Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern
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Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern

1. Ausgangslage

Aktuelle Ergebnisse von Untersuchungen bei
Auch bezüglich der Lehrer
Gesundheitserziehung ist keine neue Aufgabe der Schule. Gemäß Art. 1 des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes sollen die Schulen „Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und Charakter bilden“. So werden jetzt schon an jeder Schule Projekte zu Gesundheitsthemen durchgeführt, allerdings ohne hinreichende Wirkung. Die einzelnen Maßnahmen stehen häufig ohne inhaltlichen Zusammenhang nebeneinander und werden auch nicht von der Mehrheit der Beteiligten einer Schule getragen. Sie sehen zurecht die
Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern hat das Staatsministerium deshalb in den vergangenen Jahren Modellversuche durchgeführt (Anschub.de und speziell zur Lehrergesundheit), um neue Ansätze für die Gesundheitsförderung in der Schule zu erproben. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind in das nachfolgend beschriebene Konzept (Kapitel 2) eingeflossen. Es basiert auf den gesammelten Erfahrungen mit schulischer Gesundheitsförderung im In- und Ausland und wurde u. a. von Professor Paulus, dem wissenschaftlichen Leiter von Anschub.de (www.anschub.de), zur Verwirklichung guter gesunder Schulen entworfen.
Das Konzept der „guten gesunden Schule“ wird allen bayerischen Schulen zur Umsetzung empfohlen. Über Ausmaß und Geschwindigkeit, mit der dies erfolgt, entscheidet die Schule selbst. (In Kapitel 3 werden die Hilfen beschrieben, die Schulen dabei erfahren).

