Verordnung über die Gebühren des Bundesamtes für Umwelt (814.014)
CH - Schweizer Bundesrecht

Verordnung über die Gebühren des Bundesamtes für Umwelt (Gebührenverordnung BAFU, GebV-BAFU 1)

(Gebührenverordnung BAFU, GebV-BAFU) ¹ vom 3. Juni 2005 (Stand am 1. Januar 2020) ¹ Fassung gemäss Anhang 2 Ziff. 5 der V vom 22. Nov. 2006 über die Gebühren und Auf­sichtsabgaben des Bundesamtes für Energie, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4889 ).
Der Schweizerische Bundesrat,
gestützt auf Artikel 48 Absatz 2 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 1983², auf Artikel 55 Absatz 2 des Gewässerschutzgesetzes vom 24. Januar 1991³, auf Artikel 25 des Gentechnikgesetzes vom 21. März 2003⁴ und auf Artikel 46 a des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 1997⁵,⁶
verordnet:
² SR 814.01 ³ SR 814.20 ⁴ SR 814.91 ⁵ SR 172.010 ⁶ Fassung gemäss Anhang 2 Ziff. 5 der V vom 22. Nov. 2006 über die Gebühren und Auf­sichtsabgaben des Bundesamtes für Energie, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4889 ).
Art. 1 Gegenstand
¹ Diese Verordnung regelt die Gebühren für Verfügungen und Dienstleistungen (Verwaltungshandlungen):
a. des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)⁷; und
b. der vom BAFU mit dem Vollzug betrauten Organisationen und Personen des öffentlichen und privaten Rechts (übrige Vollzugsorgane).
² Ausgenommen sind Verwaltungshandlungen, welche die Gewährung von Bundes­beiträgen betreffen.
³ Spezialrechtliche Gebührenregelungen bleiben vorbehalten.
⁷ Bezeichnung gemäss Anhang 2 Ziff. 5 der V vom 22. Nov. 2006 über die Gebühren und Auf­sichtsabgaben des Bundesamtes für Energie, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4889 ). Diese Änd. ist im ganzen Erlass berücksichtigt.
Art. 2 Allgemeine Gebührenverordnung
Soweit diese Verordnung keine besondere Regelung enthält, gelten die Bestimmun­gen der Allgemeinen Gebührenverordnung vom 8. September 2004⁸.
⁸ SR 172.041.1
Art. 3 Gebührenerhebung durch übrige Vollzugsorgane
¹ Überträgt das BAFU eine Aufgabe an ein übriges Vollzugsorgan, so stellt dieses Organ die Gebühren selbst in Rechnung, verfügt bei Streitigkeiten über die Rech­nung und besorgt das Inkasso. Das BAFU kann bei der Übertragung einer Voll­zugsaufgabe bestimmen, dass es die Gebühren selber in Rechnung stellt, insbeson­dere wenn das übrige Vollzugsorgan zur Erhebung der Gebühr nicht in der Lage ist.
² Das BAFU und das übrige Vollzugsorgan vereinbaren, welche Anteile der Gebüh­renerträge das übrige Vollzugsorgan zur Deckung des eigenen Aufwands verwenden kann.
Art. 4 Gebührenbemessung
¹ Die Gebühren werden bemessen:
a. nach festen Gebührenansätzen gemäss Anhang;
b. nach Aufwand innerhalb der Gebührenrahmen gemäss Anhang;
c. in den übrigen Fällen nach Aufwand.
² Wenn die Gebühr nach Aufwand bemessen wird, gilt ein Stundenansatz von Fr. 140.–.
Art.  5 Anpassung an die Teuerung
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunika­tion (UVEK) passt die Gebührenansätze, die Gebührenrahmen und den Stunden­ansatz jeweils auf den nächstfolgenden Jahresanfang an die Erhöhung des Landes­indexes der Konsumentenpreise an, sofern die Erhöhung seit Inkrafttreten dieser Verordnung oder seit der letzten Anpassung 5 Prozent oder mehr beträgt. Die ange­passten Beträge werden auf 5 Franken auf- oder abgerundet.
Art.  6 Gebührenzuschläge
¹ Ein Zuschlag von höchstens 100 Prozent der ordentlichen Gebühr kann erhoben werden, wenn die Verwaltungshandlung:
a. auf Ersuchen hin dringlich behandelt wird; oder
b. ungewöhnlich hohen Aufwand verursacht.
² Werden Arbeiten bei Dritten in Auftrag gegeben, so kann zusätzlich zu den Auslagen ein Verwaltungszuschlag von 20 Prozent der ordentlichen Gebühr in Rechnung gestellt werden. Sind besondere Fachkenntnisse erforderlich, so kann ein Verwaltungszuschlag von höchstens 100 Franken pro Stunde erhoben werden.⁹
³ Gebührenzuschläge sind zu begründen und gesondert auszuweisen.
⁹ Fassung gemäss Ziff. III der V vom 8. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Dez. 2014 ( AS 2014 3293 ).
Art .  7 Aufhebung bisherigen Rechts
Es werden aufgehoben:
a. Verordnung vom 29. November 1995¹⁰ über die Gebührensätze des Bundesam­tes für Umwelt für Dienstleistungen und Verfügungen nach der Stoffverordnung;
b. Verordnung vom 15. Oktober 2001¹¹ über die Gebühren für Dienstleistun­gen nach der Freisetzungsverordnung.
¹⁰ [ AS 1996 272 , 2000 548 ]
¹¹ [ AS 2001 2877 ]
Art.  8 Änderung bisherigen Rechts
…¹²
¹² Die Änderungen können unter AS 2005 2603 konsultiert werden.
Art. 8 a ¹³ Übergangsbestimmung zur Änderung vom 22. November 2006
Für Dienstleistungen, die vor dem Inkrafttreten der Änderung vom 22. November 2006 dieser Verordnung erbracht, aber noch nicht in Rechnung gestellt worden sind, gilt das neue Recht.
¹³ Eingefügt durch Anhang 2 Ziff. 5 der V vom 22. Nov. 2006 über die Gebühren und Auf­sichtsabgaben des Bundesamtes für Energie, in Kraft seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 4889 ).
Art. 9 Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. August 2005 in Kraft.

