Fakultatives Protokoll (0.193.271)
CH - Schweizer Bundesrecht

Fakultatives Protokoll

über die obligatorische Beilegung von Streitfällen, die die Konstitution der Internationalen Fernmeldeunion, die Konvention der Internationalen Fernmeldeunion und die Vollzugsordnungen betreffen Abgeschlossen in Genf am 22. Dezember 1992 Von der Bundesversammlung genehmigt am 14. Juni 1994¹, Schweizerische Ratifikationsurkunde hinterlegt am 15. September 1994 In Kraft getreten für die Schweiz am 15. September 1994 (Stand am 25. Juli 2018) ¹ AS 1996 1254
Bei der Unterzeichnung, der Konstitution der Internationalen Fernmeldeunion² und der Konvention der Internationalen Fernmeldeunion (Genf 1992)³ haben die unterzeichneten Regierungsbevollmächtigten dieses fakultative Protokoll über die obligatorische Beilegung von Streitfällen unterschrieben.
Die Mitglieder der Union, die Partei dieses fakultativen Protokolls sind,
in dem Wunsch, für die Beilegung eines Streitfalls, der sich auf die Auslegung oder die Anwendung, der Konstitution, der Konvention oder der in Artikel 4 der Konstitution genannten Vollzugsordnung bezieht, für sich das Zwangsschiedsverfahren in Anspruch Zu nehmen,
sind wie folgt übereingekommen:
² SR 0.784.01 ³ SR 0.784.02
Art. 1
Falls keines der in Artikel 56 der Konstitution erwähnten Verfahren in gemeinsamen Einvernehmen gewählt worden ist, werden die Streitfälle, die sich auf die Auslegung oder die Anwendung der Konstitution, der Konvention oder der in Artikel 4 der Konstitution genannten Vollzugsordnung beziehen, auf’ Antrag einer der Parteien einem Zwangsschiedsverfahren unterworfen. Das Verfahren ist das in Artikel 41 der Konvention festgelegte; Absatz 5 (Nummer 511) dieses Artikels wird wie folgt ergänzt:
«5.  Jede der beiden streitenden Parteien benennt einen Schiedsrichter binnen drei Monaten nach Eingang der Mitteilung darüber, dass die Absicht besteht, ein Schiedsgericht in Anspruch zu nehmen. Hat nach Ablauf dieser Frist eine der beiden Parteien ihren Schiedsrichter nicht benannt, so wird dieser auf Antrag der anderen Partei vorn Generalsekretär benannt, der sich dabei an die Bestimmungen der Nummern 509 und 510 der Konvention zu halten hat.»
Art. 2
Dieses Protokoll liegt für die Mitglieder zu dem Zeitpunkt, zu dem sie die Konstitution und die Konvention unterschreiben, zur Unterzeichnung auf. Es wird von jedem Unterzeichnermitglied nach seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften ratifiziert, angenommen oder genehmigt. Es liegt für alle Mitglieder, die Partei der Konstitution Lind der Konvention sind, und alle Staaten, die Mitglied der Union werden, Zum Beitritt auf. Die Ratifikations‑, Annahme‑, Genehmigungs‑ oder Beitrittsurkunde wird beim Generalsekretär hinterlegt.
Art. 3
Dieses Protokoll tritt für die Parteien, die es ratifiziert, angenommen oder genehmigt haben oder aber ihm beitreten sind, am selben Tag in Kraft wie die Konstitution Lind die Konvention, vorausgesetzt, dass bis zu diesem Tag für dieses Protokoll mindestens zwei Ratifikations‑, Annahme‑, Genehmigungs‑ oder Beitrittsurkunden hinterlegt worden sind. Anderenfalls tritt es am 30. Tag nach dem Zeitpunkt der Hinterlegung der zweiten Ratifikations‑, Annahme‑, Genehmigungs- oder Beitrittsurkunde in Kraft.
Art. 4
Dieses Protokoll kann bei einer Konferenz der Regierungsbevollmächtigten der Union von seinen Parteien geändert werden.
Art. 5
Ein Mitglied, das Partei dieses Protokolls ist, kann durch eine an den Generalsekretär zu richtende Notifikation das Protokoll kündigen, wobei eine solche Kündigung nach Ablauf eines Jahres von dein Zeitpunkt des Eingangs dieser Notifikation beim Generalsekretär an gerechnet wirksam wird.
Art. 6
Der Generalsekretär notifiziert allen Mitgliedern
a) die Unterschriften, mit denen dieses Protokoll versehen worden ist, sowie die Hinterlegung jeder Ratifikations‑, Annahme‑, Genehmigungs‑ oder Beitrittsurkunde;
b) den Tag des Inkrafttretens dieses Protokolls;
c) den Tag des Inkrafttretens einer Änderung;
d) den tatsächlichen Zeitpunkt einer Kündigung.

