ThürSachkundePrüfVO
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Thüringer Verordnung über die Prüfungsstandards und die Durchführung der Sachkundeprüfung bei gefährlichen Tieren (Thüringer Sachkundeprüfungsverordnung - ThürSachkundePrüfVO-) Vom 19. Januar 2012

Thüringer Verordnung über die Prüfungsstandards und die Durchführung der Sachkundeprüfung bei gefährlichen Tieren (Thüringer Sachkundeprüfungsverordnung - ThürSachkundePrüfVO-) Vom 19. Januar 2012
Zum 12.06.2023 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe
Stand: letzte berücksichtigte Änderung: geändert durch Artikel 29 der Verordnung vom 8. August 2013 (GVBl. S. 208, 246)

Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

TitelGültig ab
Thüringer Verordnung über die Prüfungsstandards und die Durchführung der Sachkundeprüfung bei gefährlichen Tieren (Thüringer Sachkundeprüfungsverordnung - ThürSachkundePrüfVO -) vom 19. Januar 201229.02.2012
Eingangsformel29.02.2012
§ 1 - Zur Abnahme der Sachkundeprüfung bei gefährlichen Hunden berechtigte Personen01.09.2013
§ 2 - Durchführung der Sachkundeprüfung für Halter gefährlicher Hunde29.02.2012
§ 3 - Theoretische Prüfung29.02.2012
§ 4 - Praktische Prüfung29.02.2012
§ 5 - Gehorsamkeitsübungen29.02.2012
§ 6 - Handlingsübungen29.02.2012
§ 7 - Führen des Hundes29.02.2012
§ 8 - Ergebnis der praktischen Prüfung29.02.2012
§ 9 - Prüfungsstandards für die Durchführung der Sachkundeprüfung bei Haltern gefährlicher Tiere29.02.2012
§ 10 - Durchführung der Sachkundeprüfung29.02.2012
§ 11 - Übergangsbestimmungen29.02.2012
§ 12 - Gleichstellungsbestimmung29.02.2012
§ 13 - Inkrafttreten29.02.2012
Anlage 129.02.2012
Anlage 2 - Prüfungsfragen der theoretischen Sachkundeprüfung29.02.2012
Aufgrund des § 5 Abs. 1 Satz 3 des Thüringer Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren vom 22. Juni 2011 (GVBl. S. 93) verordnet das Innenministerium im Einvernehmen mit dem Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit und dem Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz:

§ 1 Zur Abnahme der Sachkundeprüfung bei gefährlichen Hunden berechtigte Personen

(1) Zur Abnahme der Sachkundeprüfung bei Haltern gefährlicher Hunde sind solche Personen berechtigt, die amtlich anerkannt sind (sachkundige Personen). Die amtliche Anerkennung wird vom Landesverwaltungsamt im Einvernehmen mit dem Landesamt für Verbraucherschutz Personen auf Antrag erteilt, die aufgrund ihrer Ausbildung, regelmäßiger Fortbildung und langjährigen Erfahrung im Umgang mit Hunden besonders geeignet sind, die Gefährlichkeit von Hunden festzustellen. Nach erfolgter Anerkennung wird die sachkundige Person in eine vom Landesverwaltungsamt geführte Liste eingetragen. Diese enthält den Namen, die Anschrift sowie das Prüfungsgebiet der sachkundigen Person.
(2) Als sachkundig im Sinne des Absatzes 1 gelten insbesondere
1.
beamtete oder praktizierende Tierärzte,
2.
bestellte Ausbilder für Hunde im Dienst-, Rettungs-, Therapie-, Blindenführhunde- oder Behindertenbegleithundewesen.
Andere Personen haben ihre besondere Sachkunde durch die Vorlage entsprechender Unterlagen oder sonstiger Beweismittel bei der Stellung des Antrags nach Absatz 1 nachzuweisen.
(3) Vor Aufnahme ihrer Tätigkeit hat die sachkundige Person an einer Unterweisung zur einheitlichen Anwendung der Sachkundeprüfung beim Landesverwaltungsamt teilzunehmen. Die sachkundige Person ist nach § 1 des Verpflichungsgesetzes vom 2. März 1979 (BGBl. I S. 469, 547) in der jeweils geltenden Fassung auf die gewissenhafte Erfüllung ihrer Aufgaben zu verpflichten. Sie hat regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen zu besuchen und dies dem Landesverwaltungsamt durch geeignete Unterlagen nachzuweisen. Innerhalb von zwei Jahren soll mindestens eine fachspezifische Fortbildungsveranstaltung besucht werden. Zu diesen zählen insbesondere verhaltenstherapeutische Symposien der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT e.V.), Hamburg, und Schulungsmaßnahmen des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH e.V.), Dortmund, zum Thema Aggressionsverhalten bei Hunden sowie Fortbildungsveranstaltungen tierärztlicher Vereinigungen und Verbände.
(4) Die amtliche Anerkennung als sachkundige Person kann widerrufen werden, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 1 nicht mehr vorliegen oder nach Ablauf von drei Jahren der Besuch einer Fortbildungsveranstaltung nicht nachgewiesen wurde. Der Widerruf erfolgt schriftlich und ist zu begründen.
(5) Vor der Vollendung des sechsten Lebensmonats eines Hundes soll die praktische Prüfung in der Regel nicht durchgeführt werden.

§ 2 Durchführung der Sachkundeprüfung für Halter gefährlicher Hunde

(1) Das Vorliegen einer ausreichenden Sachkunde nach § 5 Abs. 1 Satz 1 des Thüringer Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren für die Haltung eines gefährlichen Hundes wird bei Personen vermutet, die als sachkundige Personen nach § 1 anerkannt wurden.
(2) Der Halter eines gefährlichen Hundes hat der zuständigen Behörde seine Sachkunde nachzuweisen. Der Nachweis wird durch eine Bescheinigung über eine erfolgreich abgelegte Sachkundeprüfung (Sachkundenachweis) geführt.
(3) Die Sachkundeprüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Das Nichtbestehen der theoretischen Prüfung schließt den Halter von der Teilnahme an der praktischen Prüfung aus. Wiederholungen der Sachkundeprüfung sind zulässig. Für die Durchführung der Sachkundeprüfung ist ein Prüfungsformular zu verwenden (Anlage 1).
(4) Die Kosten für die Sachkundeprüfung, einschließlich des Sachkundenachweises, hat der Halter zu tragen.

§ 3 Theoretische Prüfung

(1) Der Halter eines gefährlichen Hundes hat ausreichende theoretische Kenntnisse nachzuweisen über
1.
das Sozialverhalten und die Ausdrucksformen des Hundes sowie rassespezifische Eigenschaften (insbesondere Körperbau und Körpersprache),
2.
Haltung, Ernährung sowie allgemeine Pflege und Hygiene von Hunden,
3.
das Erkennen und Beurteilen einer typischen Gefahrensituation mit Hunden,
4.
Erziehung und Ausbildung von Hunden sowie
5.
die rechtlichen Grundlagen für den Umgang mit Hunden.
(2) Für die Durchführung der theoretischen Prüfung ist ein Fragenkatalog zu verwenden (Anlage 2). Für jeden Prüfungsteilnehmer sind durch die sachkundige Person jeweils 40 Fragen auszuwählen.
(3) Der theoretische Teil der Prüfung gilt dann als bestanden, wenn mindestens 75 vom Hundert der gestellten Fragen vollständig und richtig beantwortet wurden. Fragen, bei denen nicht alle richtigen oder bei denen nicht richtige Einzelantworten angekreuzt wurden, gelten als nicht richtig beantwortet. Bei Zuordnungs- und Verknüpfungsfragen müssen alle Verknüpfungen richtig sein.

§ 4 Praktische Prüfung

(1) Der Halter eines gefährlichen Hundes hat durch das Ablegen einer praktischen Prüfung nachzuweisen, dass er den Hund sicher beherrscht.
(2) Vor Beginn der Prüfung hat die sachkundige Person die Identität des Halters und des Hundes festzustellen sowie zu prüfen, ob es Anzeichen gibt, dass der Hund für die Prüfung manipuliert wurde oder unerlaubte Zwangsmittel eingesetzt werden sollen. Für die Prüfung der Identität des Hundes sind vom Halter geeignete Unterlagen vorzulegen, insbesondere ein Kaufvertrag oder ein Ausweis nach der Verordnung (EG) Nr. 998/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Mai 2003 über die Veterinärbedingungen für die Verbringung von Heimtieren zu anderen als Handelszwecken und zur Änderung der Richtlinie 92/65/EWG des Rates (ABl. L 146 vom 13. Juni 2003, S. 1).
(3) Die praktische Prüfung ist anhand des Prüfungsformulars (Anlage 1) durchzuführen. Sie besteht aus folgenden drei Abschnitten:
1. Abschnitt 1: Gehorsamkeitsübungen nach § 5,
2. Abschnitt 2: Handlingsübungen nach § 6 und
3. Abschnitt 3: dem Führen des Hundes nach § 7.
Die Abschnitte 1 und 2 sind jeweils in einem abgeschlossenen Gelände durchzuführen.
(4) Vor der Durchführung der Prüfung nach Absatz 3 hat die sachkundige Person eine Unbefangenheitsprobe mit dem Hund durchzuführen. Werden die einzelnen Abschnitte in unmittelbarer zeitlicher Abfolge nacheinander durchgeführt, kann die sachkundige Person von einer weiteren Unbefangenheitsprobe vor jedem Folgeabschnitt absehen. Hierbei sind der Ersteindruck des Hundes und seine Reaktionen auf die fremde Umgebung, auf anwesende Menschen und auf andere Tiere sowie die konkrete Situation zu beurteilen. Sollte der Hund im Rahmen der Unbefangenheitsprobe ein unangemessenes Aggressionsverhalten zeigen, ist die Sachkundeprüfung abzubrechen.

