AllgZustVO-Kom
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Allgemeine Zuständigkeitsverordnung für die Gemeinden und Landkreise zur Ausführung von Bundesrecht (AllgZustVO-Kom) Vom 7. Mai 1994

Allgemeine Zuständigkeitsverordnung für die Gemeinden und Landkreise zur Ausführung von Bundesrecht (AllgZustVO-Kom) Vom 7. Mai 1994
Zum 11.06.2023 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe
Stand: letzte berücksichtigte Änderung: zuletzt geändert durch § 8 des Gesetzes vom 12. Mai 2021 (GVBl. LSA S. 284, 285)

Nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

TitelGültig ab
Allgemeine Zuständigkeitsverordnung für die Gemeinden und Landkreise zur Ausführung von Bundesrecht (AllgZustVO-Kom) vom 7. Mai 199412.05.1994
Eingangsformel12.05.1994
§ 1 - Zuständigkeit der Landkreise und kreisfreien Städte29.05.2021
§ 2 - Zuständigkeit der Gemeinden01.11.2020
§ 3 - Besondere Zuständigkeiten25.02.2017
§ 4 - Regelung des Finanzausgleichs25.02.2017
§ 5 - Inkrafttreten, Außerkrafttreten01.05.2002
Auf Grund
1.
des § 99 a der Kommunalverfassung vom 17. Mai 1990 (GBl. I S. 255), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit und anderer kommunalrechtlicher Vorschriften vom 3. Februar 1994 (GVBl. LSA S. 164),
2.
des § 1 Nrn. 1 und 2 des Gesetzes über die Regelung von Zuständigkeiten im Bereich des Verkehrsrechts vom 6. Juli 1993 (GVBl. LSA S. 334),
3.
des § 16 Abs. 1 Satz 2 und des § 23 Abs. 1 Satz 3 des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes in der im BGBl. III Gliederungsnummer 102-1 veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes zur Änderung asylverfahrens-, ausländer- und staatsangehörigkeitsrechtlicher Vorschriften vom 30. Juni 1993 (BGBl. I S. 1062),
4.
des § 3 Abs. 1 Satz 4 der Verordnung über den Anschluß von Behörden und Betrieben an den Luftschutzwarndienst vom 20. Juli 1961 (BGBl. I S. 1037), geändert durch Artikel 7 der Zuständigkeitslockerungsverordnung vom 18. April 1975 (BGBl. I S. 967),
5.
des § 13 a Satz 1 des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen in der im BGBl. III Gliederungsnummer 401-1 veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 7 § 30 des Betreuungsgesetzes vom 12. September 1990 (BGBl. I S. 2002),
6.
des Artikels I § 2 Abs. 3 Satz 1 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen in der im BGBl. III Gliederungsnummer 401-1-1 veröffentlichten bereinigten Fassung, geändert durch Artikel 11 der Zuständigkeitslockerungsverordnung vom 18. April 1975 (BGBl. I S. 967),
7.
des § 26 Abs. 1 Satz 4 des Wassersicherstellungsgesetzes vom 24. August 1965 (BGBl. I S. 1225), zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 80 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378),
8.
des § 92 Satz 2 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch - Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung - vom 23. Dezember 1976 (BGBl. I S. 3845), zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 100 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378),
9.
des § 47 Abs. 3 Satz 2 und des § 51 Abs. 1 Satz 3 des Personenbeförderungsgesetzes in der Fassung vom 8. August 1990 (BGBl. I S. 1690), zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 116 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378),
10.
des § 8 Satz 3 des Gräbergesetzes in der Fassung vom 29. Januar 1993 (BGBl. I S. 178) und
11.
des § 4 Satz 1 Nrn. 1 und 4 des Gesetzes über die Festlegung
eines vorläufigen Wohnortes für Spätaussiedler vom 6. Juli 1989 (BGBl. I S. 1378), zuletzt geändert durch Artikel 9 des Kriegsfolgenbereinigungsgesetzes vom 21. Dezember 1992 (BGBl. I S. 2094),
wird verordnet:

§ 1 Zuständigkeit der Landkreise und kreisfreien Städte

(1) Die Landkreise und kreisfreien Städte sind zuständig für
1.
folgende Aufgaben aus dem Staatsangehörigkeits- und Einbürgerungsrecht:
a)
Einbürgerungen, auf die ein Rechtsanspruch besteht,
b)
Ausstellung von Staatsangehörigkeitsausweisen und Ausweisen über die Rechtsstellung als Deutscher ohne deutsche Staatsangehörigkeit,
c)
Genehmigungen zur Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit,
d)
Entgegennahme von Erklärungen über den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit,
e)
Entlassungen und Genehmigungen des Verzichts,
f)
Entgegennahme von Erklärungen über die Ausschlagung der deutschen Staatsangehörigkeit,
g)
Ausstellung sonstiger Bescheinigungen über die Staatsangehörigkeit;
2.
die Ausstellung von Ersatzurkunden nach § 9 Abs. 1 und die Erteilung der Genehmigungen nach § 14 Abs. 2 Satz 2 des Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen in der im BGBl. III Gliederungsnummer 1132-1 veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Anlage I Kapitel II Sachgebiet A Abschnitt II Nr. 2 zum Einigungsvertrag vom 31. August 1990 in Verbindung mit Artikel 1 des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. September 1990 (BGBl. II S. 885);
3.
(aufgehoben)
4.
die Aufgaben der nach Landesrecht zuständigen Stelle nach § 4 Abs. 1 des Lebensmittelspezialitätengesetzes vom 29. Oktober 1993 (BGBl. I S. 1814), geändert durch Artikel 3 des Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und zur Änderung von Vorschriften auf den Gebieten der Land- und Ernährungswirtschaft vom 2. August 1994 (BGBl. I S. 2018);
5.
(aufgehoben)
6.
Anordnungen zur Aufenthaltsregelung nach § 10 Abs. 1 des Zivilschutzgesetzes vom 25. März 1997 (BGBl. I S. 726);
7.
die Durchführung des Asylbewerberleistungsgesetzes vom 30. Juni 1993 (BGBl. I S. 1074), geändert durch Artikel 9 des Zweiten Gesetzes zur Umsetzung des Spar-, Konsolidierungs- und Wachstumsprogramms vom 21. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2374), und die Gewährung von Leistungen nach diesem Gesetz, soweit nicht Leistungen unmittelbar durch das Land gewährt werden; die Landkreise können zur Erledigung der Aufgaben kreisangehörige Gemeinden durch Verwaltungsvereinbarung oder öffentlich-rechtlichen Vertrag heranziehen; § 4 des Gesetzes zur Ausführung des Bundessozialhilfegesetzes vom 30. April 1991 (GVBl. LSA S. 31) gilt entsprechend;
8.
(aufgehoben)
9.
folgende Aufgaben nach dem Zweiten Wohnungsbaugesetz in der Fassung vom 14. August 1990 (BGBl. I S. 1730), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes zur Aufhebung des Reichsheimstättengesetzes vom 17. Juni 1993 (BGBl. I S. 912):
a)
Entgegennahme, Prüfung und Weiterleitung von Anträgen auf Bewilligung von Wohnungsbauförderungsmitteln,
b)
Entscheidung über Anträge auf Anerkennung von Wohnungen als steuerbegünstigt nach § 83 Abs. 1 Satz 1,
c)
Erteilung einer Bescheinigung, daß die Voraussetzungen für eine Steuerbegünstigung vorliegen (§ 93 Abs. 1 Buchst. c),
d)
Erteilung einer Bescheinigung über die Nutzungsberechtigung geförderten Wohnraums und Benennung von nutzungsberechtigten Wohnungssuchenden,
e)
Überwachung der Einhaltung der Förderungsvoraussetzungen nach Bewilligung von Förderungsmitteln,
f)
Überprüfung der Voraussetzungen für die Weitergewährung und Verzinsung von Förderungsmitteln;
10.
die Aufgaben als zuständige Stelle nach dem Wohnungsbindungsgesetz in der Fassung vom 22. Juli 1982 (BGBl. I S. 972), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Verbesserung des Mietrechts und zur Begrenzung des Mietanstiegs sowie zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen, des Wohnungsbindungsgesetzes und des Belegungsrechtsgesetzes vom 24. August 1993 (BGBl. I S. 1525), mit Ausnahme der Aufgaben als zuständige Stelle nach §§ 2 a, 8 Abs. 3 Satz 2 und Abs. 4 Satz 2 sowie § 9 Abs. 3 und Abs. 6 Satz 3 des Gesetzes;
11.
