Verordnung über die Bereinigung der dinglichen Rechte und die Anlage des Grundbuches (215.32)
CH - ZG

Verordnung über die Bereinigung der dinglichen Rechte und die Anlage des Grundbuches

Verordnung ü ber die Bereinigung der dinglichen Rechte und die Anlage des Grundbuches Vom 29. Juni 1940 (Stand 1. Januar 2019) Der Regierungsrat des Kantons Zug, gest ü tzt auf das Gesetz betreffend Ab ä nderung des Einf ü hrungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch vom 7. M ä rz 1940 1 ) , beschliesst: 1. Allgemeine Bestimmungen
§ 1
1 Die Bereinigung der dinglichen Rechte erfolgt gemeindeweise; daran schliesst sich die Anlage des eidgen ö ssischen Grundbuches.
2 Mit den Arbeiten wird begonnen, wenn die Grundbuchvermessung vor ­ schriftsgem ä ss abgeschlossen ist.
3 Der Regierungsrat setzt die Reihenfolge der Gemeinden und den Zeitpunkt des Beginns fest und teilt ihn dem eidgen ö ssischen Justiz­ und Polizeidepar ­ tement und dem Einwohnerrat mit.
§ 2
1 Zur Durchf ü hrung der Arbeiten ernennt die Direktion des Innern einen Be ­ reinigungsbeamten. 2 ) *
2 Der Bereinigungsbeamte steht unter der Aufsicht des Grundbuchverwal ­ ters. 1) GS 14, 145 (BGS 211.1 ) 2) Delegation an die Direktion des Innern f ü r die Ernennung der Grundbuchverwalterin oder des Grundbuchverwalters (§ 4 Abs. 1 Ziff. 17 der Delegationsverordnung (DelV) vom 28. November 2017, BGS 153.3 ).
§ 3
1 Das Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG), die Gemeinder ä te und die Gemeindekanzleien sind verpflichtet, an den Bereinigungsarbeiten unentgeltlich mitzuwirken. *
2 Die Einwohnergemeinden haben auf ihre Kosten dem Bereinigungsbeam ­ ten die n ö tigen R ä umlichkeiten zur Verf ü gung zu stellen.
3 Die Formulare liefert der Kanton.

§ 4 * ...