2.  Ein umfassender Ansatz: Die gute gesunde Schule

Von der bisher üblichen Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung an Schulen unterscheidet sich der neue Ansatz für eine gute gesunde Schule (ggS) v. a. durch
– veränderte Perspektiven und Ziele
– eine systematische Vorgehensweise
– umfassende Beteiligung.
Bisher war Gesundheitsförderung ein Thema unter vielen in der Schule, dem man durch Maßnahmen zur Verwirklichung von
Eine gute gesunde Schule ist hingegen eine Schule, die Gesundheitsinterventionen durchführt um ihre Bildungsqualität insgesamt zu verbessern. Gleichzeitig verwirklicht sie auch die spezifischen Ziele der Gesundheitsbildung, die zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule gehören. Sie stellt damit konsequent
Was dies bedeutet, ergibt sich aus der Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO 1948):
Nach der weiterentwickelten modernen Fassung ist Gesundheit die physische, psychische, soziale, ökologische und spirituelle Balance des Wohlbefindens.
Eine gute Schule gelingt nur, wenn sie das Wohlbefinden aller Beteiligten in der Schule berücksichtigt. Dazu gehört, dass sich Schüler, aber auch Lehrkräfte und nicht-unterrichtendes Personal mit den schulischen Anforderungen auseinandersetzen. Denn Wohlbefinden resultiert auch aus der Eigenaktivität der Beteiligten, beispielsweise indem sie in der Schule ihre eigenen Anliegen, Wünsche und Hoffnungen äußern und erfüllen. Beides, die produktive Anpassung und die Selbstverwirklichung, gehören zum Erleben des Wohlbefindens dazu.
Gerät dieses Gleichgewicht in die Schieflage, folgen Missbefinden und Krankheit. Das zeigt sich in subjektiven und objektiven Aspekten, beispielsweise in den Ergebnissen der schulärztlichen Untersuchungen. Ob ein Mensch die Balance erreicht, hängt davon ab, welche Ressourcen beziehungsweise Risikofaktoren er in die jeweilige Situation mitbringt und welche soziokulturelle, ökonomische und physisch-technische Umwelt vorhanden ist. Auf die Schule bezogen meint Letzteres die Gebäude mit ihren architektonischen und bautechnischen Gegebenheiten sowie die Grün- und Freiflächen mit ihren Potenzialen für ein gesundes oder auch krank machendes Schulleben. Zur soziokulturellen Umwelt gehören die am Schulleben vorübergehend oder dauerhaft beteiligten Personen(-gruppen) sowie die Normen, Werte, Stundenpläne, Arbeitszeitregelungen und alles andere, was das Zusammenleben und -arbeiten in der Schule auch in gesundheitlicher Hinsicht mit beeinflusst.
Ein zentrales Merkmal der ggS ist in diesem Zusammenhang die Ausrichtung auf die Salutogenese (im Sinne von Aaron Antonovsky). Salutogenese zeichnet sich dadurch aus, dass sie Menschen in der Schule stärkt und unterstützt, so dass diese Zutrauen zu sich selbst entwickeln und erhalten (Gefühl der Machbarkeit), dass ihr Handeln ihnen (wieder) sinn- und wertvoll erscheint (Gefühl der Sinnhaftigkeit), dass ihr Leben und das, was sich darum herum abspielt, (wieder) begreifbar wird (Gefühl der Verstehbarkeit).
Zur guten gesunden Schule gehören Gesundheitsinterventionen im Unterricht, im Management und im Bereich des Schulklimas und der Schulkultur. Damit erreichen Schulen insgesamt bessere Bildungs- und Erziehungserfolge und mindern so unter anderem die Auswirkungen sozialer Bildungsbenachteiligungen. Ist Schule nach Gesundheitsgesichtspunkten gestaltet, hat das einen spürbaren Effekt auf ihre Bildungs- und Erziehungserfolge. Ihre baulichen, aber auch ihre Organisations- und Kommunikationsstrukturen und -abläufe sind dafür verantwortlich. Studien zeigen, dass Kinder, die gerne in die Schule gehen und sich dort wohl fühlen, besser lernen. Sie haben günstigere Voraussetzungen im Hinblick auf ihre Schulleistungen und -erfolge. Positives Wohlbefinden in der Schule fördert also die Leistungsmotivation und mindert störendes Verhalten.
Die gute gesunde Schule zeigt also, wie Interventionen im Bereich der Gesundheitsbildung und -erziehung nachhaltig das Gesundheitsverhalten und -erleben der Schüler verbessern. Wissen sie mehr über Gesundheit in den wichtigen Themenfeldern „Ernährung“, „Bewegung“ sowie „Stress/psychische Gesundheit“ und wenden es an, stärkt das ihre Kompetenz. Sie handeln eigenverantwortlich im Sinne der persönlichen Gesunderhaltung und der ihrer Mitmenschen. Damit trägt die gute gesunde Schule auch zu den allgemeinen Erziehungszielen der Schule bei. Indem die gute gesunde Schule Bildungs- und Erziehungsprozesse fördert, leistet sie auch indirekt einen Beitrag zur Gesundheit. Wie internationale Studien zeigen, ist Bildung einer der wichtigsten sozialen Faktoren der Gesundheit da sie auf die Einstellungen zur Gesundheit und auf das Gesundheitsverhalten wirkt.