Anhang ¹⁴

¹⁴ Bereinigt gemäss Anhang 3 Ziff. II 3 der V vom 22. Juni 2005 über den Verkehr mit Ab­fäl­­­len ( AS 2005 4199 ), Anhang 2 Ziff. II 5 der V vom 22. Nov. 2006 über die Gebühren und Aufsichtsabgaben des Bundesamtes für Energie ( AS 2006 4889 ), Anhang 5 Ziff. 4 der Freisetzungsverordnung vom 10. Sept. 2008 ( AS 2008 4377 ), Anhang 5 Ziff. 8 der Ein­schliessungsverordnung vom 9. Mai 2012 ( AS 2012 2777 ), Anhang Ziff. II 1 der V vom 18. Nov. 2015 über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten im Verkehr mit Drittstaaten ( AS 2015 5201 ), Ziff. I 1 der V vom 1. Mai 2019 ( AS 2019 1615 ), Ziff. I der V vom 27. Sept. 2019 ( AS 2019 3129 ) und Ziff. III der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 ( AS 2019 4335 ).
(Art. 4 Abs. 1 Bst. a und b)

Feste Gebührenansätze und Gebührenrahmen

Franken

1. Stellungnahmen bei Anhörungen sowie Zustimmungen

Für Stellungnahmen und Zustimmungen nach den unten aufgelisteten Erlassen gelten die folgenden Gebührenansätze bzw. der folgende Gebührenrahmen:

a. wenig aufwändige Stellungnahmen

200

b. aufwändige Stellungnahmen

2 000

c. sehr aufwändige Stellungnahmen
nach Aufwand, höchstens aber

20 000

– Bundesgesetz vom 1. Juli 1966¹⁵ über den Natur-
und Heimatschutz (Art. 3 Abs. 4)

– Luftfahrtgesetz vom 21. Dezember 1948¹⁶
(Art. 42 Abs. 3)

– Luftfahrtverordnung vom 14. November 1973¹⁷
(Art. 86 Abs. 1)

– Umweltschutzgesetz vom 7. Oktober 1983
(Art. 41 Abs. 2)

– Verordnung vom 19. Oktober 1988¹⁸ über
die Umweltverträglichkeitsprüfung (Art. 12 Abs. 2)

