Verordnung zum Schutze des Hangmoors im Gitzitobel, Gemeinde Schongau (714a)
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Verordnung zum Schutze des Hangmoors im Gitzitobel, Gemeinde Schongau

Nr. 714a Verordnung zum Schutze des Hangmoors im Gitzitobel, Gemeinde Schongau vom 4. Juli 1969 (Stand 1. Januar 2014) Der Regierungsrat des Kantons Luzern, gestützt auf § 23 Absatz 1 des Gesetzes über den Natur- und Landschaftsschutz vom
18. September 1990
1 , * beschliesst:
1 Geschütztes Gebiet

§ 1

* Zweck
1 Das Hangmoor Bachtalen mit angrenzendem Wald im Gitzitobel wird zur Sicherung der Landschaft vor Verunstaltung sowie zur Erhaltung des Pflanzenbestandes unter Schutz gestellt und zum Naturschutzreservat erklärt.

§ 2

Schutzgebiet
1 Das Schutzgebiet umfasst die Grundstücke Nrn. 1038, 1119 und 1120 mit Wiesen- und Waldfläche in der Gemeinde Schongau. *
2 Das Schutzgebiet ist in einem Plan 1:1000 eingezeichnet, welcher Bestandteil dieser Verordnung ist.
3 Der Plan liegt in der Gemeinde Schongau und in der Dienststelle Landwirtschaft und Wald
2 zur Einsicht auf. *
1 SRL Nr.
709a . Auf dieses Gesetz wird im Folgenden nicht mehr hingewiesen.
2 Gemäss Änderung vom 18. Dezember 2009, in Kraft seit dem 1. Januar 2010 (G 2009 470), wurde in den §§ 2, 5 und 5b die Bezeichnung «Dienststelle Umwelt und Energie» durch «Dienststelle Land
- wirtschaft und Wald» ersetzt. * Siehe Tabellen mit Änderungsinformationen am Schluss des Erlasses. V XVII 727
2 Nr. 714a
2 Schutzvorschriften

§ 3

* Untersagte Massnahmen a. allgemein
1 Im Schutzgebiet sind alle Massnahmen, welche dieses in seinem heutigen Zustand be
- einträchtigen könnten, untersagt. Es dürfen keine Hoch- und Tiefbauten irgendwelcher Art errichtet, keine Masten, Freileitungen und festen Einfriedungen angelegt sowie keine Abgrabungen, Aufschüttungen, Bodenverbesserungen und anderen Veränderungen des Wasserhaushaltes vorgenommen werden. Die Waldwiese darf nicht aufgeforstet werden. Vorbehalten bleibt § 5 Abs. 3.

§ 4

* b. im besondern
1 Im besondern sind im Schutzgebiet verboten:
1. das Pflücken von Blumen sowie das Ausgraben und Ausreissen von Pflanzen jeder Art;
2. das Ablagern von Materialien jeder Art;
3. das Aufstellen von Zelten und dergleichen;
4. das Anzünden von Feuern;
5. jede Düngung.

§ 5

* Nutzung
1 Die landwirtschaftliche Nutzung ist auf den jährlichen Streuschnitt im Herbst be schränkt und gilt als Pflegemassnahme.
2 Die forstwirtschaftliche Nutzung bleibt im Rahmen des Schutzzweckes gewährleistet. Bäume und Gebüschgruppen ausserhalb des Waldgebietes dürfen nur mit Bewilligung der Dienststelle Landwirtschaft und Wald entfernt werden.
3 Bewilligt werden können Anlagen für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung und Pflege.

§ 5a

* Ausnahmebewilligungen
1 Ausnahmen von den Schutzvorschriften können bewilligt werden a. im Interesse der Schutzziele oder b. wenn ausserordentliche Verhältnisse vorliegen und die Anwendung der Schutzvor
- schriften nicht zumutbar ist; die Schutzziele dürfen nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
2 Vorbehalten bleiben die Artikel 24 ff. des Bundesgesetzes über die Raumplanung vom
22. Juni 1979
3 (RPG) und die Bestimmungen des Planungs- und Baugesetzes vom
7. März 1989
4 .
3 SR
700 . Auf dieses Gesetz wird im Folgenden nicht mehr hingewiesen.
4 SRL Nr.
735
Nr. 714a
3

§ 5b

* Zuständigkeit
1 Zuständig ist a. für Ausnahmebewilligungen im Sinn der Artikel 24 ff. RPG die Dienststelle Raum und Wirtschaft
5 gemäss § 58 der Planungs- und Bauverordnung vom 27. Novem
- ber 2001
6 , b. für andere Ausnahmebewilligungen die Dienststelle Landwirtschaft und Wald.

