gleiche Patent keine weiteren Lizenzen vorgemerkt oder einge­tra­gen, die mit der ausschliesslichen Lizenz nicht vereinbar sind.
⁴ Eine Unterlizenz wird im Register vorgemerkt oder eingetragen, wenn sie durch eine schriftliche Erklärung des vorgemerkten oder eingetragenen Lizenznehmers oder durch eine andere genügende Beweisurkunde nachgewiesen wird. Zudem muss das Recht des Lizenznehmers zur Einräumung von Unterlizenzen nachgewiesen sein.²²⁹
⁵−⁶ ...²³⁰
²²⁵ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²²⁶ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²²⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
²²⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 ( AS 1995 5164 ). Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²²⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).
²³⁰ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
Art. 106 ²³¹ Löschung von Drittrechten
Das IGE löscht auf Antrag des Anmelders oder Patentinhabers das zugunsten eines Dritten im Aktenheft vermerkte oder im Patentregister vorgemerkte oder eingetragene Recht, wenn gleichzeitig eine ausdrückliche Verzichtserklärung des Dritten oder ein anderes gleichwertiges Dokument vorgelegt wird.
²³¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 107 Vertreteränderungen
¹ Änderungen in der Person des Vertreters werden im Aktenheft vermerkt oder im Patentregister vorgemerkt oder eingetragen, sobald die Vollmacht für den neuen Ver­treter vorliegt.
² Die Bestellung eines neuen Vertreters gilt gegenüber dem IGE als Widerruf der Vollmacht des früheren Vertreters.
³ ...²³²
²³² Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
Art. 107 a ²³³ Berichtigungen
¹ Fehlerhafte Eintragungen werden auf Antrag des Patentinhabers unverzüglich berichtigt.
² Beruht der Fehler auf einem Versehen des IGE, so erfolgt die Berichtigung von Amtes wegen.
²³³ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).

Viertes Kapitel: Veröffentlichungen des IGE ²³⁴

²³⁴ Ursprünglich sechster Tit.
Art. 108 ²³⁵ Publikationsorgan
¹ Das IGE bestimmt das Publikationsorgan.
² Auf Antrag und gegen Kostenersatz erstellt es Papierkopien von ausschliesslich elektronisch veröffentlichten Daten.
²³⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
Art. 109 ²³⁶ Patentschriften
Die Patentschriften werden am Tag der Patenterteilung veröffentlicht.
²³⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Fünfter Titel: Beschränkungen im Recht aus dem Patent ²³⁷

²³⁷ Ursprünglich vor Art. 111. Fassung gemäss Art. 19 der Sortenschutzverordnung vom 25. Juni 2008, in Kraft seit 1. Sept. 2008 ( AS 2008 3595 ).

Erstes Kapitel: Landwirteprivileg ²³⁸

²³⁸ Eingefügt durch Art. 19 der Sortenschutzverordnung vom 25. Juni 2008, in Kraft seit 1. Sept. 2008 ( AS 2008 3595 ).
Art. 110 ²³⁹
Die vom Landwirteprivileg erfassten Pflanzenarten sind in Anhang 1 der Sorten­schutzverordnung vom 25. Juni 2008²⁴⁰ festgelegt.
²³⁹ Fassung gemäss Art. 19 der Sortenschutzverordnung vom 25. Juni 2008, in Kraft seit 1. Sept. 2008 ( AS 2008 3595 ).
²⁴⁰ SR 232.161

Zweites Kapitel: Zwangslizenzen für die Ausfuhr pharma­zeutischer Produkte ²⁴¹

²⁴¹ Ursprünglich fünfter Tit. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 111 Inhalt der Klage
¹ Ist das begünstigte Land Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO), so muss der Kläger mit der Klage auf Erteilung einer Zwangslizenz für die Ausfuhr pharma­zeutischer Produkte die Benachrichtigung des Rats für handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums der WTO (TRIPS-Rat) beibringen, in der das begünstigte Land erklärt:
a. welche Menge des pharmazeutischen Produkts es zur Deckung seines Bedarfs benötigt;
b. dass es keine oder nur unzureichende Herstellungskapazitäten hat, sofern es sich nicht gemäss der Liste der Vereinten Nationen (UNO) um eines der am wenigsten entwickelten Länder handelt; und
c. dass es eine Zwangslizenz für die Einfuhr des pharmazeutischen Produkts gewährt, sofern dieses im begünstigten Land patentgeschützt ist.
² Ist das begünstigte Land nicht Mitglied der WTO, so muss der Kläger dem IGE eine der Benachrichtigung nach Absatz 1 entsprechende Erklärung einreichen.
³ Die Benachrichtigung nach Absatz 1 und die Erklärung nach Absatz 2 erbringen für die darin enthaltenen Angaben vollen Beweis, solange nicht die Unrichtigkeit ihres Inhalts nachgewiesen worden ist.
⁴ Die Klage muss zudem folgende Angaben enthalten:
a. Nachweise über die erfolglos gebliebenen Bemühungen um Erteilung einer vertraglichen Lizenz (Art. 40 e PatG);
b. die Produktionsmenge, die der Kläger herzustellen beabsichtigt, sowie Mittei­lungen über bereits erteilte Lizenzen, soweit er davon Kenntnis hat;
c. die Massnahmen, die der Kläger zur Kennzeichnung der unter Lizenz herge­stellten pharmazeutischen Produkte zu treffen beabsichtigt (Art. 111 a );
d. die Internetadresse, unter der die Angaben nach Artikel 111 b publiziert wer­den.
Art. 111 a Massnahmen zur Unterscheidung der Produkte
¹ Der Lizenzinhaber muss die unter Lizenz hergestellten pharmazeutischen Produkte mit geeigneten Massnahmen besonders kennzeichnen.
² Als geeignete Massnahmen gelten insbesondere Hinweise, die auf der Verpackung und auf den Trägern des Produkts, wie Ampullen, Blisterstreifen und Behältern, sowie auf allen dazugehörigen Unterlagen angebracht werden und die angeben, dass das Produkt Gegenstand einer Zwangslizenz für die Ausfuhr pharmazeutischer Produkte ist und ausschliesslich zur Ausfuhr in das benannte Land bestimmt ist.
³ Die Massnahmen müssen verhältnismässig sein und dürfen keine erheblichen Auswirkungen auf den Preis der Produkte haben.
Art. 111 b Publikationspflicht des Lizenzinhabers
Der Lizenzinhaber muss unmittelbar nach Erteilung der Lizenz folgende Angaben auf einer eigenen Internetsite oder auf der Internetsite der WTO publizieren:
a. Name der pharmazeutischen Produkte, für welche die Lizenz erteilt worden ist;
b. Produktionsmenge;
c. begünstigte Länder;
d. Massnahmen zur Unterscheidung der unter der Lizenz hergestellten Pro­dukte von patentgeschützten Produkten (Art. 40 d Abs. 4 PatG).
Art. 111 c Informations- und Notifikationspflicht des IGE
¹ Ist das begünstigte Land Mitglied der WTO, so teilt das IGE dem TRIPS-Rat die Erteilung einer Lizenz nach Artikel 40 d PatG mit. Die Mitteilung muss folgende Angaben enthalten:
a. Name und Adresse des Lizenzinhabers;
b. Name der pharmazeutischen Produkte, für welche die Lizenz erteilt worden ist;
c. Produktions- und Liefermengen;
d. begünstigte Länder;
e. Dauer der Lizenz;
f. Internetadresse (Art. 111 b ).
² Ist das begünstigte Land nicht Mitglied der WTO, so publiziert das IGE die Angaben nach Absatz 1 auf seiner Internetsite.
³ Die Gerichte stellen dem IGE die zur Erfüllung dieser Informations- und Notifi­kationspflicht notwendigen Angaben zu.

