Bundesgesetz über die Tabakbesteuerung (641.31)
CH - Schweizer Bundesrecht

Bundesgesetz über die Tabakbesteuerung (Tabaksteuergesetz, TStG 1)

(Tabaksteuergesetz, TStG) ¹ vom 21. März 1969 (Stand am 1. September 2017) ¹ Eingefügt durch Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).
Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,
gestützt auf die Artikel 103 und 131 Absatz 1 Buchstabe a der Bundesverfassung²,³ nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 28. August 1968⁴,
beschliesst:
² SR 101 ³ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Sept. 2017 ( AS 2017 4041 ; BBl 2016 5153 ). ⁴ BBl 1968 II 345

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen ⁵

⁵ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Fiskalische Belastung des Tabaks

Art. 1 ⁶
¹ Der Bund erhebt eine Steuer auf Tabakfabrikaten …⁷ sowie auf Erzeugnissen, die wie Tabak verwendet werden (Ersatzprodukte).
² Die in diesem Gesetz verwendeten Begriffe Tabakfabrikate und Ersatzprodukte werden in der Tabaksteuerverordnung vom 15. Dezem­ber 1969⁸ näher festgelegt.
⁶ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).
⁷ Ausdruck gestrichen durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ). Die Anpassung wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.
⁸ [ AS 1969 1274 , 1974 1021 Art. 4 Abs. 1, 1987 2474 , 1993 331 Ziff. I 5, 1996 590 , 1997 376 , 2003 2465 , 2007 1469 Anhang 4 Ziff. 25, 2008 3159 Ziff. II. AS 2009 5577 Art. 43]. Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).

II. Behörden

Art. 2
Die Eidgenössische Zollverwaltung (Zollverwaltung)⁹ erlässt hinsichtlich der Abgaben auf Tabak­fabrikaten (Tabaksteuer, Zoll, Mehrwertsteuer) alle Weisungen, Verfügungen und Entscheide, die nicht ausdrücklich einer anderen Behörde vorbehalten sind.¹⁰ Sie ist ermächtigt, den im Register der Hersteller, Importeure und Rohmate­rialhändler eingetragenen Firmen Weisungen über die für die Abgabenerhebung und -rückerstattung sowie zu Kontrollzwecken erforderlichen Anga­ben, Nachweise und Vorkehren zu erteilen.
⁹ Ausdruck gemäss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Sept. 2017 ( AS 2017 4041 ; BBl 2016 5153 ). Diese Änd. wurde in den in der AS genannten Bestimmungen vorgenommen.
¹⁰ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

III. Anwend­bares Recht

Art. 3
Soweit dieses Gesetz und die gestützt darauf erlassenen Verordnungen nicht eigene Bestimmungen enthalten, finden auf die Tabaksteuer die für die Zölle geltenden Vorschriften entsprechend Anwendung, ein­schliesslich jener über den Bezug beson­derer Gebühren bei der Hand­habung der Zollgesetzgebung.

2. Abschnitt: Gegenstand der Steuer und Steuerpflicht ¹¹

¹¹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Gegenstand der Steuer

Art. 4
¹ Der Steuer unterliegen:
a. die im Inland gewerbsmässig hergestellten, verbrauchsfertigen Tabakfabrikate sowie die eingeführten Tabakfabrikate;
b. …¹²
c.¹³
Ersatzprodukte.
² …¹⁴
³ Als verbrauchsfertig gelten Tabakfabrikate, die bis zum Ver­brauch keinem weiteren gewerbsmässigen Produkti­ons­vorgang unterliegen.
⁴ Als Inland gilt das Zollgebiet nach Artikel 3 Absatz 1 des Zollgesetzes vom 18. März 2005¹⁵ (ZG).¹⁶
¹² Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
¹³ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).
¹⁴ Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
¹⁵ SR 631.0
¹⁶ Fassung gemäss Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).

II. Steuer­befreiung

Art. 5
Von der Steuer sind befreit:
a.¹⁷
zollfreie Waren nach Artikel 8 ZG¹⁸;
b. …¹⁹
c. Tabakfabrikate, die nicht für den Ver­brauch bestimmt sind;
d.²⁰
Tabakfabrikate zur Linderung von Asthmabeschwerden, wenn sie als Heilmittel registriert sind.
¹⁷ Fassung gemäss Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).
¹⁸ SR 631.0
¹⁹ Aufgehoben durch Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, mit Wirkung seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).
²⁰ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).

III. Steuer­pflichtige

Art. 6
Steuerpflichtig sind:
a. für die im Inland hergestellten Tabakfabrikate die Her­steller des verbrauchsfertigen Produkts;
b.²¹
für die eingeführten Tabakfabrikate die Zollschuldnerin oder der Zollschuldner.
²¹ Fassung gemäss Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).

IV. Steuer­nachfolge

Art. 7
¹ Der Steuernachfolger tritt in die sich aus diesem Gesetz ergebenden steuerlichen Pflichten und Rechte eines andern ein.
² Steuernachfolger sind:
a. die Erben beim Tode eines Steuerpflichtigen oder eines Steuer­nachfolgers. Der Erbe wird von der Zahlungspflicht so­weit befreit, als er nachweist, dass die zu entrichtende Steuer seinen An­teil am Nachlass mit Einschluss seiner Voremp­fänge über­steigt;
b. die unbeschränkt haftenden Teilhaber oder deren Erben nach Auflösung einer Handelsgesellschaft ohne juristische Persön­lich­keit;
c. die juristische Person, die von einer andern juristischen Person das Vermögen oder ein Geschäft mit Aktiven und Passiven über­nimmt.
³ Kommen mehrere Steuernachfolger in Betracht, so hat jeder für sich die sich aus diesem Gesetz ergebenden Pflichten selbständig zu erfül­len und kann die sich aus diesem Gesetz ergebenden Rechte selbstän­dig ausüben. Jeder Steuernachfolger be­freit die andern nach Massga­be seiner Zahlung; seine Rückgriffsrechte richten sich nach dem unter den Steuernachfolgern bestehenden Rechtsverhältnis.

V. Mithaftung für die Steuer

Art. 8
¹ Mit dem Steuerpflichtigen oder Steuernachfolger haften solidarisch:
a. für die Steuer einer aufgelösten juristischen Person oder Han­dels­gesellschaft ohne juristische Persönlichkeit: die mit der Liquida­ti­on betrauten Personen, auch im Konkurs oder Nach­lassverfah­ren, bis zum Betrage des Liquidationser­gebnisses;
b. für die Steuer einer juristischen Person, die ihren Sitz ohne Liqui­dation ins Ausland verlegt: die Organe bis zum Betrag des reinen Vermögens der juristi­schen Person.
² Die Haftung der in Absatz 1 bezeichneten Personen entfällt, soweit sie nachwei­sen, dass sie alles ihnen Zumutbare zur Feststellung und Erfüllung der Steuerforde­rung getan haben.

