Normalien über die Anforderungen an Zugänge (700.5)
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Normalien über die Anforderungen an Zugänge

1 Zugangsnormalien
700.5 Normalien über die Anforderungen an Zugänge (Zugangsnormalien) (vom 9. Dezember 1987)
1 I. Begriff
Zugänge

§ 1.

Zugänge sind Verbindungen von Grundstücken und darauf bestehenden oder vorgesehenen Ba uten und Anlagen mit dem hinrei chend ausgebauten Strassennetz de r Groberschliess ung; nicht unter diesen Begriff fallen die vom Zugang zur Haustüre führenden Eingänge. II. Grundanforderungen und Zugangsarten
1. Grundsätzliches
Allgemein

§ 2.

1 Zugänge haben die Bestimm ungen des Planungs- und Bau gesetzes (PBG
2 ), wie diejenigen über die Verkehrssicherheit und die Gestaltung, zu erfüllen und über dies die nachstehenden Anforderun gen zu beachten; die Bedürfnisse von Behinderten und Gebrechlichen sowie der Unterhaltsdienste si nd gebührend zu berücksichtigen.
2 Abweichungen von den Normalien (§
360 Abs.
3 PBG
2 ) sind im baurechtlichen Entscheid zu begründen.
Notzufahrt

§ 3.

1 Jeder Zugang ist mindestens al s Notzufahrt auszugestalten, die den Notfalleinsatz öffentlicher Dienste jederzei t gewährleistet.
2 Die Notzufahrt besteht in einem Zufahrtsweg oder einer entspre chend ausgestalteten tragfähigen Fahrspur.
Erreichbarkeit

§ 4.

1 Zugänge sind so nahe an di e zu erschliessenden Grund stücke bzw. Bauten und Anlagen he ranzuführen, dass ein wirksamer Einsatz der öffentlichen Dienste möglich ist.
2 Auf eine Notzufahrt kann verzichtet werden, soweit der Notfall einsatz der öffentlichen Dienst e anderweitig ge währleistet ist.
2
700.5 Zugangsnormalien
2. Zugangsarten Grundformen

§ 5.

1 Es wird zwischen folgenden Zugangsarten unterschieden: a. Zufahrtsweg, b. Zufahrtsstrasse, c. Erschliess ungsstrasse, d. nutzungsorientier te Sammelstrasse.
2 Die technischen Anforderungen si nd im Anhang zu diesen Nor
- malien geregelt.
3 Verkehrspolizeilichen Massnah men ist Rechnung zu tragen. Festlegung

§ 6.

1 Die Festlegung der Zugangsart erfolgt nach dem voraus
- sichtlichen Verkehrsaufkommen aufgrund der Nutzung mit Wohnein
- heiten gemäss den Anwendungsberei chen im Anhang. Die Auswirkun
- gen von anderen Nutzungen werden in Wohneinheiten umgerechnet.
2 In dichter Bebauung und bei guter Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln können die Grenzw erte für die Anwendungsbereiche bis zu den angegebenen Wohneinheiten erhöht werden. III. Sonderfälle
1. Festlegung der Anforderungen im Einzelfall Funktionelle Unterteilung

§ 7.

1 Wird der zulässige Anwendungsber eich einer Zugangsart in einem funktionellen Teil überschritten, ist in diesem Abschnitt die nächste, leistungsfähigere Zugangsart zu wählen, es sei denn, es könne der Nachweis erbracht werden, da ss aufgrund der besonderen örtlichen Gegebenheiten die Wahl der leistungsschwächeren Art zu keiner Ver
- schlechterung führen wird.
2 Solche Sonderlösungen sind im baurechtlichen Entscheid zu begründen. Einbahnsysteme

§ 8.

Wird in begründeten Fällen di e Betriebsform des Einbahn
- systems gewählt, werden die Ausb augrössen besonders festgelegt. Ergänzende Anlagen

§ 9.

