Änderungen vergleichen: Verordnung über die Spitalliste
Versionen auswählen:
Version: 31.03.2011
Anzahl Änderungen: 0

Verordnung über die Spitalliste

Verordnung über die Spitalliste (SpiliV) Vom 9. März 2011 (Stand 1. April 2011) Der Regierungsrat des Kantons Aargau, gestützt auf die §§ 7 und 29 des Spitalg esetzes (SpiG) vom 25. Februar 2003 1) beschliesst:

§ 1 Gegenstand

1 Diese Verordnung regelt a) die allgemeinen Anforderungen, die ei n Spital erfüllen muss, um auf der Spitalliste des Kantons aufgeführt zu sein, b) das Verfahren zum Erlass der nach Leistungsaufträgen in Kategorien gegliederten Spitalliste.

§ 2 Allgemeine Anforderungen

1 Spitäler, die auf der Spital liste mit einem Leistungsauftrag des Kantons aufgeführt sein wollen, müssen im Besitz einer gesundheitspolizeilichen Zulassung gemäss Art. 39 Abs. 1 lit. a-c des Bundesges etzes über die Krankenversicherung (KVG) vom 18. März 1994 2) sein.
2 Sie müssen zudem die folgenden allgemeinen Anforderungen erfüllen: a) Bereitschaft zur uneinge schränkten Aufnahme von Patientinnen und Patienten im Rahmen des Leistungsauftrags, b) Einhaltung von Mindestmengen und Infrastrukturvorgaben gemäss den Vorgaben in den Bewerbungsunterlagen, die sich an anerkannten Standards orientieren, c) Vorlage eines Konzepts zur Verh inderung von Gelegenheitschirurgie und Gelegenheitsmedizin,
1) SAR 331.200
2) SR 832.10
d) Nachweis der Ausbildung oder des entsprechenden Einkaufs einer angemessenen Zahl von Gesundheitsfachleuten, e) Verwendung allgemein anerkannter Rechnungslegungsstandards, f) Vorlage einer langfristigen Investitionsplanung, g) Jährliche Durchführung einer orde ntlichen Revision im Sinne des Schweizerischen Obligationenrechts
1) , h) Durchführung national empfohlener Qu alitätsmessungen und Publikation der Ergebnisse, i) Zusammenarbeit oder Austausch zwis chen Anbietern von spezialisierten Leistungen.
3 Die einzelnen Anforderungen gemäss Absatz 2 können in den Bewerbungsunterlagen spezifiziert oder mit einer Übergangsfrist von maximal drei Jahren verknüpft werden.

§ 3 Bewerbung

1 Das Bewerbungsverfahren orientie rt sich an den Grundsätzen der Gleichbehandlung, der Transparenz und des Wettbewerbs.

§ 4 Bewerbungsunterlagen

1 Das Departement Gesundheit und Soziales erstellt im Rahmen der eidgenössischen und kantonalen Vorgaben die detaillierten Grundlagen für das Bewerbungsverfahren und gibt sie interessierten Spitälern ab.
2 Diese enthalten a) die allgemeinen Anforderungen gemäss § 2, b) den auf der Grundlage der Versorgungsplanung ermittelten Bedarf an Spitalleistungen, eingete ilt in Leistungsgruppen, c) für Akutsomatik, Psychiatrie und Rehabilitation die erforderlichen leistungsspezifischen Anforderungen inklusive allfälligen Mindestmengen, d) die massgebenden Zuschlagskriterien, e) die notwendigen Angaben für die Bewerbung und zum Verfahren.
3 Das Departement Gesundheit und Soziales sorgt für die Publikation der Verfahrenseröffnung.

§ 5 Bewerbungsablauf

1 Bewerbungen sind dem Departement Ge sundheit und Soziales schriftlich, vollständig und fristgerecht einzureichen.
2 Für die Ausarbeitung der Bewerbung wird keine Vergütung ausgerichtet.
3 Alle Bewerbungen sind bis nach Abla uf der Bewerbungsfrist verschlossen aufzubewahren.
1) SR 220
4 Die Bewerbungen werden durch mindesten s zwei Beauftragte des Departements Gesundheit und Soziales geöffnet. Si e erstellen und unterzeichnen ein Öffnungsprotokoll, das jedes sich bewerbende Spital einsehen kann
5 Verspätet eingereichte Bewerbungen werden im weiteren Verfahren nicht berücksichtigt.