Sechster Titel: ²⁴² Hilfeleistung des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherzeit

²⁴² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 112 Bereich
Die Hilfeleistung des BAZG erstreckt sich auf das Ver­bringen von Waren, die ein in der Schweiz gültiges Patent verletzen, ins oder aus dem Zollgebiet.
Art. 112 a Antrag auf Hilfeleistung
¹ Der Patentinhaber oder der klageberechtigte Lizenznehmer (Antragsteller) muss den Antrag auf Hilfeleistung beim BAZG stellen.
¹bis Das BAZG entscheidet spätestens 40 Tage nach Erhalt der vollständigen Unterlagen über den Antrag.²⁴³
² Der Antrag gilt während zwei Jahren, wenn er nicht für eine kürzere Geltungsdauer gestellt wird. Er kann erneuert werden.
²⁴³ Eingefügt durch Ziff. I 5 der V vom 6. Juni 2014 über die Ordnungsfristen im Zuständigkeitsbereich der Eidgenössischen Zollverwaltung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 ( AS 2014 2051 ).
Art. 112 b Zurückbehalten von Waren
¹ Behält die Zollstelle Waren zurück, so verwahrt sie sie gegen Gebühr selbst oder gibt sie auf Kosten des Antragstellers einer Drittperson in Verwahrung.
² Sie teilt dem Antragsteller Name und Adresse des Anmelders, Besitzers oder Eigentümers, eine genaue Beschreibung, die Menge sowie den Absender im In- oder Ausland der zurückbehaltenen Ware mit.
³ Steht schon vor Ablauf der Frist nach Artikel 86 c Absatz 2 oder 3 PatG fest, dass der Antragsteller keine vorsorgliche Massnahme erwirken kann, so gibt die Zollstelle die Ware unverzüglich frei.
Art. 112 c Proben oder Muster
¹ Der Antragsteller kann die Übergabe oder Zusendung von Proben oder Mustern zur Prüfung oder die Besichtigung der Ware beantragen. Anstelle von Proben oder Mustern kann das BAZG dem Antragsteller auch Fotografien der zurück­behaltenen Ware übergeben, wenn diese eine Prüfung durch den Antragsteller ermöglichen.
² Der Antrag kann zusammen mit dem Antrag auf Hilfeleistung beim BAZG oder während des Zurückbehaltens der Ware direkt bei der Zollstelle gestellt werden, welche die Ware zurückbehält.
Art. 112 d Wahrung von Fabrikations- und Geschäftsgeheimnissen
¹ Das BAZG weist den Anmelder, Besitzer oder Eigentümer der Ware auf die Möglichkeit hin, einen begründeten Antrag auf Verweigerung der Entnahme von Proben oder Mustern zu stellen. Es setzt ihm für die Stellung des Antrags eine angemessene Frist.
² Gestattet das BAZG dem Antragsteller die Besichtigung der zurückbehal­tenen Ware, so nimmt es bei der Festlegung des Zeitpunkts auf die Interessen des Antragstellers und des Anmelders, Besitzers oder Eigentümers angemessen Rück­sicht.
Art. 112 e Aufbewahrung von Beweismitteln bei Vernichtung der Ware
¹ Das BAZG bewahrt die entnommenen Proben oder Muster während eines Jahres ab der Benachrichtigung des Anmelders, Besitzers oder Eigentümers nach Artikel 86 c Absatz 1 PatG auf. Nach Ablauf dieser Frist fordert es den Anmelder, Besitzer oder Eigentümer auf, die Proben oder Muster in seinen Besitz zu nehmen oder die Kosten der weiteren Aufbewahrung zu tragen. Ist der Anmelder, Besitzer oder Eigentümer dazu nicht bereit oder lässt er sich innerhalb von 30 Tagen nicht vernehmen, so vernichtet das BAZG die Proben oder Muster.
² Das BAZG kann anstelle der Entnahme von Proben oder Mustern Fotogra­fien der vernichteten Ware erstellen, soweit damit der Zweck der Sicherung von Beweismitteln gewährleistet ist.
Art. 112 f Gebühren
Die Gebühren für die Hilfeleistung des BAZG richten sich nach der Ver­ordnung vom 4. April 2007²⁴⁴ über die Gebühren des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherzeit .
²⁴⁴ SR 631.035
Art. 113 ²⁴⁵
²⁴⁵ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, mit Wirkung seit 1. Jan. 1996 ( AS 1995 5164 ).

Siebenter Titel: Europäische Patentanmeldungen und europäische Patente

Art. 114 Geltungsbereich der Verordnung
¹ Dieser Titel gilt für europäische Patentanmeldungen und europäische Patente, die für die Schweiz wirksam sind.
² Die übrigen Bestimmungen dieser Verordnung gelten, soweit sich aus Artikel 109 PatG und diesem Titel nichts anderes ergibt.
Art. 115 Einreichung beim IGE
¹ Personen mit Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz können als Anmelder oder als Ver­treter europäische Patentanmeldungen, mit Ausnahme von Teilanmeldungen, beim IGE einreichen.
² Das IGE vermerkt auf den Unterlagen der Anmeldung den Tag, an dem sie bei ihm eingegangen sind.
³ Die nach dem Europäischen Patentübereinkommen vom 5. Oktober 1973²⁴⁶ zu entrichtenden Gebühren sind unmittelbar an das Europäische Patentamt zu zahlen.
²⁴⁶ [ AS 1977 1711 , 1979 621 Art. 1, 1995 4187 , 1996 793 , 1997 1647 Art. 1, 2007 3673 Art. 1 3674 Art. 1]. Siehe heute: Europäisches Patentübereinkommen vom 29. Nov. 2000 ( RS 0.232.142.2 )
Art. 116 ²⁴⁷
²⁴⁷ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 14. März 2008, mit Wirkung seit 1. Mai 2008 ( AS 2008 1659 ).
Art. 117 Register und Aktenheft
¹ In das schweizerische Register für europäische Patente (Art. 117 PatG) wer­den eingetragen:
a. die bei Erteilung im europäischen Patentregister vermerkten Angaben;
b.²⁴⁸
Angaben, die über das Einspruchs-, Beschränkungs- oder Widerrufsverfah­ren im europäischen Patentregister vermerkt werden;
c. im Übrigen die für schweizerische Patente vorgesehenen Angaben.
² Das IGE trägt die Angaben in der Verfahrenssprache des Europäischen Patent­amts ein; ist diese Englisch, so trägt es die Angaben in deutscher Sprache ein, so­lange der Patentinhaber nicht die Eintragung in französischer Sprache verlangt.²⁴⁹
³ Die Sprache nach Absatz 2 wird Verfahrenssprache (Art. 4).
⁴ Das IGE führt für jedes europäische Patent ein Aktenheft.
²⁴⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2007, in Kraft seit 13. Dez. 2007 ( AS 2007 6085 ).
²⁴⁹ Fassung gemäss Ziff. I del V vom 14. März 2008, in Kraft seit 1. Mai 2008 ( AS 2008 1659 ).
Art. 117 a ²⁵⁰ Patentzeichen
Bei europäischen Patenten mit Wirkung für die Schweiz besteht das Patentzeichen (Art. 11 PatG) aus dem Vermerk «EP/CH», gefolgt von der Patentnummer.
²⁵⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
Art. 118 ²⁵¹ Umwandlung
¹ Wird eine europäische Patentanmeldung in eine schweizerische Anmeldung umgewandelt, so setzt das IGE dem Anmelder eine Frist von zwei Monaten, innerhalb deren folgende Handlungen vorzunehmen sind:²⁵²
a. Zahlung der Anmeldegebühr (Art. 17 a Abs. 1 Bst. a);
b. Einreichung der Übersetzung (Art. 123 PatG);
c.²⁵³
Bezeichnung eines Zustellungsdomizils in der Schweiz (Art. 13 PatG).
² Bereits fällige Jah­res­ge­bühren sind innerhalb von sechs Monaten nach entspre­chender Aufforderung durch das IGE zu zahlen; er­folgt die Zahlung in den letzten drei Monaten, so ist ein Zuschlag zu entrichten.
²⁵¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁵² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²⁵³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
Art. 118 a ²⁵⁴ Jahresgebühren
Für das europäische Patent sind alljährlich im Voraus Jahresgebühren an das IGE zu zahlen, erstmals für das Patentjahr, das dem Hinweis auf die Erteilung des europäischen Patentes im Europäischen Patentblatt folgt, frühestens jedoch ab Beginn des vierten Jahres nach der Anmeldung.
²⁵⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 ( AS 1995 5164 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 1. Mai. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 ( AS 2013 1305 ).