– Gewässerschutzgesetz vom 24. Januar 1991
(Art. 35 Abs. 3 und 48 Abs. 1)

– Gentechnikgesetz vom 21. März 2003
(Art. 21 Abs. 1)

Freisetzungsverordnung vom 10. September 2008¹⁹
(Art. 44 Abs. 1)

– Einschliessungsverordnung vom 9. Mai 2012²⁰
(Art. 19 Abs. 1 und 2, 20 Abs. 1 sowie 21 Abs. 1)

– Pflanzenschutzmittelverordnung vom 18. Mai 2005²¹
(Art. 56 Abs. 1–4)

– Dünger-Verordnung vom 10. Januar 2001²²
(Art. 18 Abs. 3 und 30 Abs. 1 und 2)

– Futtermittel-Verordnung vom 26. Mai 1999²³
(Art. 26 Abs. 2 und 3)

– Tierseuchenverordnung vom 27. Juni 1995²⁴
(Art. 279 Abs. 1)

– Waldgesetz vom 4. Oktober 1991²⁵ (Art. 49 Abs. 2)

– Fischereigesetz vom 21. Juni 1991²⁶ (Art. 21 Abs. 4)

2. Widerruf von Verfügungen über Bundesbeiträge

500

2a. Verwaltungshandlungen nach der Verordnung vom
22. Juni 2005²⁷ über den Verkehr mit Abfällen:

a. Bewilligung für die Ausfuhr von Abfällen

350–2 500

b. Zustimmung zur Einfuhr von Abfällen

350–2 500

c. Bezug von 50 oder mehr elektronischen Begleitscheinen pro Kalenderjahr, pro Begleitschein


0.40

3. Verwaltungshandlungen nach der Freisetzungsverordnung vom 10. September 2008:

a. Bewilligung von Freisetzungsversuchen

1000–20 000

b. Überwachung von Freisetzungsversuchen
pro Halbtag und Person


600–     900

c. Bewilligung für das Inverkehrbringen

2000–40 000

d. Verfügung weiterer Massnahmen

1000–  5 000

3a. Verwaltungshandlungen nach der Pflanzengesundheits­verordnung vom 31. Oktober 2018²⁸ (PGesV):

a. periodische Kontrollen der Zulassungsvoraussetzungen für die Behandlung oder Markierung von Holz, Ver­packungsmaterial und anderen Gegenständen aus Holz (Art. 91 Abs. 1):

1. Anreisepauschale

100

2. Durchführung der Kontrollen

Zeitaufwand

b. Kontrollen, die im Rahmen einer Vorsorgemassnahme (Art. 10 Abs. 4) erfolgen, bei denen eine Widerhandlung gegen die PGesV festgestellt wurde:

1. Anreisepauschale

100

2. Durchführung der Kontrollen

Zeitaufwand

c. Kontrollen von meldepflichtigen Verpackungsmaterialien aus unverarbeitetem Holz (Abkommen vom 21. Juni 1999²⁹ zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen):

1. Anreisepauschale

100

2. Grundgebühr pro Sendung

50

3. Verfügung bei nicht konformen Verpackungsmate­rialien

200

d. stichprobenweise Kontrollen der Anforderungen an Ver­packungsmaterialien aus unverarbeitetem Holz (Art. 35), bei denen eine Widerhandlung gegen die PGesV fest­gestellt wurde:

1. Anreisepauschale

100

2. Grundgebühr pro Sendung

50

3. Verfügung bei nicht konformen Verpackungsmate­rialien

200

e. Anerkennung von Quarantänestationen und geschlossenen Anlagen (Art. 53):

1. Anreisepauschale

100

2. Grundgebühr

50

3. Abnahme der Quarantänestation, der geschlossenen Anlage oder des Betriebs des zugelassenen Empfängers

Zeitaufwand

f. Ausstellung eines Pflanzengesundheitszeugnisses für die Ausfuhr oder die Wiederausfuhr sowie Ausstellung eines Vorausfuhrzeugnisses (Art. 57–59):

1. Anreisepauschale

100

2. Grundgebühr

50

3. zusätzliche administrative und technische Abklärungen zur Vervollständigung des Gesuchs