§ 6 Prüfung der Bewerbungen

1 Das Departement Gesundheit und Soziales prüft die eingegangenen Bewerbungen in formeller und materielle r Hinsicht und nimmt bei Be darf zusätzliche Abklärungen vor.

§ 7 Erlass der Spitalliste

1 Das Departement Gesundheit und Soziales stellt dem Regierungsrat Antrag auf Erlass der Spitalliste.
2 Beim Erlass der Spitalliste bzw. bei der Vergabe der Leis tungsaufträge sind insbesondere die folgenden Kriterien zu berücksichtigen: a) Bedarf der Kantonsbevölkerung, b) Qualität der Leistungserbringung, c) Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung, d) Zugang der Patientinnen und Patienten zu r Behandlung innert nützlicher Frist, e) Bereitschaft und Fähigkeit des Spitals zur Erfüllung des Leistungsauftrags, f) versorgungskonzeptionelle Vorgaben der Gesundheitspolitischen Gesamt- planung.
3 Bei der Beurteilung der Qualität der Leistungserbringung gemäss Absatz 2 lit. b und der Bereitschaft und Fähigkeit des Spita ls zur Erfüllung des Leistungsauftrags gemäss Absatz 2 lit. e können die Erfahrungen des Spitals beziehungsweise der Fachpersonen sowie die Höhe der Fallzah len im betroffenen Leistungsbereich berücksichtigt werden.
4 Bei der Beurteilung der Wi rtschaftlichkeit der Leist ungserbringung gemäss Absatz
2 lit. c kann die Kostentransparenz, wie etwa das Vorliegen einer Kostenträgerrechnung, berücksichtigt werden.

§ 8 Wirkung der erteilten Leistungsaufträge

1 Die Leistungsaufträge gelten jeweils für vier Jahre.
2 Spitäler, die einen Leistungsauftrag erhalten haben, können nur mit Zustimmung des Regierungsrats vor Ende der Periode gemäss Absatz 1 von der Erfüllung des Leistungsauftrags ganz oder teilweise entbunden werden. Die Zustimmung kann insbesondere erteilt werden, wenn die Versorgung der Kantonsbevölkerung gleichwohl sichergestellt ist oder das Spital einen gleichwertigen Ersatz verbindlich anzubieten vermag.
3 Das Departement Gesundheit und Soziales stellt dem Regierungsrat Antrag, ein Spital ganz oder teilweise von einem Leistungsauftrag zu entbinden.

§ 9 Änderung der Verhältnisse

1 Das Departement Gesundheit und Soziales trifft geeignete Massnahmen, wenn sich die für die Erteilung von Leistungsaufträge n massgebenden Verhältnisse geändert haben.
2 Spitäler mit einem Leistungsauftrag sind verpflichtet, das Departement Gesundheit und Soziales ohne Verzug über eine Ände rung der massgebenden Verhältnisse zu informieren.

§ 10 Evalu ation

1 Das Departement Gesundheit und Soziales sorgt für eine periodische Evaluation der Spitalliste.
2 Spitäler, die sich neu oder mit eine m geänderten Leistungsauftrag für die Spitalliste bewerben wollen, haben dies dem Departement Gesundheit und Soziales bis spätestens 15 Monate vor Ablauf der Leistungsauftrags periode gemäss § 8 Abs. 1 zu melden.
3 Das Departement Gesundheit und Sozi ales entscheidet aufgrund der Evaluationsergebnisse und der eingegangen neuen Bewerbungen, ob für die neue Leistungsauftragsperiode ein vollständige s, ein eingeschränktes oder gar kein Bewerbungsverfahren durchgeführt wird.

§ 11 Übergangsrecht

1 Die aufgrund des ab April 2011 durchge führten Bewerbungsverfahrens erteilten Leistungsaufträge gelten für die Periode vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014.

