Fakultativprotokoll über den Erwerb der Staatsangehörigkeit zum Wiener Übereinkomm... (0.191.012)
CH - Schweizer Bundesrecht

Fakultativprotokoll über den Erwerb der Staatsangehörigkeit zum Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen

Abgeschlossen in Wien am 18. April 1961 Von der Bundesversammlung genehmigt am 23. März 1990² Schweizerische Beitrittsurkunde hinterlegt am 12. Juni 1992 In Kraft getreten für die Schweiz am 12. Juli 1992 (Stand am 21. September 2016) ¹ Übersetzung des französischen Originaltexts. ² AS 1992 2056
Die Vertragsstaaten dieses Protokolls und des Wiener Übereinkommens ³ über diplomatische Beziehungen,
im Folgenden als «Übereinkommen» bezeichnet, das von der vom 2. März bis zum 14. April 1961 in Wien abgehaltenen Konferenz der Vereinten Nationen angenommen wurde,
von dem Wunsch geleitet, untereinander Regeln über den Erwerb der Staatsangehörigkeit durch die Mitglieder ihrer diplomatischen Missionen und die zu ihrem Haushalt gehörenden Familienmitglieder aufzustellen,
sind wie folgt übereingekommen:
³ SR 0.191.01
Art. I
Im Sinne dieses Protokolls hat der Ausdruck «Mitglieder der Mission» die ihm in Artikel 1 Buchstabe b des Übereinkommens gegebene Bedeutung, nämlich «der Missionschef und die Mitglieder des Personals der Mission».
Art. II
Mitglieder der Mission, die nicht Angehörige des Empfangsstaates sind, sowie die zu ihrem Haushalt gehörenden Familienmitglieder erwerben nicht lediglich kraft der Rechtsvorschriften des Empfangsstaates dessen Staatsangehörigkeit.
Art. III
Dieses Protokoll liegt für alle Staaten, die Vertragsparteien des Übereinkommens werden, wie folgt zur Unterzeichnung auf: bis zum 31. Oktober 1961 im österreichischen Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten und danach bis zum 31. März 1962 am Sitz der Vereinten Nationen in New York.
Art. IV
Dieses Protokoll bedarf der Ratifizierung. Die Ratifikationsurkunden sind beim Generalsekretär der Vereinten Nationen zu hinterlegen.
Art. V
Dieses Protokoll liegt zum Beitritt für alle Staaten auf, die Vertragsparteien des Übereinkommens werden. Die Beitrittsurkunden sind beim Generalsekretär der Vereinten Nationen zu hinterlegen.
Art. VI
1.  Dieses Protokoll tritt an demselben Tag wie das Übereinkommen oder aber am dreissigsten Tag nach dem Zeitpunkt in Kraft, an dem die zweite Ratifikations- oder Beitrittsurkunde zu dem Protokoll beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegt worden ist, je nachdem welcher Tag später liegt.
2.  Für jeden Staat, der dieses Protokoll nach seinem gemäss Absatz 1 erfolgten Inkrafttreten ratifiziert oder ihm beitritt, tritt es am dreissigsten Tag nach Hinter­legung seiner eigenen Ratifikations‑ oder Beitrittsurkunde in Kraft.
Art. VII
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen notifiziert allen Staaten, die Vertragsparteien des Übereinkommens werden:
a) die Unterzeichnungen dieses Protokolls und die Hinterlegung der Ratifika­tions‑ oder Beitrittsurkunden gemäss den Artikeln III, IV, und V;
b) den Tag, an dem dieses Protokoll gemäss Artikel VI in Kraft tritt.
Art. VIII
Das Original dieses Protokolls, dessen chinesischer, englischer, französischer, russischer und spanischer Wortlaut gleichermassen verbindlich ist, wird beim General­sekretär der Vereinten Nationen hinterlegt; dieser übermittelt allen in Artikel III bezeichneten Staaten beglaubigte Abschriften.

Unterschriften

Zu Urkund dessen haben die unterzeichneten, von ihren Regierungen hierzu gehörig befugten Bevollmächtigten dieses Protokoll unterschrieben.
Erstellt in Wien am 18. April 1961.
(Es folgen die Unterschriften)

Geltungsbereich am 21. September 2016 ⁴

⁴ AS 1992 2058 , 2003 2503 , 2007 585 , 2009 3187 , 2016 3245 . Eine aktualisierte Fassung des Geltungsbereiches findet sich auf der Internetseite des EDA (www.eda.admin.ch/vertraege).