3. Abschnitt: Entstehung und Berechnung der Steuer ²²

²² Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Entstehung der Steuerschuld

Art. 9
¹ Die Steuerschuld entsteht:
a. für die im Inland hergestellten Tabakfabrikate, sobald sie für die Abgabe an den Verbraucher fertig ver­packt sind;
b.²³
für die eingeführten Tabakfabrikate nach den Vorschriften, die für die Entstehung der Zollschuld gelten.
c.²⁴
für die Tabakfabrikate in zugelassenen Steuerlagern im Zeitpunkt, in dem sie das Lager verlassen oder im Lager verwendet werden.
² Werden im Inland hergestellte Tabakfabrikate, die nicht für die Abgabe an den Verbraucher fertig verpackt sind, an nicht im Register gemäss Artikel 13 eingetragene Personen oder Fir­men abgegeben oder sonst wie aus dem Herstellerbetrieb entfernt, so bewirkt dies die Entstehung der Steuerschuld des Her­stellers, sobald die Ware den Betrieb verlässt, und zwar nach Massgabe des Ansat­zes für das höchstbelastete verbrauchsfertige Fabrikat.
²³ Fassung gemäss Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).
²⁴ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

II. Bemessungs­grundlage

Art. 10
¹ Die Steuer wird bemessen:
a. für Zigaretten, Zigarren und Zigarillos je Stück und in Prozenten des Kleinhandelspreises;
b.²⁵
für Feinschnitttabak und Wasserpfeifentabak je Kilogramm und in Prozenten des Kleinhandelspreises;
c. für anderen Rauchtabak als Feinschnitttabak und übrige Tabak­fabrikate sowie für Kau- und Schnupftabak in Prozenten des Kleinhandelspreises.²⁶
² Wo der Kleinhandelspreis für den Steuersatz mitbestimmend ist, richtet sich dieser für Sortiments- und Spezialpackungen nach dem Preis der üblichsten Kleinhandelspackung. Die Begriffe Sortiments- und Spezialpackungen werden durch die Tabaksteuerverordnung vom 15. Dezember 1969²⁷ näher festgelegt.
³ Der vom Hersteller oder Importeur auf den Kleinhandelspackungen aufgedruckte Preis darf beim Verkauf nicht überschritten werden.²⁸
²⁵ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Sept. 2017 ( AS 2017 4041 ; BBl 2016 5153 ).
²⁶ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
²⁷ Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).
²⁸ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).

III. Berechnung der Steuer (Steuertarife)

Art. 11
¹ Die Steuer auf Tabakfabrikaten wird nach den Tarifen in den Anhängen I–IV berechnet.²⁹
² Der Bundesrat kann zur Mitfinanzierung der Beiträge des Bundes an die Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung sowie an die Ergänzungsleistungen und zur Angleichung an die in der Europäischen Gemeinschaft geltenden Steuersätze:
a. die beim Inkrafttreten der Änderung vom 21. März 2003³⁰ dieses Gesetzes geltenden Steuersätze für Zigaretten um höchstens 80 Prozent erhöhen;
b. die beim Inkrafttreten der Änderung vom 19. Dezember 2008 dieses Gesetzes geltenden Steuersätze für Zigarren und Zigarillos um höchstens 300 Prozent erhöhen;
c. die beim Inkrafttreten der Änderung vom 19. Dezember 2008 dieses Gesetzes geltenden Steuersätze für Feinschnitttabak um höchstens 80 Prozent erhöhen;
d. die beim Inkrafttreten der Änderung vom 19. Dezember 2008 dieses Gesetzes geltenden Steuersätze für anderen Rauchtabak als Feinschnitttabak und übrige Tabakfabrikate sowie für Kau- und Schnupftabak um höchstens 100 Prozent erhöhen.³¹
³ Bei Steuererhöhungen kann der Bundesrat Massnahmen treffen, um zu verhindern, dass die Wirksamkeit der beschlossenen Mehrbela­stung hinausgeschoben wird. Er kann insbesondere bis zum Inkrafttre­ten der Mehrbelastung die Hersteller und Importeure verpflichten, die Pro­duktion und die Einfuhr auf die Verkäufe einer vergleichbaren Pe­riode des Vorjahres unter Berücksichtigung der Nachfrageentwicklung zu beschränken.³²
²⁹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
³⁰ AS 2003 2460
³¹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
³² Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).
Art. 12 ³³
³³ Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, mit Wirkung seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).

4. Abschnitt: Steuererhebung und Steuerrückerstattung ³⁴

³⁴ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Grundlagen

1. Register der Hersteller, Importeure und Roh­material­händler

Art. 13
¹ Die Oberzolldirektion führt ein Register
a. der Hersteller von Tabakfabrikaten;
b. der Importeure von Tabakfabrikaten zum Weiterverkauf;
c. der Importeure und der Händler mit inländischem oder einge­führ­tem Rohmate­rial.
² Wer im Inland gewerbsmässig Tabakfabrikate herstellt oder zum Weiterverkauf einführt, wer Rohmaterial einführt oder im Inland gewerbsmäs­sig Handel mit inländischem oder einge­führtem Rohmaterial betreibt, hat sich zur Eintragung in das entspre­chende Register bei der Oberzolldirektion anzumelden.
³ Die Eintragung setzt voraus:
a. für die Hersteller und Importeure von Tabakfabrikaten den Wohnsitz im Inland oder eine im Inland einge­tragene Hauptniederlassung, die Hinterlegung eines Reverses gemäss Artikel 14 und die Leistung einer Si­cherheit gemäss Arti­kel 21;
b. für Importeure und Händler von Rohmaterial den Wohnsitz im Inland oder eine im Inland eingetragene Hauptniederlassung und die Hinterlegung eines Rever­ses gemäss Artikel 14.
⁴ Jede Änderung der Firma, des Wohnsitzes, der Geschäftsniederlas­sung oder der geschäftlichen Betätigung ist der Oberzolldirektion zu melden. Firmen, die ihre Ge­schäftstätigkeit, ihren Wohnsitz oder die Geschäftsniederlassung im Inland aufge­ben, werden im Register gelöscht.
⁵ Der Begriff Rohmaterial wird durch die Tabaksteuerverordnung vom 15. Dezember 1969³⁵ näher festgelegt.
³⁵ Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).