2. Bereinigung der dinglichen Rechte
§ 5
1 An Hand der vom Grundbuchgeometer erstellten Pl ä ne, Eigent ü mer­ und Fl ä chenverzeichnisse und des Inhalts der Hypothekenb ü cher, Kaufregister und Servitutenprotokolle werden vom Amt f ü r Grundbuch und Geoinforma ­ tion (AGG) f ü r s ä mtliche Liegenschaften, selbstst ä ndigen und dauernden Rechte Bereinigungshefte angelegt. *
2 Mehrere Parzellen, die eine wirtschaftliche Einheit bilden, dem gleichen Eigent ü mer geh ö ren und in der n ä mlichen Gemeinde liegen, werden in ei ­ nem Heft vereinigt.
§ 6
1 Das Bereinigungsheft enth ä lt: 1. die fortlaufende Ordnungsnummer, die Parzellennummer der Vermes ­ sung, sowie die Blattnummer des Hypothekenbuches und gegebenen ­ falls auch die Polizei­(Haus­)Nummer; 2. die genaue Bezeichnung des Eigent ü mers, den Zeitpunkt und die Art des Eigentumserwerbs; 3. die Beschreibung des Grundst ü cks (Kulturart, Grenzen, Ortsbezeich ­ nung, Geb ä udeart, Assekuranznummer usw.) und das durch die Ver ­ messung festgestellte Fl ä chenmass; 4. s ä mtliche aus dem Hypothekenbuch, Kaufregister und Servitutenpro ­ tokoll ersichtlichen beschr ä nkten dinglichen Rechte (Dienstbarkeiten, Grundlasten und Pfandrechte) sowie die Vormerkungen und Anmer ­ kungen mit Angabe des Datums der Eintragung oder Errichtung.
§ 7
1 Sofort nach Anlage der Bereinigungshefte in einer Gemeinde erl ä sst der Bereinigungsbeamte im Amtsblatt eine Ausk ü ndigung, durch welche alle Ansprecher von dinglichen Rechten, die nicht im Bereinigungsheft eingetra ­ gen sind, aufgefordert werden, diese innert 30 Tagen beim Amt f ü r Grund ­ buch und Geoinformation (AGG) schriftlich anzumelden unter der Andro ­ hung, dass nicht angemeldete Rechte vom Bereinigungsverfahren nicht er ­ fasst werden. *
2 ... *
3 W ä hrend der Eingabefrist sind die Bereinigungshefte auf der Einwohner ­ kanzlei zur Einsichtnahme durch die Interessenten aufzulegen.
4 Die Ausk ü ndigung ist dem Gemeinde­, B ü rger­, Kirchen­ und Korporati ­ onsrat der betreffenden Gemeinde, dem Amt f ü r Grundbuch und Geoinfor ­ mation (AGG), dem eidgen ö ssischen Departement des Innern, dem Milit ä r­ und Finanzdepartement, der Kreisdirektion II der Bundesbahnen und der eidgen ö ssischen Landestopographie besonders mitzuteilen. *
5 Der Bereinigungsbeamte hat Anmeldungen, die nach Ablauf der Anmelde ­ frist eingehen, entgegenzunehmen, soweit die Bereinigung des betreffenden Grundst ü cks noch nicht abgeschlossen ist und die Gegenpartei keinen Ein ­ spruch dagegen erhebt. Vorbehalten bleibt die Kostenauflage gem ä ss § 34 Abs. 2. *
§ 8
1 Die Anmeldung nicht eingetragener dinglicher Rechte hat an Hand des amtlichen Formulars zu erfolgen.
2 Ein dingliches Recht, das sich auf mehrere in der n ä mlichen Gemeinde lie ­ gende Grundst ü cke bezieht, muss nur einmal angemeldet werden.
3 Ansprachen, die nicht auf dem Formular angemeldet oder unvollst ä ndig sind, werden zur Richtigstellung zur ü ckgewiesen.
§ 9
1 Die Anmeldung hat folgende Angaben zu enthalten: 1. bez ü glich Dienstbarkeiten und Grundlasten: a) genaue Umschreibung und Inhaltsangabe der Rechte, Name und Wohnort des Berechtigten; b) Angabe der Titel, auf die sich die Rechte st ü tzen; c) Angabe des belasteten Grundst ü cks;
d) Name und Wohnort des Eigent ü mers des belasteten Grund ­ st ü cks; e) bei Grunddienstbarkeiten die Angabe des berechtigten Grund ­ st ü ckes; f) bei Grundlasten den Gesamtwert. 2. bez ü glich Grundpfandrechte: a) Angabe der Grundpfandart, des Pfandtitels, Betrag der urspr ü ng ­ lichen und der gegenw ä rtigen Pfandschuld; b) Name undWohnort des Pfandgl ä ubigers und ­schuldners. 3. bez ü glich Grundeigentum: a) genaue Bezeichnung des Grundst ü cks (Liegenschaft, selbstst ä n ­ diges dauerndes Recht, Bergwerk); b) Angabe des Erwerbes und der ihn begr ü ndenden Rechtstitel.