die Anerkennung, die Prüfung und den Widerruf der kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit nach § 2 des Bundeskleingartengesetzes vom 28. Februar 1983 (BGBl. I S. 210), zuletzt geändert durch Anlage I Kapitel XIV Abschnitt II Nr. 4 zum Einigungsvertrag vom 31. August 1990 in Verbindung mit Artikel 1 des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. September 1990 (BGBl. II S. 885);
12.
folgende Aufgaben des Rechts der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler:
a)
die Durchführung von Eingliederungsmaßnahmen nach § 7 Abs. 1 des Bundesvertriebenengesetzes, soweit es sich nicht um von der Arbeitsverwaltung geförderte Maßnahmen handelt;
b)
die Durchführung des Vertriebenenzuwendungsgesetzes vom 27. September 1994 (BGBl. I S. 2624); die Auszahlung der Zuwendung erfolgt durch die Deutsche Ausgleichsbank;
13.
aufenthalts- und paßrechtliche Maßnahmen und Entscheidungen der Ausländerbehörde im Sinne des § 71 Abs. 1 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 1950), geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 14. März 2005 (BGBl. I S. 721); das Landesverwaltungsamt ist als Ausländerbehörde gemäß § 71 Abs. 1 Satz 2 des Aufenthaltsgesetzes für das gesamte Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt bei Maßnahmen für die Unterstützung der Ausländerbehörden zur Vorbereitung und Durchführung von Zurückschiebungen und Abschiebungen (§§ 57 und 58 des Aufenthaltgesetzes) zuständig; für den Erlass von Wohnsitzverpflichtungen gemäß § 12a Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes ist bei nach § 50 Abs. 1 des Asylgesetzes und § 1 Abs. 3 des Aufnahmegesetzes noch nicht verteilten Ausländern die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber als Ausländerbehörde gemäß § 71 Abs. 1 Satz 2 des Aufenthaltsgesetzes für das gesamte Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt zuständig;
14.
die Aufgaben der zuständigen Verwaltungsbehörde für die Beantragung der Aufhebung einer Ehe nach § 1316 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches;
15.
folgende Aufgaben des Namenrechts:
a)
die Änderung von Familiennamen und Vornamen nach § 6 Satz 1 und § 11 des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen sowie
b)
die Veröffentlichungsbefugnisse nach Artikel I § 2 Abs. 1 und 2 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen
die verbindliche Feststellung von Familiennamen nach § 8 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen obliegt dem Landesverwaltungsamt;
16.
(aufgehoben)
17.
folgende Aufgaben nach dem Bundesleistungsgesetz in der im BGBl. III Gliederungsnummer 54-1 veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 48 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378):
a)
die Aufgaben der zuständigen Behörden nach § 66 Abs. 2 Satz 3 und § 69 Satz 1 und 4 für Übungen von Gruppen oder Einheiten bis zur Stärke eines Bataillons oder für Übungen mit nicht mehr als 1000 Teilnehmern; für die Aufgaben der zuständigen Behörde nach § 69 Satz 1 jedoch nur, soweit sich das Übungsgebiet über nicht mehr als zwei Landkreise erstreckt;
b)
die ortsübliche Bekanntmachung nach § 69 Satz 3;
18.
die Aufgaben der Festsetzungsbehörde nach § 17 des Schutzbereichgesetzes in der im BGBl. III Gliederungsnummer 54-2 veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch § 32 des Bundesnaturschutzgesetzes vom 20. Dezember 1976 (BGBl. I S. 3574);
19.
die Durchführung des Landwirtschafts-Gasölverwendungsgesetzes vom 22. Dezember 1967 (BGBl. I S. 1339), zuletzt geändert durch Anlage I Kapitel IV Sachgebiet B Abschnitt II Nr. 13 zum Einigungsvertrag vom 31. August 1990 in Verbindung mit Artikel 1 des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. September 1990 (BGBl. II S. 885);
20.
folgende Aufgaben nach dem Wassersicherstellungsgesetz:
a)
Entscheidungen über die Leistungspflicht (§ 5 Abs. 1 Satz 1),
b)
Erteilung der Zustimmung zur anderweitigen Verwendung der Anlagen (§ 8 Satz 1),
c)
Leistung von Aufwendungsersatz (§ 10 Abs. 1 Satz 2),
d)
Festsetzung einer Entschädigung (§ 19 Abs. 1),
e)
Festsetzung eines Härteausgleichs (§ 21 Abs. 1);