2. Revers für Hersteller, Im­porteure und Roh­material­händler

Art. 14
¹ Durch einen bei der Oberzolldirektion zu hinterlegenden Revers haben sich zu verpflichten:
a. der Hersteller von Tabakfabrikaten:
das von ihm eingeführte oder im Inland erworbene Rohmate­rial sowie die von ihm hergestellten oder aus der inländischen Pro­duktion erworbenen, nicht ver­brauchsfertigen Tabakfabri­kate im eigenen Betrieb weiterzuverarbeiten oder nur an im Register ein­getragene Firmen abzugeben;
b. der Importeur und Händler von Rohmaterial zur gewerbsmässi­gen Herstellung von Tabakfabrikaten …³⁶ :
das Rohmaterial nur an im Register eingetragene Firmen abzu­ge­ben;
c. der Hersteller von Tabakfabrikaten, der Im­porteur von Tabakfabrikaten zum Weiter­verkauf sowie der Importeur und Händler von Rohma­te­rial:
die durch dieses Gesetz und die Tabaksteuerverordnung vom 15. Dezember 1969³⁷ auf­ge­stellten Han­delsvorschriften zu befolgen.
² Den durch Revers Verpflichteten werden Kontrollnummern zuge­teilt.
³⁶ Ausdruck gestrichen durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
³⁷ Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).

3. Kontroll­massnahmen

Art. 15
¹ Die Hersteller von Tabakfabrikaten, die Betreiber von zugelassenen Steuerlagern sowie die Importeure und Händler von Rohmaterial haben eine umfassende, auch Lagerbestände und -bewegungen verzeichnende Kontrolle zu führen, deren Bestandteile und Einrichtungen durch die Zollverwaltung bestimmt werden.³⁸ Sie haben diese Kontrolle sowie die Geschäftsbücher mit den Belegen während zehn Jahren aufzubewahren, sie der Zollverwaltung auf Verlangen vorzulegen oder einzureichen und der Zollverwaltung über alle Tatsachen, die für den Vollzug dieses Gesetzes von Bedeutung sein können, Auskunft zu erteilen. Die Zollverwaltung ist zudem befugt, Fabrikations­anlagen, Warenla­ger und andere Geschäftsräumlichkeiten durch ihre Organe jeder­zeit ohne Vor­anmeldung zu kontrollieren.
² Rohmaterial darf nur mit Bewilligung der Zollverwaltung zu ande­ren Zwecken als zur Herstellung von Tabakfabrikaten abgegeben oder verwendet werden. Für zollfrei eingeführtes Rohmaterial ist zudem das Zollbetreffnis nachzuentrichten.
³ Rohmaterial und noch nicht versteuerte Tabakfabrikate dür­fen nur mit Bewilligung der Zollverwaltung vernich­tet werden.
³⁸ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

4. Handels­vorschriften

Art. 16
¹ Im Inland hergestellte verbrauchsfertige Tabakfabrikate dürfen nur in Kleinhandelspackungen die Herstellerbetriebe verlassen. Die Einfuhr von Tabakfabrikaten ist nur in Kleinhandelspackungen statthaft. Die Kleinhandelspackungen haben folgende Angaben zu tragen:
a. den Kleinhandelspreis in Schweizerwährung;
b. die Reversnummer oder Firmenbezeichnung des inländischen Herstellers oder des Importeurs;
c. bei Schnitt-, Rollen-, Kau- und Schnupftabak sowie bei Zigarrenabschnitten zudem das Gewicht des Inhalts.³⁹
¹bis Auf den Kleinhandelspackungen von Tabakfabrikaten, die unter Zollüberwachung ausgeführt oder in ein zugelassenes Steuerlager verbracht werden, sind die Angaben nach Absatz 1 Buchstaben a und b nicht erforderlich.⁴⁰
² Für die hiernach genannten verbrauchsfertigen Tabakfabrikate sind nur folgende Kleinhandelspackungen zulässig:
a. Zigarren und Zigaretten: höchstens 100 Stück, ausgenommen Sortiments­packungen;
b. Feinschnitt-Tabak: höchstens 250 g Inhalt;
c. anderer Schnitttabak als Feinschnitt: höchstens 1000 g Inhalt.
³ …⁴¹
⁴ Um die Durchführung dieses Gesetzes zu sichern, können in der Tabaksteuerver­ordnung vom 15. Dezember 1969⁴² den Herstellern und Wiederverkäufern von Ta­bakfabrikaten weitere Verhaltenspflichten auf­erlegt werden.
³⁹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁴⁰ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁴¹ Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁴² Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).

II. Veranlagung und Entrichtung der Steuer

1. Steuersatz für Zigarren und Zi­garetten ⁴³

⁴³ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
Art. 17
¹ Für die im Inland hergestellten Zigarren- und Zigarettensorten setzt die Zollverwaltung den anwendbaren Steuersatz gestützt auf Anmeldungen, die vom Hersteller gemäss den Bestimmungen der Tabak­steuerverordnung vom 15. Dezember 1969⁴⁴ einzureichen sind, zum voraus fest.
² Für Zigarren- und Zigarettensorten, die von einem Importeur regel­mässig einge­führt werden, wird der Steuersatz auf Antrag ebenfalls gemäss Absatz 1 festgesetzt.
⁴⁴ Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).

2. Steuerbetrag ⁴⁵

⁴⁵ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
Art. 18
¹ Die Steuer auf den im Inland hergestellten oder aus einem zugelassenen Steuerlager in den steuerrechtlich freien Verkehr übergeführten Tabakfabrikaten wird aufgrund der Steuerdeklaration festgesetzt, die vom Hersteller oder vom Betreiber des zugelassenen Steuerlagers der Zollverwaltung monatlich einzureichen ist.⁴⁶
² Die Steuerdeklaration ist für den Aussteller verbindlich und bildet, vorbehältlich des Ergebnisses der amtlichen Prüfung, die Grundlage für die Festsetzung des Be­trages der Steuer im Einzelfalle.
³ Die Steuer auf den eingeführten Tabakfabrikaten wird von den Zoll­stellen auf Grund der ihnen einzureichenden Zollanmeldungen festgesetzt. Die Form der Zollanmeldung richtet sich nach Artikel 28 ZG⁴⁷.⁴⁸
⁴⁶ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁴⁷ SR 631.0
⁴⁸ Fassung gemäss Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).

