NatSchZuVO
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Landesverordnung über Zuständigkeiten auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege (NatSchZuVO) Vom 21. Mai 2021

Landesverordnung über Zuständigkeiten auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege (NatSchZuVO) Vom 21. Mai 2021
Zum 13.06.2023 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe
Stand: letzte berücksichtigte Änderung: geändert durch Verordnung vom 1. Juli 2022 (GVBl. S. 373)

Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

TitelGültig ab
Landesverordnung über Zuständigkeiten auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege (NatSchZuVO) vom 21. Mai 202126.05.2021
Eingangsformel26.05.2021
§ 1 - Zuständigkeit der unteren Naturschutzbehörde26.05.2021
§ 2 - Zuständigkeit der oberen Naturschutzbehörde08.11.2022
§ 3 - Zuständigkeit der obersten Naturschutzbehörde26.05.2021
§ 4 - Unberührtheitsklausel26.05.2021
§ 5 - Übergangsbestimmung26.05.2021
§ 6 - Inkrafttreten26.05.2021
Aufgrund des § 7 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 1 des Verkündungsgesetzes vom 3. Dezember 1973 (GVBl. S. 375), geändert durch Artikel 23 des Gesetzes vom 7. Februar 1983 (GVBl. S. 17), BS 114-1, wird von der Landesregierung und
aufgrund des § 40 Abs. 1 Nr. 1 des Landesnaturschutzgesetzes vom 6. Oktober 2015 (GVBl. S. 283), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 26. Juni 2020 (GVBl. S. 287), BS 791-1, und
des § 36 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten in der Fassung vom 19. Februar 1987 (BGBl. I S. 602), zuletzt geändert durch Artikel 9a des Gesetzes vom 30. März 2021 (BGBl. I S. 448), in Verbindung mit § 1 der Landesverordnung zur Übertragung der Ermächtigung der Landesregierung nach § 36 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten vom 6. November 1968 (GVBl. S. 247, BS 453-1), § 2 Abs. 4 Satz 1 der Gemeindeordnung in der Fassung vom 31. Januar 1994 (GVBl. S. 153), zuletzt geändert durch Artikel 1 und 4 des Gesetzes vom 17. Dezember 2020 (GVBl. S. 728), BS 2020-1, und § 2 Abs. 7 Satz 1 der Landkreisordnung in der Fassung vom 31. Januar 1994 (GVBl. S. 188), zuletzt geändert durch Artikel 2 und 5 des Gesetzes vom 17. Dezember 2020 (GVBl. S. 728), BS 2020-2, wird von dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität verordnet:

§ 1 Zuständigkeit der unteren Naturschutzbehörde

(1) Die untere Naturschutzbehörde (§ 2 Abs. 6 Satz 3 des Landesnaturschutzgesetzes - LNatSchG -) ist für den Vollzug des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) und des Landesnaturschutzgesetzes sowie der auf der Grundlage dieser Gesetze erlassenen Rechtsverordnungen in ihrer jeweils geltenden Fassung zuständig, soweit nicht im Landesnaturschutzgesetz oder in einer aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung oder in den nachfolgenden Bestimmungen dieser Verordnung etwas anderes bestimmt ist.
(2) Die untere Naturschutzbehörde ist zuständige Behörde für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach
1.
§ 37 LNatSchG,
2.
§ 70 Nr. 3 BNatSchG und
3.
§ 16 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896) in der jeweils geltenden Fassung.

§ 2 Zuständigkeit der oberen Naturschutzbehörde

Die obere Naturschutzbehörde (§ 2 Abs. 6 Satz 2 LNatSchG) ist neben den ihr nach anderen Rechtsvorschriften zugewiesenen Aufgaben für die Wahrnehmung folgender Aufgaben zuständig:
1.
Prüfungen der den Naturschutz betreffenden Cross-Compliance-Vorschriften nach Artikel 93 und Anhang II der Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 über die Finanzierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) Nr. 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008 des Rates (ABl. EU Nr. L 347 S. 549) in der jeweils geltenden Fassung,
2.
Maßnahmen im Sinne des § 38 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG,
3.
Genehmigungen zum gewerbsmäßigen Entnehmen, Be- oder Verarbeiten wild lebender Pflanzen nach § 39 Abs. 4 Satz 1 BNatSchG,
4.
Genehmigungen nach § 40 Abs. 1 BNatSchG und Anordnungen nach § 40 Abs. 3 BNatSchG,
5.
Maßnahmen nach § 40a BNatSchG in Verbindung mit § 48a Satz 1 Nr. 5 BNatSchG,
6.
Genehmigungen nach § 40c BNatSchG in Verbindung mit § 48a Satz 1 Nr. 5 BNatSchG,
7.
Überwachung der Einhaltung der Vorschriften zum Vogelschutz an Energiefreileitungen nach § 41 BNatSchG in Verbindung mit § 3 Abs. 2 BNatSchG,
8.
Anordnung von Bewirtschaftungsvorgaben und Allgemeinverfügungen nach § 44 Abs. 4 Satz 3 und 4 BNatSchG sowie Maßnahmen aufgrund einer Landesverordnung nach § 54 Abs. 10 Satz 1 BNatSchG in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 3 LNatSchG,
9.
Aufgaben nach § 48 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG in Verbindung mit Artikel 7 Abs. 4 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (ABl. EG 1997 Nr. L 61 S. 1) und Artikel 52 der Verordnung (EG) Nr. 865/2006 der Kommission vom 4. Mai 2006 mit Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (ABl. EU Nr. L 166 S. 1) in ihrer jeweils geltenden Fassung,
10.
Zulassung von Ausnahmen nach § 45 Abs. 7 BNatSchG,
11.
Ausübung des Vorkaufsrechts nach § 66 BNatSchG in Verbindung mit § 34 LNatSchG,
12.
Gewährung von Befreiungen nach § 67 Abs. 1 und 2 Satz 1 BNatSchG von Bestimmungen der dort aufgeführten Rechtsvorschriften, mit Ausnahme solcher für die besonders geschützte Hornisse (Vespa crabro), soweit diese nicht von der unteren Naturschutzbehörde erlassen wurden,
13.
Zulassung von Ausnahmen nach § 4 Abs. 3 BArtSchV,
14.
Steuerung der Umsetzung der Bewirtschaftungspläne nach § 17 Abs. 3 LNatSchG,
15.
Bewilligung von Finanzhilfen des Landes nach § 36 LNatSchG, sofern sich die oberste Naturschutzbehörde eine Bewilligung nicht nach § 3 Nr. 4 vorbehalten hat,
16.
Genehmigungen für die nach den Rechtsverordnungen über Naturschutzgebiete genehmigungsbedürftigen Handlungen, sofern in den Rechtsverordnungen keine andere Zuständigkeit bestimmt ist.