Der Weg zur ggS ist ein Schulentwicklungsprozess zur Verbesserung der Bildungs- und Erziehungsqualität. Dazu wird zunächst mithilfe der Evaluations-Fragebögen der Qualitätsagentur des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (www.isb.bayern.de/Qualitätsagentur) von der Schule selbst eine Ist-Analyse durchgeführt. Auf dieser Basis kann jede Schule systematisch und zielgerichtet ihre Entwicklungsvorhaben auswählen, deren Umsetzung planen und nach angemessener Zeit überprüfen. Die Fragebögen erlauben es, die Sichtweisen verschiedener schulischer Akteure (Schüler, Eltern, Lehrer) auf die zentralen schulischen Prozesse wie Unterricht, Schulklima, Qualifikation, Kommunikation und Information, Führung und Management, Leistungsbewertungen und anderes zu erfassen.
Die systematische Herangehensweise mit klarer, begründeter Schwerpunktsetzung sowie überschaubarer Zeitplanung trägt zur Konzentration der Kräfte bei und bringt damit höhere Wirksamkeit, aber auch Entlastung.
Gesundheitsbezogene Maßnahmen, die als Antwort auf erkannte Defizite zur Unterstützung des Bildungs- und Erziehungserfolgs eingesetzt werden können, sind
im Bereich „Lernen und Lehren“ zum Beispiel
– veränderte Pausenregelungen und Stundenverteilungspläne
– Lernen und Lehren mit allen Sinnen
– bewegte Lernformen
– Ritualisierung musischer Elemente im Unterricht
– begrünte Klassenzimmer
– Raumakustik
im Bereich „Führung und Management“ zum Beispiel
– Führung in Kohärenz
– gesundheitsgerechtes Gebäudemanagement
– gesundheitsgerechte Gestaltung des Schulhofes
– gesunde Schulverpflegung
– Teamentwicklung im Kollegium
– personenzentrierte Gesprächsführung
– Stressmanagement und Arbeitsoptimierung für Lehrkräfte
– Supervision für Lehrkräfte
im Bereich „Schulklima und Schulkultur“ zum Beispiel
– Beachtung der Selbstwirksamkeitserfahrungen der Schüler
– Förderung ihres Selbstwertgefühls
– Gestaltung der Schule als Lebensraum
– Förderung der Kommunikation und des sozialen Lernens
– Einrichtung einer Eltern-Steuergruppe
– Förderung der Schülerbeteiligung
Eine gute gesunde Schule verbessert aber nicht nur allgemein ihre Leistungsfähigkeit, sie fördert auch gezielt die Gesundheitskompetenzen der Schüler. Dies geschieht auf der Ebene des Unterrichts, wird aber auch durch die Organisation der Schule insgesamt unterstützt. Gute Gesundheitsbildung in der Schule greift damit weit über die eigentlichen Gesundheitsthemen hinaus. Schüler lernen verantwortungsbewusst mit sich und anderen umzugehen. Darüber hinaus erwerben sie ein tiefes Verständnis von gesundheitsbezogenen psychologischen, medizinischen, sozialen und ökologischen Zusammenhängen. Damit leistet die Gesundheitsbildung einen wesentlichen Beitrag zum allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule und z.B. zugleich für die Gewaltprävention.
In den Schulen gibt es bereits eine Vielzahl themenspezifischer Programme und Einzelmaßnahmen zur Bearbeitung konkreter Gesundheitsthemen. Sofern sie auf gesundheitswissenschaftlichen sowie gesundheitspsychologischen und -pädagogischen Erkenntnissen beruhen und evaluiert sind, können sie selbstverständlich als Bausteine auch in der ggS eingesetzt werden. So gibt es beispielsweise beim
Themenfeld
folgende bewährte Programme
Bewegung
Bewegte Schule
Voll in Form
Gut drauf
Fit sein macht Schule
Ernährung
Voll in Form
Gut drauf
PowerKids
Sucht-, Gewaltprävention
Klasse 2000
Lions Quest – Erwachsen werden
Prävention im Team (PIT)
Allgemeine Lebensfertigkeiten und
-kompetenzen (ALF)
Mit mir nicht!
Faustlos
Willst Du auch keine?
Psychische Gesundheit
Mind Matters
Relax Kids
Auf der Basis ihrer Selbstevaluation entscheidet die ggS selbst, welche gesundheitlichen Probleme sie aufgreift und bearbeitet. Dabei bindet sie im idealen Fall alle Personengruppen der Schule (Schüler, Lehrkräfte, Eltern, nicht-unterrichtendes Personal) mit ihren Wünschen und Erwartungen ein. Während die Mitwirkung von Eltern zunehmend akzeptiert wird, werden Schüler nur selten nach ihren Bedürfnissen gefragt und ihre Lust an der Gestaltung von Schule wird unterschätzt. Dabei ist beispielsweise die Akzeptanz einer gesunden Pausenverpflegung nur zu erreichen, wenn die Schüler von Anfang an in die Planungen einbezogen werden.
Die ggS benötigt nicht nur intern ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken aller Beteiligten. Vielfach ist auch die Öffnung von Schule für die Unterstützung durch außerschulische Partner sinnvoll und notwendig. Ein Netzwerk außerschulischer Kooperationspartner (siehe unter „Kooperationspartner der ggS Bayern“) und weiteren Akteuren bzw. Experten schafft Synergien, die oftmals zu größeren Erfolgen führen als eine Vielzahl einzelner Aktionen. Langfristig könnten Schulen Elemente einer kommunalen Gesundheitsregion werden, die sich auch ganz selbstverständlich mit anderen Schulen regelmäßig austauschen und mit ihnen zusammenarbeiten.