3. Fälligkeit ⁴⁹

⁴⁹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
Art. 19
¹ Die Steuer wird mit der Entstehung der Steuerschuld fällig. Für Steuerpflichtige, die eine Sicherheit nach Artikel 21 Absatz 1 oder 26 c geleistet haben, läuft die Zahlungsfrist bis zum letzten Tag des zweiten Monats, der auf den Fälligkeitstag folgt. Die Zollverwaltung kann ausnahmsweise weitere Zahlungsfristen vorsehen.⁵⁰
² Für die Einfuhren im Post- und Reiseverkehr ohne schriftliche Zollanmeldung des Importeurs (Art. 18 Abs. 3) sowie in Fällen, in denen eine Sicherheit nach Artikel 21 nicht besteht, ist die Steuer nach den für die Zollabgaben geltenden Vorschriften zu entrichten.⁵¹
⁵⁰ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁵¹ Fassung gemäss Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).

IIbis. Zinsen

Art. 20 ⁵²
¹ Bei verspäteter Zahlung der Steuer ist ab ihrer Fälligkeit ein Verzugszins geschuldet.
² Ab dem Zeitpunkt, in dem die Zollverwaltung einen Betrag zu Unrecht erhoben oder nicht zurückerstattet hat, schuldet sie einen Vergütungszins.
³ Der Bundesrat kann für die Erhebung des Verzugszinses Ausnahmen vorsehen.
⁴ Das Eidgenössische Finanzdepartement legt die Zinssätze fest.
⁵² Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

III. Sicherheits­leistung und Steuerpfandrecht

Art. 21
¹ Die im Register nach Artikel 13 eingetragenen Hersteller und Importeure von Tabakfabrikaten haben eine Sicherheit in den nach Artikel 76 ZG⁵³ vorgesehenen Formen zu leisten. Die Sicherheit haftet für alle sich aus der Tabaksteuer-, Zoll- und Mehrwertsteuerpflicht des Herstellers und des Importeurs erge­benden und damit im Zusammenhang stehenden Forderungen der Zollverwal­tung.⁵⁴ Sie darf erst freigegeben werden, wenn sämtliche Verpflichtun­gen erfüllt sind. Die Höhe der Sicherheit wird durch die Oberzolldi­rektion bestimmt.
² An Tabakfabrikaten, für die die Abgaben­schuld entstanden ist, besteht ein gesetzliches Pfandrecht des Bundes (Tabaksteuerpfandrecht). Die für das Zollpfandrecht geltenden Vor­schriften finden entsprechend Anwendung.
⁵³ SR 631.0
⁵⁴ Fassung des ersten und zweiten Satzes gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

IV. Nach­forderung; Rück­erstattung von Amts wegen

Art. 22
¹ Ist infolge Irrtums der Zollverwaltung eine geschuldete Steuer gar nicht oder zu niedrig oder ein rückvergüteter Steuerbetrag zu hoch festgesetzt worden, so wird der entgangene Betrag nachgefordert, solange nicht die Verjährung gemäss Artikel 23 eingetreten ist.
² Wird bei der amtlichen Nachprüfung der Steuerveranlagung oder bei Betriebskon­trollen festgestellt, dass eine Steuer zu Unrecht erhoben worden ist, so wird der zu viel bezahlte Betrag von Amts wegen zurückerstattet.

V. Verjährung

Art. 23
¹ Die Steuerforderung verjährt fünf Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem sie entstanden ist.⁵⁵
² Die Verjährung beginnt nicht und steht still, falls sie begonnen hat, während der Dauer eines Einsprache-, Beschwerde- oder Revisions­verfahrens über die Steuer­pflicht oder die Steuerforderung.
³ Die Verjährung wird unterbrochen durch jede Anerkennung der Steuerforderung von Seiten eines Zahlungspflichtigen sowie durch jede auf Geltendmachung des Steueranspruches gerichtete Amtshand­lung, die einem Zahlungspflichtigen zur Kenntnis gebracht wird. Mit der Unterbrechung beginnt die Verjährung von neuem.
⁴ Stillstand und Unterbrechung wirken gegenüber allen Zahlungs­pflichtigen.
⁵ Die Steuerforderung verjährt in jedem Fall 15 Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem sie entstanden ist.⁵⁶
⁵⁵ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁵⁶ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

VI. Rück- erstattung und Erlass

1. Rück­erstattung ⁵⁷

⁵⁷ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
Art. 24
¹ Die Steuer auf im Inland hergestellten und auf eingeführten Tabakfabrikaten wird dem Steuerpflichtigen zurückerstattet:
a.⁵⁸
für Tabakfabrikate, die unter Zollüberwachung über die von der Zollver­waltung bestimmten Zollstellen ins Zollausland ausgeführt oder in einen inländischen Zollfreiladen nach Artikel 17 Absatz 1bis ZG⁵⁹ verbracht werden;
b. für Tabakfabrikate, die sich noch beim Hersteller oder Importeur befinden oder die der Hersteller, der Importeur oder der Betreiber eines zugelassenen Steuerlagers vom Tabakwarenhandel zurücknimmt, sofern sie innert zwei Jahren nach der Entrichtung der Steuer der Zollverwaltung in unveränderter Kleinhandelspackung vorgewiesen und unter deren Kontrolle unbrauchbar gemacht oder für die Wiederverwendung in der Fabrikation hergerichtet werden;
c. für Tabakfabrikate, die nachweislich im Betrieb des Herstellers oder des Importeurs durch höhere Gewalt oder durch Zufall vernichtet worden oder unbrauchbar geworden sind.⁶⁰
² Die Frist für die Einreichung von Rückerstattungsgesuchen und das Verfahren werden durch die Tabaksteuerverordnung vom 15. Dezem­ber 1969⁶¹ bestimmt.
³ Bei Wiedereinfuhr ausgeführter Tabakfabrikate ist die zu­rück­erstattete Steuer wieder zu entrichten.
⁵⁸ Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 17. Dez. 2010 über den Einkauf von Waren in Zollfreiläden auf Flughäfen, in Kraft seit 1. Juni 2011 ( AS 2011 1743 ; BBl 2010 2169 ).
⁵⁹ SR 631.0
⁶⁰ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁶¹ Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).