Unterschriften

Zu Urkund dessen haben die Regierungsbevollmächtigten dieses Protokoll in arabischer, chinesischer, englischer, französischer, russischer und spanischer Sprache in einer Urschrift unterschrieben, deren französischer Wortlaut im Falle einer Abweichung massgebend ist; diese Urschrift wird im Archiv der Internatio­nalen Fern­melde­union hinterlegt und verwahrt; die Union übermittelt jedem Unter­zeichnerland eine Abschrift.
Geschehen zu Genf am 22. Dezember 1992.
(Es folgen die Unterschriften)

Geltungsbereich am 25. Juli 2018 ⁴

⁴ AS 1996 1242 , 2004 2983 , 2007 4185 , 2018 2905 . Eine aktualisierte Fassung des Geltungs­bereiches findet sich auf der Internetseite des EDA (www.eda.admin.ch/vertraege).

Vertragsstaaten

Ratifikation

Beitritt (B)

Inkrafttreten

Ägypten

15. Mai

1996

15. Mai

1996

Australien

29. September

1994

29. September

1994

Bahrain

12. Juli

1996

12. Juli

1996

Barbados

28. Juli

1998

28. Juli

1998

Belarus

15. Juni

1994

  1. Juli

1994

Belgien

18. August

1997

18. August

1997

Belize

  7. Dezember

1993 B

  1. Juli

1994

Benin

24. April

1997

24. April

1997

Bosnien und Herzegowina

  2. September

1994 B

  2. September

1994

Botsuana

12. Oktober

1998

12. Oktober

1998

Chile

  2. September

1998

  2. September

1998

Dänemark

18. Juni

1993

  1. Juli

1994

El Salvador

25. Mai

1998

25. Mai

1998

Estland

23. Januar

1996

23. Januar

1996

Finnland

30. Mai

1996

30. Mai

1996

Griechenland

25. September

1998

25. September

1998

Guinea

  5. August

1994

  5. August

1994

Irland

16. Oktober

1996

16. Oktober

1996

Island

17. November

1997

17. November

1997

Italien

  3. Mai

1996

  3. Mai

1996

Japan

18. Januar

1995

18. Januar

1995

Jordanien

16. Oktober

1995

16. Oktober

1995

Kanada

21. Juni

1993

  1. Juli

1994

Kenia

25. August

1994

25. August

1994

Kiribati

10. Januar

2007 B

10. Januar

2007

Kolumbien

  2. April

1997

  2. April

1997

Kongo (Brazzaville)

  9. August

1994 B

  9. August

1994

Korea (Süd-)

  5. August

1994

  5. August

1994

Kuwait

  6. Juni

1997

  6. Juni

1997

Laos

24. Januar

1994 B

  1. Juli

1994

Lettland

  1. Juni

2001

  1. Juni

2001

Libyen

10. Juli

2007 B

10. Juli

2007

Liechtenstein

  2. Januar

1995

  2. Januar

1995

Litauen

  7. Dezember

2006

  7. Dezember

2006

Luxemburg

  5. Februar

1997

  5. Februar

1997

Madagaskar

  3. Juni

1996

  3. Juni

1996

Malta

30. August

1995

30. August

1995

Mauritius

  6. Dezember

1993 B

  1. Juli

1994

Mexiko

27. September

1993

  1. Juli

1994

Monaco

  5. August

1997

  5. August

1997

Neuseeland

  6. Dezember

1994

  6. Dezember

1994

Niederlande

13. Juni

1996

13. Juni

1996

    Aruba

13. Juni

1996

13. Juni

1996

    Curaçao

13. Juni

1996

13. Juni

1996

    Karibische Gebiete (Bonaire,
    Sint Eustatius und Saba)

13. Juni

1996

13. Juni

1996

    Sint Maarten

13. Juni

1996

13. Juni

1996

Oman

18. Mai

1994

  1. Juli

1994

Österreich

23. Oktober

1997

23. Oktober

1997

Panama

13. Juli

1998

13. Juli

1998

Peru

30. September

1994 B

30. September

1994

Philippinen

23. Mai

1996

23. Mai

1996

Portugal

30. November

1995

30. November

1995

San Marino

31. August

1994

31. August

1994

Schweden

15. September

1994

15. September

1994

Schweiz

15. September

1994

15. September

1994

Serbien

11. Oktober

1995 B

11. Oktober

1995

Simbabwe

  5. Dezember

1994

  5. Dezember

1994

Slowenien

12. Dezember

1994

12. Dezember

1994

Südafrika

30. Juni

1994 B

  1. Juli

1994

Sudan

13. Februar

1997

13. Februar

1997

Togo

19. September

1994 B

19. September

1994

Tunesien

27. Oktober

1997

27. Oktober

1997

Türkei

  3. Mai

2000

  3. Mai

2000

Uruguay

  1. Oktober

1998

  1. Oktober

1998

Usbekistan

22. September

1994 B

22. September

1994

Vereinigte Arabische Emirate

  2. August

1995

  2. August

1995

Vereinigtes Königreich

27. Juni

1994

  1. Juli

1994

Vietnam

19. Juni

1996

19. Juni

1996

Zypern

  1. November

1995

  1. November

1995

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