§ 6

* Pflege
1 Die Pflege des Schutzgebietes obliegt dem Verein Pro Natura Luzern.
3 Straf- und Schlussbestimmungen *

§ 7

* Strafbestimmungen
1 Wer vorsätzlich und ohne Berechtigung geschütztes Gebiet zerstört oder schwer be
- schädigt, wird gemäss § 53 Absatz 1 des Gesetzes über den Natur- und Landschafts
- schutz vom 18. September 1990 mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft. In leichten Fällen oder wenn der Täter oder die Täterin fahrlässig handelt, ist die Strafe Busse bis 40
000 Franken. *
2 Wer gegen die Vorschriften in den §§ 3, 4 und 5 verstösst, wird gemäss § 53 Absatz 2 des Gesetzes über den Natur- und Landschaftsschutz mit Busse bis zu 20
000 Franken, in leichten Fällen bis zu 5000 Franken bestraft.

§ 8

Inkrafttreten
1 Die Verordnung tritt am 15. Juli 1969 in Kraft. Sie ist zu veröffentlichen.
5 Gemäss Änderung vom 29. Oktober 2013, in Kraft seit dem 1. Januar 2014 (G 2013 567), wurde die Bezeichnung «Dienststelle Raumentwicklung, Wirtschaftsförderung und Geoinformation» durch «Dienststelle Raum und Wirtschaft» ersetzt.
6 SRL Nr.
736
4 Nr. 714a Änderungstabelle - nach Paragraf Element Beschlussdatum Inkrafttreten Änderung Fundstelle G Erlass
04.07.1969
15.07.1969 Erstfassung V XVII 727 Ingress
23.03.2004
01.04.2004 geändert G 2004 176

§ 1

13.12.1976
01.01.1977 geändert G 1976 255

§ 2 Abs. 1

23.03.2004
01.04.2004 geändert G 2004 176

§ 2 Abs. 3

11.12.2007
01.01.2008 geändert G 2007 445

§ 3

13.12.1976
01.01.1977 geändert G 1976 255

§ 4

13.12.1976
01.01.1977 geändert G 1976 255

§ 5

23.03.2004
01.04.2004 geändert G 2004 176

§ 5a

23.03.2004
01.04.2004 eingefügt G 2004 176

§ 5b

23.03.2004
01.04.2004 eingefügt G 2004 176

§ 6

23.03.2004
01.04.2004 geändert G 2004 176 Titel 3
23.03.2004
01.04.2004 geändert G 2004 176

§ 7

23.03.2004
01.04.2004 geändert G 2004 176

§ 7 Abs. 1

12.12.2006
01.01.2007 geändert G 2006 451
Nr. 714a
5 Änderungstabelle - nach Beschlussdatum Beschlussdatum Inkrafttreten Element Änderung Fundstelle G
04.07.1969
15.07.1969 Erlass Erstfassung V XVII 727
13.12.1976
01.01.1977

§ 1

geändert G 1976 255
13.12.1976
01.01.1977

§ 3

geändert G 1976 255
13.12.1976
01.01.1977

§ 4

geändert G 1976 255
23.03.2004
01.04.2004 Ingress geändert G 2004 176
23.03.2004
01.04.2004

§ 2 Abs. 1

geändert G 2004 176
23.03.2004
01.04.2004

§ 5

geändert G 2004 176
23.03.2004
01.04.2004

§ 5a

eingefügt G 2004 176
23.03.2004
01.04.2004

§ 5b

eingefügt G 2004 176
23.03.2004
01.04.2004

§ 6

geändert G 2004 176
23.03.2004
01.04.2004 Titel 3 geändert G 2004 176
23.03.2004
01.04.2004

§ 7

geändert G 2004 176
12.12.2006
01.01.2007

§ 7 Abs. 1

geändert G 2006 451
11.12.2007
01.01.2008

§ 2 Abs. 3

geändert G 2007 445
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