2. Erlass

Art. 25 ⁶²
¹ Die Steuer auf im Inland hergestellten und auf eingeführten Tabakfabrikaten wird dem Steuerpflichtigen erlassen:
a. für Tabakfabrikate, die nachweislich in einem zugelassenen Steuerlager durch höhere Gewalt oder durch Zufall vernichtet worden oder unbrauchbar geworden sind;
b. für Tabakfabrikate, für die nach Artikel 86 Absatz 1 Buch­stabe a ZG⁶³ Anspruch auf Erlass der Zollabgaben besteht.
² Der Bundesrat regelt das Verfahren.
⁶² Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁶³ SR 631.0

5. Abschnitt: Zugelassene Steuerlager ⁶⁴

⁶⁴ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Herstellung, Bearbeitung, Bewirtschaftung

Art. 26 ⁶⁵
¹ Die Hersteller und Importeure von Tabakfabrikaten, welche die erforderlichen Sicherheiten bieten, dürfen Tabakfabrikate unter Steueraussetzung in einem zugelassenen Steuerlager herstellen, bearbeiten und bewirtschaften.
² Als Bewirtschaften gelten namentlich das Lagern, das Entgegennehmen und das Bereitstellen zum Versand.
⁶⁵ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

II. Bewilligung

Art. 26 a ⁶⁶
¹ Als zugelassene Steuerlager können bewilligt werden:
a. Herstellungsbetriebe;
b. Steuerfreilager.
² Der Bundesrat legt die Voraussetzungen für die Einrichtung und den Betrieb von zugelassenen Steuerlagern fest; die Zollverwaltung erteilt die Bewilligung.
³ Die Bewilligung wird entzogen, wenn:
a. die Voraussetzungen für die Bewilligungserteilung nicht mehr gegeben sind; oder
b. der Betreiber des zugelassenen Steuerlagers seinen Verpflichtungen nach diesem Gesetz nicht nachkommt.
⁶⁶ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

III. Aufsicht

Art. 26 b ⁶⁷
Die zugelassenen Steuerlager unterstehen der Aufsicht durch die Zollverwaltung.
⁶⁷ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

IV. Sicherheits­leistung

Art. 26 c ⁶⁸
Die Betreiber von zugelassenen Steuerlagern müssen für die Steuer und die anderen Abgaben eine Sicherheit nach Artikel 21 Absatz 1 leisten.
⁶⁸ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

V. Kontrollen

Art. 26 d ⁶⁹
Die Betreiber von zugelassenen Steuerlagern unterliegen den Kontrollmassnahmen nach Artikel 15.
⁶⁹ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

VI. Beförderung

Art. 26 e ⁷⁰
¹ Werden eingeführte, unversteuerte Tabakfabrikate von der Grenze in ein zugelassenes Steuerlager befördert, so müssen die Importeure die sich aus diesem Gesetz ergebenden Pflichten erfüllen; sie leisten für die Steuer und die anderen Abgaben Sicherheit.
² Werden unversteuerte Tabakfabrikate zwischen zugelassenen Steuerlagern oder, bei auszuführenden Tabakfabrikaten, von einem zugelassenen Steuerlager zur Grenze befördert, so müssen die versendenden Betreiber von zugelassenen Steuerlagern die sich aus diesem Gesetz ergebenden Pflichten erfüllen; sie leisten für die Steuer und die anderen Abgaben Sicherheit.
³ Die Sicherheitsleistung endet, wenn:
a. die Tabakfabrikate im zugelassenen Steuerlager eingetroffen sind und deren Eingang ordnungsgemäss verbucht worden ist; oder
b. die Ausfuhr der Tabakfabrikate zollamtlich bestätigt worden ist.
⁴ Der Betreiber des zugelassenen Steuerlagers muss der Zollverwaltung jeden Versand von unversteuerten Tabakfabrikaten melden.
⁷⁰ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

6. Abschnitt: Inlandtabak ⁷¹

⁷¹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Festlegung der Produzenten­preise

Art. 27 ⁷²
Der Bundesrat setzt nach Anhören der beteiligten Kreise die Produ­zentenpreise nach Sorten und Qualitäten sowie die Zuschläge für die Übernahme- und Fermentationskosten fest.
⁷² Fassung gemäss Ziff. I 31 des BG vom 9. Okt. 1992 über den Abbau von Finanzhilfen und Abgeltungen, in Kraft seit 1. Jan. 1993 ( AS 1993 325 ).

II. Übernahme durch die Hersteller von Tabakfabrikaten; Finanzierungsfonds Inland­tabak und Tabak­präventions-fonds ⁷³

⁷³ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
Art. 28
¹ Die Tabaksteuerverordnung vom 15. Dezember 1969⁷⁴ regelt die Vermittlung des Inlandta­baks an die Her­steller von Tabakfabrikaten.
² Der Bundesrat kann:
a. die Hersteller von Tabakfabrikaten zur Übernahme von Inlandta­bak in einem zumutbaren Verhältnis zu dem von ihnen verarbei­teten Importtabak verpflichten. Die Übernahmepflicht ist jedoch auf den Ernteertrag einer gesamten Anbaufläche von 1000 ha be­schränkt;
b.⁷⁵
die Hersteller und Importeure von Zigaretten und Feinschnitttabak verpflichten, eine Abgabe von höchstens 0,13 Rappen je Zigarette oder Fr. 1,73 je Kilogramm Feinschnitttabak in den für die Mitfinanzierung des Inlandtabaks geschaffenen Finanzierungsfonds zu entrichten;
c.⁷⁶
die Hersteller und Importeure von Zigaretten und Feinschnitttabak verpflichten, eine Abgabe in derselben Höhe in einen Tabakpräventionsfonds zu entrichten.⁷⁷
³ Der Finanzierungsfonds nach Absatz 2 Buchstabe b wird von der Einkaufsgenossenschaft verwaltet und steht unter der Aufsicht der Oberzolldirektion.⁷⁸
⁴ Der Tabakpräventionsfonds nach Absatz 2 Buchstabe c wird von einer Präventionsorganisation verwaltet und steht unter der Aufsicht des Bundesamtes für Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sport.⁷⁹
⁷⁴ Siehe heute: die Tabaksteuerverordnung vom 14. Okt. 2009 ( SR 641.311 ).
⁷⁵ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁷⁶ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2003 ( AS 2003 2460 ; BBl 2002 2723 ). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁷⁷ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).
⁷⁸ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁷⁹ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

III. Heran­ziehung der Kantone und von Organisationen

Art. 29
Für die Durchführung der in diesem Abschnitt vorgesehenen Mass­nahmen kann der Bundesrat die Kantone und Organisationen der Wirt­schaft zur Mitwirkung heranzie­hen. Die zur Mitwirkung herange­zo­ge­nen Stellen und Personen unterstehen in Bezug auf ihre Schwei­ge­pflicht den für die Bundesbeamten geltenden Vorschriften.