Erfordert die geordnete Verk ehrsabwicklung, in Ergänzung zu den Anforderungen gemäss Anhang, die Anordnung von Aus
- weichstellen, werden deren Lage un d Gestaltung je nach der Länge des Zugangs, dem zu erwartenden Verkehr und den örtlichen Verhält
- nissen festgelegt.
3 Zugangsnormalien
700.5
Grosses
Verkehrs
-
aufkommen

§ 10.

Für Bauten und Anlagen mit grossem Verkehrsaufkommen, wie grosse Dienstleistungs- und Ge werbebetriebe, Industrieanlagen und Grossparkanlagen, werden die Anforderungen an die Zugänglich keit im Einzelfall festgelegt.
2. Geringere Anforderungen
3

§ 11.

3 Wenn aufgrund der Verhältnisse des Einzelfalls wichtige Gründe bestehen, können unter Vorbeh alt der Notzufahrt sowie der Verkehrssicherheit geringere Anfo rderungen gestellt werden, insbeson dere: a. bei steilen Hanglagen, b. im Interesse von Objekten des Natur- und Heimatschutzes, c. bei landwirtscha ftlichen Heimwesen, d. bei gemeinschaftliche n Parkierungslösungen, e. bei separat geführter Rad- oder Fusswegerschliessung, f. bei einer Siedlungsentwicklung na ch innen in bereits überwiegend überbautem Siedlungsgebiet, g. bei Fussgängerzonen, Begeg nungszonen sowie Tempo-30-Zonen.
3. Verkehrsberuhigung
Vo r a u s
-
setzungen und
Gestaltung

§ 12.

1 Zugänge können in der Weise er stellt werden, dass Ver kehrsführung und bauliche Gestaltung die Fahrzeuglenker zu zurück haltender Fahrweise zwingen.
2 Das Strassenverkehrsrecht, die An forderungen an die Notzufahrt und die Festlegungen über die Tr ennung des Fussgänger- und Fahrver kehrs bleiben vorbehalten. IV. Unterirdische oder überdeckte Anlage des Zugangs
Anforderungen

§ 13.

1 Wird der Zugang unterirdisch geführt oder überdeckt, sind eine ausreichende Belichtung und Belüftung sowie die Zugänglichkeit für die öffentlichen Dienste zu gewährleisten.
2 Fussgänger- und Fahrverkehr sind zu trennen.
4
700.5 Zugangsnormalien V. Inkrafttreten

§ 14.

1 Diese Normalien treten am 1. Januar 1988 in Kraft.
2 Auf den gleichen Zeitpunkt werd en die Normalien vom 19. De
- zember 1979 aufgehoben.
1 OS 50, 272. Vom Regierungsrat erlassen.
2 LS 700.1 .
3 Fassung gemäss RRB vom 6. Mai 2015 ( OS 70, 267 ; ABl 2015-05-15 ). In Kraft seit 1. August 2015.
5 Zugangsnormalien
700.5 A nhan g : Techni s che A nforderun g en Zu g an gs arten A nwendun gs A u s bau g rö
ss
en bereiche ( vg l.

§ 6)