Zeitaufwand

4. Durchführung der Kontrollen

Zeitaufwand

g. Ausstellung einer Ausnahmebewilligung:

1. für den Umgang mit Quarantäneorganismen ausser­halb geschlossener Systeme (Art. 7 und 27 Abs. 2)

50

2. für die Einfuhr von Waren (Art. 37)

50

3. für die Überführung von Waren in Schutzgebiete (Art. 42)

50

4. für Waren, die zu Forschungszwecken und zur Erhaltung von Ressourcen in Verkehr gebracht werden (Art. 62)

50

h. Zulassung für Betriebe, die Holz sowie Verpackungs­material und andere Gegenstände aus Holz behandeln oder markieren (Art. 89 und 90)

50

i. amtliche Schreiben zu phytosanitären Anforderungen

50

4. Kontrolle der Betriebsführung im Bereich des forstlichen Vermehrungsguts nach der Waldverordnung
vom 30. No­vember 1992³⁰

200–  1 000

5. Bewilligungen nach der Jagdverordnung vom
29. Februar 1988³¹

500

6. Bewilligung für das Einsetzen von landes- und standort­fremden Fischen und Krebsen nach der Verordnung vom
24. November 1993³² zum Bundesgesetz über die Fischerei



500

7. Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen
je Person und Tag


200

8. Dienstleistungen im Bereich Hydrologie
(Art. 57 des Gewässerschutzgesetzes vom 24. Jan. 1991³³, Art. 13 des BG vom 21. Juni 1991³⁴ über den Wasserbau sowie Art. 26 der Wasserbauverordnung vom
2. Nov. 1994³⁵):

8.1 Bezug von Daten direkt ab Messstation

8.1.1 Installation Hochwassermeldung (einmalig)

– wenn Meldegerät vorhanden

500

– wenn Installation Meldegerät vor Ort notwendig

1500

8.1.2 Hochwassermeldung: Abonnement pro Station und Jahr (inklusive Verwaltung von 3 Auslösekriterien und 3 Meldeempfängern)

800

8.1.3 Mitbenutzung von Messstationen mit Geräten des Kunden und Abgabe des Messsignals

– Bezug pro Station und Jahr bei einem Sensor

1100

– jeder zusätzliche Sensor pro Station und Jahr

500

8.2 Durchführung von Wassermessungen

8.2.1 Durchführung der Messung nach Zeitaufwand und zusätzlich pro Wassermessung

– Wassermessausrüstung, je nach Methode

130–800

– Auswertung und Resultatblatt, je nach Methode

160–450

8.2.2 zusätzlich pro Tag

– Messanhänger komplett

200

9. Prüfung des Bürgschaftsgesuchs nach der CO2-Verordnung vom 30. November 2012³⁶

3000

¹⁵ SR 451
¹⁶ SR 748.0
¹⁷ SR 748.01
¹⁸ SR 814.011
¹⁹ SR 814.911
²⁰ SR 814.912
²¹ [ AS 2005 3035 4097 5211 , 2006 4851 , 2007 821 Ziff. III 1469 Anhang 4 Ziff. 54 1843 4541 6291, 2008 2155 4377 Anhang 5 Ziff. 11 5271, 2009 401 Anhang Ziff. 3 2845, 2010 2101 3845 . AS 2010 2331 Art. 84]. Siehe heute: die V vom 12. Mai 2010 ( SR 916.161 ).
²² SR 916.171
²³ [ AS 1999 1780 2748 Anhang 5 Ziff. 6, 2001 3294 Ziff. II 14, 2002 4065 , 2003 4927 , 2005 973 2695 Ziff. II 19 5555, 2007 4477 Ziff. IV 70, 2008 3655 4377 Anhang 5 Ziff. 14, 2009 2599 , 2011 2405 . AS 2011 5409 Art. 77]. Siehe heute: die V vom 26. Okt. 2011 ( SR 916.307 ).
²⁴ SR 916.401
²⁵ SR 921.0
²⁶ SR 923.0
²⁷ SR 814.610
²⁸ SR 916.20
²⁹ SR 0.916.026.81
³⁰ SR 921.01
³¹ SR 922.01
³² SR 923.01
³³ SR 814.20
³⁴ SR 721.100
³⁵ SR 721.100.1
³⁶ SR 641.711
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