7. Abschnitt: Nachforderung von zu Unrecht zurückerstatteten oder erlassenen Beträgen ⁸⁰

⁸⁰ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
Art. 30 ⁸¹
¹ Ist die Steuer zu Unrecht zurückerstattet oder erlassen worden, so fordert sie die Zollverwaltung nach.
² Der Nachforderungsanspruch verjährt fünf Jahre nach dem Zeitpunkt, in dem die Zollverwaltung Kenntnis vom Anspruch erhielt, spätestens jedoch zehn Jahre nach dem Zeitpunkt, in dem der Anspruch entstanden ist.
³ Die Verjährung wird durch jede Amtshandlung unterbrochen, mit der die Nachforderung geltend gemacht wird; sie steht still, solange der Steuerpflichtige in der Schweiz nicht betrieben werden kann.
⁸¹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

8. Abschnitt: Rechtsmittel ⁸²

⁸² Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Einsprache

Art. 31
¹ Verfügungen der Oberzolldirektion können innert 30 Tagen nach der Eröffnung mit Einsprache angefochten werden.
² Die Einsprache ist schriftlich bei der Oberzolldirektion einzureichen; sie hat einen bestimmten Antrag zu enthalten und die zu seiner Begründung dienenden Tatsachen anzugeben. Die Beweismittel sollen in der Einsprache bezeichnet und ihr, soweit möglich, beigelegt werden.
³ Ist gültige Einsprache erhoben worden, so hat die Oberzolldirektion ihre Verfü­gung ohne Bindung an die gestellten Anträge zu überprü­fen.
⁴ Das Einspracheverfahren ist trotz Rückzug der Einsprache weiterzu­führen, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die angefochtene Verfügung oder der angefoch­tene Entscheid dem Gesetz nicht ent­spricht.
⁵ Der Einspracheentscheid ist zu begründen und hat eine Rechtsmittel­belehrung zu enthalten.

II. Beschwerde

Art. 32 ⁸³
¹ Bei Verfügungen der Zollstellen im Rahmen des Zollveranlagungsverfahrens richtet sich der Rechtsweg nach dem ZG⁸⁴.
² Gegen andere Verfügungen der Zollstellen, die gestützt auf dieses Gesetz erlassen werden, kann innerhalb von 30 Tagen bei der Oberzolldirektion Beschwerde erhoben werden.
³ Gegen erstinstanzliche Verfügungen der Zollkreisdirektionen, die ge­stützt auf dieses Gesetz erlassen werden, kann innerhalb von 30 Tagen bei der Oberzolldirektion Beschwerde erhoben werden.
⁸³ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Sept. 2017 ( AS 2017 4041 ; BBl 2016 5153 ).
⁸⁴ SR 631.0
Art. 33 ⁸⁵
⁸⁵ Aufgehoben durch Anhang Ziff. 53 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 ( AS 2006 2197 1069 ; BBl 2001 4202 ).

9. Abschnitt: Strafbestimmungen ⁸⁶

⁸⁶ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Wider­handlungen

1. …

Art. 34 ⁸⁷
⁸⁷ Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

2. Hinterziehung

Art. 35 ⁸⁸
Mit Busse bis zu 30 000 Franken oder, sofern dies einen höheren Betrag ergibt, bis zum Fünffachen der hinterzogenen Steuer oder des unrechtmässigen Vorteils wird bestraft, wer vorsätzlich oder fahrlässig, zum eigenen oder zum Vorteil eines andern:
a. dem Bund Steuern auf Tabakfabrikaten vorenthält;
b. im Inland hergestellte Tabakfabrikate, die nicht für die Abgabe an den Verbraucher fertig verpackt sind, an nicht im Register eingetragene Personen oder Firmen abgibt oder sonstwie aus dem Herstellerbetrieb ent­fernt;
c. eine ungerechtfertigte Rückerstattung oder einen ungerechtfertigten Erlass von Steuern oder einen andern unrechtmässigen Steuervorteil erwirkt.
² Artikel 14 des Bundesgesetzes vom 22. März 1974⁸⁹ über das Verwaltungsstrafrecht (VStrR) bleibt vorbehalten.
³ Bei erschwerenden Umständen wird das Höchstmass der angedrohten Busse um die Hälfte erhöht. Zugleich kann auf Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr erkannt werden.
⁸⁸ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁸⁹ SR 313.0

3. Steuer­gefährdung

Art. 36 ⁹⁰
¹ Mit Busse bis zu 20 000 Franken wird bestraft, wer die gesetzmäs­sige Durchführung der Steuer auf Tabakfabrikaten gefährdet, indem er vorsätzlich oder fahrlässig:
a. der Pflicht zur Anmeldung als Hersteller, Importeur, Betreiber eines zugelassenen Steuerlagers oder Händler, zur Einreichung einer Steuerdeklaration oder einer Zollanmeldung, zu Meldungen, zur Erteilung von Auskünften und zur Vorlage der Kontrollen, Geschäftsbücher und Belege nicht nachkommt;
b. in einer Anmeldung, einer Steuerdeklaration oder einer Zollanmeldung, in einer Meldung oder in einem Antrag auf Rückerstattung oder Erlass von Steuern unwahre Angaben macht oder erhebliche Tatsachen verschweigt oder dabei unwahre Belege über erhebliche Tatsachen vorlegt;
c. als Steuerpflichtiger oder als auskunftspflichtiger Dritter unrichtige Auskünfte erteilt;
d. der Pflicht zur ordnungsgemässen Führung und Aufbewah­rung von Geschäftsbüchern, Kontrollen und Belegen zuwider­handelt;
e. die ordnungsgemässe Durchführung einer Buchprüfung, einer amtlichen Kontrolle oder eines Augenscheins erschwert, behindert oder verunmöglicht;
f. Rohmaterial zur gewerbsmässigen Herstellung von Tabak­fabrikaten an nicht im Register eingetragene Personen oder Firmen abgibt;
g. Rohmaterial zu anderen Zwecken als zur Herstellung von Tabakfabrikaten ohne Bewilligung der Zollverwaltung ab­gibt oder verwendet;
h. Tabakfabrikate über dem auf der Kleinhandelspackung ange­gebenen Preis verkauft.
² Die Artikel 14–16 VStrR⁹¹ bleiben vorbehalten.
³ Bei erschwerenden Umständen wird das Höchstmass der angedrohten Busse um die Hälfte erhöht. Zugleich kann auf Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr erkannt werden.
⁴ Bei einer Widerhandlung im Sinne von Absatz 1 Buchstabe e bleibt die Strafverfolgung nach Artikel 285 des Strafgesetzbuches⁹² vorbehalten.
⁹⁰ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁹¹ SR 313.0
⁹² SR 311.0

4. Steuerhehlerei

Art. 37 ⁹³
Wer Tabakfabrikate, von denen er weiss oder annehmen muss, dass die auf ihnen geschuldete Steuer hinterzogen worden ist, erwirbt, sich schenken lässt, zu Pfand oder sonst wie in Gewahrsam nimmt, verheimlicht, absetzen hilft oder in Verkehr bringt, wird nach der Strafandrohung, die auf den Täter An­wendung findet, bestraft.
⁹³ Fassung gemäss Ziff. 9 des Anhangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 ( AS 1974 1857 ; BBl 1971 I 993 ).