§ 5 Gehorsamkeitsübungen

Die nachfolgend aufgeführten Gehorsamkeitsübungen sind zu absolvieren. Der Hund muss mindestens vier der nachfolgenden Kommandos seines Halters sicher beherrschen:
1.
Leinenführigkeit:
Die Führleine sollte während der Vorführung stets lose durchhängen. Der Hund kann mit entsprechenden Befehlen durch den Halter zum Bei-Fuß-Gehen aufgefordert werden. Auf Anweisung der sachkundigen Person geht der Halter mit seinem Hund mehrfach durch eine Gruppe von mindestens drei Personen und hat dabei anzuhalten. Die Gruppe hat sich durcheinander zu bewegen.
2.
Sitz und Platz:
Der Hund folgt den Befehlen seines Halters ohne große Verzögerung und verharrt in dieser Position, bis der Halter den Befehl aufhebt.
3.
Sitz-/Platz-Bleib:
Nach Erteilung des entsprechenden Kommandos Sitz- oder Platz-Bleib entfernt sich der Halter einige Meter vom Hund. Dieser muss bis zur Rückkehr des Halters auf dem ihm zugewiesenen Platz in Ruhe verharren.
4.
Kommen:
Der Hund bewegt sich in einem vom Halter zu überblickenden Radius und folgt dem entsprechenden individuellen Hör- beziehungsweise Sichtzeichen des Halters ohne Verzögerung. Die Kommen-Übung ist bei Unsicherheit beziehungsweise einer möglichen Gefährdung mittels einer langen Leine auszuführen.
5.
Korrekturwort:
Der Halter hat vorzuführen, auf welche Weise er eine unerwünschte Handlung des Hundes durch eine verbale Einwirkung unterbindet.

§ 6 Handlingsübungen

Der Halter des Hundes hat die sichere Handhabung seines Tieres durch folgende Handlingsübungen nachzuweisen:
1.
Der Halter lässt den Hund ohne Gefahr für die Umgebung aus dem Auto steigen.
2.
Demonstration der problemlosen Handhabung durch Sichtkontrollen der Ohren, Zähne, Pfoten, Anlegen eines Maulkorbs beziehungsweise Zubinden des Fangs sowie die Wegnahme von Spielzeug oder Futter und die Konfrontation mit anderen Tieren.
3.
Die Gehorsamkeitsübungen sind unter erschwerten Bedingungen auf einem geeigneten Platz unter Einwirkung weiterer Einflüsse, wie zum Beispiel andere Tiere, Autogeräusche oder Radfahrer nochmals zu überprüfen.
4.
Das Streicheln des Hundes durch eine fremde Person.
5.
Begegnung mit einem anderen Hund/Haltergespann.

§ 7 Führen des Hundes

Hund und Halter haben einen Gang im Innenstadtbereich oder in einem Einkaufszentrum zu absolvieren, wobei sie sich durch den Bereich unter Nachfolge der sachkundigen Person bewegen. Dabei hat der Halter den Hund nach den Anweisungen der sachkundigen Person zu führen und dem Hund Befehle nach § 5 zu geben.

§ 8 Ergebnis der praktischen Prüfung

(1) Die sachkundige Person nimmt eine Beurteilung der einzelnen Bestandteile der praktischen Prüfung vor. Dabei hat sie jeweils zu entscheiden, ob Versagungsgründe für die Bescheinigung der Sachkunde vorliegen. Die Versagungsgründe sind dem Halter und der zuständigen Behörde schriftlich mitzuteilen. Dem Halter sind von der sachkundigen Person Möglichkeiten aufzuzeigen, auf welche Weise er die notwendige Sachkunde erlangen kann.
(2) Die praktische Prüfung gilt als bestanden, wenn unter Berücksichtigung der Beurteilung der einzelnen Abschnitte der praktischen Prüfung keine Zweifel an der grundsätzlichen Fähigkeit des Halters zum sicheren Umgang mit dem Hund bestehen.
(3) Die Prüfung gilt als nicht bestanden,
1.
wenn die Gehorsamkeitsübungen unter Einwirkung des Halters nicht unter einfachen und erschwerten Bedingungen absolviert wurden oder
2.
wenn der Halter im Rahmen der sonstigen Handlingsübungen gezeigt hat, dass er nicht in der Lage ist, seinen Hund im Alltag so zu handhaben, dass es nicht zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung kommt oder
3.
wenn der Halter nicht in der Lage ist, den Hund im Innenstadtbereich oder einem Einkaufszentrum durch Gehorsamkeitsbefehle zu beherrschen, ohne dabei Gefährdungssituationen für andere Personen zu herbeizuführen.

§ 9 Prüfungsstandards für die Durchführung der Sachkundeprüfung bei Haltern gefährlicher Tiere

(1) § 1 Abs. 1 gilt entsprechend für die Berechtigung zur Abnahme der Sachkundeprüfung für gefährliche Tiere im Sinne des § 3 Abs. 1 Nr. 1 Thüringer Gesetz zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren.
(2) Als sachkundig im Sinne des Absatzes 1 gelten insbesondere
1.
beamtete Tierärzte,
2.
Fachtierärzte mit entsprechender Fachgebietsbezeichnung (zum Beispiel Fachtierarzt für Zoo-, Gehege- und Wildtiere),
3.
Tierärzte mit einer entsprechenden Zusatzbezeichnung,
4.
sonstige Tierärzte mit einschlägiger Berufserfahrung,
5.
Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium der Biologie und entsprechender Berufserfahrung für die zu prüfenden Tierarten,
6.
Zootierpflegemeister,
7.
Personen, die aufgrund ihrer beruflichen Ausbildung oder sonstigen beruflichen Erfahrungen nachweislich Kenntnisse und Fertigkeiten über die Haltung gefährlicher Tiere besitzen und
8.
zur Abnahme von Sachkundeprüfungen anerkannte Institutionen.
Andere Personen haben ihre besondere Sachkunde durch die Vorlage entsprechender Unterlagen oder sonstiger Beweismittel bei der Stellung des Antrags auf Anerkennung nachzuweisen.
(3) Für den Widerruf der amtlichen Anerkennung als sachverständige Person gilt § 1 Abs. 4 entsprechend.
(4) Die sachkundigen Personen legen ihrer Tätigkeit die aktuellen fachwissenschaftlichen Erkenntnisse zugrunde und gestalten ihre Prüfung nach anerkannten Standards. § 1 Abs. 3 und 4 finden entsprechende Anwendung.

§ 10 Durchführung der Sachkundeprüfung

(1) Der Halter eines gefährlichen Tieres im Sinne des § 3 Abs. 1 Nr. 1 des Thüringer Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren besitzt die erforderliche Sachkunde, wenn er Kenntnisse zur sicheren Unterbringung und zum sicheren Umgang mit dem Tier nachweist. Der Halter hat gegenüber der sachkundigen Person durch Vorlage entsprechender Unterlagen insbesondere darzulegen:
1.
welche konkreten Maßnahmen und Vorkehrungen notwendig sind, um ein unkontrolliertes Entweichen des Tieres zu verhindern,
2.
welche konkreten Maßnahmen und Vorkehrungen notwendig sind, um einen Kontakt unbefugter Personen mit dem Tier zu verhindern,
3.
welche Gegenmittel oder -gifte im Falle eines Unfalls mit dem Tier bereitgehalten werden müssen und
4.
dass er über grundlegende Kenntnisse über die art- und tierschutzgerechte Haltung des Tieres verfügt.
Die sachkundige Person kann den Halter auffordern, in einem Fachgespräch seine Sachkunde ergänzend darzulegen. Dem Halter können ergänzende Fragen gestellt werden. Ein Bediensteter der zuständigen Behörde kann an dem Fachgespräch teilnehmen. Das Fachgespräch ist bei der zuständigen Behörde zu führen.
(2) Die sachkundige Person hat aufgrund der Darlegungen sowie eines eventuell durchgeführten Fachgesprächs nach Absatz 1 zu bewerten, ob der Halter eine ausreichende Sachkunde besitzt. Die ausreichende Sachkunde ist von der sachkundigen Person schriftlichen zu bescheinigen (Sachkundenachweis). Aus dieser Bescheinigung muss sich ergeben, dass der Halter über ausreichende Kenntnisse nach Absatz 1 verfügt. Die sachkundige Person hat gegebenenfalls den wesentlichen Inhalt des Fachgesprächs in geeigneter Weise zu dokumentieren und der zuständigen Behörde auf deren Verlangen vorzulegen.
(3) Für die Vermutung des Vorliegens der ausreichenden Sachkunde gilt § 2 Abs. 1 entsprechend.
(4) Als Sachkundenachweis im Sinne des Absatzes 2 gelten auch gleichwertige Sachkundenachweise nach arten- und tierschutzrechtlichen Bestimmungen.
(5) Für die Kosten der Durchführung der Sachkundeprüfung für den Halter eines gefährlichen Tieres einschließlich des Sachkundenachweises gilt § 2 Abs. 4 entsprechend.

§ 11 Übergangsbestimmungen

(1) Sachkundenachweise, die zwischen dem 1. September 2011 und dem Inkrafttreten dieser Verordnung auf der Grundlage der Verwaltungsvorschrift zur Anwendung der ordnungsbehördlichen Verordnung zur Abwehr von Gefahren durch Zucht, Ausbildung, Abrichten und Halten gefährlicher Hunde vom 21. März 2000 (StAnz Nr. 15 S. 886), zuletzt geändert durch Verwaltungsvorschrift vom 21. März 2005 (StAnz. Nr. 15 S. 748), erteilt wurden, gelten fort.
(2) Diejenigen Personen, die nach § 4 Satz 4 und 5 Thüringer Gefahren-Hundeverordnung vom 21. März 2000 (StAnz. Nr. 15 S. 884), zuletzt geändert durch Verordnung vom 21. März 2005 (StAnz. Nr. 15 S. 748), als sachkundige Personen festgestellt wurden, gelten als amtlich anerkannt im Sinne des § 1 Abs. 1 Satz 1.
(3) Eine Überprüfung und Evaluierung der Regelungen erfolgt zwei Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung durch das für Ordnungsrecht zuständige Ministerium in Zusammenarbeit mit dem für Tierschutz zuständigen Ministerium.

§ 12 Gleichstellungsbestimmung

Status- und Funktionsbezeichnungen in dieser Verordnung gelten jeweils in männlicher und weiblicher Form.

