Verordnung über Bewirtschaftungsbeiträge für Naturschutzleistungen (702.25)
CH - ZH

Verordnung über Bewirtschaftungsbeiträge für Naturschutzleistungen

1 V über Bewirtschaftungsbeiträge für Naturschutzleistungen
702.25 Verordnung über Bewirtschaftungsbeiträge für Naturschutzleistungen (vom 14. Mai 2014)
1 ,
2 Der Regierungsrat beschliesst:
Gegenstand

§ 1.

Diese Verordnung regelt: a. die Zuständigkeit für die Fest legung der kantonalen Anforderun gen an die botanische Qualität un d die Vernetzung gemäss Verord nung vom 23. Oktober 2013 über di e Direktzahlungen an die Land wirtschaft (Direktz ahlungsverordnung, DZV)
3 , b. die Ausrichtung von Beiträgen für die Bewirtschaftung von Natur schutzobjekten mit überkommunale r Bedeutung und von ökologi schen Ausgleichsflächen.
Zuständigkeit

§ 2.

Das Amt für Landschaft und Na tur (ALN) legt die kantona len Anforderungen an die Qualitätss tufe II (QII) und die Vernetzung von Biodiversitätsfö rderflächen fest.
Naturschutz
-
gebiete

§ 3.

1 Das ALN richtet Beiträge für die Bewirtschaftung von Naturschutzgebieten von übe rkommunaler Bedeutung aus.
2 Die Beiträge für Naturschutz- und Regenerationszonen werden ausgerichtet, wenn a. der Einsatz von Maschinen nich t zu Land- oder Werkschäden führt, b. die Flächen gemäss Pflegeplan gepflegt werden und insbesondere die vorgeschriebene Anzahl Nutzungen durchgeführt wird, c. in der Regel 5–10% jeder Fläche pro Schnitt als Nutzungsbrache stehen bleiben, d. beim ersten Schnitt das Schnittgut auf der Fläche getrocknet wird, wobei bei Streue- und Regenerati onsflächen Ausnahmen zulässig sind, e. das Schnittgut in der Regel inne rt zweier Wochen sauber zusam mengenommen und abgeführt wird, f. die Flächen von Hand oder mit Messerbalken gemäht werden, g. keine Laubbläser verwendet werden, h. der übliche landwirts chaftliche Unterhalt vorgenommen wird.
3 Die Beiträge werden nur in dem Ja hr ausbezahlt, in dem die gefor
a. Voraus-
setzungen
2
702.25 V über Bewirtschaftungsbeiträge für Naturschutzleistungen b. Beitragshöhe

§ 4.

1 Die Höhe der Beiträge berec hnet sich nach dem Anhang.
2 Die Entschädigung für den Ertragsausfall ist auf 20 Jahre befristet. c. Sonderfälle

§ 5.

Die Beiträge gemäss §
4 können erhöht werden, wenn a. die Unterschutzstellung Umstellung en in der Betriebsstruktur zur Folge hat, die zu wesentlichen Mehraufwendungen oder finanziel
- len Einbussen führen, b. die Bewirtschafterin oder der Bewi rtschafter nachweist, dass die Bewirtschaftung aller Naturschutzflächen des Betriebes nicht kos
- tendeckend erfolgen kann. Obstgärten

§ 6.

1 Das ALN kann für Obstgärten von überkommunaler Be
- deutung Beiträge ausrichten, wenn a. die Voraussetzungen nach Art 58 , 59 und Anhang 4 Ziff. 12 DZV
3 eingehalten werden, b. die Bäume während der Vertragsdauer erhalten, ersetzt und gepflegt werden, c. eine jährliche Feuerbran dkontrolle durchgeführt wird, d. die Pflegerichtlinien de s ALN eingehalten werden.
2 Grössere Neupflanzungen sind nur mit Zustimmung des ALN beitragsberechtigt. b. Beitragshöhe

§ 7.

1 Die Beiträge für Obstgärten richten sich nach der Direkt
- zahlungsverordnung.
2 Zusätzlich zu dies em Beitrag kann Fr.
10 pro Baum ausgerichtet werden, für Obstgärten a. mit mehr als 150 Bäumen in der Ackerbauzone und der erweiter
- ten Übergangszone, b. mit mehr als 300 Bäumen in de n übrigen landwirtschaftlichen Zonen. Besondere Biotoptypen und Arten

§ 8.