Achter Titel: Internationale Patentanmeldungen

Erstes Kapitel: Geltungsbereich der Verordnung

Art. 119
¹ Dieser Titel gilt für internationale Anmeldungen, für die das IGE Anmeldeamt, Bestimmungsamt oder ausgewähltes Amt ist.²⁵⁵
² Die übrigen Bestimmungen dieser Verordnung gelten, soweit sich aus Artikel 131 PatG und diesem Titel nichts anderes ergibt.
²⁵⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).

Zweites Kapitel: Das IGE als Anmeldeamt

Art. 120 ²⁵⁶ Einreichung der internationalen Anmeldung
¹ Die beim IGE eingereichte internationale Anmeldung muss in deutscher, fran­zösischer oder englischer Sprache abgefasst sein.
² Das IGE verkehrt mit dem Anmelder in deutscher oder französischer Sprache.
²⁵⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
Art. 121 Übermittlungs- und Recherchengebühr
¹ Die Übermittlungsgebühr (Art. 133 Abs. 2 PatG) ist innert einem Monat seit dem Eingang der internationalen Anmeldung beim IGE zu zahlen.²⁵⁷
² Absatz 1 gilt sinngemäss für die Recherchengebühr, deren Betrag sich nach der Vereinbarung mit der für die Schweiz zuständigen internationalen Recherchen­behörde richtet. Das IGE veröffentlicht im Publikationsorgan den Betrag der von der internationalen Behörde festgesetzten Recherchengebühr.²⁵⁸
²⁵⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 1991, in Kraft seit 1. Juli 1992 ( AS 1991 2565 ).
²⁵⁸ Fassung des zweiten Satzes gemäss Anhang Ziff. 2 der Designverordnung vom 8. März 2002, in Kraft seit 1. Juli 2002 ( AS 2002 1122 ).
Art. 122 ²⁵⁹ Weitere Gebühren
¹ Die Entrichtung weiterer Gebühren richtet sich nach der Ausführungsordnung vom 19. Juni 1970²⁶⁰ zum Ver­trag über die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (Ausfüh­rungsordnung zum Zusammenarbeits­vertrag).
² Es gelten die im Gebührenverzeichnis der Ausführungsordnung zum Zusammen­arbeitsvertrag angegebenen Gebührenbeträge.
²⁵⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁶⁰ SR 0.232.141.11
Art. 122 a ²⁶¹
²⁶¹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 1991 ( AS 1991 2565 ). Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wirkung seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 122 b ²⁶² Wiederherstellung des Prioritätsrechts
¹ Das IGE setzt den Anmelder nach Massgabe der Regel 26bis.3 der Ausfüh­rungsordnung zum Zusammenarbeitsvertrag²⁶³ gegen Bezahlung einer Gebühr in die Prioritätsfrist ein, wenn der Anmelder trotz Beachtung aller nach den gegebenen Umständen gebotenen Sorgfalt an der Einhaltung dieser Frist verhindert worden ist.
² Die Entscheidung des IGE ist endgültig.
²⁶² Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
²⁶³ SR 0.232.141.11

Drittes Kapitel: Das IGE als Bestimmungsamt

Art. 123 ²⁶⁴ Vorläufiger Schutz
¹ Ist eine internationale Anmeldung nicht in einer schweizerischen Amtssprache veröffentlicht worden, so kann nur der Schaden ab dem Tag geltend gemacht wer­den, an dem der Anmelder eine Übersetzung der Patentansprüche in eine schweizeri­sche Amtssprache:
a. dem Beklagten zugestellt hat; oder
b. der Öffentlichkeit durch Vermittlung des IGE zugänglich gemacht hat.
² Wer beim IGE eine Übersetzung der Patentansprüche der veröffentlichten internationalen Anmeldung ein­reicht, muss die Nummer dieser Anmeldung angeben.
³ Das IGE hält den Tag des Eingangs der Übersetzung fest. Es überprüft sie nur auf Vollständigkeit.
⁴ Es stellt die Übersetzung unverzüglich zur Einsichtnahme bereit und hält fest, wann dies geschehen ist.
⁵ Wird die Übersetzung berichtigt, so gelten die Absätze 1–4 sinngemäss.
²⁶⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 124 ²⁶⁵ Voraussetzungen für den Eintritt in die nationale Phase
¹ Der Anmelder muss dem IGE innerhalb von 30 Monaten ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum:
a. den Erfinder schriftlich nennen;
b. gegebenenfalls Angaben über die Quelle machen (Art. 45 a );
c. die Anmeldegebühr zahlen;
d. eine Übersetzung in eine schweizerische Amtssprache einreichen, sofern die internationale Anmeldung nicht in einer solchen Sprache abgefasst ist.
² Hat der Anmelder nicht innerhalb der Frist die Voraussetzungen nach Absatz 1 erfüllt, so gilt die internationale Anmeldung mit Wirkung für die Schweiz als zurückgezogen.
³ Hat der Anmelder keinen Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz, so muss er innerhalb der Frist nach Absatz 1 ein Zustelldomizil in der Schweiz bezeichnen (Art. 13 PatG). Hat er innerhalb dieser Frist kein Zustelldomizil in der Schweiz bezeichnet, so setzt ihm das IGE hierzu eine Frist von zwei Monaten. Wird diese Frist nicht eingehalten, so tritt das IGE auf die Anmeldung nicht ein.²⁶⁶
⁴ Ist der Prioritätsbeleg nicht innerhalb von 16 Monaten ab dem Prioritätsdatum beim Anmeldeamt oder beim internationalen Büro eingereicht worden, so ist das Prioritäts­recht verwirkt.
⁵ Ist der Prioritätsbeleg nicht in einer schweizerischen Amtssprache oder in engli­scher Sprache abgefasst, so gilt Artikel 52 Absatz 1 sinngemäss.
²⁶⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁶⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 125 ²⁶⁷ Wiederherstellung des Prioritätsrechts
Das IGE setzt den Anmelder nach Massgabe der Regel 49ter.2 der Ausführungs­ordnung zum Zusammenarbeitsvertrag²⁶⁸ gegen Bezahlung einer Gebühr in die Prioritätsfrist ein, wenn der Anmelder trotz Beachtung aller nach den gegebenen Umständen gebotenen Sorgfalt an der Einhaltung dieser Frist verhindert worden ist.
²⁶⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
²⁶⁸ SR 0.232.141.11