§ 13 Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft.
Erfurt, den 19. Januar 2012
Der Innenminister
Jörg Geibert

Anlage 1

(zu § 2 Absatz 3 und § 4)
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Anlage 2

(zu § 3 Absatz 2)
Prüfungsfragen der theoretischen Sachkundeprüfung
Es sind die jeweils richtigen Antworten anzukreuzen. Bei einer Frage können mehrere Antworten richtig sein.
1.
Was ist die Grundveranlagung, die jeder Hund in sich trägt?
A Hunde sind Jagdraubtiere.
B Hunde sind für das Zusammenleben mit Menschen geschaffen worden. Sie sind völlig abhängig vom Menschen und können alleine nicht existieren, da sie sich keine Nahrung beschaffen können.
C Hunde sind soziale Rudeltiere und darauf ausgerichtet, in einem Gruppenverband zu leben.
D Hunde sind Aasfresser und suchen deshalb ständig nach toten Tieren.
2.
Welche Bedürfnisse des Hundes müssen bei artgerechter Haltung täglich ausreichend erfüllt werden?
A Der Hund muss ausreichend, das heißt mehrere Stunden täglich, geistig und körperlich gefordert werden.
B Der Hund muss jeden Tag ausreichend lange und mehrmals täglich Sozialkontakte mit Menschen und Artgenossen haben.
C Der Hund muss täglich mindestens zwei Mahlzeiten erhalten.
D Der Hund sollte vorwiegend in einer Zwingeranlage mit gut isoliertem Boden gehalten werden.
3.
Gibt es Nachteile, wenn man mehr als einen großen Hund hält?
A Ja, man muss doppelt so oft spazieren gehen.
B Ja, man muss doppelt so viel Erziehungsarbeit leisten.
C Ja, man muss doppelte Kosten für Futter, Tierarzt, Hundesteuer, Versicherung, Ausstattung und so weiter tragen.
D Ja, die Hunde können sich zusammen schneller in unerwünschte Verhaltensweisen hineinsteigern.
4.
Ist die sogenannte Beißhemmung angeboren?
A Nein, die Beißhemmung muss im Welpenalter durch das Spiel mit Gleichaltrigen und Menschen erlernt werden.
B Ja, sonst würden Welpen ihre Geschwister zu sehr verletzen.
C Ja, sonst würden sie ihre Besitzer beißen.
D Ja, allerdings gibt es Rassen, die diese Hemmung nicht haben.
5.
Ist es für die Entwicklung des Welpen sehr wichtig, ob er in seinen ersten Lebenswochen zahlreiche Außenreize kennen lernt?
A Ja, denn je mehr Reize der Welpe kennenlernt, desto mehr Verknüpfungen der Nervenbahnen werden in seinem Gehirn angelegt.
B Ja, denn vielfältige Reizsituationen geben dem Welpen Selbstvertrauen und Sicherheit im Umgang mit neuen Situationen.
C Nein, denn ein Welpe kann noch gar keine Reize verarbeiten.
D Nein, denn die Entwicklung des Gehirns hängt nicht vom Angebot verschiedener Reize ab, sondern geschieht automatisch.
6.
Warum sind gerade die ersten drei Monate im Leben eines Hundes so entscheidend?
A Die Hunde sammeln in dieser Zeit Erfahrungen, die ihnen im späteren Leben als Vergleichsmaßstab dienen.
B Die ersten drei Monate sind gar nicht so entscheidend. Alle wichtigen Erfahrungen kann ein Hund auch zu einem späteren Zeitpunkt im Leben machen.
C In dieser Zeit entwickelt sich das Gehirn besonders schnell. Durch gute Aufzuchtbedingungen kann man die Intelligenz fördern.
D Hunde binden sich in dieser Zeit unwiederbringlich an ihren Besitzer.
7.
Was versteht man unter dem sogenannten „Welpenschutz“?
A Welpen werden von ihrer Mutter niemals im Stich gelassen.
B Welpen werden von erwachsenen Hunden nicht gebissen, denn sie stehen unter Welpenschutz. Ein erwachsener Hund, der einen Welpen beißt, ist verhaltensgestört.
C Hunde genießen bis zum Alter von einem Jahr Welpenschutz und dürfen in dieser Zeit von anderen Hunden nicht gebissen und vom Menschen nicht grob bestraft werden.
D Es gibt keinen Welpenschutz. Den Welpen schützt angemessenes, das heißt unterwürfiges und beschwichtigendes Verhalten. Ausnahme: Welpen des eigenen Rudels.
8.
Woran kann man erkennen, ob sich ein Hund einem anderen gegenüber dominant verhält?
A Er legt sich auf die Seite und wedelt.
B Er macht sich groß (Rute hoch, Ohren nach vorne, steifer Gang) und weicht Blickkontakt nicht aus.
C Er bellt und legt die Ohren an.
D Er legt die Schnauze oder Pfote auf den Rücken des anderen Hundes.
9.
Was bedeutet es, wenn ein Hund einem anderen den Kopf auf den Rücken legt?
A Er ist unterwürfig.
B Er macht eine Spielaufforderung.
C Er ist müde.
D Es ist eine Imponiergeste.
10.
Woran erkennen Sie, dass Hunde miteinander spielen?
A Sie zeigen gelegentlich eine Spielaufforderung (Bringen von Spielzeug, vor dem Partner mit ausgestreckten Vorderpfoten auf den Boden werfen).
B Im Spiel jagt jeder Hund einmal einen anderen und wird selbst auch gejagt.
C Im Spiel wird ein Hund in die Ecke getrieben oder umgeworfen. Der Unterlegene quiekt hierbei laut auf, schnappt um sich und hat die Rute eingeklemmt.
D Alles ist Spiel, wenn keine offenen Wunden entstehen.
11.
Welche Gesten setzen Hunde zur Beschwichtigung ein?
A Das Sich-über-die-Nase-Lecken.
B Pföteln (Pföteln ohne Körperkontakt).
C Weggucken.
D Einen starren Blick nach vorne.
12.
Zwei Hunde kämpfen miteinander. Die Besitzer stehen daneben und schreien die Hunde an, um den Kampf zu beenden. Wie interpretieren die Hunde dieses Verhalten?
A Durch das Anschreien bekommen die Hunde Angst und beenden den Kampf sofort.
B Durch die aggressive Stimmung der Besitzer werden die Hunde angestachelt weiterzukämpfen.
C Das Schreien der Besitzer beeinflusst das Verhalten der Hunde nicht.
D Hunde interessieren sich nicht für das Verhalten von Menschen.
13.
Ich beuge mich über einen Hund und möchte ihn streicheln. Er duckt sich und knurrt. Ich mache mich klein und strecke ihm meine Hand entgegen, damit er daran schnüffeln kann. In diesem Moment schnappt er nach mir. Was könnte der Grund dafür sein?
A Ein Hund, der so reagiert, muss früher geschlagen worden sein.
B Er hat die Geste des Handausstreckens als Bedrohung empfunden.
C Er ist grundsätzlich verhaltensgestört.
D Es ist normal, dass Hunde Gegner attackieren, die schwächer sind. Dadurch, dass man sich klein gemacht hat, hat man dem Hund signalisiert, dass man schwächer ist als er.
14.
Welche Verhaltensweisen zeigt ein Hund, der Angst hat und sich bedroht fühlt?
A Er versucht zu fliehen.
B Er versucht anzugreifen, wenn er nicht ausweichen kann.
C Er wedelt und bettelt nach Futter.
D Er uriniert unter sich.
15.
Ist es Spiel, wenn eine Gruppe von Hunden einem unsicheren Hund hinterher rennt und ihn in die Enge drängt?
A Nein, dass nennt man Beuteaggression.
B Nein, es ist Ausdruck der niedrigsten Stellung in der Gruppe.
C Nein, es handelt sich um einen sogenannten Kommentkampf.
D Ja, das ist eine typische Situation im Spiel.
16.
Was hat für Hunde die größte Bedeutung im Bereich der Rangfolge?
A Aufmerksamkeit (Spiel, Futter, Zuwendung) fordern zu können.
B Täglich mehrmals rausgehen zu dürfen.
C Einen gemütlichen, gegebenenfalls erhöhten, Liegeplatz zu haben.
D Spielzeug zur freien Verfügung zu besitzen.
17.
Wie stellt man zwischen Mensch und Hund die Rangordnung klar?
A Man wartet, bis der Hund ein Rangprivileg für sich in Anspruch nimmt oder in einer Übung einen Fehler macht und unterwirft ihn dann, indem man ihn mit Schwung auf den Rücken dreht und dort einen Moment lang festhält.
B Man achtet darauf, dass man selbst derjenige ist, der zum größten Teil zu gemeinsamen Beschäftigungen auffordert.
C Man ignoriert aufdringliches und forderndes Verhalten des Hundes.
D Man isst demonstrativ vor den Augen des Hundes und gibt ihm von diesem Essen nichts ab.
18.
Was zeigt eine gute Bindung zwischen Mensch und Hund an?
A Der Hund kann mit seiner Bezugsperson ausgelassen spielen.
B Der Hund hat Spaß an Übungen, die von ihm verlangt werden.
C Wenn die Bezugspersonen häufig wechseln, lernt der Hund eine grundsätzlich gute Bindung gegenüber allen Menschen.
D Ein Hund, der eine gute Bindung zu seinem Besitzer hat, orientiert sich auch auf dem Spaziergang häufig an ihm und bleibt innerhalb der Sicht- beziehungsweise Kontaktweite.
19.
Was kann zu Problemen zwischen Hunden und Kindern führen?
A Kinder können auf Spielideen kommen, die Hunden unangenehm sind.
B Kinder können Hundeverhalten missverstehen bzw. falsch deuten und verhalten sich dann aus Hundesicht unangemessen.
C Zwischen Kindern und Hunden gibt es keine Probleme, denn sie sind gleichermaßen spielbegeistert und verstehen sich immer gut.
D Beide, Kinder und Hunde, sind unberechenbar.
20.
Was sind typische „Fehler“ von Kindern bei Begegnungen mit einem Hund?
A Dem Hund direkt in die Augen starren.
B Den Hund nicht anschauen.
C Die Arme hoch reißen, schreien oder wegrennen.
D Dem Hund über den Kopf streicheln.
21.
Es kommt relativ häufig vor, dass Hunde Kinder im Gesicht verletzen. Warum?
A Das Gesicht des Kindes ist in Schnauzenhöhe.