ist die kommunale Körperschaft in eigener Sache beteiligt, so ist das Regierungspräsidium zuständig;
21.
die Zulassung von Ausnahmen nach § 11 Abs. 1 Nr. 3 der Verordnung über Heizkostenabrechnung in der Fassung vom 20. Januar 1989 (BGBl. I S. 115) in Verbindung mit § 7 Abs. 1 des Energieeinsparungsgesetzes vom 22. Juli 1976 (BGBl. I S. 1873), geändert durch Gesetz vom 20. Juni 1980 (BGBl. I S. 701);
22.
(aufgehoben)
23.
(aufgehoben)
24.
die Aufgaben
a)
der nach Landesrecht zuständigen Stelle nach § 4 Abs. 3,
b)
der zuständigen Behörde nach § 5 Satz 1
der Bundeswildschutzverordnung vom 25. Oktober 1985 (BGBl. I S. 2040);
25.
die Erteilung von Auskünften über alle sozialen Angelegenheiten nach § 15 des Ersten Buches Sozialgesetzbuch - Allgemeiner Teil - vom 11. Dezember 1975 (BGBl. I S. 3015), zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 99 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378);
26.
die Aufgaben der Versicherungsämter nach § 93 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch - Gemeinsame Vorschriften
für die Sozialversicherung -;
27.
die Aufgaben der Erlaubnisbehörde
a)
für die Erteilung, die Rücknahme und den Widerruf der Fahrlehrerlaubnis,
b)
für die Erteilung, die Rücknahme und den Widerruf der Fahrschulerlaubnis, der Zweigstellenerlaubnis und der Nachschulungserlaubnis sowie
c)
für die Überwachung der Fahrschulen
nach dem Fahrlehrergesetz vom 25. August 1969 (BGBl. I S. 1336), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und anderer Gesetze vom 24. April 1998 (BGBl. I S. 747);
28.
folgende Aufgaben nach der Fahrerlaubnis-Verordnung vom 18. August 1998 (BGBl. I S. 2214), zuletzt geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 26. März 2009 (BGBl. I S. 734, 735), in der jeweils geltenden Fassung:
a)
die Anerkennung von Trägern der Mofa-Ausbildung in öffentlichen Schulen oder privaten Ersatzschulen nach § 5 Abs. 3 der Fahrerlaubnis-Verordnung,
b)
die Zulassung von Ausnahmen nach § 74Abs. 1 Nr. 1 der Fahrerlaubnis-Verordnung von den Regelungen des § 10 Abs. 1 der Fahrerlaubnis-Verordnung,
c)
die Genehmigung von Ausnahmen nach § 74 Abs. 1 Nr. 1 der Fahrerlaubnis-Verordnung von den Regelungen des § 16 Abs. 3 Satz 2 der Fahrerlaubnis-Verordnung, § 17 Abs. 1 Satz 4 der Fahrerlaubnis-Verordnung und § 18 Abs. 1 und 2 der Fahrerlaubnis-Verordnung; der Landkreis Saalekreis ist abweichend von § 73 Abs. 3 der Fahrerlaubnis-Verordnung im gesamten Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt zuständige Fahrerlaubnisbehörde für Maßnahmen nach den §§ 3 und 46 der Fahrerlaubnis-Verordnung.
29.
folgende Aufgaben nach dem Personenbeförderungsgesetz:
a)
für den Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen (§ 46) die nach diesem Gesetz und nach Verordnungen auf Grund dieses Gesetzes der Genehmigungsbehörde zugewiesenen Aufgaben einschließlich der Entscheidungen nach § 52 Abs. 3 Satz 3,
b)
die Zulassung von Ausnahmen nach § 3 Abs. 2 Satz 2 im sachlichen Umfang der Zuständigkeit nach Buchstabe a,
c)
für den Verkehr mit Taxen (§ 47) die Regelung des Umfangs der Betriebspflicht, der Ordnung auf Taxenständen sowie der Einzelheiten des Dienstbetriebs (§ 47 Abs. 3 Satz 1) und die Festsetzung von Beförderungsentgelten und -bedingungen (§ 51 Abs. 1 Satz 1);
30.
die Genehmigung von Ausnahmen nach § 43 Abs. 1 der Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen
im Personenverkehr vom 21. Juni 1975 (BGBl. I S. 1573), zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 118 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378);
31.
die Aufgaben der nach Landesrecht zuständigen Behörde nach der Verordnung über die Krankenfürsorge auf Kauffahrteischiffen vom 25. April 1972 (BGBl. I S. 734), geändert durch Verordnung vom 8. Dezember 1987 (BGBl. I S. 2553).
(2) Das Fachministerium kann die in Absatz 1 Nrn. 12, 13, 16 und 19 genannten Aufgaben ganz oder teilweise einem oder mehreren Landkreisen oder einer oder mehreren kreisfreien Städten übertragen.