§ 12 Publikation und Inkrafttreten

1 Diese Verordnung ist in der Gesetzessamml ung zu publizieren. Sie tritt am 1. April
2011 in Kraft. Aarau, 9. März 2011 Regierungsrat Aargau Landammann B EYELER Staatsschreiber D R
. RÜNENFELDER
Version: 01.04.2011
Anzahl Änderungen: 0

Verordnung über die Spitalliste

Verordnung über die Spitalliste (SpiliV) Vom 9. März 2011 (Stand 1. April 2011) Der Regierungsrat des Kantons Aargau, gestützt auf die §§ 7 und 29 des Spitalg esetzes (SpiG) vom 25. Februar 2003 1) beschliesst:

§ 1 Gegenstand

1 Diese Verordnung regelt a) die allgemeinen Anforderungen, die ei n Spital erfüllen muss, um auf der Spitalliste des Kantons aufgeführt zu sein, b) das Verfahren zum Erlass der nach Leistungsaufträgen in Kategorien gegliederten Spitalliste.

§ 2 Allgemeine Anforderungen

1 Spitäler, die auf der Spital liste mit einem Leistungsauftrag des Kantons aufgeführt sein wollen, müssen im Besitz einer gesundheitspolizeilichen Zulassung gemäss Art. 39 Abs. 1 lit. a-c des Bundesges etzes über die Krankenversicherung (KVG) vom 18. März 1994 2) sein.
2 Sie müssen zudem die folgenden allgemeinen Anforderungen erfüllen: a) Bereitschaft zur uneinge schränkten Aufnahme von Patientinnen und Patienten im Rahmen des Leistungsauftrags, b) Einhaltung von Mindestmengen und Infrastrukturvorgaben gemäss den Vorgaben in den Bewerbungsunterlagen, die sich an anerkannten Standards orientieren, c) Vorlage eines Konzepts zur Verh inderung von Gelegenheitschirurgie und Gelegenheitsmedizin,
1) SAR 331.200
2) SR 832.10
d) Nachweis der Ausbildung oder des entsprechenden Einkaufs einer angemessenen Zahl von Gesundheitsfachleuten, e) Verwendung allgemein anerkannter Rechnungslegungsstandards, f) Vorlage einer langfristigen Investitionsplanung, g) Jährliche Durchführung einer orde ntlichen Revision im Sinne des Schweizerischen Obligationenrechts
1) , h) Durchführung national empfohlener Qu alitätsmessungen und Publikation der Ergebnisse, i) Zusammenarbeit oder Austausch zwis chen Anbietern von spezialisierten Leistungen.
3 Die einzelnen Anforderungen gemäss Absatz 2 können in den Bewerbungsunterlagen spezifiziert oder mit einer Übergangsfrist von maximal drei Jahren verknüpft werden.

§ 3 Bewerbung

1 Das Bewerbungsverfahren orientie rt sich an den Grundsätzen der Gleichbehandlung, der Transparenz und des Wettbewerbs.

§ 4 Bewerbungsunterlagen

1 Das Departement Gesundheit und Soziales erstellt im Rahmen der eidgenössischen und kantonalen Vorgaben die detaillierten Grundlagen für das Bewerbungsverfahren und gibt sie interessierten Spitälern ab.
2 Diese enthalten a) die allgemeinen Anforderungen gemäss § 2, b) den auf der Grundlage der Versorgungsplanung ermittelten Bedarf an Spitalleistungen, eingete ilt in Leistungsgruppen, c) für Akutsomatik, Psychiatrie und Rehabilitation die erforderlichen leistungsspezifischen Anforderungen inklusive allfälligen Mindestmengen, d) die massgebenden Zuschlagskriterien, e) die notwendigen Angaben für die Bewerbung und zum Verfahren.
3 Das Departement Gesundheit und Soziales sorgt für die Publikation der Verfahrenseröffnung.

§ 5 Bewerbungsablauf

1 Bewerbungen sind dem Departement Ge sundheit und Soziales schriftlich, vollständig und fristgerecht einzureichen.
2 Für die Ausarbeitung der Bewerbung wird keine Vergütung ausgerichtet.
3 Alle Bewerbungen sind bis nach Abla uf der Bewerbungsfrist verschlossen aufzubewahren.
1) SR 220
4 Die Bewerbungen werden durch mindesten s zwei Beauftragte des Departements Gesundheit und Soziales geöffnet. Si e erstellen und unterzeichnen ein Öffnungsprotokoll, das jedes sich bewerbende Spital einsehen kann
5 Verspätet eingereichte Bewerbungen werden im weiteren Verfahren nicht berücksichtigt.