B Kinder umarmen Hunde gerne und geben ihnen Küsse. Einigen Hunden ist diese Nähe zu viel und sie versuchen sich durch Schnappen aus der Situation zu befreien.
C Die Gesichtsverletzungen entstehen meist nicht durch Bisse, sondern wenn die Kinder angesprochen werden und dabei hinfallen.
D Hunde verletzen unbeabsichtigt gelegentlich das Gesicht eines Kindes, wenn sie über das Lefzenlecken Beschwichtigung signalisieren wollen.
22.
Wie soll ich mich verhalten, wenn ein fremder Hund auf mich und mein Kind zugestürmt kommt?
A Ich reiße mein Kind schnell hoch, um es aus der Gefahrenzone zu bringen.
B Ich schaue dem Hund in die Augen und verjage ihn.
C Ich bleibe ganz ruhig und stelle mich zwischen Hund und Kind.
D Ich reiße die Arme hoch und schreie den Hund an.
23.
Das Rangverhältnis zwischen dem Hund und seinem Besitzer ist nicht eindeutig zu Gunsten des Besitzers geklärt. Welche Verhaltensweisen des Besitzers können bei dem Hund aggressives Verhalten auslösen?
A Er greift dem Hund über den Rücken, um die Leine anzulegen.
B Er schiebt den Hund zur Seite.
C Er ignoriert den Hund, wenn dieser mit einem Ball mit ihm spielen möchte.
D Er putzt dem Hund die Pfoten ab.
24.
Ihr frei laufender Hund kommt auf Ihr Rufen nicht zurück. Was kann man tun?
A Sich so verstecken, dass man den Hund noch sehen kann und den Hund dann nach einiger Zeit aus dem Versteck heraus noch einmal rufen. Außerdem einen Gehorsamskurs buchen, denn das Rückrufkommando sollte klappen.
B Schnell in die entgegengesetzte Richtung davonrennen und sich so für den Hund interessant machen. Außerdem schnellstmöglich Rat einholen bei einem erfahrenen und modernen Hundeausbilder, der Hunde über positive Trainingstechniken erzieht.
C Versuchen, den Hund einzufangen. Solch einen Hund kann man nie wieder ableinen.
D Den Hund laut anschreien und mit Strafen drohen, damit er Angst bekommt und herankommt. Wenn der Hund schon älter ist, kann man nichts mehr machen.
25.
Besteht die Gefahr, durch Strafen einen Hund so zu schockieren, dass er das Vertrauen in einen Menschen verliert?
A Nein, nicht wenn man vorher ein gutes Verhältnis hatte.
B Ja, bei sensiblen Hunden manchmal sogar mit Kleinigkeiten, besonders wenn die Handlung für den Hund nicht verständlich ist.
C Ja, durch inkonsequentes und launisches Vorgehen.
D Nur bei generell ängstlichen Hunden.
26.
Ist es ein Zeichen von Aggression, wenn ein Hund auf dem Spaziergang zu einer fremden Person hinrennt und diese unvermittelt anspringt?
A Nicht unbedingt, aber es ist ein Verhalten, das man dem Hund frühzeitig abgewöhnen sollte, da es Leute gibt, die Angst vor Hunden haben.
B Ja, Anspringen kann ein aggressives Verhalten sein.
C Nein, das Anspringen ist als Spielaufforderung zu verstehen.
D Nein, es ist ein Zeichen großer Zuneigung.
27.
Was sind eindeutige Anzeichen von Stress?
A Der Hund macht sich klein und versucht zu fliehen.
B Er hechelt und hat dabei den Schwanz eingeklemmt und die Ohren nach hinten gelegt.
C Er gähnt und leckt sich häufig über die Nase.
D Er hat die Ohren nach vorne gestellt und zieht die Lefzen hoch.
28.
Führt eine Kastration des Rüden immer zur Verminderung der Aggression gegenüber anderen Rüden?
A Uneingeschränkt ja.
B Grundsätzlich nein.
C Nein, nicht immer. Ob die Kastration als Therapie gegen die Aggression erfolgreich ist, hängt unter anderem vom Alter ab. Zusammen mit einem speziellen Erziehungsprogramm ist sie aber einen Versuch wert. Die Kastration verschlimmert das Aggressionsproblem auf jeden Fall nicht.
D Nur wenn männliche Hormone die Ursache für das aggressive Verhalten sind.
29.
Was kann passieren, wenn man einen Hund bei der Ausbildung häufig und hart bestraft?
A Er wird die Übung schnell und zuverlässig ausführen, denn so lernt er, dass er brav sein muss.
B Er kann scheu und unsicher werden, weil er kein Vertrauen mehr zu seinem Besitzer hat.
C Es passiert nichts Schlimmes. Hunde untereinander verhalten sich auch rigoros. Der Hund wird große Freude bei den Übungen haben, wenn er erst verstanden hat, worum es geht.
D Er könnte unter Umständen aggressiv reagieren, weil er sich bedroht fühlt.
30.
Wie kann man vermeiden, dass der Hund durch Strafen das Vertrauen in seinen Besitzer verliert?
A Dadurch, dass man Ignorieren als Methode anwendet.
B Bei einer indirekten Strafe, wie zum Beispiel mit der Wasserpistole zu spritzen, wenn man dabei nicht gleichzeitig schimpft.
C Bei einer indirekten Strafe, wie zum Beispiel mit der Wasserpistole zu spritzen. Dabei sollte man gleichzeitig schimpfen, sonst versteht der Hund nicht, woher das Wasser kam.
D Beim Schütteln am Nackenteil und gleichzeitigem Schimpfen, denn eine Hündin maßregelt auf diese Art und Weise auch ihre Welpen.
31.
Was passiert, wenn man versucht, einen Hund, der gerade Angst hat, mit Worten und durch Streicheln zu beruhigen?
A Der Hund wird sich beruhigen und seine Angst verlieren.
B Der Hund wird darin bestätigt, dass es sich lohnt, Angst zu haben. Man verschlimmert die Angst.
C Man verschlimmert die Angst, denn Hunde untereinander würden sich nicht beruhigen. Die plötzliche Aufmerksamkeit des Besitzers zeigt dem Hund, dass dieser auch eine Unsicherheit verspürt.
D Der Hund könnte aggressiv reagieren.
32.
Wann darf ich meinen Hund im Auto zurücklassen und was muss dabei beachtet werden?
A Immer.
B Nur für kurze Zeit und mit Frischluftzufuhr über leicht heruntergekurbelte Fenster.
C Nie bei hohen Temperaturen und in der prallen Sonne.
D Der Hund darf aus Sicherheitsgründen nur im Kofferraum verbleiben.
33.
Der eigene freilaufende Hund ist plötzlich in eine Rauferei verwickelt. Wie sollte man reagieren?
A Man sollte die raufenden Hunde solange möglichst laut anschreien, bis sie aufhören sich zu raufen.
B Man sollte sich gar nicht einmischen. Beide Besitzer sollten sich kommentarlos und möglichst zügig in entgegengesetzter Richtung von den Hunden entfernen.
C Wenn nur zwei Hunde in die Rauferei verwickelt sind, sollte man die Hunde trennen, indem man bei beiden Hunden gleichzeitig an Rute oder an den Hinterbeinen zieht.
D Man sollte den Hund, der angegriffen worden ist, hinterher trösten und den anderen streng zurechtweisen und bestrafen.
34.
Kann es Probleme geben, wenn zwei angeleinte Hunde miteinander Kontakt aufnehmen?
A Ja, denn Hunde fühlen sich an der Leine grundsätzlich stärker und es kommt daher häufiger zu einer Rauferei.
B Ja. Wenn die Hunde umeinander herum laufen, können sich die Leinen verheddern. Die Gefahr einer Rauferei ist dann sehr groß, da keiner der Hunde ein normales Sozialverhalten zeigen kann. Bei verhedderten Leinen ist es schwerer, eine Rauferei zu beenden.
C Ja, da Hunde an der Leine nicht ausweichen können, sind sie oft unsicherer und reagieren schneller aggressiv.
D Nein, die Leine hat keinen Einfluss auf das Verhalten der Hunde.
35.
Was kann man tun, wenn man nach einigen problematischen Begegnungen mit anderen Hunden feststellt, dass der eigene Hund mit Artgenossen nicht immer gut klarkommt?
A Man sollte Rat bei einem modernen und erfahrenen Hundetrainer oder einem Tierarzt suchen, der auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist.
B Man muss nichts unternehmen, denn es ist normal, dass sich Hunde auf dem Spaziergang mit Artgenossen beißen.
C Man sollte so einen Hund nicht behalten, sondern ins Tierheim geben oder einschläfern lassen, denn er stellt eine Gefahr dar.
D Man kann nicht mehr tun, als dem Hund einen Maulkorb anzulegen. Das Verhalten kann man nicht beeinflussen.
36.
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen auf dem Hundespaziergang jemand entgegenkommt, der seinen Hund beim Erblicken Ihres Hundes auf den Arm nimmt?
A Ich nehme meinen Hund auch auf den Arm und gehe vorbei.
B Ich rufe meinen Hund zu mir und leine ihn an. Beim Vorbeigehen an der anderen Person achte ich darauf, dass er weder an ihr schnüffelt noch hochspringt.
C Ich lasse meinen Hund zu dem Spaziergänger laufen, weil ich weiß, dass mein Hund freundlich ist und nicht springt.
D Ich lasse meinen Hund laufen und rufe dem anderen Besitzer zu, dass er seinen Hund runterlassen kann, weil meiner nichts tut.
37.
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihr Hund frei läuft und Ihnen eine Person mit angeleintem Hund entgegenkommt?
A Ich lasse meinen Hund immer zu dem anderen Hund laufen, denn meiner beißt nicht und Sozialkontakte mit Artgenossen sind wichtig für sein Wohlbefinden.
B Ich rufe meinen Hund zu mir und leine ihn auch an.
C Ich frage den Besitzer des anderen Hundes, ob mein Hund seinen Hund begrüßen darf. Falls ja, lasse ich ihn hinlaufen, andernfalls leine ich ihn an und lasse ihn erst wieder frei, wenn ich sicher weiß, dass er nicht zu dem anderen Hund laufen wird.