3.  Programm zur Förderung guter gesunder Schulen

Mit dem Schuljahr 2008/09 startet die Staatsregierung ein Programm zur Förderung der guten gesunden Schule in Bayern. Gleichzeitig werden die Angebote zur Verbesserung der Lehrergesundheit intensiviert und verstetigt.
Dazu sind folgende Hilfen und Strukturen vorgesehen.
– Es wird ein Landeskoordinator ggS mit folgenden Aufgaben bestellt:
– Informationsveranstaltungen für Schulen und Schulaufsicht
– Einführung der lokalen Koordinatoren in ihr Arbeitsfeld sowie deren Beratung und Betreuung; regelmäßige Treffen zu Erfahrungsaustausch und Fortbildung
– Aufbau regionaler Vernetzungsstrukturen (Regierung, Ministerialbeauftragte, Schulberatung u. a.)
– Verknüpfung mit anderen Programmen (z.B. Gut drauf, Lehrergesundheit)
– Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der ggS
– Öffentlichkeitsarbeit
– Projektstrukturplanung
– Abstimmung mit Qualitätsagentur des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung
– Abstimmung mit Staatlicher Lehrerfortbildung, v. a. Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung
– Abstimmung mit Staatsministerium für Unterricht und Kultus
– Organisatorische und inhaltliche Vorbereitung der Landessteuerung Bayern in Abstimmung mit Staatsministerium und Kooperationspartnern
– Berichtspflicht (in Zusammenarbeit mit lokalen Koordinatoren)
– Insgesamt sechs lokale Koordinatoren stehen den ausgewählten Programmschulen zur Verfügung. Zu ihren Aufgaben gehört
– Beratung und Betreuung der Schulen
– Abstimmung mit Qualitätsagentur des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung
– Vernetzung der Schulen untereinander und mit Schulamt, mit den Kooperationspartnern, öffentlichem Gesundheitsdienst und weiteren lokalen Akteuren
– Zeitplan für Schulen, Abstimmung mit Gesamtstrukturplanung
– Qualifizierung in Gesundheitsfragen und Schulentwicklung, regelmäßiger Erfahrungsaustausch der Koordinatoren und eigene Fortbildung
– Organisation von Fortbildungen
– Unterstützung der Schulen bei der Öffentlichkeitsarbeit
Es gibt auf Landesebene und regional verschiedene Kooperationspartner der ggS Bayern, die die Schulen materiell oder personell unterstützen.
Die wichtigsten sind
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
AOK Bayern – Die Gesundheitskasse
BARMER Ersatzkasse
Bayerischer Gemeindeunfallversicherungsverband
Unfallkasse München
Bertelsmann Stiftung
Es gibt sowohl zum Konzept der guten gesunden Schule als auch zu einzelnen Gesundheitsthemen erprobte Module (Handreichungen), die den Programmschulen nach ihrem Bedarf kostenfrei zur Verfügung gestellt werden (Liste siehe www.gesundheit-und-schule.info).
Auch Schulen, die ohne personelle Unterstützung in den Prozess einsteigen, können Materialien erhalten.
Mithilfe der Koordinatoren bauen die Schulen im Lauf der Zeit ein lokales, kommunal eingebettetes Netzwerk auf, dem neben anderen Programmschulen und den Kooperationspartnern der ggS Schulamt bzw. Schulaufsicht, Gesundheitsamt, Landratsamt, Kommune, Unternehmen und Betriebe, Kliniken, Kirchen, Selbsthilfegruppen, Einrichtungen der Gesundheits- und Jugendhilfe, Wohlfahrtsverbände, Suchtberatung und Sportvereine angehören können. Zielsetzung ist, dass diese lokalen Netzwerke „ihre“ Schulen bei deren Entwicklung zur ggS unterstützen.
In Absprache mit dem Landeskoordinator bietet die Staatliche Lehrerfortbildung im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Programmschulen regelmäßig Themen der Schulentwicklung und Gesundheit an und unterstützt dadurch deren Entwicklung zur ggS.
Im Gesundheitsportal des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung www.gesundheit-und-schule.info werden auf ganz Bayern ausgerichtete Grundinformationen zu Gesundheitsthemen, Praxisbeispiele, Referentenvorschläge etc. eingestellt. Über einen Link zur Fortbildungsdatenbank FIBS (www.fortbildung.schule.bayern.de) gelangt man beispielsweise unter dem Stichwort „Lehrergesundheit“ zum entsprechenden Fortbildungsangebot. Weitere Links führen jeweils auf lokale Seiten der einzelnen ggS – Regionen mit ihren örtlichen Angeboten, Adressen, Terminen, Tipps etc.
Viele Elemente einer ggS wirken nicht nur positiv auf Schüler, sondern auch
Schüler, die sich regelmäßig bewegen dürfen, können leichter still sitzen und konzentrierter mitarbeiten. Dies vermindert Störungen und erleichtert das Unterrichten.
Ein freundlich gestaltetes „Grünes Klassenzimmer“ reduziert Lärm, weist verbesserte akustische Verhältnisse auf und wirkt aufgrund des Erscheinungsbildes einladend, so dass sich Schüler wie Lehrer hier wohl fühlen – was das Unterrichten erleichtert.
Eine vertrauensvolle Kommunikation mit den Eltern kann die Arbeitshaltung der Schüler verbessern und mindert die Wahrscheinlichkeit Kraft raubender Konflikte. Damit werden weitere Ressourcen für die Schule freigesetzt.
Daher dienen Fortbildungsangebote etwa zu Kommunikation, Elternarbeit oder auch Unterrichtsentwicklung, wie sie typisch sind für die ggS, auch der Lehrergesundheit. Ergänzend müssen natürlich Themen wie Stressabbau, Entspannungsmethoden, Arbeitsorganisation oder kollegiale Hospitation und Fallberatung hinzukommen.
Durch die vorgesehene enge Abstimmung zwischen dem Landeskoordinator der ggS und der Fortbildungsplanung für Lehrergesundheit an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen kann auf den festgestellten Bedarf zielgenau reagiert werden.
Bei schon bestehenden oder sich entwickelnden Belastungen sind jedoch individuelle Angebote notwendig (vgl. KMS Az.: III.6-5 P 4013–6.90 706 vom 28. September 2007).
Im Rahmen ihrer Dienstaufgabe „Beratung von Lehrkräften und Schulen“ halten die Staatlichen Schulberatungsstellen
Zu den Maßnahmen, die schwerpunktmäßig dem Bereich der Beratung zuzuordnen sind, gehören u. a. Supervision, Fallbesprechung, Schulleitercoaching, Begleitung einer Lehrkraft in der Rehabilitation, aber auch Information über therapeutische Angebote außerhalb der Schule.
Als direkter Ansprechpartner für die Thematik wurde zum Beginn des Schuljahrs 2007/08 an jeder Staatlichen Schulberatungsstelle ein