Viertes Kapitel: ²⁶⁹ Das IGE als ausgewähltes Amt ²⁷⁰

²⁶⁹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
²⁷⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
Art. 125 a Übersetzung der Anlagen zum internationalen vorläufi­gen Prüfungs­bericht
¹ Ist nach Artikel 138 Buchstabe d PatG eine Übersetzung einzureichen, so sind die Anlagen zum internationalen vorläufigen Prüfungsbericht innerhalb von 30 Monaten ab dem Anmelde- oder Prioritätsdatum in die gleiche schweizerische Amtssprache wie die der internationalen Anmeldung zu übersetzen.²⁷¹
² Wird die Frist nach Absatz 1 nicht eingehalten, so räumt das IGE dem Anmelder eine Nachfrist von zwei Monaten ein. Wird diese Nachfrist nicht eingehalten, so tritt das IGE auf die Anmeldung nicht ein.²⁷²
²⁷¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²⁷² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 125 b Inhalt des Aktenhefts und Akteneinsicht
¹ Das Aktenheft einer internationalen Anmeldung enthält zusätzlich zum Inhalt nach Artikel 89 den internationalen vorläufigen Prüfungsbericht.
² Sobald die internationale Anmeldung in die nationale Phase eingetreten ist, steht das Aktenheft jedermann zur Einsichtnahme offen.
Art. 125 c ²⁷³ Wiederherstellung des Prioritätsrechts
Das IGE setzt den Anmelder nach Massgabe der Regel 49ter.2 der Ausführungs­ordnung zum Zusammenarbeitsvertrag²⁷⁴ gegen Bezahlung einer Gebühr in die Prioritätsfrist ein, wenn der Anmelder trotz Beachtung aller nach den gegebenen Umständen gebotenen Sorgfalt an der Einhaltung dieser Frist verhindert worden ist.
²⁷³ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4483 ).
²⁷⁴ SR 0.232.141.11

Neunter Titel: Recherchen internationaler Art

Art. 126 Voraussetzungen
¹ Für eine schweizerische Erstanmeldung kann eine Recherche internationaler Art im Sinne von Artikel 15 Absatz 5 des PCT²⁷⁵ beantragt werden.²⁷⁶
² Der Antrag ist innert sechs Monaten seit dem Anmeldedatum beim IGE zu stellen. Gleichzeitig ist die Gebühr für eine Recherche internationaler Art zu zahlen. Deren Betrag wird, sofern die GebV-IGE nichts anderes vorsieht, von der für die Schweiz zuständigen internationalen Recherchenbehörde festgesetzt.²⁷⁷
³ Ist die Sprache der Anmeldung nicht eine Arbeitssprache der für die Schweiz zuständigen internationalen Recherchenbehörde, so ist gleichzeitig eine Überset­zung in eine Arbeitssprache einzureichen.
⁴ Das IGE prüft nicht, ob die Anmeldung und die Übersetzung den übrigen Vor­aus­setzungen des Zusammenarbeitsvertrages, insbesondere den für internatio­nale Anmel­dungen geltenden Formvorschriften entspricht.
⁵ Die Recherche internationaler Art wird auf der Grundlage der technischen Unter­lagen in der nach der Eingangs- und Formalprüfung (Art. 46–50) gegebenenfalls geänderten Fassung durchgeführt.²⁷⁸
⁶ Die Recherche internationaler Art wird auf Antrag auf der Grundlage der in engli­scher Sprache eingereichten technischen Unterlagen durchgeführt, wenn die techni­schen Unterlagen den übrigen Anforderungen der Artikel 46–50 genügen.²⁷⁹
²⁷⁵ SR 0.232.141.1
²⁷⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 ( AS 1999 1443 ).
²⁷⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 ( AS 2016 4837 ).
²⁷⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 ( AS 1995 3660 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
²⁷⁹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 ( AS 1995 3660 ). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
Art. 127 ²⁸⁰ Verfahren
¹ Sind die Voraussetzungen nach Artikel 126 erfüllt, so leitet das IGE die erfor­derlichen Akten der zuständigen internationalen Recherchenbehörde zu.
² Es stellt den Recherchenbericht zusammen mit einer Kopie der darin erwähn­ten Schriftstücke dem Anmelder zu; eine Kopie bleibt bei den Ak­ten.
²⁸⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).

Zehnter Titel: ²⁸¹ Ergänzende Schutzzertifikate für Arzneimittel ²⁸²

²⁸¹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 ( AS 1995 3660 ).
²⁸² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Erstes Kapitel: ²⁸³ Geltungsbereich

²⁸³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 a
¹ Dieser Titel gilt für ergänzende Schutzzertifikate für Wirkstoffe oder Wirkstoffzusammensetzungen von Arzneimitteln (Zertifikate).
² Wirkstoffe oder Wirkstoffzusammensetzungen werden in diesem Titel als Erzeugnisse bezeichnet.
³ Die übrigen Bestimmungen dieser Verordnung gelten, soweit im siebenten Titel PatG oder in diesem Titel nichts anderes bestimmt ist.

Zweites Kapitel: Gesuch um Erteilung des Zertifikats oder um Verlängerung der Schutzdauer ²⁸⁴

²⁸⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 b ²⁸⁵ Inhalt des Gesuchs und Gebühr
¹ Das Gesuch um Erteilung des Zertifikats muss enthalten:
a. den entsprechenden Antrag;
b. eine Kopie der ersten Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis, für das das Zertifikat erteilt werden soll;
c. eine Kopie der vom Schweizerischen Heilmittelinstitut genehmigten Arzneimittelinformation.
² Das Gesuch um Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats muss enthalten:
a. den entsprechenden Antrag;
b. den Nachweis, wann das Gesuch um Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis und dem zugehörigen pädiatrischen Prüfkonzept (Art. 140 n Abs. 1 Bst a PatG) eingereicht wurde;
c. die Bestätigung des Schweizerischen Heilmittelinstituts nach Artikel 140 n Absatz 1 Buchstabe a PatG;
d.²⁸⁶
den Nachweis, wann das Gesuch nach Artikel 140 n Absatz 1 Buchstabe b PatG eingereicht wurde, oder eine Erklärung, dass kein entsprechendes Gesuch eingereicht wurde, das älter ist als das schweizerische.
³ Die Gebühr für die Anmeldung des Zertifikats und die Gebühr für das Gesuch um Verlängerung der Schutzdauer müssen innerhalb der vom IGE angesetzten Frist bezahlt werden.
²⁸⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
²⁸⁶ Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.
Art. 127 c Inhalt des Antrags
¹ Der Antrag auf Erteilung des Zertifikats muss folgende Angaben enthalten:
a.²⁸⁷
den Namen oder die Firma sowie die Adresse des Gesuchstellers und gegebenenfalls dessen Zustellungsdomizil in der Schweiz;
b.²⁸⁸
wenn der Anmelder einen Vertreter bestellt hat, dessen Namen, Adresse sowie gegebenenfalls dessen Zustellungsdomizil in der Schweiz;
c. die Nummer des Patents, auf welchem das Gesuch beruht (Grundpatent);
d. den Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
e.²⁸⁹
das Datum der Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b;
f.²⁹⁰
die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer;
g.²⁹¹
...
² Der Antrag auf Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats muss zusätzlich folgende Angaben enthalten:
a. das Datum des Gesuchs um Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis und dem zugehörigen pädiatrischen Prüfkonzept (Art. 140 n Abs. 1 Bst. a PatG);
b.²⁹²
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 n Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde;
c. falls das Gesuch um Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats nicht zusammen mit dem Gesuch um Erteilung des Zertifikats eingereicht wird: die Nummer des Gesuchs um Erteilung des Zertifikats oder des erteilten Zertifikats und die Angaben nach Absatz 1 Buchstaben a und b.²⁹³
²⁸⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
²⁸⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Juli 2011 ( AS 2011 2247 ).
²⁸⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
²⁹⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
²⁹¹ Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wirkung seit 1. Jan. 2005 ( AS 2004 5025 ).
²⁹² Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.
²⁹³ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 d ²⁹⁴ Veröffentlichung von Angaben über Gesuche
¹ Bei Gesuchen um Erteilung des Zertifikats werden folgende Angaben veröffentlicht:
a. die Nummer des Gesuchs;
b. der Name oder die Firma sowie die Adresse des Gesuchstellers;
c. gegebenenfalls der Name und die Adresse des Vertreters;
d. das Datum der Einreichung des Gesuchs;
e. die Nummer des Grundpatents;
f. der Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
g. das Datum der Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b;
h. die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer.
² Bei Gesuchen um Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats werden zusätzlich folgende Angaben veröffentlicht:
a. das Datum der Einreichung des Gesuchs;
b. das Datum des Gesuchs um Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis und dem zugehörigen pädiatrischen Prüfkonzept (Art 140 n Abs. 1 Bst. a PatG);
c.²⁹⁵
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 n Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde.
³ Die Veröffentlichung erfolgt, nachdem die Prüfung nach Artikel 127 e abgeschlossen wurde.
²⁹⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
²⁹⁵ Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.