§ 10
1 Zur Anmeldung sind befugt: 1. die unmittelbar Berechtigten; 2. allf ä llige Faustpfandgl ä ubiger und Nutzniesser; 3. mit Bezug auf Rechte, welche juristischen Personen des ö ffentlichen Rechts zustehen, deren Verwaltungen, dazu auch die die Rechtsaus ­ ü bung beanspruchenden Privatpersonen.
§ 11
1 Die Bereinigungshefte bilden mit den zugeh ö rigen Anmeldeakten die Grundlage der Bereinigung.
2 Dabei ist von Anfang darauf Bedacht zu nehmen, dass das Ergebnis zur m ö glichsten Entlastung des Grundbuches und zur Klarstellung aller an ei ­ nem Grundst ü ck bestehenden dinglichen Rechte f ü hrt.
3 Im Ü brigen sind f ü r die Bereinigung die nachfolgenden Grunds ä tze massgebend.
§ 12
1 Der Bereinigungsbeamte nimmt zun ä chst eine materielle Vorpr ü fung nach folgenden Gesichtspunkten vor: 1. Feststellung derjenigen Eintragungen, die ü berfl ü ssig oder offensicht ­ lich bedeutungslos geworden sind; 2. Ausschluss von Rechten, die nach ZGB nicht oder nicht mehr ein ­ tragsf ä hig sind;
3. Ausschluss gesetzlicher oder nachbarrechtlicher Einschr ä nkungen, die der Eintragung nicht bed ü rfen; 4. Verweisung bestehender Rechte, die nach Grundbuchrecht nicht ein ­ tragsf ä hig, jedoch anmerkungsf ä hig sind, in die Anmerkungen; 5. Anmerkungsf ä higkeit ö ffentlich­rechtlicher Eigentumsbeschr ä nkun ­ gen gem ä ss kantonaler Spezialgesetzgebung; 6. Angabe des Gesamtwertes von Grundlasten (Art. 783 Abs. 2 ZGB); 7. * ...
§ 13
1 Der Bereinigungsbeamte hat die Grundeigent ü mer n ö tigenfalls ü ber die in § 12 erw ä hnten Punkte einzuvernehmen, ferner auch ü ber: 1. ihre Stellungnahme zu angemeldeten, bisher nicht eingetragenen An ­ spr ü chen und zu den bisher eingetragenen Rechten; 2. Abweichungen zwischen bisherigen Eintragungen und eingegangenen Anmeldungen; 3. * Datierung der aus dem Hypothekenbuch, Kaufregister und Servituten ­ protokoll her ü bergenommenen undatierten und der neu angemeldeten Rechte. Soweit eine sichere Datierung nicht m ö glich ist und auch eine Neubestellung des betreffenden Rechtes nicht erfolgt, hat als Entste ­ hungsdatum der Zeitpunkt der Anerkennung oder Feststellung des Rechtes zu gelten.
§ 14
1 Erforderlichenfalls ist ausser dem Grundeigent ü mer auch der Berechtigte einzuvernehmen, insbesondere: 1. zwecks L ö schung nicht eintragbarer oder bedeutungslos gewordener Rechte; 2. bei Unvollst ä ndigkeit einer Anmeldung, sofern der Mangel nicht in Anwendung von § 8 Abs. 3 behoben werden konnte; 3. bei ganzer oder teilweiser Bestreitung eines bisher eingetragenen oder angemeldeten Rechts.
1 Die Einvernahmen haben in der Regel in der Gemeinde zu erfolgen, wo die Bereinigung durchgef ü hrt wird.
2 Anl ä sslich der Einvernahmen ist die unverz ü gliche Nachholung der nach § 12 Ziff. 7 1 ) erforderlichen Rechtsvorkehren anzuordnen.
3 Alle Beteiligten sind zur Erteilung von Auskunft und zur Vorlage von Ur ­ kunden im Rahmen der Zivilprozessordnung 2 ) verpflichtet.
§ 16 *
1 Bei Grundst ü cken, die bisher nicht im Hypothekenbuch enthalten waren, hat der einzutragende Eigent ü mer den Nachweis zu erbringen, dass sein Eigentum beim Inkrafttreten des Schweizerischen Zivilgesetzbuches 3 ) zu Recht bestanden hat.
2 Erachtet der Bereinigungsbeamte den Nachweis als nicht erbracht, so hat er den Ansprecher in das Verfahren nach Art. 662 ZGB zu verweisen.
3 Das ö ffentliche Grundeigentum des Bundes, der Bundesbahnen sowie die ö ffentlichen Gew ä sser, die Strassen und Pl ä tze des Kantons und der Gemeinden fallen nicht unter diese Bestimmung.
§ 17
1 Sind Grundst ü cke nicht auf den Namen der jetzigen Eigent ü mer im Hypo ­ thekenbuch eingetragen, z.B. infolge Erbgangs, so hat der Bereinigungsbe ­ amte die Beteiligten zur Veranlassung der erforderlichen Ü bertragungen zu verhalten.