§ 2 Zuständigkeit der Gemeinden

Die Gemeinden sind zuständig für
1.
die Durchführung der Zustellungen auf Ersuchen der zentralen Behörde nach § 3 des Gesetzes zur Ausführung des Europäischen Übereinkommens vom 24. November 1977 über die Zustellung von Schriftstücken in Verwaltungssachen im Ausland und des Europäischen Übereinkommens vom 15. März 1978 über die Erlangung von Auskünften und Beweisen in Verwaltungssachen im Ausland vom 20. Juli 1981 (BGBl. I S. 665);
2.
die Durchführung des Paßgesetzes vom 19. April 1986 (BGBl. I S. 537), geändert durch Artikel 7 § 7 des Betreuungsgesetzes vom 12. September 1990 (BGBl. I S. 2002), soweit nicht nach § 19 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 oder Abs. 4 bis 6 des Paßgesetzes die Zuständigkeit anderen Behörden oder Beamten übertragen ist;
2a.
die Durchführung des Personalausweisgesetzes vom 18. Juni 2009 (BGBl. I S. 1346), zuletzt geändert durch Artikel 4 Abs. 1 des Gesetzes vom 7. August 2013 (BGBl. I S. 3154, 3200), soweit nicht nach § 7 des Personalausweisgesetzes die Zuständigkeit anderen Behörden übertragen ist;
2b.
die Durchführung des eID-Karte-Gesetzes vom 21. Juni 2019 (BGBl. I S. 846), soweit nicht nach § 6 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 oder 3 des eID-Karte-Gesetzes die Zuständigkeit anderen Behörden übertragen ist;
3.
(aufgehoben)
4.
die Erteilung von Einzelerlaubnissen zum Verlassen des jeweiligen Aufenthaltsortes oder zum Betreten eines bestimmten Gebietes im Falle einer Aufenthaltsregelung nach § 12 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über die Erweiterung des Katastrophenschutzes;
5.
folgende Aufgaben nach dem Gräbergesetz:
a)
die Feststellung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (§ 5 Abs. 1),
b)
die Auskunfterteilung (§ 5 Abs. 2),
c)
die Erhaltung der Gräber (§ 5 Abs. 3), soweit nicht den Regierungspräsidien die Pflege und Instandsetzung einzelner Begräbnisstätten übertragen worden ist,
d)
die Zustimmung zur Verlegung von Gräbern (§ 6 Abs. 1 Satz 1);
den Regierungspräsidien obliegt die Aufgabe der obersten Landesbehörde nach § 8 Satz 1 des Gräbergesetzes;
6.
die Aufgaben der zuständigen Behörde nach § 965 Abs. 2 Satz 1, § 966 Abs. 2 Satz 2, §§ 967, 973 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 3, § 974 Satz 1, §§ 975 und 976 des Bürgerlichen Gesetzbuches;
7.
die Entgegennahme des Antrages auf Änderung eines Familiennamens oder eines Vornamens (§§ 5 und 11 des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen);
8.
die Aufgaben der Ortspolizeibehörde nach § 1553 Abs. 1 Satz 4 bis Abs. 3, §§ 1559, 1560, 1563 bis 1565, 1567 Abs. 1 und § 1580 Abs. 2 der Reichsversicherungsordnung in der im BGBl. III Gliederungsnummer 820-1 veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 92 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378).