Drittes Kapitel: Prüfung des Gesuchs um Erteilung des Zertifikats oder um Verlängerung der Schutzdauer ²⁹⁶

²⁹⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 e Prüfung anlässlich der Einreichung des Gesuchs
¹ Nach Eingang des Gesuchs prüft das IGE, ob die Frist für dessen Einreichung eingehalten ist und ob die Voraussetzungen nach den Artikeln 127 b und 127 c erfüllt sind.
² Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, so räumt das IGE dem Gesuchsteller eine Frist von zwei Monaten zur Verbesserung ein.²⁹⁷
³ Wird diese Frist nicht eingehalten, so tritt das IGE auf das Gesuch nicht ein.²⁹⁸
²⁹⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
²⁹⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 f ²⁹⁹ Prüfung der Voraussetzungen für die Erteilung des Zertifikats oder die Verlängerung der Schutzdauer
¹ Das IGE prüft, ob die Voraussetzungen für die Erteilung des Zertifikats nach den Artikeln 140 b und 140 c Absätze 2 und 3 PatG erfüllt sind.
² Wird die Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats beantragt, so prüft das IGE, ob die Voraussetzungen nach Artikel 140 n PatG erfüllt sind.
³ Sind die Voraussetzungen nach Absatz 1 oder 2 nicht erfüllt, so weist das IGE das Gesuch ab.
²⁹⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Viertes Kapitel: ³⁰⁰ Erteilung des Zertifikats und Verlängerung der Schutzdauer

³⁰⁰ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 g
¹ Das Zertifikat wird erteilt, indem es im Patentregister eingetragen wird.
² Folgende Angaben werden veröffentlicht:
a. die mit einem Zusatz versehene Nummer des Grundpatents;
b. der Name oder die Firma sowie die Adresse des Zertifikatsinhabers;
c. gegebenenfalls der Name und die Adresse des Vertreters;
d. das Datum der Einreichung des Gesuchs um Erteilung des Zertifikats;
e. die Nummer des Grundpatents;
f. der Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
g. das Datum der Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b;
h. die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und die Zulassungsnummer des Arzneimittels;
i. das Datum des Ablaufs der Schutzdauer des Zertifikats.
³ Die Schutzdauer wird verlängert, indem dies im Patentregister eingetragen wird.
⁴ Folgende Angaben werden zusätzlich zu den Angaben nach Absatz 2 veröffentlicht:
a. das Datum der Einreichung des Gesuchs um Verlängerung der Schutzdauer;
b. das Datum des Ablaufs der Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats;
c. das Datum des Gesuchs um Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis und dem zugehörigen pädiatrischen Prüfkonzept (Art 140 n Abs. 1 Bst. a PatG);
d.³⁰¹
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 n Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde.
³⁰¹ Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.

Fünftes Kapitel: ³⁰² Veröffentlichung

³⁰² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 h
Wird das Gesuch um Erteilung des Zertifikats oder um Verlängerung der Schutzdauer abgewiesen, wird die Verlängerung widerrufen, erlischt das Zertifikat vorzeitig, wird es für nichtig erklärt oder wird es sistiert, so veröffentlicht das IGE zusätzlich zu den Angaben nach Artikel 127 g das Datum der Abweisung, des Widerrufs, des vorzeitigen Erlöschens, der Nichtigerklärung oder der Sistierung.

Sechstes Kapitel: Aktenheft und Register

Art. 127 i Aktenheft
¹ Das Aktenheft des Zertifikats wird dem Aktenheft des Grundpatents beigefügt.
² Es steht jedermann zur Einsicht offen.³⁰³
³ Das Zertifikat erhält die mit einem Zusatz versehene Nummer des Grundpatents.
³⁰³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 k Register
¹ Die das Zertifikat betreffenden Eintragungen werden auf dem Registerblatt des Grundpatents vorgenommen.
² Eingetragen werden die folgenden Angaben:
a. die mit einem Zusatz versehene Nummer des Grundpatents;
b. der Name oder die Firma sowie die Adresse des Zertifikatsinhabers;
c. gegebenenfalls der Name und die Adresse des Vertreters;
d. das Datum der Einreichung des Gesuchs;
e. die Nummer des Grundpatents;
f. der Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
g.³⁰⁴
das Datum der Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b;
h.³⁰⁵
die Bezeichnung des von der Zulassung eines Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer;
i.³⁰⁶
das Datum der Erteilung oder der Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats;
k. das Datum des Ablaufs der Schutzdauer des Zertifikats;
l. eingeräumte Rechte sowie Verfügungsbeschränkungen von Gerichten oder Zwangsvollstreckungsbehörden;
m. Änderungen im Bestand des Zertifikats oder im Recht am Zertifikat;
n. Änderungen des Wohnsitzes oder Sitzes des Zertifikatsinhabers;
o.³⁰⁷
Änderungen betreffend die Person des Vertreters, einschliesslich seines Wohnsitzes oder Sitzes;
p.³⁰⁸
das Datum des Gesuchs um Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis und dem zugehörigen pädiatrischen Prüfkonzept (Art 140 n Abs. 1 Bst. a PatG);
q.³⁰⁹
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 n Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde;
r.³¹⁰
das Datum des Widerrufs.
³ Das IGE kann weitere Angaben, die es als nützlich erachtet, eintragen oder vormerken.³¹¹
⁴ Eintragungen, welche die Einräumung von Rechten am Grundpatent betreffen, sowie Verfügungsbeschränkungen, die von Gerichten oder Zwangsvollstreckungsbehörden für das Grundpatent angeordnet werden, gelten vermutungsweise für das Zertifikat in gleichem Masse wie für das Grundpatent.³¹²
³⁰⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³⁰⁵ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³⁰⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³⁰⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³⁰⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³⁰⁹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ). Siehe auch die UeB dieser Änd. am Schluss des Textes.
³¹⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³¹¹ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³¹² Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Siebentes Kapitel: Gebühren