Nutzun g R min. LH min.
Breite WE m’ m’ m’ Zufahrt s we g bi s
10 (30*)
5,00
4,50
3,00–3.50 (10,00 +) Zufahrt sbi s
30 (60*)
10,00
4,50
4,00–4,75 s tra ss e bi s
150 (300*)
10,00
4,50
4,50–5,00 Er s chlie ss un gsbi s
300 (600*)
15,00
4,50
4,50–5, 50 s tra ss e nutzun gs orient. bi s
600 (1000*)
20,00
4,50
5,00-6,00 S ammel s tra ss e v erkehr s orient.
g
ss
er S ammel s tra ss eal
s
5,50 * in dichter Bebauun g , s ofern mit öffentlichen Verkehr s mitteln g ut er
s
chlo
ss
en Erreichbarkeit:
1. G ebäudehöhe kleiner al s
13 m, ohne Bauten mit s tarker Per s onenbele g un g : Ab g ewickelte Di s tanz v om Zu g an g bi s G ebäudeein g an g = max. 80 m
2. G ebäudehöhe g rö ss er al s
13 m, s ämtliche Bauten mit s tarker Per s onenbele g un
g
(z. B. An s talten, S chulhäu s er, Warenhäu s er): Ab g ewickelte Di s tanz v om Zu g an g bi s G ebäudeein g an g = max. 40 m S ofern kein S icherheit s treppenhau s v orhanden i s t, mu ss eine g e s amte Län gs
fa
ss
ade v om Zu g an g au s für fahrbare Rettun gsg eräte erreichbar s ein ; Ab s tand v on der Fa ss ade: max. = 14,0 m, min. = 7,0 m Fu ss we g
2,50 2,00–2,50 Radwe g
10,00
2,50
2,50–3,00 Rad- und
10,00
2,50
3,00–4,00 G ehwe g Abkürzun g en: PB G = Planun gsund Bau g e s etz LH = Lichte Höhe WE = Wohneinheiten bzw. um g erechnete B = Bankett Au s wirkun g en anderer Nutzun g en F = Fahrbahn R = Radiu s in der Ach s eF GS =Fu ssg än g er
s
chutz
s
treifen T = Trottoir Zu g än g e (

§ 237 PB

G ) Quartier s tra ss en (

§§

123 ff. PB G ) Er g änzende Anla g en
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700.5 Zugangsnormalien T S = Trenn s treifen F G =Fu ssg än g er b = Breite der Fahrbahn R S = Roll s tuhlfahrer (Kinderwa g en) FE = Fu ss we g RF = Radfahrer RW = Radwe g PW = Per s onenwa g en R G = Rad- und G ehwe g LW = L a s twa g en / Bu s A u s bau g rö ss en Ma ssg ebender Bemerkun g en Be g e g nun gs fall Quer s chnitt – in s peziellen Fällen e v tl. v erbreiterte
s Bankett al s Fu ssg än g er s chutz s treifen oder Trottoir – bei S tich s tra ss en i s t Kehrmö g lichkeit not- wendi g (e v tl. durch rechtliche S icherun
g auf Pri v at g rund) –e v tl. Trottoir beid s eiti g –e v tl. Trenn s treifen, Breite nach örtlichen Verhältni ss en, G rün s treifen minde s
ten
s
1,5 m – bei S tich s tra ss en i s t Kehrplatz notwendi
g – bei örtl. Einen g un g b min.1,50 m’ – bei örtl. Einen g un g b min. 2,00 m’ – bei Einbahn v erkehr b = 2,0–2,5 m’ – bei örtl. Einen g un g b min. 2,50 m’ – bei Einbahn v erkehr b = 2,5–3,0 m’ ++) Breite nach örtlichen Verhältni
ss
en, G rün s treifen min. 1,5 m PW / RF PW / PW LW / PW LW / PW LW / LW F G / R S R S / R S RF / RF +) s ofern Notzufahrt für Feuerwehr A ll g emeine Bemerkun g en: – Im Einmündun gs bereich G e s taltun g nach Verkehr ss icherheit sv erordnun g – Bei örtlicher Einen g un g : b min. 3,00 m’, s ofern die erforderliche Fahr g eometrie für La s twa g en (Feuerwehr) und g enü g ende S icht g ewährlei s tet s ind –An s telle v on Banketten Verbreiterun g der Fahrbahn um da s ent s prechende Ma ss zulä
ss
i
g –Tra g fähi g keit bei Notzufahrt minde s ten s für Fahrzeu g e v on 16 t G e s amt g ewicht B F B (F GS )
0,3 b 0,3 (1,0) B F T
0.3 b 2,0–2,5 B FW/RW/R G B BT S FW/RW/R G B ++) b 0,3
0,3 b 0,3
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