§ 3 Besondere Zuständigkeiten

(1) Die Landkreise und die Gemeinden sind zuständig für folgende Aufgaben nach dem Zehnten Buch Sozialgesetzbuch - Verwaltungsverfahren - vom 18. August 1980 (BGBl. I S. 1469), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Rentenüberleitungs-Ergänzungsgesetzes vom 24. Juni 1993 (BGBl. I S. 1038), im Rahmen der Wahrnehmung von Aufgaben nach dem Sozialgesetzbuch:
1.
die Beglaubigung von Abschriften, Ablichtungen, Vervielfältigungen, Negativen und Ausdrucken von auf Datenträgern gespeicherten Daten nach § 29 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 4,
2.
die Beglaubigung von Unterschriften und Handzeichen nach § 30 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 4;
(2) Die Landkreise und Gemeinden, die die Aufgaben des Meldewesens wahrnehmen, sind zuständig für die Bestätigung der Identität beziehungsweise des Nachweises der Vertretungsmacht gemäß § 12 Abs. 1 Satz 2 des Stasi-Unterlagen-Gesetzes vom 20. Dezember 1991 (BGBl. I S. 2272).
(3) Die Landkreise, kreisfreien Städte und Gemeinden ab 20000 Einwohner sind für die Durchführung
1.
des Wohngeldgesetzes in der Fassung vom 1. Februar 1993 (BGBl. I S. 183), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Zweiten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldsondergesetzes und des Wohngeldgesetzes vom 22. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2438),
2.
des Wohngeldsondergesetzes in der Fassung vom 16. Dezember 1992 (BGBl. I S. 2406), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Zweiten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldsondergesetzes und des Wohngeldgesetzes vom 22. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2438),
zuständig. § 2 Abs. 2 Satz 1 gilt entsprechend. Die zuständigen Behörden sollen sich für die Berechnung und Zahlbarmachung der Rechenleistung des Landesamtes für Landesvermessung und Datenverarbeitung Sachsen-Anhalt bedienen, soweit die sachgerechte Erledigung dieser Tätigkeiten nicht durch eine eigene Organisationseinheit oder einen Auftragnehmer gewährleistet ist.

§ 4 Regelung des Finanzausgleichs

(1) Soweit durch diese Verordnung den Landkreisen oder den Gemeinden Kosten entstehen, die nicht durch Erstattungen des Bundes oder durch Verwaltungsgebühren gedeckt sind, werden die Kosten im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs abgegolten.
(2) Abweichend von Absatz 1 erstattet das Land
1.
(aufgehoben)
2.
den Landkreisen und kreisfreien Städten die durch die Durchführung des Vertriebenenzuwendungsgesetzes entstehenden notwendigen Verwaltungskosten als Pauschalbetrag in Höhe von 30 DM pro Antragsteller.

§ 5 Inkrafttreten, Außerkrafttreten

(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft.
(2) Abweichend von Absatz 1 tritt
1.
§ 3 Abs. 5 Satz 1 Nr. 1 hinsichtlich der Zuständigkeit der Landkreise und kreisfreien Städte für die Durchführung des Wohngeldgesetzes im Falle der Aufhebung des Artikels IV des Gemeindefinanzierungsgesetzes vom 22. April 1991 (GVBl. LSA S. 28), geändert durch § 17 Abs. 1 Satz 2 des Gemeindefinanzierungsgesetzes 1992 vom 22. Mai 1992 (GVBl. LSA S. 358),
2.
§ 4 Abs. 2 Nr. 2 am ersten des auf die Verkündung folgenden Monats
in Kraft.
Magdeburg, den 7. Mai 1994.
Die Landesregierung Sachsen-Anhalt
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