4.  Umsetzungsebenen und Zeitschiene

Der beschriebene Weg zur ggS kann natürlich von jeder Schule selbständig gegangen werden. Liegt erst wenig Erfahrung mit Schulentwicklung vor oder möchte eine Schule schneller vorankommen, sollte sie sich als
Mit Beginn des Schuljahres 2008/09 stehen zunächst in den drei Regierungsbezirken
Für die folgenden drei Schuljahre (also ab 2011/12) stehen die Ressourcen für lokale Koordinatoren dann anderen Regierungsbezirken zur Verfügung.
Die Programmschulen werden jeweils mittels Ausschreibung gesucht. Bewerben kann sich jede Schule. Voraussetzung ist allerdings die Zustimmung zur Teilnahme von mindestens zwei Dritteln des Kollegiums.
Jeder lokale Koordinator betreut eine kleine Gruppe möglichst nahe beieinander liegender Schulen, die im Lauf der drei Jahre ein Netzwerk knüpfen, in das auch die zuständigen Schulaufsichten eingebunden sind. Damit ist die Nähe zur Staatlichen Lehrerfortbildung und Schulentwicklung gegeben, die die Programmschulen im Rahmen ihrer Möglichkeiten bevorzugt unterstützen. Die beteiligten Schulen tauschen regelmäßig ihre Erfahrungen aus und können bei einzelnen Maßnahmen kooperieren.
Schulentwicklung ist eine Führungsaufgabe. Ob etwa Schüler-, Eltern- und Lehrerpartizipation ermöglicht wird, liegt in der Verantwortung der Schulleiter. Ihnen und den Schulaufsichtsbeamten kommt daher eine Schlüsselstellung zu bei der Entwicklung der ggS. Sie müssen daher vorrangig in das Gesamtkonzept der ggS eingeführt werden.

5.  Inkrafttreten

Diese Bekanntmachung tritt am 1. August 2008 in Kraft.
Erhard
Ministerialdirektor
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