Art. 127 l ³¹³ Jahresgebühren
¹ Die Jahresgebühr für einen Jahresteil beträgt für jeden ganzen oder ange­bro­chenen Monat der Laufzeit des Zertifikats einen Zwölftel der für das entspre­chende Jahr geschuldeten Jahresgebühr, aufgerundet auf ganze Franken.
² Die Jahresgebühren werden am letzten Tag des Monats fällig, in dem:
a. die Laufzeit des Zertifikats beginnt;
b. das Zertifikat erteilt wird, wenn dies nach Ablauf der Höchstdauer des Patents geschieht.
³ Wird das Gesuch um Verlängerung der Schutzdauer bis zwei Monate vor Beginn der Laufzeit des Zertifikats eingereicht, so wird die Jahresgebühr für die Verlängerung der Schutzdauer zusammen mit den übrigen Jahresgebühren fällig.³¹⁴
⁴ Wird das Gesuch um Verlängerung der Schutzdauer weniger als zwei Monate vor Beginn der Laufzeit des Zertifikats eingereicht, so wird die Jahresgebühr für die Verlängerung der Schutzdauer zwei Monate nach dem Eingang des Gesuchs fällig.³¹⁵
⁵ Die Jahresgebühren sind spätestens am letzten Tag des sechsten Monats ab der jeweiligen Fälligkeit zu zahlen; erfolgt die Zahlung nach dem letzten Tag des dritten Monats ab der Fälligkeit, so ist ein Zuschlag zu entrichten.³¹⁶
³¹³ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 ( AS 2008 2585 ).
³¹⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³¹⁵ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
³¹⁶ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 m ³¹⁷ Rückerstattung der Jahresgebühren
¹ Bei Nichtigkeit eines Zertifikats werden Jahresgebühren zurückerstattet für den Zeitraum zwischen der rechtskräftigen Feststellung der Nichtigkeit des Zertifikats und dem Zeitpunkt, in dem seine Laufzeit geendet hätte.
² Bei Verzicht auf ein Zertifikat werden die Jahresgebühren für den Teil der Laufzeit des Zertifikats zurückerstattet, für den auf das Zertifikat verzichtet wird.
³ Wird die Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b widerrufen, so werden die Jahresgebühren für den Teil der Laufzeit des Zertifikats zurückerstattet, während dem die Zulassung widerrufen ist.
⁴ Wird die Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b sistiert, so werden die Jahresgebühren für den Zeitraum zurückerstattet, während dem die Zulassung sistiert ist.
⁵ Zurückerstattet werden in all diesen Fällen nur Jahresgebühren für volle Jahre.
⁶ Die Rückerstattung erfolgt nur auf Gesuch hin; dieses ist innerhalb von zwei Monaten einzureichen, gerechnet ab:
a. der Feststellung der Nichtigkeit des Zertifikats;
b. dem Verzicht auf das Zertifikat;
c. dem Widerruf der Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b;
d. dem Ende der Sistierung der Zulassung nach Artikel 127 b Absatz 1 Buchstabe b.
³¹⁷ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Achtes Kapitel: ³¹⁸ Widerruf der Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats

³¹⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 n Form und Inhalt des Antrags
¹ Der Antrag auf Widerruf der Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats nach Artikel 140 r Absatz 2 PatG ist schriftlich in zwei Exemplaren einzureichen und muss folgende Angaben enthalten:
a. den Namen und Vornamen oder die Firma sowie die Adresse des Antragstellers und gegebenenfalls dessen Zustellungsdomizil in der Schweiz;
b. die Nummer des Zertifikats sowie die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer;
c. die Begründung des Antrags unter Angabe aller hierzu geltend gemachten Tatsachen und Beweismittel.
² Urkunden, die der Antragsteller als Beweismittel anführt, sind beizulegen.
³ Die Widerrufsgebühr ist mit der Einreichung des Antrags zu bezahlen.
⁴ Sind gegen dieselbe Verlängerung mehrere Anträge auf Widerruf hängig, so kann das IGE deren Behandlung in einem Verfahren vereinigen.
Art. 127 o Prüfung des Antrags
¹ Das IGE prüft, ob die Voraussetzungen nach Artikel 127 n Absätze 1–3 erfüllt sind.
² Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, so räumt das IGE dem Antragsteller eine Frist von zwei Monaten zur Verbesserung ein.
³ Wird die Frist nach Absatz 2 zur Behebung eines Mangels nach Artikel 127 n Absatz 1 oder 3 nicht eingehalten, so tritt das IGE auf das Gesuch nicht ein.
⁴ Urkunden, die als Beweismittel angeführt, aber trotz Aufforderung nicht fristgerecht eingereicht werden, berücksichtigt das IGE nicht.
Art. 127 p Sprache
¹ Das Widerrufsverfahren wird in der Sprache des Verfahrens auf Erteilung des Zertifikats durchgeführt.
² Der Antrag auf Widerruf kann auch in einer anderen Amtssprache eingereicht werden (Art. 4 Abs. 1).
³ Ist ein Beweismittel weder in einer Amtssprache noch in englischer Sprache abgefasst, so ordnet das IGE unter Ansetzung einer angemessenen Frist eine Übersetzung in die Verfahrenssprache an. Wird die Übersetzung nicht fristgerecht eingereicht, so muss das IGE das Beweismittel nicht berücksichtigen.
Art. 127 q Aufforderung zur Stellungnahme und weiterer Schriftenwechsel
¹ Sind die Voraussetzungen nach Artikel 127 n Absätze 1 und 3 erfüllt, so stellt das IGE den Antrag auf Widerruf dem Zertifikatinhaber zu und fordert ihn auf, dazu Stellung zu nehmen und gegebenenfalls weitere Unterlagen einzureichen. Es räumt ihm eine angemessene Frist ein.
² Die Stellungnahme des Zertifikatinhabers wird dem Antragsteller zugestellt. Wurden mehrere Anträge auf Widerruf eingereicht, so informiert das IGE den Antragsteller über die übrigen Anträge.
³ Hält es das IGE für zweckmässig, so kann es die Parteien zu einem weiteren Schriftenwechsel einladen.
Art. 127 r Endverfügung
Sind die Akten spruchreif, so verfügt das IGE, dass die Verlängerung der Schutzdauer:
a. widerrufen und der Antrag auf Widerruf gutgeheissen wird; oder
b. aufrechterhalten und der Antrag auf Widerruf abgewiesen wird.
Art. 127 s Eintragung und Veröffentlichung
¹ Der Widerruf der Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats wird im Patentregister eingetragen und vom IGE veröffentlicht.
² Das Datum des Antrags auf Widerruf und die Aufrechterhaltung der Verlängerung der Schutzdauer werden vom IGE veröffentlicht.
Art. 127 t Rückerstattung der Widerrufsgebühr
¹ Wird der Antrag auf Widerruf gutgeheissen, so wird dem Antragsteller die Widerrufsgebühr nach Artikel 127 n Absatz 3 in der Regel zurückerstattet.
² Rechtfertigen es besondere Umstände, so kann das IGE kann von der Rückerstattung der Widerrufsgebühr absehen, insbesondere wenn der Antragsteller das Verfahren mutwillig verzögert hat.

Elfter Titel: ³¹⁹ Pädiatrische ergänzende Schutzzertifikate für Arzneimittel

³¹⁹ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Erstes Kapitel: Geltungsbereich

Art. 127 u
¹ Dieser Titel gilt für pädiatrische ergänzende Schutzzertifikate für Wirkstoffe oder Wirkstoffzusammensetzungen von Arzneimitteln (pädiatrische Zertifikate).
² Wirkstoffe oder Wirkstoffzusammensetzungen werden in diesem Titel als Erzeugnisse bezeichnet.
³ Die übrigen Bestimmungen dieser Verordnung gelten, soweit im siebenten Titel PatG oder in diesem Titel nichts anderes bestimmt ist.