D Ich rufe meinen Hund und leine ihn an. Ich stelle mich mit meinem Hund so hin, dass der andere Hundebesitzer ausreichend Abstand halten kann, wenn er mit seinem Hund vorbeigeht. Während dieser Begegnung achte ich darauf, dass mein Hund den anderen Hund nicht belästigt und provoziert.
38.
Plötzlich kommt auf dem Spaziergang ein unangeleinter fremder Hund und knurrt den eigenen an. Wie sollte man sich in dieser Situation verhalten?
A Man sollte den eigenen Hund schnell hochnehmen, damit er nicht gebissen wird.
B Ich stelle mich schützend vor meinen Hund, bereit notfalls nach dem anderen Hund zu schlagen, wenn dieser noch näher kommt.
C Ich entferne mich zielstrebig, damit mein Hund möglichst schnell aus der Gefahrenzone kommt.
D Ich bleibe stehen. Die Hunde werden diese Situation vermutlich in einer Rauferei klären. Das ist normales Hundeverhalten und ich muss ihnen Zeit geben sich wie Hunde verhalten zu können.
39.
Wie viel sollte ein Hund zu fressen bekommen?
A Soviel, wie er braucht, damit er eine schlanke Figur hat und weder zu- noch abnimmt.
B Hunden kann man Futter zur freien Verfügung hinstellen, sie fressen nur soviel, wie sie brauchen.
C Hunde sollten stets genug zu fressen bekommen. Die Einhaltung eines Fastentages ist aber von ausschlaggebender Wichtigkeit für das Wohlergehen.
D Hunde sollten immer ein bisschen Hunger haben, denn sonst neigen sie zu Ungehorsam.
E Der Hund sollte art- und bedarfsgerecht gefüttert werden.
40.
Welche Nachteile kann die Kastration einer Hündin bringen?
A Kastrierte Hündinnen können oftmals dick werden.
B Hündinnen werden in aller Regel durch die Kastration gefährlich aggressiv.
C Fellveränderungen können auftreten.
D Ein kleiner Prozentsatz der kastrierten Hündinnen wird inkontinent.
41.
Welche Rechtsgebiete sind für jeden Hundehalter wichtig?
A Strafrecht.
B Waffenrecht.
C Erbrecht.
D Tierschutzgesetz und Tierschutz-Hundeverordnung.
E Kommunale Vorschriften (Gemeindesatzung).
F Thüringer Gesetz zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren.
G Tollwutverordnung.
42.
Ein fremder Hund steht Ihnen drohend gegenüber. Wie verhalten Sie sich?
A Sie schauen den Hund mit drohendem Blick an.
B Sie schreien den Hund an und versuchen, ihn mit Drohgesten davonzujagen.
C Sie drehen ihren Kopf langsam beiseite, schauen über den Hund hinweg und versuchen dadurch, ihn zu beschwichtigen.
D Um dem Hund zu entkommen, laufen sie einfach weg.
43.
Sie fahren mit dem Fahrrad und ein freilaufender Hund ohne Besitzer kommt ihnen entgegen. Wie verhalten sie sich?
A Ich fahre zügig weiter, denn der Hund ist nicht aggressiv, sonst würde er ja mit seinem Besitzer kommen.
B Ich steige ab und bleibe ruhig stehen, bis der Hund an mir vorbei ist.
C Ich gebe Gas und fahre schnell an dem Hund vorbei.
D Ich fahre auf den Hund zu, klingele und schreie laut, dann wird der Hund schon weglaufen.
44.
Welche der folgenden menschlichen Verhaltensweisen könnte ein Hund als Bedrohung auffassen?
A Ich zeige dem Hund einen Stock, um mit ihm zu spielen.
B Ich starre den Hund an.
C Ich laufe vor dem Hund davon.
D Ich streichele dem Hund über den Kopf.
45.
Wie verhalten Sie sich als verantwortungsbewusster Hundehalter in der Öffentlichkeit?
A Verunreinigungen durch meinen Hund auf Straßen und Plätzen beseitige ich immer.
B In der Nähe von Kinderspielplätzen, Schulen, Sportflächen und Liegewiesen leine ich meinen Hund an.
C Meinen Hund nehme ich grundsätzlich an die Leine, wenn mir andere Menschen begegnen.
D Bei Begegnungen mit anderen Hunden nehme ich meinen Hund an die Leine, da ich nicht einschätzen kann, wie die Hunde sich vertragen.
46.
Beim Zusammensein von Hund und Kind
A sollte immer nur der Hund beobachtet werden.
B sollten immer Hund und Kinder beobachtet werden.
C ist keine besondere Beobachtung nötig.
47.
Woran erkennt man, dass ein Hund Angst hat?
A Er knurrt ganz laut ein einziges Mal.
B Er zeigt eine kleine zusammengeschobene Körperhaltung.
C Er trägt die Rute unter den Bauch gezogen.
D Er jammert und schreit als einziges Signal.
E Er hat eine lange Maulspalte.
F Er trägt die Ohren eng am Hinterkopf angelegt.
G Er zittert stark.
H Er versucht zu flüchten.
48.
An welchem Körperteil ist am schnellsten die Stimmung des Hundes abzulesen?
A Ohren
B Augen
C Rute
D Nackenhaare
49.
Sind alle Hunde gleich oder gibt es rassetypische Eigenschaften?
A Alle Hunde sind gleich.
B Je nach Rasse weisen die Hunde unterschiedliche Veranlagungen auf.
C Rassetypische Eigenschaften gibt es nicht, aber anhand der Größe kann man eine Einteilung in „kinderfreundlich“, „gefährlich“, „leicht zu erziehen“ und so weiter treffen.
50.
Welche Überlegungen muss man anstellen, wenn man sich einen Hund anschaffen will?
A Der ausgewählte Hund sollte von seiner Rasseveranlagung her möglichst gut zu einem passen. Das Aussehen sollte hingegen nicht ausschlaggebend für die Entscheidung sein.
B Beim Zusammenleben mit einem Hund könnten Probleme auftreten. Habe ich dann die Geduld, die Zeit und die Kraft mich darum zu kümmern?
C Werde ich auch in den nächsten 12 - 15 Jahren noch genug Zeit und Lust haben, einen Hund zu halten?
D Habe ich ausreichend Geld für eine optimale Versorgung des Hundes, auch für medizinische Behandlungen?
51.
Unter welchen Umständen sollte man davon absehen, sich einen Hund anzuschaffen?
A Bei Berufstätigkeit, wenn der Hund mehr als sechs Stunden täglich allein sein müsste.
B Wenn absehbar ist, dass sich Berufs- oder Lebenssituation ändern werden und nicht sicher ist, ob Hundehaltung dann noch möglich ist.
C Wenn man keinen Garten hat.
D Wenn man eine starke Hundehaarallergie hat.
52.
Welche Haltungsform ist wenig artgerecht ?
A Die Haltung eines großen Hundes in einer kleinen Etagenwohnung.
B Einen Hund nicht täglich zu füttern.
C Ein Einzeltier in der Wohnung oder im Zwinger mehr als acht Stunden täglich allein zu lassen.
D Einen gesunden Hund jeden Tag dreimal für jeweils 20 Minuten an einer kurzen Leine auszuführen.
53.
Hat es Vorteile, mehr als einen Hund zu halten?
A Ja, denn die Hunde haben dann immer einen Sozialpartner, besonders wenn man berufstätig und mehrere Stunden am Tag außer Haus ist.
B Ja, denn die Hunde werden nicht fettleibig, weil sie den ganzen Tag miteinander spielen.
C Ja, Hunde führen, dann ein artgerechteres Leben - vorausgesetzt sie verstehen sich untereinander gut.
D Ja, der Hund, der als zweiter hinzukommt, lernt doppelt so schnell, denn er guckt sich alles Wesentliche von dem anderen Hund ab.
54.
Welche Auswirkung hat häufige und lange Zwingerhaltung auf die Wesensentwicklung des Welpen?
A So lernt der Hund gut allein zu bleiben.
B Defizite im Sozialverhalten gegenüber Menschen und Artgenossen.
C Probleme im Bereich des häuslichen Sauberkeitstrainings.
D Die gesundheitliche Widerstandskraft ist größer.
55.
Welche Erfahrungen sind für ein reibungsloses Zusammenleben in der menschlichen Gesellschaft für einen Welpen wichtig?
A Er sollte in positiven Begegnungen viele verschiedene Menschen (von Babys bis zu alten Menschen) kennen lernen.
B Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Teilnahme am turbulenten Straßenverkehr.
C Welpen sollten möglichst viel im heimischen Bereich gehalten werden, damit sie nicht überfordert werden.
D Aufenthalte im Zwinger, damit der Welpe lernen kann, auch einmal alleine zu bleiben.
56.
Was muss man bei Übungen mit einem Welpen beachten?
A Man sollte liebevoll, aber konsequent mit ihm umgehen.
B Man sollte ihm im positiven Sinn viele Reizsituationen bieten, um ihn an alltägliche Situationen zu gewöhnen.
C Auch bei einem Welpen muss man schon mit mäßigem Druck und Strenge arbeiten, damit er sich gar nicht erst Marotten angewöhnt.
D Übungen sollten spielerisch aufgebaut werden, denn so lernt der Welpe in einer stressfreien Übungsatmosphäre.
57.
Bilden Hunde, die sich zufällig auf einer Hundewiese treffen, eine stabile Rangordnung aus?
A Ja, denn Hunde stellen immer, wenn sie sich treffen, eine Rangordnung auf.
B Nein, eine stabile Rangordnung bildet sich nur, wenn die Hunde zusammen leben oder sich mehrmals täglich sehen.
C Ja, allerdings nur, wenn der Kontakt länger als fünf Minuten dauert.
D Nein, nur Hunde, die miteinander verwandt sind, bilden eine Rangordnung.
58.
Ein Welpe oder ein Kind ist einem Hund gegenüber sehr aufdringlich. Welche Verhaltensweisen erwachsener Hunde sind normal und absolut hundetypisch?
A Knurren.
B Die Lefzen kräuseln.
C Der Hund tut nichts, weil Kinder und Welpen bei erwachsenen Hunden uneingeschränkt Narrenfreiheit haben.
D Schnappen oder Beißen ohne vorher zu drohen.
59.
Was ist zu beachten, wenn ein Hund vom Fahrrad aus geführt wird?
A Der Hund läuft angeleint hinter dem Rad.