Das ALN kann für die Förderung von besonderen Biotop
- typen und Arten mit hohem Natursch utzwert einen zusätzlichen Bei
- trag ausrichten. Dieser kann au ch für Biotoptypen und Arten ausser
- halb der landwirtschaftlichen Nutzfläche geleistet werden. Vereinbarung

§ 9.

1 Das ALN schliesst mit der Be wirtschafterin oder dem Be
- wirtschafter eine schriftliche Verei nbarung über die Beiträge nach §§
6 und 8 ab.
2 Die Vereinbarung kann weitere Auflagen über die Bewirtschaf
- tung enthalten. a. Voraus- setzungen
3 V über Bewirtschaftungsbeiträge für Naturschutzleistungen
702.25
Beitrags
-
empfänger

§ 10.

1 Die Beiträge werden der Bewirtschafterin oder dem Be wirtschafter ausgerichtet.
2 Die Bewirtschafterin oder der Bewi rtschafter einigt sich vor Ver tragsabschluss mit de r Eigentümerin oder dem Eigentümer über die beitragsauslösende Bewirtschaftung.
Vertrags
-
auflösung,
Beitragskürzung

§ 11.

Das ALN kann bei rechts- oder vereinbarungswidriger Be wirtschaftung den Vertrag vorzeitig auflösen und die Beiträge sinn gemäss nach Art. 105 DZV
3 kürzen oder verweigern.
1 OS 70, 152 ; Begründung siehe ABl 2014-05-23 .
2 Inkrafttreten: 1. Januar 2014 ( ABl 2015-05-29 ).
3 SR 910.13 .
4
702.25 V über Bewirtschaftungsbeiträge für Naturschutzleistungen Anhang: Berechnung der Be itragshöhe gemäss §
4 Natur- Nutzung Nutzung Beitrag/Are schutz- bisher neu zone I extensiv extensiv Wiese QI + QII + Z
1 + VZ
2 I extensiv Streu QI + QII + Z
1 + VZ
2 I extensiv extensiv Weide QI + QII + Z
1 + VZ
2 I extensiv extensiv Weide mit Ausnahmebewilligung QI + Z
1 IR intensiv extensiv Wiese/Streu QI + QII + Z
1 + VZ
2 + Fr. 20
3 IR mittel intensiv extensiv Wiese/Streu QI + QII + Z
1 + VZ
2 + Fr. 15
3 IR wenig intensiv extensiv Wiese/Streu QI + QII + Z
1 + VZ
2 + Fr.
5
3 IIA intensiv extensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 20
3 IIA mittel intensiv extensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 15
3 IIA wenig intensiv extensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr.
5
3 IIB intensiv Dauerwiese Fr. 10
3 IIB mittel intensiv Dauerwiese Fr.
5
3 IIB wenig intensiv Dauerwiese Fr.
0 IIC intensiv Dauerwiese Fr. 10
3 IIC mittel intensiv Dauerwiese Fr.
0 IIC wenig intensiv Dauerwiese Fr.
0 IID intensiv extensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 20
3 IID mittel intensiv extensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 15
3 IID wenig intensiv extensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr.
5
3 IID intensiv extensiv Weide QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 20
3 IID mittel intensiv extensiv Weide QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 15
3 IID wenig intensiv extensiv Weide QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr.
5
3 IID intensiv wenig intensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 20
3 IID mittel intensiv wenig intensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr. 15
3 IID wenig intensiv wenig intensiv Wiese QI + QII
4 + Z
1 + VZ
2 + Fr.
5
3
1 Der Zuschlag (Z) beträgt Fr.
2/Are. In Schutzgebieten von nati onaler Bedeutung wird er ab 2016
2 Der Vernetzungszuschlag (VZ) wird nur an Direkt zahlungsberechtigte ausgerich tet. Er wird nur aus
- gerichtet, wenn der Schutz der überkommunalen Naturschutzgebiete, einschliesslich Pufferzonen, auf der Betriebsfläche umgesetzt is t. In der Zone I und IR wird der VZ auch ausserhalb von Ver
- netzungsprojekten ausgerichtet.
3 Ertragsausfallanteil.
4 Wenn die Anforderungen gemäss DZV erfüllt sind.
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