5. Versuch

Art. 38 ⁹⁴
Der Versuch einer Steuerwiderhandlung ist strafbar.
⁹⁴ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

5bis. Erschwe­rende Umstände

Art. 38 a ⁹⁵
Als erschwerende Umstände gelten:
a. das Anwerben einer oder mehrerer Personen für eine Steuerwiderhandlung;
b. das gewerbs- oder gewohnheitsmässige Verüben von Steuerwiderhandlungen.
⁹⁵ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

6. Ordnungs­widrigkeiten

Art. 39
¹ Wer den Handelsvorschriften zuwiderhandelt,
wer als registrierter Hersteller, Importeur oder Rohmaterialhändler die Änderung der Firma, des Wohnsitzes, der Geschäftsniederlassung oder geschäftlichen Betätigung zu melden unterlässt,
wer sonst einer Vorschrift dieses Gesetzes über die Steuer auf Tabak­fabrikaten, einer Ausführungsverordnung, einer auf Grund solcher Vorschrif­ten erlassenen allgemeinen Weisung oder einer unter Hinweis auf die Strafdrohung dieses Artikels an ihn ge­rich­teten Einzelverfügung zuwiderhandelt,
wird mit Busse bis zu 5000 Franken bestraft.
² Strafbar ist auch die fahrlässige Begehung.

6bis. Wider­handlungen in Geschäfts- betrieben

Art. 40 ⁹⁶
Fällt eine Busse von höchstens 100 000 Franken in Betracht und würde die Ermittlung der nach Artikel 6 VStrR⁹⁷ strafbaren Personen Untersuchungsmassnahmen bedingen, die im Hinblick auf die verwirkte Strafe unverhältnismässig wären, so kann die Behörde von einer Verfolgung dieser Personen absehen und an ihrer Stelle den Geschäftsbetrieb (Art. 7 VStrR) zur Bezahlung der Busse verurteilen.
⁹⁶ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
⁹⁷ SR 313.0
Art. 41 ⁹⁸
⁹⁸ Aufgehoben durch Ziff. 9 des Anhangs zum VStrR, mit Wirkung seit 1. Jan. 1975 ( AS 1974 1857 ; BBl 1971 I 993 ).

7. Zusammen­treffen mehrerer strafbarer Handlungen

Art. 42 ⁹⁹
Erfüllt eine Handlung gleichzeitig den Tatbestand einer Hinterziehung oder Gefährdung der Steuer oder eines Steuerbetrugs und einer Zollwiderhandlung, so wird die für die schwerere Widerhandlung verwirkte Strafe verhängt; diese kann angemessen erhöht werden.
⁹⁹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

II. Anwendbares Recht

Art. 43 ¹⁰⁰
¹ Widerhandlungen werden nach diesem Gesetz und nach dem VStrR¹⁰¹ verfolgt und beurteilt.
² Verfolgende und urteilende Behörde ist die Zollverwaltung.
¹⁰⁰ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
¹⁰¹ SR 313.0

IIbis. Verfolgungsverjährung

Art. 43 a ¹⁰²
Die Verfolgungsverjährung nach Artikel 11 Absatz 2 VStrR¹⁰³ gilt für alle Steuerwiderhandlungen.
¹⁰² Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
¹⁰³ SR 313.0

III. Massnahmen

Art. 44
¹ In schweren Fällen von Hinterziehung oder Gefährdung der Steuer oder eines Steuerbetruges kann die Oberzolldirektion den Geschäfts­betrieb, in dem die Wider­handlung begangen worden ist, bis zu fünf Jah­ren im Register der Hersteller, Impor­teure oder Rohmaterialhänd­ler streichen oder von der Aufnahme in dieses Register ausschliessen.
² In schweren Fällen der unrechtmässigen Erlangung eines Beitrages oder einer Vereitelung der Rückforderung kann die Oberzolldirektion den Täter und den von ihm vertretenen Geschäftsbetrieb auf die Dauer von höchstens fünf Jahren vom Be­zug von Beiträgen ausschliessen.

IV. Bussenertrag

Art. 44 bis ¹⁰⁴
Der Bussenertrag fällt in die Bundeskasse.
¹⁰⁴ Eingefügt durch Ziff. I der V vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. März 1996 ( AS 1996 585 ; BBl 1995 I 89 ).

10. Abschnitt: Schlussbestimmungen ¹⁰⁵

¹⁰⁵ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).

I. Tarif der Tabakzölle

Art. 45 ¹⁰⁶
Der Tarif der Tabakzölle ist in Kapitel 24 des Generaltarifs im Anhang des Zolltarifgesetzes vom 9. Oktober 1986¹⁰⁷ enthalten.
¹⁰⁶ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
¹⁰⁷ SR 632.10 ; der Generaltarif und seine Änd. werden nach Art. 5 Abs. 1 des Publikations­­­ge-setzes vom 18. Juni 2004 ( SR 170.512 ) in der Amtlichen Sammlung nicht veröffentlicht. Der Text kann bei der Oberzolldirektion, 3003 Bern, eingesehen werden. Ausserdem wer-den diese Änd. in den Generaltarif aufgenommen, der im Internet unter ww.ezv.admin.ch publiziert wird.

II. Aufhebung bisherigen Rechts

Art. 46
Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes sind aufgehoben:
a. der vierte Abschnitt des zweiten Teils und der Anhang «Tarif der Tabakzölle» des Bundesgesetzes über die Alters- und Hin­ter­las­senenversicherung vom 20. Dezember 1946¹⁰⁸;
b. Ziffer IV Buchstabe b des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 1963¹⁰⁹ betref­fend Änderung des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversi­cherung.
¹⁰⁸ SR 831.10
¹⁰⁹ AS 1964 285

III. …

Art. 47 ¹¹⁰
¹¹⁰ Aufgehoben durch Anhang Ziff. 8 des Zollgesetzes vom 18. März 2005, mit Wirkung seit 1. Mai 2007 ( AS 2007 1411 ; BBl 2004 567 ).

