Verordnung des BLV über die Einfuhr von Lebensmitteln mit Ursprung oder Herkunft J... (817.026.2)
CH - Schweizer Bundesrecht

Verordnung des BLV über die Einfuhr von Lebensmitteln mit Ursprung oder Herkunft Japan

vom 28. Januar 2016 (Stand am 14. November 2019)
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV),
gestützt auf Artikel 86 Absatz 2 der Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung vom 16. Dezember 2016¹ (LGV),²
verordnet:
¹ SR 817.02 ² Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 12. Nov. 2019, in Kraft seit 14. Nov. 2019 ( AS 2019 3529 ).
Art. 1 Geltungsbereich
¹ Diese Verordnung gilt für Lebensmittel mit Ursprung oder Herkunft Japan.
² Ausgenommen sind Lebensmittel, die vor dem 11. März 2011 geerntet oder verarbeitet wurden.
³ Für die Einfuhr von Lebensmitteln tierischer Herkunft und von Lebensmitteln mit einem Anteil von Lebensmitteln tierischer Herkunft mit Ursprung oder Herkunft Japan gelten die besonderen Bestimmungen der Verordnung des EDI vom 18. November 2015³ über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten im Verkehr mit Drittstaaten.
³ SR 916.443.106
Art. 2 ⁴ Höchstwerte
Lebensmittel nach Artikel 1 dürfen nur in Verkehr gebracht werden, wenn sie die in Anhang I der Durchführungsverordnung (EU) 2016/6⁵ genannten Höchstwerte nicht überschreiten.⁶
⁴ Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 29. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Dez. 2017 ( AS 2017 6513 ).
⁵ Durchführungsverordnung (EU) 2016/6 der Kommission vom 5. Januar 2016 mit besonderen Bedingungen für die Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln, deren Ursprung oder Herkunft Japan ist, nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima und zur Aufhebung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 322/2014, ABl. L 3 vom 6.1.2016, S. 5; zuletzt geändert durch Durchführungsverordnung (EU) 2019/1787 der Kommission vom 24. Oktober 2019 zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) 2016/6 mit besonderen Bedingungen für die Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln, deren Ursprung oder Herkunft Japan ist, nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima, ABl. L 272 vom 25.10.2019, S. 140.
⁶ Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 12. Nov. 2019, in Kraft seit 14. Nov. 2019 ( AS 2019 3529 ).
Art. 3 Erklärung
¹ Lebensmittel nach Artikel 1, die im Anhang aufgeführt sind oder zu mehr als 50 Prozent aus solchen Erzeugnissen bestehen, dürfen nur in die Schweiz eingeführt werden, wenn sie von einer Erklärung nach Anhang III der Durchführungsverordnung (EU) 2016/6⁷ begleitet werden.⁸
² Die Erklärung muss auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch abgefasst sein.
³ Sie muss unterzeichnet sein von einer bevollmächtigten Vertreterin oder einem bevollmächtigten Vertreter:
a. der zuständigen japanischen Behörde; oder
b. einer Stelle, die von der zuständigen japanischen Behörde bevollmächtigt ist und unter der Aufsicht und Kontrolle dieser Behörde steht.
⁴ Ist der Erklärung ein Analysebericht nach Artikel 4 beizulegen, so muss eine nach Absatz 3 Buchstabe a bevollmächtigte Person bestätigen, dass der Gehalt an den Radionukliden Caesium-134 und Caesium-137 die Höchstwerte nach Artikel 2 nicht überschreitet.
⁷ Siehe Fussnote zu Art. 2.
⁸ Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 29. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Dez. 2017 ( AS 2017 6513 ).
Art. 4 Analysebericht