§ 6 Prüfung der Bewerbungen

1 Das Departement Gesundheit und Soziales prüft die eingegangenen Bewerbungen in formeller und materielle r Hinsicht und nimmt bei Be darf zusätzliche Abklärungen vor.

§ 7 Erlass der Spitalliste

1 Das Departement Gesundheit und Soziales stellt dem Regierungsrat Antrag auf Erlass der Spitalliste.
2 Beim Erlass der Spitalliste bzw. bei der Vergabe der Leis tungsaufträge sind insbesondere die folgenden Kriterien zu berücksichtigen: a) Bedarf der Kantonsbevölkerung, b) Qualität der Leistungserbringung, c) Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung, d) Zugang der Patientinnen und Patienten zu r Behandlung innert nützlicher Frist, e) Bereitschaft und Fähigkeit des Spitals zur Erfüllung des Leistungsauftrags, f) versorgungskonzeptionelle Vorgaben der Gesundheitspolitischen Gesamt- planung.
3 Bei der Beurteilung der Qualität der Leistungserbringung gemäss Absatz 2 lit. b und der Bereitschaft und Fähigkeit des Spita ls zur Erfüllung des Leistungsauftrags gemäss Absatz 2 lit. e können die Erfahrungen des Spitals beziehungsweise der Fachpersonen sowie die Höhe der Fallzah len im betroffenen Leistungsbereich berücksichtigt werden.
4 Bei der Beurteilung der Wi rtschaftlichkeit der Leist ungserbringung gemäss Absatz
2 lit. c kann die Kostentransparenz, wie etwa das Vorliegen einer Kostenträgerrechnung, berücksichtigt werden.

§ 8 Wirkung der erteilten Leistungsaufträge

1 Die Leistungsaufträge gelten jeweils für vier Jahre.
2 Spitäler, die einen Leistungsauftrag erhalten haben, können nur mit Zustimmung des Regierungsrats vor Ende der Periode gemäss Absatz 1 von der Erfüllung des Leistungsauftrags ganz oder teilweise entbunden werden. Die Zustimmung kann insbesondere erteilt werden, wenn die Versorgung der Kantonsbevölkerung gleichwohl sichergestellt ist oder das Spital einen gleichwertigen Ersatz verbindlich anzubieten vermag.
3 Das Departement Gesundheit und Soziales stellt dem Regierungsrat Antrag, ein Spital ganz oder teilweise von einem Leistungsauftrag zu entbinden.

§ 9 Änderung der Verhältnisse

1 Das Departement Gesundheit und Soziales trifft geeignete Massnahmen, wenn sich die für die Erteilung von Leistungsaufträge n massgebenden Verhältnisse geändert haben.
2 Spitäler mit einem Leistungsauftrag sind verpflichtet, das Departement Gesundheit und Soziales ohne Verzug über eine Ände rung der massgebenden Verhältnisse zu informieren.

§ 10 Evalu ation

1 Das Departement Gesundheit und Soziales sorgt für eine periodische Evaluation der Spitalliste.
2 Spitäler, die sich neu oder mit eine m geänderten Leistungsauftrag für die Spitalliste bewerben wollen, haben dies dem Departement Gesundheit und Soziales bis spätestens 15 Monate vor Ablauf der Leistungsauftrags periode gemäss § 8 Abs. 1 zu melden.
3 Das Departement Gesundheit und Sozi ales entscheidet aufgrund der Evaluationsergebnisse und der eingegangen neuen Bewerbungen, ob für die neue Leistungsauftragsperiode ein vollständige s, ein eingeschränktes oder gar kein Bewerbungsverfahren durchgeführt wird.

§ 11 Übergangsrecht

1 Die aufgrund des ab April 2011 durchge führten Bewerbungsverfahrens erteilten Leistungsaufträge gelten für die Periode vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014.

§ 12 Publikation und Inkrafttreten

1 Diese Verordnung ist in der Gesetzessamml ung zu publizieren. Sie tritt am 1. April
2011 in Kraft. Aarau, 9. März 2011 Regierungsrat Aargau Landammann B EYELER Staatsschreiber D R
. RÜNENFELDER
Markierungen
Leseansicht