§ 3 Zuständigkeit der obersten Naturschutzbehörde

Die oberste Naturschutzbehörde (§ 2 Abs. 6 Satz 1 LNatSchG) ist neben den ihr nach anderen Rechtsvorschriften zugewiesenen Aufgaben für die Wahrnehmung folgender Aufgaben zuständig:
1.
Schutzmaßnahmen und Aufstellung von Artenhilfsprogrammen im Sinne des § 38 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG,
2.
Festlegung von Managementmaßnahmen nach § 40e Abs. 1 Satz 1 BNatSchG,
3.
Führung von Geofachdaten des Naturschutzes im Landschaftsinformationssystem nach § 4 Abs. 1 LNatSchG, einschließlich der Bekanntmachung und Information nach § 15 Abs. 4 LNatSchG; § 1 der Landeskompensationsverzeichnisverordnung vom 12. Juni 2018 (GVBl. S. 158, BS 791-5) in der jeweils geltenden Fassung bleibt unberührt,
4.
Bewilligung von Finanzhilfen des Landes nach § 36 LNatSchG zur Förderung von
a)
Projekten im Sinne der Richtlinien zur Förderung der Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung (Förderrichtlinien für Naturschutzgroßprojekte), der Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt oder vergleichbarer Programme des Bundes,
b)
nationalen Kofinanzierungsanteilen von Projekten nach der Verordnung (EU) Nr. 1293/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2013 zur Aufstellung des Programms für die Umwelt und Klimapolitik (LIFE) und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 614/2007 (ABl. EU Nr. L 347 S. 185) in der jeweils geltenden Fassung oder im Rahmen vergleichbarer Programme der Europäischen Union,
c)
Veröffentlichungen im Bereich der naturwissenschaftlichen Landeskunde,
d)
wissenschaftlichen Untersuchungen und Gutachten auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege,
e)
Pilot- oder Modellprojekten im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege, die insbesondere das Ziel haben, neue Konzepte oder Verfahren im Hinblick auf ihre fachliche Eignung, Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit zu erproben;
dies gilt nicht, soweit die vorgenannten Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung der nach § 13 Abs. 4 LNatSchG gebilligten Handlungsprogramme durchgeführt und gefördert werden.

§ 4 Unberührtheitsklausel

Zuständigkeiten nach dem Staatsvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Saarland über die Errichtung und Unterhaltung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald vom 4. Oktober 2014 und dem dazu erlassenen Landesgesetz vom 4. Februar 2015 (GVBl. S. 2, BS Anhang I 158) in der jeweils geltenden Fassung bleiben unberührt.

§ 5 Übergangsbestimmung

Für laufende Verwaltungsverfahren, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung noch nicht abgeschlossen sind, richtet sich die Zuständigkeit nach bisherigem Recht.

§ 6 Inkrafttreten

(1) Diese Rechtsverordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft.
(2) Gleichzeitig treten außer Kraft:
1.
die Landesverordnung zur Übertragung der Zuständigkeit zur Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach dem Landespflegegesetz vom 12. Juli 1973 (GVBl. S. 227, 284), geändert durch Artikel 50 des Gesetzes vom 6. Juli 1998 (GVBl. S. 171), BS 453-24,
2.
die Landesverordnung über die zuständigen Behörden nach dem Bundesnaturschutzgesetz und dem Landespflegegesetz vom 1. September 1988 (GVBl. S. 208), zuletzt geändert durch Artikel 241 des Gesetzes vom 12. Oktober 1999 (GVBl. S. 325), BS 791-1-1.
Mainz, den 21. Mai 2021 Die Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Die Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität A. Spiegel
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