Zweites Kapitel: Gesuch um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats

Art. 127 v Inhalt des Gesuchs und Gebühr
¹ Das Gesuch um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats muss enthalten:
a. den entsprechenden Antrag;
b. eine Kopie der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis, für das das Zertifikat erteilt werden soll, und dem zugehörigen pädiatrischen Prüfkonzept nach Artikel 140 t Absatz 1 Buchstabe a PatG;
c. den Nachweis, wann das Gesuch um Zulassung nach Buchstabe b eingereicht wurde;
d. die Bestätigung des Schweizerischen Heilmittelinstituts nach Artikel 140 t Absatz 1 Buchstabe a PatG;
e.³²⁰
den Nachweis, wann das Gesuch nach Artikel 140 t Absatz 1 Buchstabe b PatG eingereicht wurde, oder eine Erklärung, dass kein entsprechendes Gesuch eingereicht wurde, das älter ist als das schweizerische;
f. gegebenenfalls die Zustimmung des Adressaten nach Artikel 140 u Absatz 3 PatG.
² Die Gebühr für das pädiatrische Zertifikat muss innerhalb der vom IGE angesetzten Frist bezahlt werden.
³²⁰ Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.
Art. 127 w Inhalt des Antrags
Der Antrag auf Erteilung des pädiatrischen Zertifikats muss folgende Angaben enthalten:
a. den Namen oder die Firma sowie die Adresse des Gesuchstellers und gegebenenfalls dessen Zustellungsdomizil in der Schweiz;
b. wenn der Anmelder einen Vertreter bestellt hat, dessen Name und Adresse sowie gegebenenfalls dessen Zustellungsdomizil in der Schweiz;
c. die Nummer des Grundpatents, auf dem das Gesuch beruht;
d. den Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
e. das Datum der Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buchstabe b;
f. die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer;
g.³²¹
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 t Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde;
h. das Datum des Gesuchs um Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buch­stabe b.
³²¹ Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.
Art. 127 x Veröffentlichung von Angaben über Gesuche
¹ Bei Gesuchen um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats werden folgende Angaben veröffentlicht:
a. die Nummer des Gesuchs;
b. der Name oder die Firma sowie die Adresse des Gesuchstellers;
c. gegebenenfalls der Name und die Adresse des Vertreters;
d. das Datum der Einreichung des Gesuchs;
e. die Nummer des Grundpatents;
f. der Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
g. das Datum der Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buchstabe b;
h. die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer;
i.³²²
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 t Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde;
j. das Datum des Gesuchs um Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buch­stabe b.
² Die Veröffentlichung erfolgt, nachdem die Prüfung nach Artikel 127 y abgeschlossen wurde.
³²² Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.

Drittes Kapitel: Prüfung des Gesuchs um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats

Art. 127 y Prüfung anlässlich der Einreichung des Gesuchs
¹ Nach Eingang des Gesuchs prüft das IGE, ob die Frist für dessen Einreichung eingehalten ist und ob die Voraussetzungen nach den Artikeln 127 v und 127 w erfüllt sind.
² Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, so räumt das IGE dem Gesuchsteller eine Frist von zwei Monaten zur Verbesserung ein.
³ Wird diese Frist nicht eingehalten, so tritt das IGE auf das Gesuch nicht ein.
Art. 127 z Prüfung der Voraussetzungen für die Erteilung des pädiatrischen Zertifikats
¹ Das IGE prüft, ob die Voraussetzungen für die Erteilung des pädiatrischen Zertifikats nach den Artikeln 140 t und 140 u Absätze 2 und 3 PatG erfüllt sind.
² Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, so weist das IGE das Gesuch ab.

Viertes Kapitel: Erteilung des pädiatrischen Zertifikats

Art. 127 z bis
¹ Das pädiatrische Zertifikat wird erteilt, indem es im Patentregister eingetragen wird.
² Folgende Angaben werden veröffentlicht:
a. die mit einem Zusatz versehene Nummer des Grundpatents;
b. der Name oder die Firma sowie die Adresse des Inhabers des pädiatrischen Zertifikats;
c. gegebenenfalls der Name und die Adresse des Vertreters;
d. das Datum der Einreichung des Gesuchs um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats;
e. die Nummer des Grundpatents;
f. der Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
g. das Datum der Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buchstabe b;
h. die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer;
i.³²³
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 t Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde;
j. das Datum des Gesuchs um Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buch­stabe b;
k. das Datum des Ablaufs der Schutzdauer des pädiatrischen Zertifikats.
³²³ Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.

Fünftes Kapitel: Veröffentlichung

Art. 127 z ter
Wird das Gesuch um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats abgewiesen, erlischt das Zertifikat vorzeitig, wird es für nichtig erklärt oder wird es sistiert, so veröffentlicht das IGE zusätzlich zu den Angaben nach Artikel 127 z bis Absatz 2 das Datum der Abweisung, des vorzeitigen Erlöschens, der Nichtigerklärung oder der Sistierung.

Sechstes Kapitel: Aktenheft und Register

Art. 127 z quater Aktenheft
¹ Das Aktenheft des pädiatrischen Zertifikats wird dem Aktenheft des Grundpatents beigefügt.
² Es steht jedermann zur Einsicht offen.
³ Das pädiatrische Zertifikat erhält die mit einem Zusatz versehene Nummer des Grundpatents.
Art. 127 z quinquies Register
¹ Die das pädiatrische Zertifikat betreffenden Eintragungen werden auf dem Registerblatt des Grundpatents vorgenommen.
² Eingetragen werden die folgenden Angaben:
a. die mit einem Zusatz versehene Nummer des Grundpatents;
b. der Name oder die Firma sowie die Adresse des Inhabers des pädiatrischen Zertifikats;
c. gegebenenfalls der Name und die Adresse des Vertreters;
d. das Datum der Einreichung des Gesuchs;
e. die Nummer des Grundpatents;
f. der Titel der durch das Grundpatent geschützten Erfindung;
g. das Datum der Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buchstabe b;
h. die Bezeichnung des von der Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz erfassten Erzeugnisses und seine Zulassungsnummer;
i. das Datum der Erteilung des pädiatrischen Zertifikats;
j. das Datum des Ablaufs der Schutzdauer des pädiatrischen Zertifikats;
k. eingeräumte Rechte sowie Verfügungsbeschränkungen von Gerichten oder
Zwangsvollstreckungsbehörden;
l. Änderungen im Bestand des pädiatrischen Zertifikats oder im Recht am pädiatrischen Zertifikat;
m. Änderungen des Wohnsitzes oder Sitzes des Inhabers des pädiatrischen Zertifikats;
n. Änderungen betreffend die Person des Vertreters, einschliesslich seines Wohnsitzes oder Sitzes;
o.³²⁴
das Datum des allfälligen Gesuchs nach Artikel 140 t Absatz 1 Buchstabe b PatG und die zuständige Behörde;
p. das Datum des Gesuchs um Zulassung nach Artikel 127 v Absatz 1 Buch­stabe b.
³ Das IGE kann weitere Angaben, die es als nützlich erachtet, eintragen oder vormerken.
⁴ Eintragungen, welche die Einräumung von Rechten am Grundpatent betreffen, sowie Verfügungsbeschränkungen, die von Gerichten oder Zwangsvollstreckungsbehörden für das Grundpatent angeordnet werden, gelten vermutungsweise für das pädiatrische Zertifikat in gleichem Mass wie für das Grundpatent.
³²⁴ Siehe auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Textes.

Zwölfter Titel: ³²⁵ Ergänzende Schutzzertifikate für Pflanzenschutzmittel

³²⁵ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).
Art. 127 z sexies Geltungsbereich
¹ Dieser Titel gilt für ergänzende Schutzzertifikate für Wirkstoffe oder Wirkstoff­zusammensetzungen von Pflanzenschutzmitteln.
² Die übrigen Bestimmungen dieser Verordnung gelten, soweit im siebenten Titel PatG oder im zehnten Titel dieser Verordnung oder in diesem Titel nichts anderes bestimmt ist.
Art. 127 z septies Inhalt des Gesuchs und Gebühr
¹ Das Gesuch um Erteilung des ergänzenden Schutzzertifikats für Pflanzenschutzmittel muss enthalten:
a. den entsprechenden Antrag;
b. eine Kopie der ersten behördlichen Bewilligung für das Inverkehrbringen in der Schweiz;
c. eine Kopie der Gebrauchsanweisung für Pflanzenschutzmittel, die dem Endabnehmer abgegeben wird.
² Die Anmeldegebühr für das ergänzende Schutzzertifikat muss innerhalb der vom IGE angesetzten Frist bezahlt werden.
Art. 127 z octies Übrige anwendbare Bestimmungen
Die Artikel 127 a Absatz 2, 127 c Absatz 1, 127 d Absätze 1 und 3, 127 e , 127 f Absätze 1 und 3, 127 g Absätze 1 und 2, 127 h , 127 i , 127 k , 127 l Absätze 1, 2 und 5 sowie 127 m gelten sinngemäss.