Bei Lebensmitteln nach dem Anhang dieser Verordnung ist der Erklärung ein Analysebericht über die Gehalte an den Radionukliden Caesium-134 und Caesium-137 beizufügen.
Art. 5 Codierung der Sendung
¹ Jede Sendung eines Lebensmittels nach Artikel 3 Absatz 1 muss mit einem identifizierenden Code gekennzeichnet sein.
² Der Code ist auf die Erklärung und gegebenenfalls auf den zusammenfassenden Bericht mit den Ergebnissen der Probenahme und der Analyse zu übertragen.
Art. 6 Anmeldung bei den Zollämtern
Sendungen mit Lebensmitteln nach Artikel 3 Absatz 1 müssen dem betroffenen Zollamt angemeldet werden.
Art. 7 Kontrolltätigkeiten bei der Einfuhr und Freigabe einer Sendung
¹ Die amtlichen Kontrollen bei der Einfuhr umfassen:
a. bei allen Sendungen gemäss Artikel 3 Absatz 1 eine Dokumentenprüfung;
b. stichprobenartige Warenuntersuchungen und Nämlichkeitskontrollen, einschliesslich Laboranalysen zum Nachweis von Caesium-134 und Caesium-137.
² Zuständig für die Freigabe einer Sendung ist:
a. das Zollamt, wenn nur eine systematische Dokumentenprüfung durchgeführt wurde und das Lebensmittelunternehmen, seine Vertreterin oder sein Vertreter dem Zollamt alle in dieser Verordnung verlangten Dokumente vorgelegt hat;
b. das kantonale Vollzugsorgan, wenn zusätzlich zur systematischen Dokumentenprüfung stichprobenartige Warenuntersuchungen und Nämlichkeitsprüfungen nach Absatz 1 Buchstabe b vorgenommen wurden; es gibt die Sendung frei, wenn die Warenuntersuchung ergeben hat, dass der Gehalt an den Radionukliden Caesium-134 und Caesium-137 die in Artikel 2 genannten Höchstwerte nicht überschreitet.
Art. 8 ⁹ Gebühren
Die Gebühren für die Warenuntersuchungen richten sich nach den Artikeln 108–112 der Verordnung vom 16. Dezember 2016¹⁰ über den Vollzug der Lebensmittel­gesetzgebung.
⁹ Fassung gemäss Ziff. I der V des BLV vom 12. Nov. 2019, in Kraft seit 14. Nov. 2019 ( AS 2019 3529 ).
¹⁰ SR 817.042
Art. 9 Übergangsbestimmung
Lebensmittel nach Artikel 1 dürfen nach bisherigem Recht eingeführt werden, wenn sie:
a. Japan vor dem 1. Februar 2016 verlassen haben; oder
b. von einer nach bisherigem Recht ausgestellten Erklärung begleitet werden, die vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung verfasst worden ist.
Art. 9 a ¹¹ Übergangsbestimmung zur Änderung vom 29. November 2017
Lebensmittel nach Artikel 1 dürfen nach bisherigem Recht eingeführt werden, wenn sie:
a. Japan vor dem 1. Dezember 2017 verlassen haben; oder
b. von einer nach bisherigem Recht ausgestellten Erklärung begleitet werden, die vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung verfasst worden ist.
¹¹ Eingefügt durch Ziff. I der V des BLV vom 29. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Dez. 2017 ( AS 2017 6513 ).
Art. 9 b ¹² Übergangsbestimmung zur Änderung vom 12. November 2019
Lebensmittel nach Artikel 1 dürfen nach bisherigem Recht eingeführt werden, wenn sie:
a. Japan vor dem 14. November 2019 verlassen haben; oder
b. von einer nach bisherigem Recht ausgestellten Erklärung begleitet werden, die vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung verfasst worden ist.
¹² Eingefügt durch Ziff. I der V des BLV vom 12. Nov. 2019, in Kraft seit 14. Nov. 2019 ( AS 2019 3529 ).
Art. 10 Aufhebung eines anderen Erlasses
Die Verordnung des BLV vom 30. März 2011¹³ über die Einfuhr von Lebensmitteln mit Ursprung oder Herkunft Japan wird aufgehoben.
¹³ [ AS 2011 1295 1569 , 2012 455 2333 3865 6321 , 2013 1721 , 2014 789 ]
Art. 11 Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 30. Januar 2016 in Kraft.