B Der Hund läuft angeleint auf der dem Verkehr abgewandten Seite.
C Der Hund muss immer frei neben dem Fahrrad laufen.
D Der Hund ist angeleint mit der Hand am Lenker zu führen.
E Der Hund ist angeleint an einer Vorrichtung am Fahrrad oder einer um die Hüfte des Halters gebundenen Leine zu führen.
60.
Warum reagieren viele Hunde an der Leine aggressiver?
A Hunde an der Leine sind mutiger.
B Hunde können sich an der Leine nicht frei bewegen und ausweichen und fühlen sich schneller bedroht.
C Hunde haben dieses Verhalten als Strategie gelernt, um Situationen, die sie ängstigen, schneller beenden oder für sich entscheiden zu können.
D Hunde ärgern sich darüber, dass sie angeleint sind und übertragen ihre Wut auf den anderen Hund.
61.
Nennen Sie typische Signale, an denen man ängstlich, unterwürfiges Verhalten erkennen kann.
A Blickkontakt halten.
B Sich klein machen und ducken.
C Die Rute einziehen und die Ohren anlegen.
D Harnen bei geduckter Haltung.
62.
Wer wäre der beste Ansprechpartner, wenn es zu Problemen im Zusammenleben mit dem Hund kommt?
A Der Züchter oder ein anderer Halter derselben Rasse.
B Ein Tierarzt, der sich auf Verhalten spezialisiert hat.
C Ein anderer Hundebesitzer, der seinen Hund gut unter Kontrolle hat.
D Ein moderner und erfahrener Hundetrainer, der im Bereich Problemverhalten speziell geschult ist.
63.
Welche Behandlungen können das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter schwächen?
A Der Einsatz von direkten körperlichen Strafen.
B Ein Maßregeln des Hundes, wenn er in einer Situation unerwünschtes ängstliches Verhalten zeigt.
C Viel Beschäftigung mit dem Hund.
D Aus Hundesicht unlogisches Verhalten.
64.
Ist es wichtig mit einem Hund zu üben, dass er sich überall anfassen lässt?
A Ja, es fördert das gegenseitige Vertrauen.
B Ja, es erleichtert Pflegemaßnahmen.
C Ja, Körperkontakte stärken die Bindung.
D Nein, man muss so etwas nicht üben. Ein Hund, der gut untergeordnet ist, lässt sich sowieso überall problemlos anfassen.
65.
Sollte man seinen Hund unbeaufsichtigt mit Kindern spielen lassen?
A Ja, wenn der Hund und das Kind zusammen leben, ist das kein Problem, weil der Hund seine eigenen Rudelmitglieder nie beißen bzw. verletzen würde.
B Wenn der Hund die Kinder kennt und mag, ist das kein Problem.
C Nein, denn es kann immer kritische Situationen geben. Eine gute Aufsicht bei Kontakten zwischen Kindern und Hunden ist notwendig.
D Nur, wenn es ein kleiner Hund ist, der den Kindern nichts tun kann.
66.
Ist es eine Frage des Alters eines Kindes, ob das Zusammenleben mit einem Hund reibungslos funktioniert?
A Nein, es ist eine Frage der Gewöhnung (Prägung), ob der Hund Kinder einer bestimmten Altersklasse akzeptiert oder nicht.
B Nein, das hat mit dem Alter nicht zu tun. Ein Hund fühlt sich innerhalb der Familie in jedem Fall rangniedriger als die Kinder.
C Indirekt ja, denn reifere Jugendliche werden von vielen Hunden als Erwachsene eingestuft.
D Ja. Das Zusammenleben zwischen kleinen Kindern und Hunden ist immer problematisch.
67.
Was ist bei der Prägung (Sozialisierung) eines Hundes auf Kinder zu beachten?
A Der Hund sollte im Welpenalter genügend positiven Kontakt zu Kindern aller Altersstufen haben.
B Der Hund sollte Kinder nur aus der Ferne sehen, um sich an sie zu gewöhnen.
C Der Hund braucht nur den Kontakt zu einem Kind, um ausreichend auf Kinder geprägt (sozialisiert) zu sein.
D Der Hund sollte besonders im Welpenalter rigoros von Kindern abgeschirmt werden, denn Kinder wollen Hunde nur ärgern oder bedrängen.
68.
Was ist zu tun, wenn ein Hund, der immer lieb und friedlich war, ganz plötzlich aggressives Verhalten zeigt?
A Der Hund sollte schnellstens dem Tierarzt vorgestellt werden, denn er könnte Schmerzen oder eine andere Erkrankung haben.
B Gar nichts. Aggressives Verhalten ist ein normales Hundeverhalten.
C Man sollte die Fütterung umstellen und mehr Kohlenhydrate füttern.
69.
Mein Hund hat beim Tierarzt auf dem Tisch sehr viel Angst. Er ist unruhig und zappelig. Manchmal knurrt er auch, wenn ihm etwas unangenehm ist. Ist es günstig dem Hund gut zuzureden?
A Ja, ich sollte möglichst die ganze Zeit mit dem Hund reden, um ihn zu beruhigen.
B Nein, ich sollte gar nicht mit ihm reden, weil mein Hund lernen muss, mit derartigen Situationen alleine klar zu kommen.
C Nein, ich sollte nur in den Momenten mit ihm reden, wenn er sich brav verhält und nicht knurrt.
D Gut zureden ist nicht richtig. Stattdessen sollte man ihn einmal laut anschreien, damit er aufhört sich so aufzuführen.
70.
In welcher der genannten Situationen können Hunde aggressiv reagieren?
A Wenn sie von einer fremden Person plötzlich angefasst werden und nicht ausweichen können.
B Wenn man sie beim Fressen stört.
C Beim Tierarzt bei schmerzhaften Manipulationen oder aus Angst.
D Wenn man einem fremden Hund nicht in die Augen schaut.
71.
Gibt es beim Üben mit einem ängstlichen Hund besondere Dinge zu bedenken?
A Ja. Hunde können nur lernen, wenn sie entspannt sind und keine Angst haben.
B Ja, man muss darauf achten, keine bedrohlichen Gesten in den Übungen zu verwenden.
C Ja. Mit einem ängstlichen Hund sollte man lieber gar nicht trainieren, weil er aus Angst heraus beißen könnte.
D Nein, mit einem ängstlichen Hund kann man trainieren wie mit jedem anderen auch.
72.
Innerhalb welcher Zeit kann ein Hund eine Belohnung sicher mit seiner gezeigten Handlung verknüpfen?
A Es dürfen nicht mehr als eine, allerhöchstens zwei Sekunden vergehen.
B Man sollte den Hund unmittelbar danach belohnen.
C Es ist nicht von der Zeit abhängig, ob der Hund die Übung begreift, sondern nur von der Tatsache, ob die Futterbelohnung lecker genug ist.
D Man hat ein paar Minuten Zeit, besonders wenn der Hund die Handlung länger zeigt.
73.
Nennen Sie Möglichkeiten einen Hund zu belohnen.
A Mit Futterhäppchen.
B Mit Spielzeug beziehungsweise einem Spiel.
C Man sollte den Hund fest an sich drücken, ihm ins Ohr sagen, dass er brav war und ihn auf den Kopf küssen.
D Man braucht einen Hund nicht extra zu belohnen. Er weiß, dass er brav war, wenn er die Übung gut beherrscht.
E Man soll den Hund loben.
74.
Gibt es Strafen, die man als artgerecht bezeichnen kann?
A Ja, Schläge, denn Hunde untereinander sind auch nicht zimperlich.
B Ja, lautes Anschreien und gleichzeitiges leichtes Schlagen mit der Zeitung.
C Ja, Ignorieren, wenn es die Situation zulässt.
D Nein, Strafen können niemals artgerecht sein.
75.
Können im Zusammenhang mit Strafe Probleme auftreten?
A Ja, der Hund kann Angst vor dem Hundeführer bekommen.
B Ja, der Hund kann aggressiv werden, wenn er sich bedroht fühlt oder Schmerzen empfindet.
C Ja. Wenn man im falschen Moment bestraft, kann der Hund die Verbindung zwischen Strafe und unerwünschtem Verhalten nicht herstellen.
D Nein, man braucht keine Probleme zu erwarten, denn Strafe ist etwas, was der Hund immer versteht.
76.
Wie lernt ein Hund am besten, allein zu Hause zu bleiben.
A Er sollte im gesamten ersten halben Jahr niemals allein zu Hause gelassen werden.
B Im Idealfall beginnt man mit dem Training für das Alleinsein schon in Welpentagen.
C Man sollte den Hund schrittweise an die Situation gewöhnen.
D Hunde können das von allein.
77.
Warum zerstören Hunde Teile der Wohnung, wenn sie allein zu Hause bleiben müssen?
A Langeweile.
B Sie wollen sich am Besitzer rächen, denn am liebsten wären sie mitgegangen.
C Solche Hunde leiden häufig unter sogenannter Trennungsangst.
D Der Hund hat vermutlich Hunger.
78.
Können Hunde ein schlechtes Gewissen haben?
A Ja, aber nur, wenn sie vorher gelernt haben, dass sie bestimmte Dinge nicht tun dürfen.
B Nein, Hunde haben keine Moralvorstellung von Gut und Böse.
C Nein, obwohl es manchmal so aussieht, haben sie in Wirklichkeit eine negative Verknüpfung mit der Bezugsperson gemacht und sie zeigen eine angeborene Körperhaltung, die Unterwürfigkeit und Ängstlichkeit signalisiert. Sie soll den Besitzer beschwichtigen.
D Ja, allerdings nur, wenn ihre Tat nicht länger als einen halben Tag zurückliegt, denn sie können sich Dinge nur einen halben Tag lang merken.
79.
Ihr Hund hat in die Wohnung gemacht. Wie reagieren Sie?
A Ich nehme den Hund mit zu der Stelle, zeige ihm sein Geschäft und schimpfe mit ihm.
B Ich packe den Hund, trage ihn zum Ort des Vergehens und stoße ihn mit der Nase hinein, damit er es nie wieder macht.
C Ich begrüße den Hund normal und versuche mir meinen Ärger nicht anmerken zu lassen. Wahrscheinlich habe ich ihn zu lange allein gelassen, so dass er nicht einhalten konnte.
D Ich beseitige das Geschäft kommentarlos.
80.
Darf man ängstlichen Hunden einen Maulkorb aufziehen, wenn es die Situation erfordern würde?