Dreizehnter Titel: Schlussbestimmungen ³²⁶

³²⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 ( AS 2018 3551 ).

Erstes Kapitel: Aufhebung bisherigen Rechts

Art. 128
Die Verordnung (1) vom 14. Dezember 1959³²⁷ und die Verordnung (2) vom 8. Sep­tember 1959³²⁸ zum Bundesgesetz über die Erfindungspatente werden aufge­ho­ben.
³²⁷ [ AS 1959 1979 , 2097 ; 1972 2449 ]
³²⁸ [ AS 1959 728 , 2097 ; 1972 2452 ]

Zweites Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 129 Fristen
Fristen, die vor dem 1. Januar 1978 zu laufen begannen, bleiben unverändert.
Art. 130 Gebühren
¹ Für Jahresgebühren, die vom 1. Januar 1978 an fällig werden, gelten die Beträge des neuen Rechts, auch wenn sie vorher gezahlt wurden.
² Für Anmeldungen, deren Anmeldedatum dem 1. Januar 1978 um mehr als zwei Jahre vorausgeht, sind Jahresgebühren nach Massgabe des neuen Rechts innert sechs Monaten seit Aufforderung des IGE zu zahlen.
³ Absatz 2 gilt sinngemäss für Zusatzanmeldungen zu Hauptpatenten, die nach dem 1. Januar 1978 umgewandelt werden.
Art. 131 Zusatzanmeldungen
Am 1. Januar 1978 hängige Zusatzanmeldungen zu ebenfalls noch hängigen Anmel­dungen gelten von diesem Zeitpunkt an als selbständige Gesuche.
Art. 132 Erfindernennung
Ist der Erfinder einer am 1. Januar 1978 hängigen Anmeldung noch nicht ge­nannt, so ist er auf Aufforderung des IGE innert dreier Monate oder, wenn die Frist nach Artikel 35 Absatz 1 später endigt, innert dieser Frist zu nennen.
Art. 133 Priorität
¹ Prioritätserklärungen zu den am 1. Januar 1978 hängigen Anmeldungen können bis zum 31. März 1978 eingereicht werden.
² Prioritätsbelege und fehlende Angaben über das Aktenzeichen der Erstanmel­dung sind für die am 1. Januar 1978 hängigen Anmeldungen auf Aufforderung des IGE innert dreier Monate oder, wenn die Frist nach Artikel 140 Absatz 4 später endigt, in­nert dieser Frist einzureichen.
³ Die Absätze 1 und 2 gelten nicht, wenn die Frist zur Abgabe einer Prioritätser­klä­rung oder zur Einreichung des Prioritätsbelegs nach altem Recht vor dem 1. Januar 1978 abgelaufen oder in Gang gesetzt worden ist.
Art. 134 Akteneinsicht
Die Einsichtnahme nach Artikel 90 Absatz 3 in die Aktenhefte der vor dem 1. Ja­nu­ar 1978 erteilten Patente wird erst nach der Veröffentlichung der Patentschrift ge­währt.

Drittes Kapitel: Inkrafttreten

Art. 135
¹ Diese Verordnung tritt mit Ausnahme des siebenten, achten und neunten Titels am 1. Januar 1978 in Kraft.
² Der siebente Titel tritt am 1. Juni 1978 in Kraft.
³ Der achte und der neunte Titel treten gleichzeitig mit dem sechsten Titel des PatG (Internationale Patentanmeldungen) in Kraft³²⁹.
³²⁹ Der sechste Titel ist am 1. Juni 1978 in Kraft getreten ( AS 1978 550 ).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 12. August 1986 ³³⁰

³³⁰ AS 1986 1448
¹ Das neue Recht gilt grundsätzlich auch für Anmeldungen, die am Tage des In­kraft­tretens bereits hängig waren.
² Das IGE darf jedoch Eingaben, die am Tag des Inkrafttretens bereits eingereicht wa­ren, nicht beanstanden, wenn sie den Vorschriften des alten Rechts genügen; es kann aber die Auskünfte nach den Artikeln 64 Absatz 1 und 65 Absatz 1 ver­langen.
³ Mitteilungen des IGE nach altem Recht, die am Tage des Inkrafttretens bereits versandt sind, und die darin angekündigten Rechtsfolgen bleiben bestehen.
⁴ Vom IGE angesetzte Fristen, die am Tage des Inkrafttretens bereits laufen, blei­ben unverändert.
⁵ Ist am Tage des Inkrafttretens die Prüfung der Anmeldung bereits abge­schlos­sen, so richtet sich das weitere Verfahren bis zur Bekanntmachung oder Pa­tenter­tei­lung nach altem Recht.

Übergangsbestimmungen der Änderung vom 21. Mai 2008 ³³¹

³³¹ AS 2008 2585
¹ Das neue Recht gilt grundsätzlich auch für Anmeldungen, die am Tage des In­kraft­tretens der Änderung vom 21. Mai 2008 dieser Verordnung bereits eingereicht waren.
² Das IGE darf jedoch Eingaben, die am Tage des Inkrafttretens bereits einge­reicht wa­ren, nicht beanstanden, wenn sie den Vorschriften des alten Rechts genü­gen.
³ Mitteilungen des IGE nach altem Recht, die am Tage des Inkrafttretens bereits versandt sind, und die darin angekündigten Rechtsfolgen bleiben bestehen.
⁴ Vom IGE angesetzte Fristen, die am Tage des Inkrafttretens bereits laufen, blei­ben unverändert.
⁵ Ein Bericht zum Stand der Technik (Art. 53–58) kann nur zu Anmeldungen bean­tragt werden, die am oder nach dem Tag des Inkrafttretens eingereicht werden.
⁶ Es werden nur Anmeldungen veröffentlicht, die am oder nach dem Tag des Inkrafttretens eingereicht werden.
⁷ Einspruch (Art. 73–88) kann nur eingereicht werden gegen Patenterteilungen nach neuem Recht.
⁸ Sind Unterlagen teils vor und teils nach dem Inkrafttreten eingereicht worden, so gilt als Zeitpunkt der Einreichung der Tag, an dem der erste Teil eingereicht worden ist.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 21. September 2018 ³³²

³³² AS 2018 3551
¹ Wird die Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis, für das das Zertifikat verlängert werden soll (Art. 140 n Abs. 1 Bst. a PatG), innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten der Änderung vom 21. September 2018 beantragt, so finden die Artikel 127 b Absatz 2 Buchstabe d, 127 c Absatz 2 Buchstabe b, 127 d Absatz 2 Buchstabe c, 127 g Absatz 4 Buchstabe d, 127 k Absatz 2 Buchstabe q keine Anwendung.
² Wird die Zulassung des Arzneimittels für die Schweiz mit dem Erzeugnis, für das das pädiatrische Zertifikat erteilt werden soll (Art. 140 t Abs. 1 Bst. a PatG), innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten der Änderung vom 21. September 2018 beantragt, so finden die Artikel 127 v Absatz 1 Buchstabe e, 127 w Buchstabe g, 127 x Absatz 1 Buchstabe i, 127 z bis Absatz 2 Buchstabe i und 127 z quinquies Absatz 2 Buchstabe o keine Anwendung.
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