2 Er ist befugt, den betreffenden Grundeigent ü mern eine Frist zur Nachho ­ lung der ihnen obliegenden Rechtsvorkehren anzusetzen, mit der Andro ­ hung, dass im Unterlassungsfalle deren Vornahme auf Kosten der S ä umigen von Amts wegen durchgef ü hrt werde.
§ 18
1 Unter der alten Rechtsordnung entstandene dingliche Rechte, die nach ZGB nicht mehr begr ü ndet werden k ö nnen, sind in eine eintragsf ä hige Form ü berzuf ü hren oder am Grundbuch anzumerken, wenn sie nicht abge ­ l ö st werden k ö nnen.
2 F ü r unklar lautende Eintragungen ist eine unmissverst ä ndliche Form zu vereinbaren. 1) Heute aufgehoben. 2) BGS 222.1 3) SR 210
3 Dingliche Rechte, die jede Bedeutung verloren haben, jedoch im Hypothe ­ kenbuch und Servitutenprotokoll noch aufgef ü ö scht werden.
4 Ist an Dienstbarkeiten ein Interesse zwar noch vorhanden, aber im Ver ­ gleich zur Belastung von unverh ä ltnism ä ssig geringer Bedeutung, so ist auf Abl ö sung zu dringen.
5 Insbesondere sind die Landwirtschaft hemmende Dienstbarkeiten nach M ö glichkeit abzul ö sen.
§ 19
1 Bei der Bereinigung der Pfandrechte ist auf m ö gliche Beschr ä nkung der Titelzahl zu dringen. Pfandtitel d ü rfen nur in durch 500 teilbaren Betr ä gen errichtet werden.
2 Alle zur Zeit der Bereinigung noch zu Recht bestehenden Grundpfandtitel des alten Rechts sind in Titel des neuen Rechts umzuwandeln.
3 Die Neuerrichtung bestehender Titel des neuen Rechts ist dem Ermessen des Bereinigungsbeamten anheimgestellt.
§ 20
1 F ü r den Ersatz von Titeln des alten Rechts ist eine Geb ü hr von 1 ‰ des Betrages, f ü r den Ersatz von Schuldbriefen nach ZGB die tarifm ä ssige Schreibgeb ü hr zu entrichten.
2 Der Grundeigent ü mer hat die Kosten einer n ö tig werdenden Sch ä tzung zu tragen. F ü r die zufolge der Anlage des Grundbuches erforderlichen Sch ä t ­ zungen wird der Zuschlag nach Regierungsratsbeschluss vom 18. Januar 1935 nicht erhoben.
3 Die durch Neuerrichtung ersetzten Titel sind zu entkr ä ften und dem Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) zur Aufbewahrung zu ü berge ­ ben. *
§ 21
1 Im Hypothekenbuch eingetragene Pfandtitel, die nicht beigebracht werden k ö nnen, verloren oder vermisst sind, sollen beim Kantonsgericht zur Kraft ­ loserkl ä rung angemeldet werden.
2 Grundpfandverschreibungen, die angeblich nicht mehr zu Recht bestehen, f ü r welche aber weder eine L ö schungsbewilligung noch ein Zahlungsaus ­ weis beigebracht werden kann, sind vom Kantonsgericht nach vorausgegan ­ gener Ausk ü ndigung kraftlos zu erkl ä ren.
3 Kommen mehrere solche F ä lle in Betracht, so ist das Verfahren wom ö g ­ lich gemeinsam durchzuf ü hren.
§ 22
1 Die Erkl ä rungen des Grundeigent ü mers und des Berechtigten werden im Bereinigungsheft entsprechend vorgemerkt.
2 Soweit der Eigent ü mer das in das Bereinigungsheft aufgenommene Recht anerkennt, hat er es unterschriftlich zu best ä tigen.
3 Wird eine eingetragene Dienstbarkeit oder Grundlast neu umschrieben, so ist der neue Wortlaut von beiden Parteien zu unterzeichnen. *
4 Ansprecher, die auf ein Recht verzichten, haben die Verzichtserkl ä rung schriftlich abzugeben.
5 F ü r Ver ä nderungen, die das Eigentum, die Pfandrechte und Grundlasten betreffen, und die sich nicht als blosse Neufassungen oder Bereinigungen, sondern als ganze oder teilweise Neubegr ü ndung des Rechtsbestandes er ­ weisen, hat die ö ffentliche Beurkundung stattzufinden.
§ 23
1 Hinsichtlich aller im Hypothekenbuch, Kaufregister oder Servitutenproto ­ koll oder in Anmeldungen erw ä hnten Rechte, die der Bereinigungsbeamte als nicht eintragsf ä hig erachtet, ist, sofern eine Verst ä ndigung nicht erzielt werden kann, den Berechtigten eine Frist von 10 Tagen zur Beschwerdef ü h ­ rung an die Beschwerdeabteilung des Obergerichts anzusetzen. *