Vertragsstaaten

Ratifikation

Beitritt (B)

Nachfolge­erklärung (N)

Inkrafttreten

Ägypten

  9. Juni

1964 B

  9. Juli

1964

Argentinien

10. Oktober

1963

24. April

1964

Belgien

  2. Mai

1968 B

  1. Juni

1968

Bosnien und Herzegowina

12. Januar

1994 N

  6. März

1992

Botsuana

11. April

1969 B

11. Mai

1969

Deutschland

11. November

1964

11. Dezember

1964

Dominikanische Republik

14. Januar

1964

24. April

1964

Dänemark

  2. Oktober

1968

  1. November

1968

Estland

21. Oktober

1991 B

20. November

1991

Finnland

  9. Dezember

1969

  8. Januar

1970

Gabun

  2. April

1964 B

24. April

1964

Guinea

10. Januar

1968 B

  9. Februar

1968

Indien

15. Oktober

1965 B

14. November

1965

Indonesien

  4. Juni

1982 B

  4. Juli

1982

Irak

15. Oktober

1963

24. April

1964

Iran

  3. Februar

1965

  5. März

1965

Island

18. Mai

1971 B

17. Juni

1971

Italien

25. Juni

1969

25. Juli

1969

Kambodscha

31. August

1965 B

30. September

1965

Kenia

  1. Juli

1965 B

31. Juli

1965

Kongo (Kinshasa)

15. Juli

1976 B

14. August

1976

Korea (Süd-)

  7. März

1977

  6. April

1977

Laos

  3. Dezember

1962 B

24. April

1964

Liberia

16. September

2005 B

16. Oktober

2005

Libyen

  7. Juni

1977 B

  7. Juli

1977

Madagaskar

31. Juli

1963 B

24. April

1964

Malawi

29. April

1980 B

29. Mai

1980

Malaysia

  9. November

1965 B

  9. Dezember

1965

Marokko

23. Februar

1977 B

25. März

1977

Mazedonien

18. August

1993 N

17. November

1991

Montenegro

23. Oktober

2006 N

  3. Juni

2006

Myanmar

  7. März

1980 B

  6. April

1980

Nepal

28. September

1965 B

28. Oktober

1965

Neuseelanda

  5. September

2003 B

  5. Oktober

2003

Nicaragua

  9. Januar

1990 B

  8. Februar

1990

Niederlande*

  7. September

1984 B

  7. Oktober

1984

    Aruba

  7. September

1984

  7. Oktober

1984

    Curaçao

  7. September

1984

  7. Oktober

1984

    Karibische Gebiete (Bonaire,     Sint Eustatius und Saba)

  7. September

1984

  7. Oktober

1984

    Sint Maarten

  7. September

1984

  7. Oktober

1984

Niger

28. März

1966 B

27. April

1966

Norwegen

24. Oktober

1967

23. November

1967

Oman

31. Mai

1974 B

30. Juni

1974

Panama

  4. Dezember

1963 B

24. April

1964

Paraguay

23. Dezember

1969 B

22. Januar

1970

Philippinen

15. November

1965

15. Dezember

1965

Schweden

21. März

1967

20. April

1967

Schweiz

12. Juni

1992 B

12. Juli

1992

Serbien

12. März

2001 N

27. April

1992

Sri Lanka

31. Juli

1978 B

30. August

1978

Suriname

28. Oktober

1992 B

27. November

1992

Tansania

  5. November

1962

24. April

1964

Thailand

23. Januar

1985

22. Februar

1985

Tunesien

24. Januar

1968 B

23. Februar

1968

Zentralafrikanische Republik

19. März

1973

18. April

1973

* Vorbehalte und Erklärungen.
Die Vorbehalte und Erklärungen werden in der AS nicht veröffentlicht, mit Ausnahme jener der Schweiz. Die französischen und englischen Texte können auf der Internetseite der Vereinten Nationen: http://treaties.un.org/ eingesehen oder bei der Direktion für Völkerrecht, Sektion Staatsverträge, 3003 Bern bezogen werden.
a
Das Protokoll gilt nicht für die Tokelau-Inseln.
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