Anhang ¹⁴

¹⁴ Fassung gemäss Ziff. II der V des BLV vom 12. Nov. 2019, in Kraft seit 14. Nov. 2019 ( AS 2019 3529 ).
(Art. 3 Abs. 1 und Art. 4)

Lebensmittel, denen vor der Ausfuhr in die Schweiz Proben zur Untersuchung auf Caesium-134 und Caesium-137 zu entnehmen sind

a) Präfektur Fukushima

Zolltarifnummer

Warenbezeichnung

0709.5100/5900

0710.8090

0711.5100/5900

0712.3100/3200/3300/3900

2003.1000/9010/9090

2005.9911/9941

Pilze und deren Verarbeitungserzeugnisse

0302; 0303; 0304; 0305; 0308; 1504 10; 1504 20; 1604

Fisch und Fischereierzeugnisse, ausgenommen:

– Japanische Seriola (Seriola quinqueradiata) und Austra­lische Gelbschwanzmakrele (Seriola lalandi),
– Bernsteinfisch (Seriola dumerili),
– Japanische Goldbrasse (Pagrus major),
– Neuseeländische Stachelmakrele (Pseudocaranx dentex),
– Nordpazifischer Blauflossen-Thunfisch (Thunnus orien­talis),
– Japanische Makrele (Scomber japonicus).

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Aralia spp. und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

2004.9018/9049

2005.9110/9190

Bambusschösslinge (Phyllostacys pubescens) und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Koshiabura (Schössling des Eleuterococcus sciadophylloides) und dessen Verarbeitungserzeugnisse

0810.70 00, 9092/9098 0811.9029/9090

0812.9010/9090

0813.5081/5099

(japanische) Dattelpflaumen (Diospyros sp.) und deren Verarbeitungserzeugnisse

b) Präfektur Miyagi

Zolltarifnummer

Warenbezeichnung

0709.5100/5900

0710.8090

0711.5100/5900

0712.3100/3200/3300/3900

2003.1000/9010/9090

2005.9911/9941

Pilze und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Aralia spp. und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

2004.9018/9049

2005.9110/9190

Bambusschösslinge (Phyllostacys pubescens) und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Adlerfarn (Pteridium aquilinum) und dessen Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Koshiabura (Schössling des Eleuterococcus sciadophylloides) und dessen Verarbeitungserzeugnisse

c) Präfektur Gunma

Zolltarifnummer

Warenbezeichnung

0709.5100/5900

0710.8090

0711.5100/5900

0712.3100/3200/3300/3900

2003.1000/9010/9090

2005.9911/9941

Pilze und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Aralia spp. und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Koshiabura (Schössling des Eleuterococcus sciadophylloides) und dessen Verarbeitungserzeugnisse

d) Präfekturen Yamanashi, Yamagata und Shizuoka

Zolltarifnummer

Warenbezeichnung

0709.5100/5900

0710.8090

0711.5100/5900

0712.3100/3200/3300/3900

2003.1000/9010/9090

2005.9911/9941

Pilze und deren Verarbeitungserzeugnisse

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Koshiabura (Schössling des Eleuterococcus sciadophylloides) und dessen Verarbeitungserzeugnisse

e) Präfekturen Ibaraki, Nagano und Niigata

Zolltarifnummer

Warenbezeichnung

0709.9999

0710.8090

0711.9090

0712.9081/9089

Koshiabura (Schössling des Eleuterococcus sciadophylloides) und dessen Verarbeitungserzeugnisse

f) Zusammengesetzte Erzeugnisse, die zu mehr als 50 Prozent aus den unter den Buchstaben a–e dieses Anhangs genannten Erzeugnissen bestehen

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