A Nein, auf keinen Fall; der Hund würde noch mehr Angst bekommen.
B Ja. Wenn man den Hund schrittweise daran gewöhnt, stellt der Maulkorb keine Belastung dar.
C Nein, denn ein ängstlicher Hund braucht sowieso keinen Maulkorb, weil er nicht aggressiv ist.
D Ja, denn unabhängig von der Ängstlichkeit muss man seinen Hund manchmal einen Maulkorb anlegen, weil es die Situation erfordert.
81.
Auf dem Hundespaziergang kommt einem ein Reiter entgegen. Wie soll man sich verhalten?
A Wenn der Hund Pferde kennt, braucht man nichts zu unternehmen, denn dann hat der Hund keine Angst.
B Man sollte den Hund heranrufen und an die Leine nehmen, bis Pferd und Reiter vorbei sind und man sicher weiß, dass der Hund nicht hinterher rennen wird.
C Wenn der Reiter nur „Schritt“ reitet, ist keine Gefahr gegeben, denn das langsame Reiten verleitet nicht zum Jagen.
D Man sollte seinen Hund grundsätzlich unter Kontrolle nehmen, da manche Pferde auch bei ruhigen und freundlichen Hunden ängstlich reagieren und dadurch Unfälle entstehen können.
82.
Auf einer Wiese spielt eine Gruppe von Kindern Fußball. Wie verhalten Sie sich mit Ihrem frei laufenden
Hund?
A Wenn dies ein Hundeauslaufgebiet ist, darf ich den Hund frei laufen lassen. Ich erkläre den Fußballspielern das und schicke sie weg.
B Ich muss gar nichts unternehmen, denn mein Hund ist nicht aggressiv. Für den Fall, dass er im Übermut den Ball kaputt machen sollte, haben ich eine Haftpflichtversicherung.
C Ich leine den Hund vorsichtshalber an, bis ich an den Ball spielenden Kindern vorbei bin und sicher weiß, dass der Hund nicht zurücklaufen wird.
D Man muss in solchen Situationen nur große Hunde anleinen, denn ein kleiner Hund kann einem Kind nicht gefährlich werden.
83.
Wie verhalten Sie sich wenn Sie auf dem Hundespaziergang an einem Kinderspielplatz vorbeikommen?
A Mein Hund liebt Kinder. Ich gucke, ob Kinder da sind, damit mein Hund mit den Kindern toben kann.
B In der Nähe von Kinderspielplätzen leine ich meinen Hund an. Dadurch kann ich vermeiden, dass sich jemand belästigt oder gefährdet fühlt.
C Wenn keine Kinder da sind, lasse ich den Hund laufen, denn er liebt es durch den Sand zu rennen.
D Ich habe einen kleinen Hund, der keine Gefahr für Kinder darstellt, deshalb lasse ich ihn einfach laufen.
84.
In welcher der folgenden Situationen ist es angebracht, den Hund an der Leine zu halten?
A In der Innenstadt und an stark befahrenen Straßen.
B Im Treppenhaus und auf Zugangswegen von Mehrfamilienhäusern.
C In Hotels, in Läden oder in Restaurants.
D In einem Hundeauslaufgebiet, wenn kein anderer Hund da ist, denn dann kann der Hund sowieso nicht spielen.
85.
Aus welchem Grund ist es ratsam, dem Hund frühestmöglich beizubringen, nicht an Personen hochzuspringen?
A Hunde können durch das Anspringen Menschen erschrecken.
B Hunde können durch das Anspringen Kleidung beschmutzen oder zerreißen.
C Da es ein Zeichen großer Freude ist und nichts mit Aggressivität zu tun hat, wenn ein Hund springt, muss man dem Hund das Anspringen nicht abgewöhnen. Es ist eine freundliche Geste.
D Das ist eine Frage der Rücksichtnahme gegenüber den anderen Menschen.
86.
Wer ist für das Entfernen von Hundekot verantwortlich?
A Die Städte, denn dafür wird Hundesteuer bezahlt.
B Der Halter.
C Die Allgemeinheit. Jeder, der einen Hundehaufen sieht, muss ihn entfernen
D Niemand. Hundekot muss nicht entfernt werden, denn es ist etwas natürliches, mit dem man leben muss.
87.
Auf dem Hundespaziergang kommen Ihnen Leute entgegen, die sich angesichts Ihres Hundes deutlich unwohl fühlen. Wie verhalten Sie sich?
A Wenn es ein Ort ist, an dem man den Hund laufen lassen darf und der Hund brav ist, muss man nichts unternehmen.
B Ich gehe auf die Leute zu und versichere, dass der Hund ganz lieb ist.
C Ich rufe meinen Hund zu mir und erkläre ihm, dass die Leute Angst vor ihm haben. Ich sage ihm auch, dass er deswegen nicht traurig sein soll.
D Ich leine meinen Hund sofort an, denn andere Menschen dürfen sich durch meinen Hund nicht bedroht fühlen.
88.
Wie viel Bewegung braucht ein Hund?
A Das ist abhängig von der Größe, dem Alter und dem Gesundheitszustand.
B Hunde brauchen nicht viel Bewegung. Es sind Tiere, die Gemütlichkeit lieben.
C Zu viel Bewegung schadet den Gelenken.
D Das ist abhängig von der Fütterung.
89.
In welcher Form sollte man dem Hund das Fressen anbieten?
A Möglichst zweimal täglich im Napf, zwischendurch sollte der Hund nichts bekommen.
B Futter muss immer zur freien Verfügung bereitstehen, denn Hunde wissen selbst am besten wieviel sie brauchen.
C Hunde brauchen weder feste Fressenszeiten noch einen festen Fütterungsort. Man kann das gesamte Futter in Form von Belohnungshäppchen verfüttern.
D Hunde sollten stets ein paar Übungen machen, bevor sie etwas zu Fressen bekommen, denn „Leistung wird bezahlt“.
90.
Man ertappt zwei Hunde beim Deckakt in der Phase des „Hängens“. Was kann man tun?
A Man sollte den Rüden so schnell wie möglich von der Hündin wegreißen, wenn kein Nachwuchs erwünscht ist.
B Man kann in diesem Moment nichts mehr tun. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Man sollte danach, möglichst innerhalb der nächsten zwei Tage, mit dem Tierarzt über bestehende Möglichkeiten beraten.
C Man sollte die Hunde schnellstmöglich mit kaltem Wasser übergießen, um den Deckakt zu unterbinden und eine Trächtigkeit zu verhindern.
D Man darf die Tiere auf keinen Fall trennen, weil sie schwere Verletzungen an den Geschlechtsorganen bekommen würden. Man muss die gesamte Dauer des Deckaktes, also auch die Zeit des „Hängens“ abwarten.
91.
Woran erkennen Sie mit Sicherheit die Läufigkeit?
A Das erste Anzeichen ist, dass sie plötzlich sehr zum Streunen und Ungehorsam neigt.
B Sie setzt häufiger als sonst Urin ab.
C Sie hat Durchfall.
D Sie blutet aus der Scheide.
92.
Was ist zur Mitnahme von Hunden im Auto zu sagen?
A Der Hund sollte auf dem Beifahrersitz sitzen.
B Der Hund sollte im Kofferraum transportiert werden.
C Der Hund sollte im Auto gesichert transportiert werden.
D Man kann den Hund zum Beispiel in einer Transportbox, die auf dem Rücksitz befestigt ist, transportieren.
93.
Ist Kettenhaltung in Deutschland grundsätzlich erlaubt?
A Ja, es gibt diesbezüglich keine besonderen Bestimmungen.
B Nein, die Kettenhaltung ist in Deutschland verboten.
C Ja, aber die Kette muss mindestens einen Meter lang sein.
D Nein. An einer speziellen Laufleinenvorrichtung dürfen die Hunde aber angebunden gehalten werden.
94.
Was geschieht im Falle eines Unfalles, wenn ein Hund ungesichert im Auto transportiert wird?
A Er kann aus dem Fahrzeug geschleudert werden und weglaufen.
B Eigentlich kann nichts Schlimmes passieren, da die Hunde je zumeist im Auto liegen.
C Der Hund kann bei einem Autounfall ein erhebliches Verletzungsrisiko für Insassen darstellen und auch selbst schwer verletzt werden.
D Dem Fahrer kann unabhängig vom Unfallhergang eine Teilschuld zugesprochen werden.
95.
Der Hund zieht an der Leine, wenn Sie ihn ausführen.
A Der Hund zieht nur an der Leine, wenn ich nicht schnell genug laufe.
B Er zieht nur an der Leine, wenn er lange nicht Gassi war.
C Ein Hund zieht grundsätzlich an der Leine, da er sich austoben will.
D Es muss unbedingt etwas an der Erziehung meines Hundes gearbeitet werden.
E Ich versuche, ihn abzulenken, wechsle dazu die Richtung und versuche, die Ursache des Ziehens zu erkunden.
F Ich rede mit ihm und versuche, ihm zu erklären, dass er nicht ziehen soll.
96.
Das Bedürfnis, sich zu bewegen, ist für einen Hund abhängig von:?
A Der Rasse.
B Dem Alter.
C Dem Geschlecht des Tieres.
D Dem Gewicht.
E Dem Gesundheitszustand.
F Dem Wetter.
G Mein Hund braucht keine besondere Bewegung, er darf in der Wohnung freilaufen.
97.
Was halten Sie von einer Hundehaftpflichtversicherung, warum sollten Sie eine haben?
A Ich habe meinen Hund im Griff, deshalb brauche ich keine Hundehaftpflichtversicherung.
B Nichts, außerdem ist sie mir zu teuer.
C Der Hund könnte ungewollt auf die Straße rennen und einen Unfall mit erheblichen Kosten für mich verursachen.
D Es könnten Forderungen Dritter an mich gestellt werden, die mein Hund verursacht hat.
98.
Sollte man Hunde miteinander spielen lassen?
A Jederzeit.
B Wenn bekannt ist, dass sie sich kennen und gut vertragen.
C Wenn es gut sozialisierte Tiere sind.
D Ja, da es gut ist für das Verhalten des Hundes besonders im Welpenalter.
E Niemals.
99.
Wirkungsvolle Methoden, um einen Hund für ein gerade verübtes Vergehen zu bestrafen sind:
A Ihn anzuschreien.
B Ihn zu schlagen oder zu treten, bis er sich unterwirft.
C Ihn im Nackenfell zu schütteln.
E Ihn zu ignorieren, gegebenenfalls auszusperren.
F Ihm weniger Futter zu geben.