2 Diese Vorschrift findet auch Anwendung, wenn Streit dar ü ber besteht, ob ein dingliches Recht als Dienstbarkeit oder als Grundlast oder als selbst ­ st ä ndiges dauerndes Recht zu behandeln ist, oder ob der Grundbucheintrag richtig gefasst wurde. *
3 Der Entscheid der Beschwerdeabteilung ist im Bereinigungsheft vorzu ­ merken. *
§ 24
1 Wo im Bereinigungsverfahren zwischen den Beteiligten ü ber Bestand, In ­ halt, Umfang und Rang eines Rechtes oder ü ber den Gesamtwert einer Grundlast keine g ü tliche Einigung erzielt werden kann, ist die rechtliche Er ­ ledigung herbeizuf ü hren. Es soll ihr ein Einigungsversuch des Grundbuch ­ verwalters vorangehen.
2 Der Bereinigungsbeamte hat in den unausgemittelten F ä llen der kl ä geri ­ schen Partei durch eingeschriebenen Brief eine Frist von 30 Tagen zur ge ­ richtlichen Geltendmachung ihres Anspruches anzusetzen, unter der Andro ­ hung der Annahme des Rechtsverzichts im Falle der Nichtbeachtung.
§ 25
1 In dieser Zustellung sind die Parteirollen f ü r den einzuleitenden Rechtss ­ treit in der Weise zu verteilen, dass dort, wo ein Grundeigent ü mer ein aus dem Hypothekenbuch oder Servitutenprotokoll ü bernommenes Recht be ­ streitet, dieser Eigent ü mer als Kl ä ger aufzutreten hat.
2 Handelt es sich um eine infolge Anmeldung in das Bereinigungsheft auf ­ genommene Ansprache, oder weicht eine Anmeldung von einer Eintragung im Hypothekenbuch oder Servitutenprotokoll ab, so hat der Anmeldende als Kl ä ger aufzutreten.
3 Bei der Festsetzung des Gesamtwertes einer Grundlast hat der Berechtigte als Kl ä ger aufzutreten.
4 Die Klage ist unter Umgehung des Friedensrichters dem Kantonsgericht einzureichen. *
§ 26
1 Der Bereinigungsbeamte f ü hrt ein in geeigneter Form angelegtes Ver ­ zeichnis der Streitf ä lle. 3. Anlage des Grundbuches
§ 27
1 Die Bereinigungshefte einer Gemeinde werden w ä hrend 30 Tagen zur all ­ gemeinen Einsicht auf dem Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) aufgelegt. *
2 Die Interessenten werden durch das Amtsblatt aufgefordert, Einsprachen gegen Eintragungen oder Nichteintragungen bis zum Ablauf der Frist der Beschwerdeabteilung des Obergerichts einzureichen. *
3 ... *
§ 28
1 Nach Ablauf der Einsprachefrist pr ü ft die Beschwerdeabteilung des Ober ­ gerichts die Einsprachen und f ä llt ihren Entscheid. Dieser ist dem Einspre ­ cher und dem Grundeigent ü mer mitzuteilen. *
2 Im Bereinigungsverfahren anerkannte Eintragungen in die Bereinigungs ­ hefte k ö nnen im Auflageverfahren nicht mehr angefochten werden.
§ 29
1 Die Anlage des Grundbuches erfolgt durch Eintragung des bereinigten Heftinhalts auf lose Grundbuchbl ä tter nach dem amtlichen Formular, mit erweitertem Raum f ü r die Aufnahme der Liegenschaftsbeschreibung.
2 F ü r die Eintragungen gilt im Ü brigen die eidgen ö ssische Verordnung ü ber das Grundbuch 1 ) .
§ 30
1 Nach Durchf ü hrung der Bereinigung und Auflage werden die unangefoch ­ tenen Grundbuchbl ä tter definitiv. Die angefochtenen werden n ö tigenfalls neu geschrieben.
2 Die Grundbuchbl ä tter werden alsdann eingebunden; gleichzeitig werden die n ö tigen Hilfsregister erstellt.
3 Die Grundbuchbl ä tter sollen so nummeriert werden, dass ihre Nummer mit der Parzellennummer des Grundbuchplans ü bereinstimmt.
4 Als «alte Nummer» wird die Nummer des Bereinigungsheftes eingetragen.
§ 31
1 Die Direktion des Innern setzt das eidgen ö ssische Grundbuch nach Erledi ­ gung dieser Arbeiten gest ü tzt auf einen Bericht des Bereinigungsbeamten in Kraft. *
2 Der Beschluss ist im Amtsblatt zu ver ö ffentlichen und dem eidgen ö ssi ­ schen Justiz­ und Polizeidepartement mitzuteilen.
§ 32
1 Die Bereinigungshefte sind samt den zugeh ö rigen Akten einzubinden und sorgf ä ltig aufzubewahren. 1) SR 221.432.1
2 Die nach Anlage des Grundbuches eingehenden Belege werden gem ä ss