IV. Inkrafttreten und Vollzug

Art. 48
Der Bundesrat bestimmt den Zeitpunkt des Inkrafttretens. Er erlässt die erforderli­chen Ausführungsbestimmungen.
Datum des Inkrafttretens: 1. Januar 1970¹¹¹
¹¹¹ BRB vom 7. Aug. 1969

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 14. November 2012 ¹¹²

¹¹² AS 2012 6085
¹ Zigaretten und Feinschnitttabake, die vom 1. Dezember 2012 bis zum 31. März 2013 für das Inland versteuert werden, werden wie folgt besteuert:
a. für Mengen, die die Verkäufe im Inland und die Einfuhren der Vergleichsperiode 2011/12, reduziert um 5 Prozent, nicht übersteigen: nach dem bis zum 31. März 2013 geltenden Steuertarif;
b. für Mehrmengen: nach dem neuen Steuertarif.
² Tabakfabrikate, die ab dem 1. Dezember 2012 hergestellt und eingeführt werden und deren Kleinhandelspreis aufgrund der Steuertariferhöhung vom 1. April 2013 angepasst wurde, werden nach dem neuen Steuertarif besteuert.

Anhang I ¹¹³

¹¹³ Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 des BG vom 19. Dez. 2008 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ). Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2012 (Steuertarife für Tabakfabrikate und Ersatzprodukte), in Kraft seit 1. Dez. 2012 ( AS 2012 6085 ). Siehe auch die UeB dieser Änd. hiervor. Die alten Steuertarife sind in AS 2010 4279 auffindbar.
(Art. 11 Abs. 1)

Steuertarif für Zigaretten

Die Steuer beträgt 11,832 Rappen je Stück und 25 Prozent des Kleinhandelspreises, mindestens 21,210 Rappen je Stück.
Anmerkungen
1. Die dem Bundesrat nach Artikel 11 Absatz 2 Buchstabe a zustehende Befugnis, die Steuersätze um 80 Prozent zu erhöhen, bezieht sich auf die nach der Stückzahl bemessene Steuer sowie auf die Mindeststeuer je Stück, nicht aber auf den nach dem Kleinhandelspreis bemessenen Steueranteil.
2. Der Gesamtsteuersatz je 1000 Stück, der sich aus dem nach der Stückzahl und dem nach dem Kleinhandelspreis bemessenen Steueranteil ergibt, ist auf die nächsten 5 Rappen aufzurunden. Bruchteile von Rappen zählen nicht.

Anhang II ¹¹⁴

¹¹⁴ Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 des BG vom 19. Dez. 2008 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ). Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2012 (Steuertarife für Tabakfabrikate und Ersatzprodukte), in Kraft seit 1. Dez. 2012 ( AS 2012 6085 ). Siehe auch die UeB dieser Änd. hiervor. Die alten Steuertarife sind in AS 2009 5561 auffindbar.
(Art. 11 Abs. 1)

Steuertarif für Zigarren und Zigarillos

Die Steuer beträgt 0,56 Rappen je Stück und 1 Prozent des Kleinhandelspreises.
Anmerkungen
1. Die dem Bundesrat nach Artikel 11 Absatz 2 Buchstabe b zustehende Befugnis, die Steuersätze um 300 Prozent zu erhöhen, bezieht sich auf die nach der Stückzahl bemessene Steuer, nicht aber auf den nach dem Kleinhandelspreis bemessenen Steueranteil.
2. Der Gesamtsteuersatz je 1000 Stück, der sich aus dem nach der Stückzahl und dem nach dem Kleinhandelspreis bemessenen Steueranteil ergibt, ist auf die nächsten 5 Rappen aufzurunden. Bruchteile von Rappen zählen nicht.

Anhang III ¹¹⁵

¹¹⁵ Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 des BG vom 19. Dez. 2008 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ). Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2012 (Steuertarife für Tabakfabrikate und Ersatzprodukte) ( AS 2012 6085 ) und Ziff. II des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Sept. 2017 ( AS 2017 4041 ; BBl 2016 5153 ). Siehe auch die UeB Änd. 14.11.2012 hiervor. Die alten Steuertarife sind in AS 2009 5561 auffindbar.
(Art. 11 Abs. 1)

Steuertarif für Feinschnitttabak und Wasserpfeifentabak

Die Steuer beträgt Fr. 38.00 je kg und 25 Prozent des Kleinhandelspreises, mindestens Fr. 80.00 je kg.
Anmerkungen
1. Die dem Bundesrat nach Artikel 11 Absatz 2 Buchstabe c zustehende Befugnis, die Steuersätze um 80 Prozent zu erhöhen, bezieht sich auf die nach Kilogramm bemessene Steuer sowie auf die Mindeststeuer je Kilogramm, nicht aber auf den nach dem Kleinhandelspreis bemessenen Steueranteil.
2. Der Gesamtsteuersatz je Kilogramm, der sich aus dem nach Kilogramm und dem nach dem Kleinhandelspreis bemessenen Steueranteil ergibt, ist auf die nächsten 5 Rappen aufzurunden. Bruchteile von Rappen zählen nicht.

Anhang IV ¹¹⁶

¹¹⁶ Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2012 (Steuertarife für Tabakfabrikate und Ersatzprodukte), in Kraft seit 1. Dez. 2012 ( AS 2012 6085 ). Siehe auch die UeB dieser Änd. hiervor. Die alten Steuertarife sind in AS 2009 5561 auffindbar.
(Art. 11 Abs. 1)

Steuertarif für anderen Rauchtabak als Feinschnitttabak und übrige Tabakfabrikate (Rollentabak, Zigarrenabschnitte und andere) sowie für Kau- und Schnupftabak

Die Steuer beträgt:
a. für anderen Rauchtabak als Feinschnitttabak und übrige Tabakfabrikate (Rollentabak, Zigarrenabschnitte und andere):
12 Prozent des Kleinhandelspreises;
b. für Kau- und Schnupftabak:
6 Prozent des Kleinhandelspreises.

Anhang V ¹¹⁷

¹¹⁷ Aufgehoben durch Ziff. II Abs. 2 des BG vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 ( AS 2009 5561 ; BBl 2008 533 ).
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