G Seinen Spaziergang zu streichen oder ihm seine Spielsachen wegzunehmen.
H Ihn rigoros Unterordnungsübungen durchführen zu lassen.
I Ihn auf den Rücken zu drehen.
J Ihn auf den Boden zu drücken.
K Ihn am Halsband oder an den Ohren hochzuziehen und zu schimpfen.
L Ihn auf eine indirekte Weise zu strafen, zum Beispiel ihn kommentarlos mit Wasser zu bespritzen, oder aus der Entfernung etwas auf ihn zu werfen.
M Ihn zum Beispiel mit einer Zeitung zu schlagen.
N Meinen Anteil am gezeigten Fehlverhalten zu bewerten.
100.
Ordnen Sie folgende Begriffe den Geräuschen zu.
* ängstlich 1 1 * tiefes Knurren
* aufmerksam 2 2 * Bellen
* drohend 3 3 * lautlos
* wachsam 4 4 * Winseln
101.
Warum ist die Beziehung Kind/Hund oft schwierig?
A Hunde mögen Kinder nicht.
B Kinder mögen Hunde nicht.
C Kinder sind in Hundeaugen Schwächlinge.
D Hunde fühlen sich mit Kindern gleichgestellt und es kann daher zu Rangkämpfen kommen.
E Krabbelnde oder schnell laufende Kinder können als Beute angesehen werden.
F Schreiende Kinder können als Bedrohung angesehen werden.
102.
Wie reagieren Sie in folgender Situation: Sie haben Besuch. Ihr ausgesprochen menschenfreundlicher Hund ist hell begeistert über die Abwechslung. Zu Ihrem Entsetzen springt er dem Gast in den Schoß und beginnt mit großer Hingabe, dessen Gesicht zu lecken. Selbstverständlich zeigen Sie Ihrem Hund umgehend mit einem Hörzeichen (z.B. „hinunter“) an, herunterzugehen, doch anstatt dies zu tun, legt sich Ihr Hund in Platz-Position neben den Gast auf das Sofa.
A Sie geben das Hörzeichen nochmals, diesmal allerdings mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme. Damit signalisieren Sie ihm, dass das Spiel zu Ende ist und nun der Ernst des Lebens wieder begonnen hat.
B Sie sind zufrieden mit seinem Verhalten. Mit der Platz-Stellung gibt Ihnen Ihr Hund zu verstehen, dass er Sie respektiert. Mit einem Lob bekräftigen Sie sein unterordnendes Verhalten.
C Sie stehen auf, gehen ruhig zu Ihrem Hund hinüber, heben ihn auf den Boden und wiederholen dabei das Hörzeichen. Er hat nun einerseits das Hörzeichen nochmals im richtigen Zusammenhang gehört, andererseits weiß er aber auch, dass es Ihnen ernst ist. Besuch hin oder her.
D Sie ignorieren sein Verhalten. Da er für seine Platz-Stellung kein Lob erhält, weiß er, dass sein Verhalten nicht korrekt war. Mehr Aufsehen wollen Sie aber nicht machen; immerhin hat der Hund reagiert.
103.
Sie müssen unerwartet eine Bekannte am Bahnhof abholen. Da Sie Ihren dreimonatigen Liebling nicht alleine lassen wollen, nehmen Sie ihn mit. Am Bahnhof ist Ihr Hund völlig verwirrt von den vielen Leuten und dem hektischen Betrieb. Als dann auch noch der Zug einfährt, zittert er und drängt sich dicht an Sie. Beschwichtigend nehmen Sie ihn in den Arm, reden ihm freundlich zu und streicheln ihn, bis er sich wieder beruhigt hat.
A Diese Verhaltensweise ist zwar verständlich, aber falsch, denn ich teile dem Hund mit meinem Verhalten mit, dass er bei jeder schwierigen Situation mit mir rechnen kann.
B Diese Verhaltensweise ist richtig, denn der Hund weiß, aufgrund meines Verhalten, dass er nichts zu befürchten hat.
C Diese Verhaltensweise ist richtig, da er auf diese Art eine letztendlich positive Erinnerung mit dem Bahnhof verknüpft.
D Diese Verhaltensweise ist falsch. Mit meinem Verhalten sage ich dem Hund, dass ich seine Angst gutheiße.
104.
Sie erwischen den Hund in flagranti dabei, wie er eine Pfütze auf Ihren Teppich setzt.
A Ich packe ihn am Nacken und drücke seine Nase in die Pfütze. Er verbindet diesen Geruch mit einer unangenehmen Erinnerung und weiß, dass ich es nicht schätze.
B Ich greife nach dem nächsten Gegenstand und werfe ihn in die Umgebung des Hundes.
C Ich schüttle sein Nackenfell nach Hundeart und tadele ihn.
D Ich sage nichts und wische die Pfütze auf.
105.
Beim Spaziergang beobachten Sie einen Mann mit einem mittelgroßen, offensichtlich noch jungen Hund an der Leine. Der Hund scheint sich auf den Spaziergang zu freuen, und voller Begeisterung zieht er nach vorn. Der Mann reagiert darauf (kommentarlos) mit einem derart starken Ruck an der Leine, dass der Hund postwendend durch die Luft fliegt und völlig verdutzt etwas hinter seinem Meister wieder auf dem Boden landet.
A Sie finden diese Reaktion völlig richtig. Dem Hund wird eindeutig gesagt, wo sein Platz ist, wenn er angeleint ist. Außerdem wird ihm damit die Freude am Ziehen vermiest.
B Sie finden diese Reaktion etwas übertrieben. Ein kleiner Ruck hätte auch genügt, um dem Hund klar zu machen, dass sein Ziehen nicht erwünscht ist.
C Die Reaktion dieses Herrn ist völlig falsch. Der Hund wird dadurch bloß verängstigt. Einem jungen Hund sollte man jedoch möglichst das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit vermitteln.
106.
Ein Kommando wird eingeübt:
A Nur über das Gehör.
B Nur über Körperkontakt.
C Nur über Sichtzeichen.
D Über alles zusammen.
107.
Wie beruhigen sie Ihren ängstlichen Hund?
A Durch ruhiges Zureden.
B Durch striktes Kommando.
C Durch an die Leine legen.
D Durch Körperkontakt.
108.
Sie starten mit Ihrem Hund einen Spaziergang vom Auto aus. Wie verhalten Sie sich?
A Den Hund aus dem Auto lassen und dann anleinen.
B Den Hund anleinen und dann aus dem Auto lassen.
C Den Hund aus dem Auto und frei laufen lassen.
109.
Wie kann ein Welpenbesitzer die Beißhemmung weiter trainieren?
A Die Beißhemmung ist genetisch festgelegt und kann nicht beeinflusst werden.
B Beißt ein Hund im Spiel fest zu, wird das Spiel sofort abgebrochen.
C Beißt der Hund im Spiel fest zu, wird dem Hund erklärt, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war.
D Der Hund bekommt im Augenblick des Zubeißens einen Kniff.
110.
Was sind die wichtigsten Dinge im Umgang mit dem Hund?
A Geduld, Lob und Konsequenz.
B Ständige Unterdrückung.
C Der tägliche häufige Kontakt.
111.
Wie sollte ein Hund bestraft werden?
A Durch ein scharf ausgesprochenes Kommando, zum Beispiel Pfui oder Aus.
B Durch Schicken auf seinen Platz.
C Durch Schläge mit einem Stock, bis er sich unterwirft.
D Durch Wegnahme des Spielzeugs.
E Durch Streichen des Spazierganges.
112.
Welche Aussagen über die Grundsätze von Kommandos in der Hundeausbildung sind richtig?
A Die Kommandos können auch in Wortsätze eingebaut werden.
B Der Hund lernt am leichtesten einsilbige Kommandos.
C Für dieselben Übungen sollten immer die gleichen Kommandos verwendet werden.
113.
Worauf deutet ein sehr harter heller Kot hin?
A Auf eine Fütterung mit Trockenfutter.
B Auf eine zu hohe Knochenration.
C Auf Wassermangel.
114.
Womit füttere ich meinen Hund bedarfsgerecht?
A Mit Gänsebraten und Leberpastete.
B Mit Fertigfutter trocken oder nass.
C Mit den täglichen Essenresten aus meinem Haushalt.
D Mein Hund bekommt nur Knochen und Fleisch.
E Ich ergänze die Ration mit Obst, Gemüse und Milchprodukten.
115.
Was muss dem Hund zu jeder Zeit zur Verfügung stehen?
A Futter.
B Spielzeug.
C Wasser.
D Ein warmer Lagerplatz.
116.
Wie können Flöhe am Hund sicher bekämpft werden?
A Indem man den Hund häufig Schwimmen lässt.
B Durch Kontaktinsektizide, zum Beispiel spezielle Halsbänder.
C Durch rohe Zwiebeln oder Füttern von Knoblauch.
117.
Zecken sollen so schnell wie möglich entfernt werden. Wie soll man vorgehen?
A. Mit der Zeckenzange oder Pinzette vorsichtig herausdrehen.
B Mit Öl bestreichen, damit die Zecke erstickt und von selbst abfällt.
C Zecke mit den Fingern erfassen und schnell herausreißen.
118.
Wie erkennt man die Hitze der Hündin?
A Am Anschwellen der Scheide (Vulva).
B Am blutig-wässrigen Ausfluss.
C Am Verhalten der Rüden beim Zusammentreffen.
D Am besonders anhänglichen Verhalten meiner Hündin.
Antworten 60 A, B
1 A, C 61 B, C, D
2 B 62 B, D
3 A, B, C, D 63 A, B, D
4 A 64 A, B, C
5 A, B 65 C
6 A 66 A
7 D 67 A
8 B, D 68 A
9 D 69 C
10 A, B 70 A, B, C
11 A, B, C 71 B
12 B 72 B
13 B 73 A, B, C, E
14 A, B, D 74 C
15 B 75 A, B, C
16 A 76 B, C
17 B, C 77 A, C
18 A, B, D 78 B, C
19 A, B, D 79 C, D
20 A, C, D 80 B, D
21 A, B 81 B, D
22 C 82 C
23 A, C, D 83 B
24 A, B 84 A, B, C
25 B, C 85 A, B, D
26 A, B 86 B
27 C 87 D
28 C, D 88 A
29 B, D 89 A
30 A, B 90 B, D
31 B, C 91 D
32 C 92 C, D
33 B 93 D
34 A, B, 94 A, C, D
35 A 95 D, E
36 B 96 A, B, E
37 B, D 97 C, D
38 D 98 B, C, D
39 E 99 E, L, N
40 A, D 100 1-4, 2-3, 3-1, 4-2
41 A, D, E, F, G 101 D, E, F
42 C 102 C
43 B 103 A, D
44 A, B, D 104 B, D
45 A, B, C, D 105 B
46 B 106 A, D
47 B, C, E, F, G, H 107 A, D
48 C 108 B
49 B 109 B, D
50 A, B, C, D 110 A, C
51 A, B, D 111 A, B
52 A, B, C, D 112 B, C
53 A, C 113 B
54 B 114 B, E
55 A, B 115 C
56 A, B, D 116 B
57 B 117 A
58 A, B 118 A, B, C, D
59 B, E
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