Art. 29 der eidgen ö

ssischen Grundbuchverordnung 1 ) chronologisch geord ­ net. 4. Straf­ und Ü bergangsbestimmungen
1 Wer die Einreichung der verlangten Unterlagen verweigert, oder zur Klar ­ stellung der Verh ä ltnisse nicht Hand bietet, obwohl er dazu in der Lage w ä re, oder wer zur pers ö nlichen Einvernahme ohne hinreichende Entschul ­ digung nicht erscheint, wird vom Bereinigungsbeamten in eine Busse von Fr. 10.– bis 100.– verf ä llt.
2 Die Bussentscheide k nnen binnen 10 Tagen 2 ) an den Regierungsrat wei ­ tergezogen werden.
§ 34
1 Die Kosten des Bereinigungsverfahrens und der Anlage des Grundbuches tr ä gt unter Vorbehalt von §§ 4 3 ) und 20 der Kanton.
2 Mehrkosten, die durch das Verhalten der Parteien entstehen, werden den ­ selben vom Bereinigungsbeamten auferlegt.
3 Sein Entscheid kann binnen 10 Tagen 4 ) an den Regierungsrat weitergezo ­ gen werden.
§ 35
1 Bis zur Inkraftsetzung des Grundbuches sind f ü r den Grundst ü ckverkehr das Hypothekenbuch und Servitutenprotokoll massgebend (§ 191 EG ZGB).
2 W ä hrend des Bereinigungsverfahrens sind die bisherigen Rechtsformen anzuwenden.
3 Das Amt f ü r Grundbuch und Geoinformation (AGG) hat aber von jeder Ä nderung dem Bereinigungsbeamten Kenntnis zu geben, der sie im Bereini ­ gungsheft bzw. provisorischen Grundbuchblatt eintragen l ä sst. 1) SR 221.432.1 2) Heute binnen 20 Tagen (§ 43 VRG). 3)

