WaffGDV TH 2004
DE - Landesrecht Thüringen

Thüringer Verordnung zur Durchführung des Waffengesetzes Vom 10. Dezember 2004

Thüringer Verordnung zur Durchführung des Waffengesetzes Vom 10. Dezember 2004
Zum 12.06.2023 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe
Stand: letzte berücksichtigte Änderung: zuletzt geändert durch Artikel 4 der Verordnung vom 7. August 2013 (GVBl. S. 206, 207)

Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

TitelGültig ab
Thüringer Verordnung zur Durchführung des Waffengesetzes vom 10. Dezember 200430.12.2004
Eingangsformel30.12.2004
§ 130.12.2004
§ 230.12.2004
§ 330.12.2004
§ 430.12.2004
§ 501.09.2013
§ 601.09.2013
Aufgrund des § 48 Abs. 1 und des § 55 Abs. 6 des Waffengesetzes (WaffG) vom 11. Oktober 2002 (BGBl. I S. 3970, 4592; 2003 I S. 1957), geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 10. September 2004 (BGBl. I S. 2318),
des § 36 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten in der Fassung vom 19. Februar 1987 (BGBl. I S. 602), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 24. August 2004 (BGBl. I S. 2198), und des § 3 Abs. 1a Satz 1 und 2 Halbsatz 1 sowie des § 88 Abs. 1a Satz 1 und 2 Halbsatz 1 der Thüringer Kommunalordnung in der Fassung vom 28. Januar 2003 (GVBl. S. 41) verordnet die Landesregierung:

§ 1

Die Landkreise und kreisfreien Städte, jeweils im übertragenen Wirkungskreis, sind zuständig für
1.
die Ausführung des Waffengesetzes und der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen sowie
2.
die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach dem Waffengesetz und den aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen,
soweit nicht Bundesbehörden zuständig sind oder in dieser Verordnung etwas anderes bestimmt ist.

§ 2

(1) Das Landesverwaltungsamt ist zuständig für
1.
die Prüfung der Sachkunde nach § 7 Abs. 1 WaffG und der Fachkunde nach § 22 Abs. 1 WaffG,
2.
die staatliche Anerkennung von Lehrgängen zur Vermittlung der Sachkunde nach § 3 Abs. 2 der Allgemeinen Waffengesetz-Verordnung (AWaffV) vom 27. Oktober 2003 (BGBl. I S. 2123) in der jeweils geltenden Fassung und
3.
a)
die Erlaubniserteilung zum Schießen mit Kartuschenmunition nach § 16 Abs. 3 WaffG und
b)
die Zulassung von Ausnahmen von dem Verbot des Führens von Waffen bei öffentlichen Veranstaltungen nach § 42 Abs. 2 WaffG, wenn die Erlaubnis oder Ausnahmegenehmigung für einen größeren Bereich als den eines Landkreises oder einer kreisfreien Stadt beantragt wird.
(2) Das Landeskriminalamt ist
1.
zuständige Behörde für Anträge nach § 2 Abs. 5 Satz 2 Nr. 2 WaffG und
2.
anzuhörende Behörde im Sinne des § 2 Abs. 5 Satz 3 WaffG.

§ 3

Der Industrie- und Handelskammer Südthüringen wird nach § 16 Abs. 1 Satz 2 AWaffV die Geschäftsführung für die Abnahme der Fachkundeprüfung nach § 22 Abs. 1 WaffG übertragen.

§ 4

Das für Waffenrecht zuständige Ministerium ist zuständig für
1.
die Erteilung von Bescheinigungen nach § 55 Abs. 2 Satz 1 WaffG für Personen, die wegen der von ihnen wahrzunehmenden hoheitlichen Aufgaben erheblich gefährdet sind,
2.
die Entgegennahme von Verlustanzeigen nach § 37 Abs. 2 WaffG für den in Nummer 1 genannten Personenkreis,
3.
die Erteilung von Bescheinigungen in den Fällen des § 56 Satz 1 und 4 WaffG sowie
4.
die Mitwirkung im Anerkennungsverfahren nach § 15 Abs. 3 WaffG im Benehmen mit dem für Sport zuständigen Ministerium.

§ 5

(1) Sofern das Waffengesetz nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt, ist es nicht anzuwenden auf
1.
die Landratsämter und kreisfreien Städte,
2.
das Landesverwaltungsamt,
3.
die Justizvollzugsbehörden,
4.
die Staatsanwaltschaften,
5.
die Gerichte,
6.
die Industrie- und Handelskammer Südthüringen,
7.
das Landesamt für Verbraucherschutz, Außenstelle Beschussamt Suhl und
8.
die Forstbehörden
sowie auf deren Bedienstete, soweit sie dienstlich tätig werden.
(2) Die der Landesregierung nach § 55 Abs. 6 Satz 1 WaffG übertragene Befugnis, durch Rechtsverordnung Ausnahmen von der Anwendung des Waffengesetzes zu regeln, wird den Ministerien für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich übertragen. Die Ministerien nehmen diese Befugnis im Einvernehmen mit dem für Waffenrecht zuständigen Ministerium wahr.

§ 6

Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft. Gleichzeitig mit dem In-Kraft-Treten tritt die Thüringer Verordnung zur Durchführung des Waffen- und Sprengstoffgesetzes vom 7. November 1991 (GVBl. S. 611) außer Kraft.
Erfurt, den 10. Dezember 2004
Die Landesregierung
Der Ministerpräsident Der Innenminister
Dieter Althaus Karl Heinz Gasser
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