§ 4 ist aufgehoben. 4) Heute binnen 20 Tagen (§ 43 VRG).

4 Ist eine Liegenschaft bereinigt, so ist jeder k ü nftigen Hand ä nderung oder Begr ü ndung und Ver ä nderung eines beschr ä nkten dinglichen Rechts an der ­ selben die Beschreibung des Vermessungswerkes und das Ergebnis der Be ­ reinigung zugrunde zu legen.
§ 36
1 Diese Verordnung tritt nach Genehmigung durch den Bundesrat sofort in Kraft.
2 Sie ist in die Gesetzessammlung aufzunehmen und dem Amtsblatt beizule ­ gen. Vom Bundesrat genehmigt am 22. August 1940 (GS 14, 184), vom Kantons ­ rat genehmigt am 22. Juli 1940 (GS 14, 184).
Ä nderungstabelle ­ Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Ä nderung GS Fundstelle 29.06.1940 22.08.1940 Erlass Erstfassung GS 14, 173 01.12.1951 18.12.1951 § 2 Abs. 1 ge ä ndert GS 16, 563 01.12.1951 18.12.1951 § 4 aufgehoben GS 16, 563 01.12.1951 18.12.1951 § 7 Abs. 5 eingef ü gt GS 16, 563 01.12.1951 18.12.1951 § 12 Abs. 1, 7. aufgehoben GS 16, 563 01.12.1951 18.12.1951 § 13 Abs. 1, 3. ge ä ndert GS 16, 563 01.12.1951 18.12.1951 § 16 totalrevidiert GS 16, 563 01.12.1951 18.12.1951 § 22 Abs. 3 ge ä ndert GS 16, 563 01.12.1951 18.12.1951 § 23 Abs. 2 ge ä ndert GS 16, 563 04.07.2006 11.11.2006 § 7 Abs. 1 ge ä ndert GS 28, 809 04.07.2006 11.11.2006 § 7 Abs. 2 aufgehoben GS 28, 809 04.07.2006 11.11.2006 § 27 Abs. 1 ge ä ndert GS 28, 809 04.07.2006 11.11.2006 § 27 Abs. 3 aufgehoben GS 28, 809 29.08.2006 01.01.2007 § 3 Abs. 1 ge ä ndert GS 28, 771 29.08.2006 01.01.2007 § 5 Abs. 1 ge ä ndert GS 28, 771 29.08.2006 01.01.2007 § 7 Abs. 4 ge ä ndert GS 28, 771 29.08.2006 01.01.2007 § 20 Abs. 3 ge ä ndert GS 28, 771 29.08.2006 01.01.2007 § 27 Abs. 1 ge ä ndert GS 28, 771 29.08.2006 01.01.2007 § 35 Abs. 3 ge ä ndert GS 28, 771 27.05.2008 01.06.2008 § 31 Abs. 1 ge ä ndert GS 29, 749 14.12.2010 01.01.2011 § 23 Abs. 1 ge ä ndert GS 30, 801 14.12.2010 01.01.2011 § 23 Abs. 3 ge ä ndert GS 30, 801 14.12.2010 01.01.2011 § 25 Abs. 4 ge ä ndert GS 30, 801 14.12.2010 01.01.2011 § 28 Abs. 1 ge ä ndert GS 30, 801 25.10.2011 01.01.2012 § 27 Abs. 2 ge ä ndert GS 31, 271 13.12.2016 01.01.2017 § 2 Abs. 1 ge ä ndert GS 2016/055 28.11.2017 01.01.2018 § 2 Abs. 1 ge ä ndert GS 2017/075 02.10.2018 01.01.2019 § 3 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 5 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 7 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 7 Abs. 4 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 20 Abs. 3 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 27 Abs. 1 ge ä ndert GS 2018/060 02.10.2018 01.01.2019 § 35 Abs. 3 ge ä ndert GS 2018/060
Ä nderungstabelle ­ Nach Artikel Element Inkrafttreten Ä nderung GS Fundstelle Erlass 22.08.1940 Erstfassung GS 14, 173

§ 2 Abs. 1 18.12.1951

ge ä ndert GS 16, 563

§ 2 Abs. 1 01.01.2017

ge ä ndert GS 2016/055

§ 2 Abs. 1 01.01.2018

ge ä ndert GS 2017/075

§ 3 Abs. 1 01.01.2007

ge ä ndert GS 28, 771

§ 3 Abs. 1 01.01.2019

ge ä ndert GS 2018/060

§ 4 18.12.1951

aufgehoben GS 16, 563

§ 5 Abs. 1 01.01.2007

ge ä ndert GS 28, 771

§ 5 Abs. 1 01.01.2019

ge ä ndert GS 2018/060

§ 7 Abs. 1 11.11.2006

ge ä ndert GS 28, 809

§ 7 Abs. 1 01.01.2019

ge ä ndert GS 2018/060

§ 7 Abs. 2 11.11.2006

aufgehoben GS 28, 809

§ 7 Abs. 4 01.01.2007

ge ä ndert GS 28, 771

§ 7 Abs. 4 01.01.2019

ge ä ndert GS 2018/060

§ 7 Abs. 5 18.12.1951

eingef ü gt GS 16, 563

§ 12 Abs. 1, 7. 18.12.1951

aufgehoben GS 16, 563

§ 13 Abs. 1, 3. 18.12.1951

ge ä ndert GS 16, 563

§ 16 18.12.1951

totalrevidiert GS 16, 563

§ 20 Abs. 3 01.01.2007

ge ä ndert GS 28, 771

§ 20 Abs. 3 01.01.2019

ge ä ndert GS 2018/060

§ 22 Abs. 3 18.12.1951

ge ä ndert GS 16, 563

§ 23 Abs. 1 01.01.2011

ge ä ndert GS 30, 801

§ 23 Abs. 2 18.12.1951

ge ä ndert GS 16, 563

§ 23 Abs. 3 01.01.2011

ge ä ndert GS 30, 801

§ 25 Abs. 4 01.01.2011

ge ä ndert GS 30, 801

§ 27 Abs. 1 11.11.2006

ge ä ndert GS 28, 809

§ 27 Abs. 1 01.01.2007

ge ä ndert GS 28, 771

§ 27 Abs. 1 01.01.2019

ge ä ndert GS 2018/060

§ 27 Abs. 2 01.01.2012

ge ä ndert GS 31, 271

§ 27 Abs. 3 11.11.2006

aufgehoben GS 28, 809

§ 28 Abs. 1 01.01.2011

ge ä ndert GS 30, 801

§ 31 Abs. 1 01.06.2008

ge ä ndert GS 29, 749

§ 35 Abs. 3 01.01.2007

ge ä ndert GS 28, 771

§ 35 Abs. 3 01.01.2019

ge ä ndert GS 2018/060
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